Rum ohne Zucker: Sorten, Herstellung, Verwendung

Rum ist eine Spirituose mit vielen Facetten. Seine Herstellung scheint einfach, da die Zutatenliste übersichtlich ist. Doch die Vielfalt an Rumsorten und -bezeichnungen ist komplex, da die wenigen Zutaten durch Zusätze und unterschiedliche Herstellungsverfahren variiert werden können.

Vielfalt der Rumsorten

Die Welt des Rums ist reich an Variationen, die sich in Farbe, Geschmack und Herstellung unterscheiden. Hier ein Überblick über einige gängige Rumsorten:

  • Aged Rum: Diese Rumsorten, auch als dunkler Rum bekannt, reifen in Holzfässern und entwickeln dabei konzentrierte, geschmeidige und komplexe Aromen. Durch die langsame Verdunstung und die Interaktion mit dem Holz werden die Aromen subtiler und vielseitiger.

  • Black Rum: Im Gegensatz zum Aged Rum reift Black Rum nur kurz im Holzfass. Seine dunkle Farbe und der kräftige, würzige Geschmack sind charakteristisch.

  • Blended Rum: Die meisten Rumsorten fallen in diese Kategorie. Master-Blender vermischen Rums aus verschiedenen Lagerungsjahren und Destillerien, um einen gleichbleibenden, ausgewogenen Geschmack zu erzielen.

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  • Brauner Rum: Alle Rumsorten, die im Fass gelagert werden, erhalten durch den Kontakt mit dem Holz ihre braunen und goldenen Farbtöne. Die Fässer, meist aus Eichenholz, beeinflussen auch die Aromen, insbesondere Vanille-, Karamell- und Kaffeenoten, wenn Ex-Bourbon-Fässer verwendet werden. Zuckerkulör kann zur Farbgebung verwendet werden.

  • Echter Rum: Dieser Begriff betont, dass Rum aus Zuckerrohr hergestellt wird und aus Übersee stammt. Andere Alkohole oder Spirituosen haben in ihm nichts verloren. Das Destillat wird auf Trinkstärke gebracht.

  • Flavoured Rum: Aromatisierter Rum, der mit verschiedenen Geschmacksstoffen versetzt wird. Oft basiert er auf weißem Rum und wird mit Fruchtaromen wie Kokosnuss kombiniert.

  • Goldener Rum: Dieser Rum reift kurz in ausgebrannten Eichenfässern oder erhält seine goldene Farbe durch Farbstoffe. Er eignet sich gut für Cocktails.

  • Jamaika Rum: Jamaika gilt als die Wiege der Rum-Destillation. Die dortigen Produzenten verwenden Pot Stills und erzeugen dunkle, kräftige Rums, die nichts für Einsteiger sind.

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  • Kunst-Rum: Auch Inländer-Rum genannt, wurde in Österreich erfunden, um Rum ohne Kolonien herzustellen. Er besteht aus Wasser, Ethylalkohol, Geschmacks- und Farbstoffen und wird zum Backen und Verfeinern verwendet.

  • Original Rum: Rum pur, ohne Farbstoffe, Alkohol oder Geschmacksstoffe. Er hat einen hohen Alkoholgehalt von bis zu 74 oder sogar 80 Prozent.

  • Overproof Rum: Rum mit einem Alkoholgehalt von über 57,15 Volumenprozent. Er ist aromatisch und eignet sich für Cocktails und Longdrinks.

  • Rhum Agricole: Diese Rumsorte wird aus frischem Zuckerrohrsaft und nicht aus Melasse hergestellt. Sie stammt aus französischen Übersee-Départements wie Martinique und zeichnet sich durch einen eleganten, leicht nussigen Charakter aus.

  • Rum-Verschnitt: Rum, der mit Agraralkohol vermischt wird. In Deutschland muss er mindestens fünf Prozent echten Rum enthalten und einen Alkoholgehalt von 37,5 Prozent aufweisen.

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  • Single Cask Rum: Rum aus einem einzigen Fass. Die Destillerien achten hier besonders auf die Qualität der Zutaten und des Fasses. Die Auflage ist limitiert.

  • Solera Rum: Hierbei lagern mehrere Rum-Sorten-Fässer übereinander. Aus dem untersten Fass, das die ältesten Brände enthält, wird der Rum abgefüllt und mit dem Rum aus dem darüberliegenden Fass aufgefüllt.

  • Spiced Rum: Brauner Rum, der mit würzigen Geschmacksstoffen wie Vanille, Zimt, Nelken, Ingwer oder Muskatnuss versetzt wird.

  • Traditional Rum: Diese Rumsorten stammen aus dem Jahr 2019 und sind der Europäischen Union zu verdanken. Sie müssen aus Zuckerrohr gebrannt werden, das aus dem Herkunftsland stammt und dürfen nicht nachträglich mit Zucker gesüßt oder mit Farbstoff gefärbt werden.

  • Weißer Rum: Im Gegensatz zu fassgelagerten Rumsorten wird weißer Rum nicht im Eichenfass gelagert. Er dient als Grundlage für Flavoured Rum und eignet sich zum Mixen von Cocktails.

Herstellung von Rum

Rohstoffe

Die wichtigste Zutat für die Herstellung von Rum ist Zuckerrohr. Es kann in verschiedenen Formen verwendet werden:

  • Zuckerrohrsaft: Frisch gepresster Saft aus Zuckerrohr.
  • Zuckerrohrhonig: Ein Konzentrat aus Zuckersaft.
  • Melasse: Ein Nebenprodukt der Zuckergewinnung aus Zuckerrohr.

Melasse-Rum macht 95 % des Marktanteils aus. Rhum Agricole wird aus Zuckerrohrsaft hergestellt.

Fermentation

Bei der Fermentation wird Zucker unter Mithilfe von Hefe in Alkohol umgewandelt. Die Dauer und Methode der Fermentation beeinflussen die Aromen des Rums.

Destillation

Die Destillation erfolgt in klassischen Kupferbrennblasen oder modernen Kolonnenanlagen. Sie bestimmt, ob der Rum eher weich und mild oder kraftvoll und intensiv wird.

Reifung

Die Reifung in Holzfässern prägt den Charakter des Rums und verleiht ihm Fülle, Rundheit und geschmackliche Tiefe. Die Fässer können innen gereinigt oder unbehandelt befüllt werden. Die meisten Destillerien lagern ihren Rum bei relativ hohem Alkoholgehalt.

Blending

Beim Blending werden Rums unterschiedlichen Alters, aus verschiedenen Fassarten oder sogar aus unterschiedlichen Destillerien miteinander vermählt.

Rum ohne Zucker

Viele Rumsorten werden mit Zucker versetzt, um den Geschmack abzurunden. Es gibt jedoch auch Rumsorten, die ohne Zuckerzusatz hergestellt werden. Diese Rumsorten zeichnen sich durch ihren authentischen Geschmack und ihre hohe Qualität aus.

Beispiele für Rum ohne Zucker

  • Companero Ron Panama Extra Anejo: Ein trockener Rum aus Panama mit einer Balance aus Würze und Milde.
  • Don Papa Rum 7 Jahre: Ein Rum von den Philippinen, der in Rioja-Weinfässern reift und einen leicht trockenen Geschmack hat.
  • Grander Natural Panama Rum 8 Jahre Single Barrel: Ein authentischer, unverfälschter und ungesüßter Rum aus Panama.

Verwendung von Rum

Rum ist vielseitig einsetzbar. Er kann pur genossen, als Zutat in Cocktails und Longdrinks verwendet oder zum Verfeinern von Speisen und Backwaren eingesetzt werden.

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