Schisandra Marmelade Rezept: Eine Reise von der Gartenliebe zur Superfood-Küche

Seit über 20 Jahren hegt der Autor dieses Artikels eine Leidenschaft für den eigenen Garten, in dem neben klassischen Nutzpflanzen auch das Interesse an ausgefalleneren Gewächsen geweckt wurde. So stieß der Autor auf die Schisandra chinensis, bei Pötschke auch als Vitalbeere - Wu Wei Zi Beere angeboten. Eine Pflanze, die mit ihrer Vielseitigkeit und ihren gesundheitlichen Vorzügen fasziniert.

Die Schisandra Chinensis: Eine Pflanze mit vielen Namen und Facetten

Die Schisandra, auch bekannt als Chinesisches Spaltkörbchen oder Wu-Wei-Zi-Beere, ist eine faszinierende Kletterpflanze aus der Familie der Sternanisgewächse. Ursprünglich in Ost- und Südostasien beheimatet, hat sie sich dank ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit auch in Europa etabliert. Die Schisandra ist nicht nur eine Augenweide mit ihren sattgrünen Blättern und leuchtend roten Beeren, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit einer langen Tradition in der chinesischen Medizin.

Vielfalt der Namen

Die Schisandra trägt viele Namen, die ihre unterschiedlichen Eigenschaften und Herkünfte widerspiegeln:

Chinesisches Spaltkörbchen: Verweist auf die Herkunft und die charakteristische Form der Fruchtstände.
Wu Wei Zi Beere: Bedeutet "Fünf-Aroma-Frucht" und beschreibt den einzigartigen Geschmack der Beeren, der süß, sauer, salzig, bitter und scharf zugleich ist.
Vitalbeere: Betont die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pflanze.
Chinesische Beerentraube: Beschreibt das Aussehen der Fruchtstände, die an Trauben erinnern.

Botanische Details

Die Schisandra ist eine Kletterpflanze, die relativ schnell wächst und eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen kann. Ihre Triebe sind zimtrot gefärbt, und die Rinde duftet zitronig. Die Blätter sind dunkelgrün und glänzend, mit einem fein gesägten Rand. Im Herbst verfärben sie sich gelb.

Die Blüten der Schisandra sind klein, cremefarben bis blass rosafarben und verströmen einen würzigen Duft. Sie erscheinen im späten Frühjahr oder Sommer. Die Früchte reifen im September zu ährenartigen Trauben heran, die an Johannisbeeren erinnern.

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Ansprüche und Anbau

Die Schisandra bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem leichten, durchlässigen Boden. Sie ist relativ anspruchslos und pflegeleicht, benötigt aber eine Kletterhilfe, da sie keine eigenen Haftorgane besitzt. Die Pflanze ist winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -30° Celsius.

Beim Anbau der Schisandra sollte darauf geachtet werden, dass sie ausreichend Platz hat, um sich in die Höhe zu schlingen. Es ist auch ratsam, eine selbstfruchtende Sorte wie den "Eastern Prince" zu wählen oder eine weibliche und eine männliche Pflanze nebeneinander zu pflanzen, um eine reiche Ernte zu gewährleisten.

Die "Fünf Geschmacksrichtungen"

Die Schisandra Beere ist bekannt für ihren einzigartigen Geschmack, der alle fünf Geschmacksrichtungen vereint: süß, sauer, salzig, bitter und scharf. Diese Vielfalt ist auf die unterschiedlichen Inhaltsstoffe der Beere zurückzuführen:

Süß und Sauer: Schale und Fruchtfleisch
Salzig, Bitter und Scharf: Samen

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird jeder Geschmacksrichtung einem der fünf Elemente zugeordnet:

Süß: Erde
Sauer: Holz
Salzig: Wasser
Bitter: Feuer
Scharf: Metall

Jedes Element steht wiederum in Verbindung zu einem Meridian im Körper. Die Schisandra Beere soll somit einen positiven Einfluss auf verschiedene Organe und Funktionen im Körper haben.

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Schisandra in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

In der TCM wird die Schisandra seit Jahrtausenden als Heilpflanze geschätzt. Sie soll vitalisieren, die Meridiane stimulieren, den Körper schützen und stärken. Besonders hervorgehoben wird ihre adaptogene Wirkung, die dem Körper hilft, sich an Stresssituationen anzupassen.

