Honig bei Diabetes: Süße Wahrheit oder gesundheitliches Risiko?

Honig wird oft als natürliches Süßungsmittel und Hausmittel angepriesen. Doch wie wirkt sich Honig auf Menschen mit Diabetes aus? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Honigkonsum bei Diabetes, basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen und Expertenmeinungen.

Honig: Zusammensetzung und Inhaltsstoffe

Honig besteht hauptsächlich aus Zucker, etwa 80 Prozent. Dieser Zucker setzt sich aus Fruktose (ca. 38 %), Glukose (ca. 31 %) und Mehrfachzuckern (ca. 10 %) zusammen. Daneben enthält Honig etwa 17 % Wasser und 3 % Enzyme, Proteine, Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe, Farb- und Aromastoffe.

Honig vs. Zucker: Was ist gesünder?

Honig ist ein kalorienhaltiger Energielieferant. Wie alle Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt kann übermäßiger Honigkonsum das Risiko für Übergewicht, Karies und Diabetes mellitus erhöhen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal 10 % der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker zu beziehen, was bei 2.000 Kilokalorien etwa 50 Gramm Zucker entspricht.

Wer sollte Honig meiden?

  • Säuglinge im ersten Lebensjahr: Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten, die sich im Darm von Säuglingen ansiedeln und das Botulinum-Toxin erzeugen können.
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem: Auch hier besteht das Risiko einer Infektion mit Clostridium botulinum.
  • Menschen mit Fruktose-Intoleranz: Honig enthält Fruktose, die bei einer Fruktose-Malabsorption oder hereditären Fruktoseintoleranz zu Beschwerden wie Durchfall und Blähungen führen kann.

Positive Effekte von Honig

Studien deuten darauf hin, dass Honig in Maßen positive Auswirkungen auf den Körper haben kann:

  • Blutzuckerspiegel: Einige Honigsorten, insbesondere Kleehonig und Rohhonig, können den Nüchternblutzucker senken. Eine Studie aus dem Jahr 1990 zeigte, dass Honig den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen lässt als Haushaltszucker.
  • Cholesterinwerte: Kleehonig und Robinienhonig können das Gesamtcholesterin und das LDL-Cholesterin (das "schlechte" Cholesterin) senken und das HDL-Cholesterin (das "gute" Cholesterin) erhöhen.
  • Herz-Kreislauf-System: Honig kann den Fettstoffwechsel und Blutdruck verbessern, antioxidativ wirken und den Zelltod in Herzinfarktbereichen abschwächen.
  • Immunsystem: Honig kann die Immunantwort aktivieren und verbessern.

Honigsorten und ihre Wirkung

Die Wirkung von Honig auf die Gesundheit hängt von der Sorte und Verarbeitung ab.

Lesen Sie auch: Gesundheitliche Lage von Heinz Hoenig im Detail

  • Rohhonig: Naturbelassener, ungefilterter Honig, der nicht erhitzt wurde. Er enthält mehr Nährstoffe und kann den Nüchternblutzucker senken.
  • Kleehonig: Kann den Blutzucker- und Cholesterinspiegel positiv beeinflussen.
  • Robinienhonig (Akazienhonig): Kann die Cholesterinwerte und Triglyceride verbessern.
  • Manuka-Honig: Hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung aufgrund seines hohen Gehalts an Methylglyoxal.

Honig bei Erkältungen und Wunden

Honig kann bei Erkältungen und Hustenreiz lindernd wirken, insbesondere bei Kindern ab einem Jahr. Eine Einzeldosis von 2,5 Millilitern vor dem Zubettgehen kann die Absonderung von Schleim reduzieren.

Zur Behandlung von Wunden ist Speisehonig aus dem Supermarkt oder vom Imker nicht geeignet, da er schädliche Keime enthalten kann. Medizinischer Honig, wie Medihoney, wird jedoch in Kliniken zur Wundheilung eingesetzt.

Honig und das metabolische Syndrom

Honig kann in geringen Mengen positive Auswirkungen auf das metabolische Syndrom haben, indem er den Blutzuckerspiegel senkt, einer übermäßigen Gewichtszunahme vorbeugt, den Fettstoffwechsel verbessert und das Risiko chronischer Entzündungen verringert. Es ist jedoch Vorsicht geboten, und die empfohlene Tagesmenge an Zucker sollte nicht überschritten werden.

Ernährungsempfehlungen für Diabetiker

Eine ausgewogene Ernährung ist für Menschen mit Diabetes entscheidend. Es gibt keine "verbotenen" Lebensmittel, aber einige sollten mit Vorsicht genossen werden:

  • Ballaststoffe: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten wirkt sich positiv auf die Blutzuckerwerte aus.
  • Eiweiß und Fett: Diese Nährstoffe können die Wirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzucker abpuffern. Pflanzliche Fette und Eiweiße sind tierischen vorzuziehen.
  • Kohlenhydrate: Komplexe Kohlenhydrate sind einfachen Kohlenhydraten vorzuziehen, da sie den Blutzucker langsamer ansteigen lassen.

Lesen Sie auch: Herstellungsprozess von Blaue Biene Honig detailliert erklärt

Lesen Sie auch: Natürliches Heilmittel bei Erkältung

tags: #Honig #bei #Diabetes

Populäre Artikel: