Schneller Schokokuchen mit Pudding: Ein DDR-Rezept, das Kindheitserinnerungen weckt

Dieser Schokokuchen mit Pudding ist mehr als nur ein Kuchen - er ist eine Reise in die Vergangenheit, ein Stück Kindheitserinnerung und ein Beweis dafür, dass einfache Rezepte oft die besten sind. Das Rezept stammt aus der DDR-Zeit und wurde von meiner Oma immer wieder für uns gebacken. Jedes Mal, wenn ich ein Bild davon auf Instagram gepostet habe, wurde ich mit Fragen dazu überrannt. Nun ist es endlich soweit: Hier ist das Rezept für diesen unglaublich leckeren Blechkuchen!

Eine unschlagbare Kombination: Hefeteig, Vanillepudding und Schokoladenguss

Was macht diesen Schokokuchen so besonders? Es ist die Kombination aus lockerem Hefeteig, einer dicken Schicht Vanillepudding und einem Schokoladenguss, der den Genuss perfekt macht. Meine Oma hat den Kuchen oft „Halbe-Halbe“ gebacken, wobei eine Hälfte mit Schokoladenguss und die andere mit einem Belag für Bienenstich versehen war.

Bienenstich: Pudding oder Sahne? Eine Glaubensfrage!

Wo ich herkomme, gehört in einen Bienenstich eine Füllung aus Pudding. Daher war meine Enttäuschung groß, als ich die Version mit Sahnecreme probierte. Für mich gehört in einen Bienenstich Pudding! Aber zurück zum Schokoladenkuchen, denn um den geht es ja heute.

Omas Backkünste: Ein Ding der Unmöglichkeit?

Meine Oma hat diesen Kuchen gefühlt aus dem Handgelenk geschüttelt. Ich habe ihn mir gewünscht, und am nächsten Tag stand er auf der Kaffeetafel. Erst heute, seit ich selbst backe und koche, weiß ich, was für eine Leistung meine Oma jedes Mal erbracht hat. Sie hat die Küche einfach gerockt! Es ist verständlich, dass ihr das Backen heute schwerfällt, da die Rezepte aufgrund von Demenz nicht mehr präsent sind und es insgesamt mühsam ist.

Die Entfernung schmerzt

Ich finde es schade, dass ich nicht in ihrer Nähe wohne, sonst würde ich öfter ihre alten Rezepte backen und mit ihr zusammen essen. Bei dem Gedanken daran kommen mir die Tränen, denn die Entfernung zwischen uns ist einfach kacke.

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Die Herausforderungen beim Backen: Teigausrollerei und Know-How

Als ich das erste Mal versucht habe, den Schokoladenkuchen zu backen, ist er mir gründlich daneben gegangen. Diese Teigausrollerei hat mich ganz schön Nerven gekostet. Mittlerweile habe ich das besser unter Kontrolle und weiß, wie ich es machen muss. Es ist nämlich gar nicht so einfach, den Teig gleichmäßig auszurollen, so dass er das gesamte Blech abdeckt, ohne das man flicken muss. Besonders, wenn man Fotos davon machen will! Wenn du kein Fotoshooting planst, kannst du kleine Löcher ruhig mit Teigresten flicken. Aber der erste Kampf mit dem Teig hat mir mal wieder gezeigt, was für ein Know-How meine Oma durch all die Jahre in ihrer Küche hatte.

Das Rezept: Schritt für Schritt zum Schokoladenkuchen-Glück

Wenn du den Schokoladenkuchen auch backen möchtest, musst du als Erstes den Vanillepudding kochen. Da er noch etwas Zeit zum Abkühlen braucht, ist er zu Beginn dran.

