Sacher Torte: Ein Wiener Rezeptklassiker für Zuhause

Die Sachertorte, ein Inbegriff Wiener Konditorkunst, ist weit mehr als nur ein Schokoladenkuchen. Sie ist ein Stück österreichische Geschichte und Kultur, das auf keiner festlichen Tafel fehlen darf. Ob zu Ostern, Weihnachten oder zum Geburtstag, diese Torte macht immer eine gute Figur. Dieses Rezept soll Ihnen zeigen, wie Sie eine authentische Sachertorte backen können, die dem Original sehr nahekommt.

Die Geschichte hinter der Torte

Bevor wir uns dem Rezept widmen, ein kurzer Ausflug in die Geschichte. Die Sachertorte hat ihren Ursprung im Jahr 1832. Der Legende nach wurde sie am Hof von Fürst Metternich von dem damals erst 16-jährigen Kochlehrling Franz Sacher kreiert, da der Chefkoch erkrankt war. Sachers Sohn Eduard entwickelte das Rezept später während seiner Ausbildung beim k.u.k. Hofzuckerbäcker Demel weiter.

Um die Rechte an der Torte entbrannte ein erbitterter Streit zwischen dem Hotel Sacher und der Konditorei Demel. Seit 1963 darf nur das Hotel Sacher seine Torte als "Original Sacher Torte" bezeichnen. Das Rezept selbst wird streng geheim gehalten.

Zutaten für eine Sachertorte (26er Springform)

Die folgenden Angaben sind Richtwerte und können je nach Rezept variieren.

Für den Schokoladenkuchen:

  • 150 g weiche Butter
  • 150 g Zucker
  • 6 Eier, getrennt
  • 150 g Zartbitterschokolade (Kuvertüre)
  • 150 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote

Für die Füllung:

  • 200-300 g Aprikosenkonfitüre (Marillenmarmelade)

Für die Glasur:

  • 200 g Zucker
  • 125 ml Wasser
  • 150-200 g Zartbitterschokolade (Kuvertüre)
  • 75 ml Sahne (optional, für eine cremigere Glasur)
  • Etwas Kokosöl (optional, für zusätzlichen Glanz der Glasur)

Zubereitung: Schritt für Schritt zur perfekten Sachertorte

Die Zubereitung einer Sachertorte erfordert etwas Zeit und Geduld, aber das Ergebnis ist die Mühe wert.

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Der Schokoladenkuchen

  1. Vorbereitung: Den Backofen auf 170 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Den Boden einer Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen und den Rand fetten und mit Mehl bestäuben.
  2. Schokolade schmelzen: Die Zartbitterkuvertüre über einem warmen Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Achten Sie darauf, dass die Schokolade nicht zu heiß wird, da sie sonst beim Backen klumpen kann.
  3. Eier trennen: Die Eier trennen. Das Eiklar mit einer Prise Salz steif schlagen. Dabei nach und nach die Hälfte des Zuckers einrieseln lassen. Der Eischnee sollte fest und glänzend sein.
  4. Butter schaumig schlagen: Die weiche Butter mit dem restlichen Zucker und dem Mark der Vanilleschote in einer separaten Schüssel mit dem Handrührgerät schaumig schlagen.
  5. Eigelbe und Schokolade hinzufügen: Die Eigelbe einzeln unter die Buttermasse rühren. Anschließend die geschmolzene, lauwarme Schokolade hinzufügen und gut vermischen.
  6. Mehl und Eischnee unterheben: Das Mehl mit dem Backpulver mischen und vorsichtig unter die Butter-Schokoladen-Masse heben. Zum Schluss den Eischnee in zwei Portionen vorsichtig unterheben, sodass die Masse luftig bleibt.
  7. Backen: Den Teig in die vorbereitete Springform füllen, glattstreichen und im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene ca. 50-60 Minuten backen. Um ein zu starkes Bräunen zu verhindern, kann der Kuchen nach 20 Minuten mit Alufolie abgedeckt werden.
  8. Abkühlen lassen: Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und in der Form etwa 10 Minuten abkühlen lassen. Anschließend den Rand der Form lösen und den Kuchen vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen. Vollständig auskühlen lassen.

