Köstlicher Quittenkuchen vom Blech: Ein Rezept für Quitten-Skeptiker und Liebhaber

Dieser Quittenkuchen vom Blech überzeugt selbst den größten Quitten-Skeptiker. Der Duft der Herbstfrüchte ist toll, und dieser Kuchen ist einfach mal was anderes. Das folgende Quittenkuchenrezept ist ein Mix aus dem klassischen gedeckten Apfelkuchen und dem Apfelmuskuchen vom Blech.

Die Besonderheit der Quitte

Quitten sind kein Convenience-Obst: Vor dem Essen muss man sie kochen. Und auch für einen Kuchen mit Quitten sollte man die Früchte schälen, würfeln, weicher dünsten. Das Aroma ist dafür fantastisch. Quitten sind eine der ältesten Obstsorten und besonders für ihre vielseitige Verwendbarkeit bekannt. Ihr leicht säuerlicher Geschmack harmoniert perfekt mit süßen Zutaten wie Schokolade oder Zucker. Da sie roh kaum genießbar sind, werden sie meist gekocht oder gedünstet verwendet.

Zutaten und Vorbereitung

Für ein Backblech benötigt man folgende Zutaten:

  • Belag:
    • 1 Bio-Zitrone
    • 1 kg Quitten, ersatzweise feste Birnen
    • 100 g Zucker
    • 250 ml Weißwein
    • 1 EL Anis, grob gemörsert
  • Rührteig:
    • 125 ml Wasser
    • 125 ml Rapsöl
    • 6 Eier
    • 300 g Zucker
    • 250 g Mehl
    • 1 Päckchen Backpulver
    • 100 g gemahlene Mandeln

Die Zubereitung lässt sich gut aufteilen: Teig und Quitten können am Vortag vorbereitet werden.So bleibt gedeckter Quittenkuchen besonders fein. Außerdem hält sich Omas Quittenkuchen mit Mürbeteig gut verpackt locker 2 Tage (wenn er nicht schneller vernascht ist…). Wenn ihr ihn von vornherein einfrieren wollt, würde ich den Guss und die Mandelblättchen lieber frisch auf den Quittenkuchen vom Blech machen. So bleiben die Mandeln schön knackig.

Zubereitung des Kuchens

  1. Belag vorbereiten: Zitrone waschen, trocknen, Schale fein abreiben und für den Teig zur Seite stellen. Saft auspressen und in eine große Schüssel geben. Quitten waschen, schälen, vierteln und entkernen, mit Zitronensaft vermischen. Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren, mit Wein ablöschen, Quittenviertel und Anis zugeben, zugedeckt 15 Minuten köcheln lassen bis die Quitten ­etwas weich geworden sind, dann abgießen, abkühlen lassen und in Spalten schneiden.
  2. Teig zubereiten: Für den Teig Mehl, Mandeln, Backpulver, Zucker und Zimt mischen. Kalte Butter in kleinen Stückchen und Eier zugeben. Alles mit den Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Diesen halbieren, zu 2 großen Kugeln formen, diese mit den Händen etwas flachdrücken und in Frischhaltefolie gewickelt mind. 30 Minuten oder über Nacht kühlstellen.
  3. Quittenfüllung vorbereiten: Quitten waschen, schälen, vierteln und mit einem Messerchen entkernen. Dann mit einem großen scharfen Messer in Würfel schneiden. Mit Zitronensaft, Apfelsaft, Zucker und Gewürzen in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze ca. 10-15 Minuten weicher (bis mind. bissfest) köcheln. Ab und an umrühren. Sollte viel Saft übrig sein, diesen etwas abtropfen lassen. Masse abkühlen lassen.
  4. Rührteig herstellen: Wasser, Rapsöl und Eier verrühren, Zucker und Zitronenschale unterrühren. Mehl, Backpulver und Mandeln mischen, unter die Eiermasse rühren. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Fettpfanne (tiefes Backblech) geben und glatt streichen. Abgetropfte Quittenspalten darüber verteilen und mit Mandelblättchen und Zucker bestreuen.
  5. Backen: Bei 200 °C Ober-/Unterhitze auf der zweiten Schiene von unten 25 bis 30 Minuten goldbraun backen. Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren.

Variante: Gedeckter Quittenkuchen

Für einen gedeckten Quittenkuchen wird ein Mürbeteig verwendet, der Boden und Decke bildet.

Lesen Sie auch: Quittenmarmelade einfach selbst backen

  1. Teig vorbereiten: Teige aus dem Kühlschrank nehmen und kurz Zimmertemperatur annehmen lassen. Ein kleines tiefes Backblech mit Backpapier auslegen oder fetten (Innenmaße ca. 35*25 cm), alternativ einen verstellbaren Backrahmen verwenden.
  2. Boden ausrollen: Die erste Teigkugel für den Boden auf einer leicht bemehlten Backmatte oder zwischen Folie in Größe der Form dünn ausrollen. Das kann man auch direkt auf dem Backpapier machen. Dafür den Teig aufs Backpapier legen, ein weiteres Backpapier auflegen und mit einem Nudelholz ausrollen. Teig in die Form bzw. aufs Blech legen (eventuell direkt mit dem unterliegenden Backpapier). Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die abgetropften Quittenwürfel darüber verteilen.
  3. Decke ausrollen: Zweite Teigportion ebenfalls zwischen Folie bzw. Backpapier oder auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Die Teigdecke auf die Quitten legen. Das geht am einfachsten, wenn man sie entweder auf Backpapier ausrollt und auf die Quittenfüllung stürzt, dann das Papier abzieht. Oder indem man den Teig zum Transportieren über das Nudelholz legt und dann auf dem Obst wieder abrollt. Decke ebenfalls mehrfach mit einer Gabel einstechen.
  4. Backen: Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 35-40 Minuten backen, dabei nach etwa 30 Minuten bei Bedarf mit Alufolie abdecken, damit er nicht dunkel wird. In der Form bzw auf dem Blech abkühlen lassen.

