Traditionelle russische Kuchenrezepte: Eine kulinarische Reise
Die russische Küche ist reich an Traditionen und Geschmäckern, und ihre Kuchen sind ein fester Bestandteil festlicher Anlässe und des täglichen Lebens. Von Honigtorten bis zu Zupfkuchen bietet Russland eine Vielfalt an Rezepten, die sowohl einfach als auch raffiniert sind. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch einige der beliebtesten traditionellen russischen Kuchenrezepte.
Medowik: Die berühmte russische Honigtorte
Die russische Honigtorte, auch Medowik genannt, ist ein Klassiker, der in Russland und im Balkan weit verbreitet ist. Obwohl sie in Deutschland noch nicht so bekannt ist, erfreut sie sich wachsender Beliebtheit. Der Medowik besteht aus vielen dünnen Teigschichten, die mit einer Creme gefüllt sind.
Variationen und Zutaten
Es gibt verschiedene regionale Varianten des Medowik. Einige enthalten Walnüsse, andere nicht. Die Creme kann aus saurer Sahne oder einer Kombination aus saurer Sahne und Milchmädchen-Karamellcreme bestehen. Einige Rezepte verwenden schwarzen Tee, andere nicht. Eine einfache Variante verwendet eine Creme aus Sauerrahm, die die Einfachheit der Zutaten hervorhebt.
Für eine Torte mit einem Durchmesser von 26 cm und einer Höhe von 6-7 cm benötigen Sie folgende Zutaten:
- Butter
- Honig
- Zucker
- Vanille
- Eier
- Mehl
- Backpulver
- Sahne
- Puderzucker
- Creme Fraiche
Zubereitung
- Butter, Honig, Zucker und Vanille aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat.
- Die Eier schaumig rühren und die heiße Honigmasse langsam hinzufügen.
- Mehl mit Backpulver mischen und unter die Eimasse rühren/kneten.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kneten, bis er nicht mehr klebt.
- Den Teig in 16 Portionen teilen und hauchdünn ausrollen.
- Kreise mit einem Durchmesser von ca. 26 cm ausschneiden.
- Die Teigreste mitbacken, sie werden später für die Krümelschicht benötigt.
- Die Böden bei 160°C Umluft oder 180°C Ober-/Unterhitze ca. 10 Minuten backen.
- Die Sahne steif schlagen und Vanille, Puderzucker und Creme Fraiche unterrühren.
- Nach Geschmack mit Honig aromatisieren.
- Den ersten Boden mit Creme bestreichen und den nächsten Boden auflegen.
- So fortfahren, bis alle Böden aufgebraucht sind.
- Die Torte mit einem Teller beschweren und abgedeckt ca. 12 Stunden kalt stellen.
- Die Teigreste fein mahlen und die Torte damit bestreuen.
Tipps und Tricks
- Um die Backzeit zu verkürzen, können Sie jeweils 2 Böden gleichzeitig backen.
- Die Teigreste lassen sich am besten in einem Mixer oder mit einem Nudelholz zerkleinern.
- Die Torte hält sich gekühlt ca. 4 Tage.
- Medowik eignet sich gut für Motivtorten, sollte aber dann nicht mit Krümeln bestreut werden.
- Die Füllung ist nicht fondanttauglich und sollte mit Buttercreme oder Ganache überzogen werden.
Medowik: Eine Variante mit Schmandfüllung
Eine andere Variante des Medowik verwendet eine Schmandfüllung. Dieses Rezept stammt aus russlanddeutschen Kreisen, in denen Medowik nicht so bekannt ist wie die Napoleon-Torte.
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Zutaten
- Honig
- Butter
- Zucker
- Eier
- Mehl
- Natron
- Sahne
- Schmand
- Vanilleextrakt
Zubereitung
- Honig, Butter und Zucker in einem Topf zum Schmelzen bringen, kurz aufkochen und abkühlen lassen.
- Die Eier schaumig schlagen und die abgekühlte Honigmasse unterrühren.
- Mehl und Natron in zwei Schüben kurz einarbeiten.
- Den Teig mindestens eine halbe Stunde kühlen.
- Den Teig in zwölf gleich schwere Teiglinge aufteilen und dünn ausrollen.
- Kreise mit einem Durchmesser von 18 cm ausschneiden und die Teigreste mitbacken.
- Die Böden bei 180°C Ober-/Unterhitze ca. 6-8 Minuten goldbraun backen.