Anwendungsbereiche in der TCM

Die Schisandra wird in der TCM bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:

Stress und Erschöpfung: Zur Steigerung der Energie und Konzentration.
Lebererkrankungen: Zur Unterstützung der Leberfunktion.
Hautprobleme: Zur Förderung eines ebenmäßigen und erfrischten Teints.
Atemwegserkrankungen: Zur Linderung von Husten und Asthma.
Sexuelle Dysfunktion: Zur Steigerung der Libido und Potenz.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

Die Schisandra Beere enthält eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen, die für ihre gesundheitlichen Vorteile verantwortlich sind:

Vitamine: Vitamin C und E
Mineralien: Calcium, Magnesium, Zink und Eisen
Antioxidantien: Schützen den Körper vor freien Radikalen
Schisandrine: Spezifische Wirkstoffe, die adaptogene Eigenschaften besitzen

Schisandra in der modernen Ernährung und Kosmetik

Auch in der westlichen Welt erfreut sich die Schisandra zunehmender Beliebtheit als Superfood und natürlicher Inhaltsstoff in Kosmetikprodukten.

Verwendung in der Ernährung

Die Schisandra Beeren können auf verschiedene Arten in die Ernährung integriert werden:

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Getrocknete Beeren: Können pur gegessen oder als Zutat in Müslis, Smoothies und Backwaren verwendet werden.
Schisandra Pulver: Kann in Speisen und Getränke eingerührt werden, z.B. in Joghurt, Saft oder Salatdressings.
Schisandra Tee: Wird aus getrockneten Beeren oder Pulver zubereitet und wirkt belebend und entspannend zugleich.
Schisandra Saft: Kann pur getrunken oder als Zutat in Cocktails und anderen Getränken verwendet werden.

Verwendung in der Kosmetik

In der Kosmetik wird die Schisandra vor allem wegen ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Sie wird in Hautpflegeprodukten eingesetzt, um die Haut vor freien Radikalen zu schützen, die Hautalterung zu verlangsamen und das Hautbild zu verbessern.

Rezeptvorschläge mit Schisandra

Um die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Schisandra zu demonstrieren, werden im Folgenden einige Rezeptvorschläge vorgestellt:

Schisandra Moon Milk

Ein ayurvedisches Getränk für einen erholsamen Schlaf:

1 TL Ashwagandha Pulver
1 TL Schisandra Beeren (zerstoßen)
1 TL Zimt
1 TL Kardamom
250 ml Mandelmilch

Zubereitung:

Milch erwärmen.
Gewürze und Schisandra Beeren in einer Schale vermischen.
Die Mischung in die warme Milch einrühren und zwei Minuten ziehen lassen.

Schisandra Punsch

Ein wärmendes Getränk für die kalte Jahreszeit:

2 TL Schisandra Beeren
1 Liter Wasser
1 Liter Granatapfelsaft
Saft von 2 Limetten
2 TL Kokosblütenzucker
2 TL Schisandra Pulver
1 Orange (in Scheiben)
Optional: Zimtstangen, Sternanis, Nelken

Zubereitung:

Schisandra Tee zubereiten (Beeren mit heißem Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen).
Granatapfelsaft erwärmen, Limettensaft, Schisandra Pulver und Kokosblütenzucker einrühren.
Orangenscheiben und Gewürze hinzufügen.
Schisandra Tee dazugeben.
Zugedeckt 20 Minuten köcheln lassen.
Durch ein Sieb gießen.

Schisandra Kakao Cups

Ein gesunder Snack für zwischendurch:

100 g Mandeln (über Nacht in Wasser eingeweicht)
100 g Haselnüsse (über Nacht in Wasser eingeweicht)
5 Datteln
1 Prise Himalaya-Salz
100 g Kakaobutter
1 TL Schisandra Pulver
2 TL Kokosblütensirup
1 TL rohes Kakaopulver
Getrocknete Schisandra Beeren

Zubereitung:

Mandeln, Haselnüsse, Datteln und Salz im Mixer pürieren.
Die Masse in Muffinformen füllen und in den Kühlschrank stellen.
Kakaobutter im Wasserbad schmelzen.
Schisandra Pulver, Kakaopulver und Kokosblütensirup einrühren.
Die Creme auf den Teig geben.
Mit Schisandra Beeren dekorieren.
2-3 Stunden im Kühlfach fest werden lassen.