Zutaten für den Vanillepudding:

  • 1,5 Liter Milch
  • 4 Päckchen Puddingpulver
  • Weniger Zucker (Menge nach Geschmack anpassen)

Normalerweise würde man zwei Liter Flüssigkeit für diese Menge an Pulver benötigen, doch für den Kuchen soll der Pudding etwas fester sein, darum ist die Menge reduziert. Die Zuckermenge ist ebenfalls reduziert, so wird der Pudding nicht zu süß.

Zubereitung des Vanillepuddings:

  1. Den Pudding muss abkühlen. Ich rühre ihn häufig durch, damit er keine Haut bildet.
  2. Man kann auch Frischhaltefolie auflegen, um die Haut zu verhindern oder etwas Zucker auf die Oberfläche streuen. Das kannst du machen, wie es dir beliebt und wie es deine Zeit zulässt.
  3. Ist der Pudding abgekühlt, mixe ich ihn mit dem Pürierstab durch. Das hat meine Oma natürlich nicht gemacht. Doch ich finde, er ist dadurch etwas feiner und lässt sich so später besser auf den Teig streichen. Wenn ich für ein Rezept Pudding benötige, ist bei mir auch immer der Pürierstab im Einsatz.
  4. Der Pudding kann dann beiseite gestellt werden und der Hefeteig ist dran.

Zutaten für den Hefeteig:

  • Hefe
  • Zucker
  • Milch
  • Mehl
  • Ei
  • Butter
  • Salz

Zubereitung des Hefeteigs:

  1. Hefe und Zucker in Milch auflösen. Die Flüssigkeit sollte nicht zu heiß sein, denn ab 40 Grad stirbt die Hefe und der Teig geht nicht mehr auf. Ich messe die Temperatur immer mit dem Fleischthermometer von Malte, sonst würde ich jedes mal zu heiße Flüssigkeit nehmen. Auf mein Gefühl kann ich mich hier gar nicht verlassen.
  2. Anschließend gibst du das Mehl in eine große Schüssel und formst in die Mitte eine Mulde. Dort hinein gießt du die Hefemilch, bestäubst sie mit etwas Mehl vom Rand und lässt alles 20 Minuten stehen.
  3. Nach dieser Zeit kommen das Ei, Butter und etwas Salz dazu und dann wird geknetet. Ich lasse das meine Küchenmaschine machen, meine Oma hat das natürlich mit der Hand geknetet.
  4. Der aufgegangene Teig wird in zwei Hälften geteilt. Eine ist für den Boden, die andere Hälfte wird später auf den Pudding gelegt und ist quasi der Deckel, auf den dann noch die Schokolade aufgetragen wird.
  5. Der Teig braucht eventuell noch ein paar Minuten, um sich zu entspannen. Das merkst du, wenn er sich beim Ausrollen immer wieder zurück zieht. Dann lass ihn einfach ein paar Minuten liegen, danach sollte er entspannt alles mit sich machen lassen.

Teigausrollerei: Eine kleine Herausforderung

Die Teigausrollerei ist, wie gesagt, etwas tricky. Je nachdem, wieviel Backerfahrung du hast, wird es dir schwerer oder leichter von der Hand gehen. Aber keine Sorge, du schaffst das! 🙂

  1. Versuche beim Ausrollen direkt eine halbwegs rechteckige Form auszurollen.
  2. Du kannst auch zwischendurch dein Backblech darüber halten und schauen, wie groß du noch ausrollen musst.
  3. Wenn du den Teig dann in das gefettete Backblech legst (kein Backpapier benutzen), kannst du kleine Lücken am Rand auch noch etwas mit den Fingern ausbessern.
  4. Ist dein Teig zu groß geraten, schneide ihn am Rand ab und fülle damit eventuelle Lücken.