Tipps und Variationen

  • Mandeln: Mandelblättchen kurz in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften und etwas Farbe angenommen haben.
  • Guss: Für den Guss den gesiebten Puderzucker mit Milch, Apfelsaft und so viel Zitronensaft vermischen, dass ein zähflüssiger, aber verstreichbarer Guss entsteht.
  • Quitten schälen: Quitten muss man (solange die Schale nicht extrem holzig ist) nicht zwangsläufig schälen.
  • Vorbereitung: Der Kuchen lässt sich super vorbereiten. Er kann gut einen Tag durchziehen (gut verpackt), man kann ihn gut in Stücken einfrieren. Oder ihr bereitet sowohl den Teig als auch die gedünsteten Obstwürfel bereits am Vorabend vor und lasst beides über Nacht im Kühlschrank.
  • Andere Früchte: Wenn keine Quitten vorhanden sind, können auch Äpfel, Birnen oder eine Mischung aus beidem verwendet werden. Wer mag, kann den Guss mit etwas Orangenabrieb oder einem Spritzer Rum verfeinern. Für noch mehr Abwechslung kannst du die Quitten durch Birnen ersetzen oder zusätzlich gehackte Walnüsse in den Teig einarbeiten. Auch ein Hauch von Zimt im Teig unterstreicht die herbstliche Note des Kuchens.
  • Nussige Note: Um bereits dem Rührteig eine nussige Note zu geben, kannst du ihm Mandeln beifügen.
  • Süße Haube: Wie wäre es mit einer süßen Haube für den Landfrauen Quittenkuchen? Dafür kannst du ihn nach dem Backen mit einem Rahmguss überziehen. Soll er in den Teig eindringen und ihn saftiger machen, dann streichst du ihn auf den noch warmen Kuchen.
  • Schokolade: Dieser Quittenkuchen vereint herbstliche Frische und schokoladige Intensität in einem saftigen Blechkuchen. Der Teig wird durch die Kombination aus Kakao, Zartbitter- und Vollmilchschokolade unvergleichlich aromatisch. Die Kombination aus Quitten und zweierlei Schokolade macht ihn zu einem echten Genuss für die Herbstzeit. Wenn du Lust auf einen besonderen Obstkuchen hast, solltest du unbedingt unseren Quitten-Blechkuchen mit zweierlei Schokolade ausprobieren. Hier treffen die fruchtigen Quitten auf Zartbitter- und Vollmilchschokolade - ein fruchtiges, süß-herbes Trio, das sich perfekt ergänzt. Dazu serviere ich gerne ein Klecks Sahne oder eine Kugel Vanille- oder Schokoeis.
  • Hefeteig: Statt Mürbeteig kann auch Hefeteig verwendet werden.

Rezept mit Hefeteig

Zutaten:

  • Für den Hefeteig:
    • 275ml Milch
    • Eine Prise Zucker
    • Ein Würfel frische Hefe
    • 550g Weizenmehl
    • 50g Zucker
    • Ca. 800g Birnenquitten (alternativ Äpfel oder Birnen verwenden)
  • Für den Guss:
    • 400g Crème fraîche
    • 40g Speisestärke
    • 80g Zucker
    • Mark einer Vanilleschote
    • 3 Eier (Größe M)

Zubereitung:

  1. Hefeteig: Die Milch mit einer Prise Zucker leicht erwärmen (nicht mehr als 40 Grad) und die Hefe darin auflösen. Das Mehl in eine große Schüssel geben. Eine Kuhle darin formen und dort hinein die Hefe-Flüssigkeit mit dem Zucker geben. Die Flüssigkeit mit etwas Mehl vom Rand der Kuhle bedecken und so das ganze an einem warmen Ort ca. 15-20 Minuten ruhen lassen. Anschließend die Flüssigkeit mit dem Mehl verrühren und verkneten. Den Teig zu einer glatten dehnbaren Kugel kneten und den Teig ca. 1h an einem warmen Ort aufgehen lassen, bis er sichtbar sein Volumen vergrößert hat.
  2. Guss: Die Creme fraiche mit der Speisestärke, Zucker und Vanillemark glatt rühren. Nacheinander die Eier hinzugeben und einzeln unter die Masse rühren.
  3. Backen: Den Backofen auf 150 Grad Umluft oder 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Hefeteig auf einem gefetteten tiefen Backblech oder einer Backblechform ausrollen. Die Birnenquitten waschen und dabei den Flaum abreiben. Die Früchte aufschneiden, das Kerngehäuse entfernen und in dünne Spalten schneiden. Nun den Guss auf den Hefeteigboden verteilen und darauf die Quittenspalten schichten. Den Kuchen bei 150 Grad Umluft oder 170 Grad Ober-/Unterhitze ca. 35-40 Minuten backen.

Quitten richtig schneiden

Für das Schneiden der Quitten benötigt man, ähnlich wie bei Kürbissen, viel Kraft und ein scharfes Messer. Das Kerngehäuse großflächig herausschneiden, es bleibt nach dem Kochen sehr holzig und fest. Koche die Quitten-Viertel samt dem Kerngehäuse bis das Obst weich genug ist.

Aufbewahrung

Luftdicht verpackt, kannst du den Landfrauen Quittenkuchen noch 3-4 Tage aufbewahren.

Lesen Sie auch: Quitten: Tipps zur Verwertung

Lesen Sie auch: Rezept für Apfel-Quitten-Dessert

tags: #Quittenkuchen #vom #Blech #Rezept

Populäre Artikel: