Symptome nach dem Verzehr von verdorbenem Honig: Botulismus und Lebensmittelvergiftung

Botulismus ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird. Dieses Bakterium produziert ein starkes Nervengift, das Botulinumtoxin, welches Lähmungen verursachen kann. Während Botulismus in Deutschland sehr selten geworden ist, ist es wichtig, die Ursachen, Symptome und Präventionsmaßnahmen zu kennen, um sich und andere zu schützen. Besonders gefährdet sind Säuglinge, da ihre Darmflora noch nicht vollständig entwickelt ist und sie anfälliger für Säuglingsbotulismus sind.

Was ist Botulismus?

Botulismus ist eine schwere Lebensmittelvergiftung, die lebensbedrohliche Lähmungen verursachen kann. Die Krankheit tritt hauptsächlich nach dem Verzehr von verdorbenen Fleisch- und Wurstkonserven auf. Das Bakterium Clostridium botulinum und dessen Sporen kommen weltweit in Böden und Gewässerschlämmen vor. Gelangen die Sporen in eine sauerstoffarme Umgebung, wie etwa Konserven oder Vakuumverpackungen, keimen die Clostridien und bilden das Toxin.

Ursachen von Botulismus

Die häufigste Ursache für Botulismus ist der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln. Clostridium botulinum kann sich in schlecht konservierten, luftdicht verpackten Lebensmitteln vermehren, insbesondere in selbstgemachten Konserven, Wurstwaren und Fischprodukten. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen Säuglinge Sporen des Bakteriums beim Verzehr von Honig aufgenommen haben und erkrankt sind (Säuglingsbotulismus).

Es gibt verschiedene Formen von Botulismus:

  • Lebensmittelbotulismus: Diese Form ist die häufigste in Deutschland. Sie tritt auf, wenn Lebensmittel bei der Konservierung nicht ausreichend erhitzt werden.
  • Wundbotulismus: Diese Form tritt auf, wenn Wunden mit dem Bakterium Clostridium botulinum infiziert sind, meist im Zusammenhang mit Drogenkonsum.
  • Säuglingsbotulismus: Diese Form tritt auf, wenn Säuglinge Lebensmittel verzehren, die mit Clostridiumbakterien belastet sind, wie beispielsweise Honig.
  • Inhalationsbotulismus: Diese Form tritt auf, wenn Botulinumtoxin versehentlich oder absichtlich freigesetzt und eingeatmet wird.
  • Iatrogener Botulismus: Diese Form tritt extrem selten auf und wird durch eine versehentliche Überdosierung von Botulinumtoxin bei therapeutischer Anwendung ausgelöst.

Symptome von Botulismus

Die Symptome von Botulismus beginnen in der Regel 12 bis 36 Stunden nach der Infektion, können aber auch erst nach bis zu 8 Tagen auftreten. Die ersten Anzeichen können Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und Durchfall sein. Anschließend setzen nach und nach Lähmungserscheinungen ein:

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  • Doppelbilder und verschwommenes Sehen
  • Herabhängende Augenlider
  • Geweitete Pupillen, die sich nicht an die Lichtverhältnisse anpassen
  • Mundtrockenheit
  • Sprech- und Schluckschwierigkeiten
  • Lähmung des Zwerchfells und der Atemmuskulatur

Beim Säuglingsbotulismus sind die Symptome anders:

  • Allgemeine Muskelschwäche
  • Atemnot
  • Verstopfung
  • Schlaffe Lähmungen
  • Schluckstörungen
  • Trinkschwäche
  • Gedeihstörungen

Diagnose von Botulismus

Die Diagnose von Botulismus kann schwierig sein, da die Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Der Arzt wird nach dem Verzehr von Konserven oder selbst Eingemachtem fragen und eine neurologische Untersuchung durchführen. Der Erreger lässt sich in Blut, Mageninhalt oder Stuhl des Patienten nachweisen. Auch eine Untersuchung von Nahrungsresten oder Erbrochenem ist möglich. Es dauert jedoch ein bis zwei Tage, bis das Ergebnis vorliegt.