Nun kommt die zweite Teighälfte und das fröhliche Ausrollen wiederholt sich. 😀 Jetzt ist es noch wichtiger, den Teig auf die Blechgröße auszurollen, denn bei der Decke kann man nicht mehr viel, bzw. nur noch schwer ausbessern. Ich rolle zuerst die Decke aus und ist das geschafft, gebe ich den Pudding auf den Teigboden. Darauf kommt dann die Teigdecke. Dafür lege ich mir den ausgerollten Teig auf die Unterarme und legen ihn dann auf dem Pudding ab. Auch das ist etwas tricky und es kann passiert, dass der Teig vielleicht reißt. Die Teigdecke muss dann mit einer Gabel durchlöchert eingestochen werden, damit der Teig beim Backen nicht mehr so sehr aufgeht. Ist das erledigt, kann das schwere Blech in den Backofen.

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Backen:

  1. Bei 175 Grad wird alles für 25 Minuten gebacken.
  2. Anschließend muss alles abkühlen, voher kann die Schokolade nicht aufgetragen werden.

Zutaten für den Schokoladenguss:

  • Zucker
  • Kakao
  • Ei
  • Milch
  • Kokosfett

Zubereitung des Schokoladengusses:

  1. Zucker, Kakao, ein Ei und etwas Milch mit Kokosfett verrühren. Genau genommen ist es also gar kein Schokoladenguss, sondern ein Fett-Kakao-Guss. DDR-Style halt, Kuvertüre lag da nicht massenweise im Backregal. 😉
  2. Diese flüssige Masse wird auf dem Kuchen verteilt und dann heißt es nochmal Geduld haben, bis das Ganze fest geworden ist. Das dauert zum Glück nicht soooo lange, aber wenn man gierig auf den Schokoladenkuchen ist, kommt es einem zu lange vor. Ich weiß das ganz genau.

Das Ergebnis: Ein Kuchen, der glücklich macht

Das waren dann aber auch alle Arbeitsschritte und du hast einen meiner liebsten Kuchen aus der Kindheit vor dir. Er ist nicht mega süß, wie ich finde und durch die dicke Puddingschicht hat man ein wahnsinnig gutes Kaugefühl. Besonders, wenn der Schokoladenkuchen leicht kühl stand (nicht im Kühlschrank, eher Keller o.ä.). Dazu dann der für mich typische DDR Schokogussgeschmack und der feine Geschmack des Hefeteigs. Hach! Ich könnte ihn schon wieder backen, weil mir der Zahn tropft.

Ein Kuchen für alle?

Nun bin ich gespannt, ob der Kuchen immer noch so gut ankommt wie auf Instagram und ob er auch nachgebacken wird. Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen und hoffe, er schmeckt dir genau so gut wie mir.

Weitere Rezeptideen und Variationen

Dieser Schokokuchen mit Pudding ist vielseitig und kann nach Belieben variiert werden. Hier sind einige Ideen:

  • Fruchtige Variante: Bevor der Pudding auf den Teig kommt, können frische Früchte wie Kirschen, Aprikosen oder Pflaumen auf dem Teig verteilt werden.
  • Nussige Variante: Gehackte Nüsse wie Haselnüsse, Mandeln oder Walnüsse können dem Teig oder dem Schokoladenguss hinzugefügt werden.
  • Schokoladen-Pudding: Anstelle von Vanillepudding kann auch Schokoladenpudding verwendet werden.
  • Bienenstich-Variante: Wie meine Oma es gemacht hat, kann eine Hälfte des Kuchens mit Schokoladenguss und die andere Hälfte mit einem Belag für Bienenstich versehen werden.

Tipps und Tricks für den perfekten Schokokuchen

  • Achte darauf, dass die Hefe nicht zu heiß wird, da sie sonst abstirbt.
  • Lass den Teig ausreichend lange gehen, damit er schön locker wird.
  • Rolle den Teig gleichmäßig aus, damit der Kuchen gleichmäßig backt.
  • Verwende hochwertige Zutaten, um den Geschmack des Kuchens zu verbessern.
  • Lass den Kuchen vollständig abkühlen, bevor du den Schokoladenguss aufträgst, da er sonst schmilzt.

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