- Für die Füllung Sahne mit Honig, Zucker und Vanilleextrakt aufschlagen, Sahnesteif einrieseln lassen und Schmand kurz einrühren.
- Die Tortenplatten mit Creme füllen und stapeln.
- Die restliche Creme außen verteilen und mit den Teigresten bestreuen.
- Die Torte mindestens für ein paar Stunden oder über Nacht im Kühlschrank kühlen.
Tipps und Tricks
- Die Teigplatten können im Voraus gebacken und eingefroren oder im Kühlschrank gelagert werden.
- Medowik schmeckt jeden Tag besser und sollte mindestens vier Tage munden.
Kulitsch: Der traditionelle russische Osterkuchen
Kulitsch ist ein traditioneller russischer Osterkuchen, der in einer zylindrischen Form gebacken und mit einer Eiweißglasur und bunten Zuckerperlen verziert wird. Das Rezept stammt von einer sehr religiösen Tante und hat garantiert orthodoxen Ursprung.
Zutaten
- Milch
- Hefe
- Zucker
- Eier
- Mehl
- Schmand
- Margarine
- Vanillezucker
- Salz
- Rosinen
Zubereitung
- Für den Teigansatz Milch, Zucker und Hefe verrühren und 20 Minuten gehen lassen.
- Eier trennen, Margarine schmelzen und abkühlen lassen.
- Zucker, Ei und Eigelbe schaumig schlagen.
- Schmand, Margarine, Vanillezucker, Salz und Rosinen hinzufügen.
- Milch und Teigansatz dazugeben.
- Mehl portionsweise zugeben und zu einem mittelharten Teig verkneten.
- Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
- Die Blechdosen ölen und zur Hälfte mit dem Teig füllen.
- Die Kulitschs bei 150 Grad (Ober- und Unterhitze) backen.
- Die Backzeit hängt von der Größe der Dosen ab (30-50 Minuten).
- Die Kulitschs aus der Form nehmen und auf einem Baumwolltuch hin- und herrollen.
- Eiweiße schaumig schlagen, Zucker einrieseln lassen und die Masse fest schlagen.
- Die noch warmen Kulitschs mit Eiweiß-Masse bestreichen und mit Zuckerperlen bestreuen.
- Über Nacht "reifen" lassen.
Tipps und Tricks
- Kulitsch wird traditionell mit einer Scheibe Paskha (russische Quark-Speise zu Ostern) gegessen.
- Wenn der Kulitsch oben zu dunkel wird, kann er mit Alufolie abgedeckt werden.
Zupfkuchen: Ein Klassiker nach Omas Rezept
Der russische Zupfkuchen ist ein einfacher Kuchen mit einem knusprigen Mürbeteig und einer cremigen Quark-Schicht. Er ist fast so gut wie bei Oma!
Zutaten
- Weizenmehl
- Butter
- Backkakao
- Zucker
- Backpulver
- Ei
- Salz
- Eier
- Butter
- Magerquark
- Vanillezucker
- Vanillepuddingpulver
- Puderzucker
Zubereitung
- Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 160 Grad) vorheizen.
- Eine Springform (Ø 26 cm) gut einfetten.
- Für den Teig Mehl, Kakaopulver, Zucker, Backpulver, Ei, Butter und Salz zu einem homogenen Teig verkneten.
- Die Hälfte des Teigs in die Springform drücken und einen Rand bilden.
- Eier, Zucker und Butter verquirlen.
- Magerquark, Vanillezucker und Vanillepuddingpulver hinzugeben und gut durchrühren.
- Die Masse auf den Teig geben.
- Die beiseite gelegte Hälfte des Teigs in kleine Stücke reißen und auf die Füllung legen.
- Den Kuchen im vorgeheizten Ofen circa 60 Minuten backen.
- Gegebenenfalls nach 45 Minuten mit Alufolie abdecken.
- Den Kuchen komplett auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Tipps und Tricks
- Um den Rand gleichmäßiger zu gestalten, einfach mit einem Messer am Rand entlang fahren und überschüssigen Teig abschneiden.
- Der Kuchen sollte am Ende nicht mehr zu sehr wackeln, aber auch nicht ganz fest sein.
Weitere russische Spezialitäten
Neben den oben genannten Kuchen gibt es noch viele weitere russische Spezialitäten:
- Russische Manti: Kleine mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen.
- Piroggen: Gefüllte Teigtaschen aus Hefeteig.
- Syrniki: Quarkpfannkuchen nach einem russischen Rezept.
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