Behandlung von Botulismus

Ein schneller Therapiebeginn ist bei Verdacht auf Botulismus ausschlaggebend, da ohne Behandlung bis zu 70 % der Erkrankten sterben. Der Arzt verabreicht innerhalb von 24 Stunden nach der Infektion ein Gegengift (Antitoxin). Das Gegengift kann das frei im Blut zirkulierende Gift unschädlich machen; es kann aber nichts ausrichten gegen das Gift, das bereits an Nervenbahnen gebunden ist. Kommt es zu einer Lähmung der Atemmuskulatur, muss der Patient künstlich beatmet werden.

Prävention von Botulismus

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um einer Erkrankung an Botulismus vorzubeugen:

  • Vorsicht bei selbst konservierten Lebensmitteln! Achten Sie bei Konservendosen auf das Haltbarkeitsdatum und entsorgen Sie aufgeblähte Konserven sofort.
  • Erhitzen Sie eingekochte Nahrungsmittel stets unmittelbar vor dem Verzehr nochmals auf circa 100 Grad Celsius. Das Nervengift wird bei Temperaturen über 85 Grad Celsius nach ungefähr einer Minute zerstört, bei 80 Grad Celsius nach fünf Minuten.
  • Um Säuglingsbotulismus zu vermeiden, sollten Kinder unter einem Jahr keinen Honig verzehren. Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten, die für Säuglinge gefährlich werden können.
  • Wenn Sie Fische durch Salzen und Trocknen haltbar machen möchten, sollten Sie sie rasch und gründlich nach dem Fang ausnehmen. Waschen Sie sie anschließend sorgfältig von innen und außen und sorgen Sie für Kühlung während des Einsalzens.
  • Achten Sie auf eine gute Küchenhygiene. Verwenden Sie zur Zubereitung roher Lebensmittel immer saubere Küchenutensilien und reinigen Sie Arbeitsflächen und Küchenutensilien nach dem Gebrauch sorgfältig.
  • Waschen Sie sich regelmäßig mit Seife die Hände, vor allem vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder vor dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln.

Honig und Säuglingsbotulismus

Honig kann Sporen von Clostridium botulinum enthalten, die für Säuglinge unter einem Jahr gefährlich sein können. Da die Darmflora von Säuglingen noch nicht vollständig entwickelt ist, können sich die Sporen im Darm ansiedeln und das Botulinumtoxin bilden. Daher sollten Eltern ihren Kindern vor dem ersten Lebensjahr keinen Honig geben. Dies gilt auch für Ahornsirup und Maissirup.

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Lebensmittelvergiftung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Lebensmittelvergiftung entsteht durch den Verzehr verdorbener Speisen und verursacht Magen-Darm-Beschwerden. Sie kann unangenehm und in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Auslöser sind Bakterien, Viren oder Parasiten in der Nahrung.

Ursachen von Lebensmittelvergiftung

Eine Lebensmittelvergiftung kann durch eine Vielzahl von Erregern verursacht werden. Zu den häufigsten bakteriellen und viralen Auslösern gehören:

  • Salmonellen
  • E. coli
  • Listerien
  • Noroviren
  • Campylobakter
  • Clostridien

Auch Parasiten wie Toxoplasma gondii, Cryptosporidium und Giardia lamblia können eine Lebensmittelvergiftung verursachen.

Symptome von Lebensmittelvergiftung

Einige häufige Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall (teils blutig)
  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Muskel- und Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Austrocknung durch starken Flüssigkeitsverlust
  • Schwindelgefühl oder Verwirrtheit

Behandlung von Lebensmittelvergiftung

Bei einer leichten Lebensmittelvergiftung können Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern:

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  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Tee mit Zucker oder Elektrolytlösungen)
  • Ruhen Sie sich aus
  • Essen Sie leichtverdauliche Kost wie Brühe, Reis oder Zwieback

Bei schweren oder anhaltenden Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden. In einigen Fällen kann eine Behandlung mit Antibiotika oder eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erforderlich sein.

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