Die Füllung

  1. Kuchen teilen: Den ausgekühlten Kuchen mit einem langen, scharfen Messer oder einem Tortenbodenschneider waagerecht halbieren.
  2. Marmelade erwärmen: Die Aprikosenkonfitüre in einem Topf oder in der Mikrowelle leicht erwärmen, sodass sie flüssig wird. Wer eine stückige Marmelade hat, kann sie vorher durch ein Sieb streichen.
  3. Füllen: Den unteren Tortenboden mit etwa der Hälfte der erwärmten Marmelade bestreichen. Den zweiten Boden aufsetzen und die Oberfläche sowie den Rand der Torte mit der restlichen Marmelade bestreichen. Die Marmelade antrocknen lassen. Dies kann im Kühlschrank beschleunigt werden.

Die Glasur

  1. Zuckersirup kochen: Den Zucker mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat und ein klarer Sirup entstanden ist. Den Sirup etwas abkühlen lassen.
  2. Schokolade schmelzen: Die Zartbitterkuvertüre grob hacken und nach und nach unter den lauwarmen Zuckersirup rühren, bis eine glatte, dickflüssige Glasur entsteht. Für eine cremigere Glasur kann zusätzlich Sahne eingerührt werden.Tipp: Um die richtige Konsistenz der Glasur zu testen, etwas Glasur über einen Holzlöffel laufen lassen. Sie sollte den Löffel mit einer ca. 4 mm dicken Schicht bedecken. Ist die Glasur zu dick, kann sie mit etwas Läuterzucker (Zuckersirup) verdünnt werden. Ist sie zu dünn, etwas abkühlen lassen.
  3. Glasieren: Die lauwarme Glasur auf einmal über die Torte gießen und mit einer Palette oder einem Messer zügig und gleichmäßig verstreichen. Achten Sie darauf, dass die gesamte Oberfläche und der Rand der Torte mit Glasur bedeckt sind.
  4. Trocknen lassen: Die Torte auf einem Kuchengitter platzieren und die Glasur vollständig fest werden lassen. Dies dauert mehrere Stunden, am besten über Nacht.

Dekoration

Traditionell wird die Sachertorte mit einem Klacks ungesüßter Schlagsahne serviert. Für eine dekorative Verzierung kann die restliche Kuvertüre geschmolzen und in einen Spritzbeutel gefüllt werden, um ein "S" auf jedes Tortenstück zu schreiben.

Tipps und Tricks für die perfekte Sachertorte

  • Hochwertige Zutaten: Verwenden Sie hochwertige Zartbitterschokolade und frische Eier für ein optimales Geschmackserlebnis.
  • Geduld beim Unterheben: Heben Sie Mehl und Eischnee vorsichtig unter, um die Luftigkeit des Teigs zu erhalten.
  • Nicht zu lange backen: Achten Sie darauf, den Kuchen nicht zu lange zu backen, damit er saftig bleibt.
  • Glasur nicht zu heiß: Die Glasur sollte nicht zu heiß sein, da die Schokolade sonst stumpf werden kann.
  • Ruhezeit: Lassen Sie die Torte nach dem Glasieren ausreichend lange ruhen, damit die Glasur fest wird und sich die Aromen entfalten können.
  • Sachertorte als Motivtorte: Die Sachertorte eignet sich gut als Unterlage für Fondant- oder Motivtorten. In diesem Fall kann auf die Aprikosenmarmelade und den Schokoguss verzichtet werden. Stattdessen empfiehlt sich eine Ganache als Ummantelung.

Variationen

Es gibt zahlreiche Variationen der Sachertorte. Einige fügen dem Teig Kakao hinzu, um ihn dunkler zu machen. Andere verwenden anstelle von Aprikosenkonfitüre andere Marmeladensorten oder füllen die Torte zusätzlich mit Schokoladenmousse.

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