Pralinenrezept mit weißer Schokolade: Ein umfassender Leitfaden
Selbstgemachte Pralinen sind ein besonderes Geschenk aus der Küche, das auf allen Ebenen ein Genuss ist. Obwohl Pralinen das ganze Jahr über beliebt sind, nehmen sich die meisten Menschen erst an Feiertagen die Zeit, scheinbar aufwendige Rezepte auszuprobieren. Dabei sind selbstgemachte Pralinen nicht nur geschmacklich und von der Konsistenz her meist deutlich besser als gekaufte Varianten, sondern auch die verwendeten Zutaten lassen sich einfach anpassen. Dieser Artikel bietet Ihnen eine Vielzahl von Rezepten und Tipps, um Ihre eigenen köstlichen Pralinen mit weißer Schokolade herzustellen.
Grundlagen der Pralinenherstellung
Bevor wir uns den spezifischen Rezepten zuwenden, ist es wichtig, einige grundlegende Techniken und Überlegungen zu verstehen, die für die Herstellung von Pralinen unerlässlich sind.
Die Bedeutung der Schokolade
Die Qualität der verwendeten Schokolade ist entscheidend für das Endergebnis. Für Pralinen mit weißer Schokolade empfiehlt es sich, hochwertige Kuvertüre zu verwenden. Kuvertüre hat einen höheren Kakaobutteranteil als normale Schokolade, was zu einem zarten Schmelz und einem glänzenden Aussehen führt.
Gerade die Suche nach einer veganen Alternative zu herkömmlicher weißer Schokolade stellt oftmals eine große Herausforderung dar, denn geschmackliche Unterschiede fallen besonders bei weißer Schokolade auf. Hauptbestandteil weißer Schokolade ist neben Kakaobutter Milchpulver, das bei veganen Produkten sehr schwierig zu ersetzen ist. Deswegen steht der Geschmack der verwendeten Milchalternativen häufig im Vordergrund und verdeckt das Aroma, welches weiße Schokolade eigentlich ausmacht. Eine gute Wahl sind pflanzliche Schokoladen, die auf Ricedrinkbasis hergestellt werden und auf die sonst häufig vorherrschende Getreidenote in veganer Schokolade verzichten.
Das Schmelzen der Schokolade
Das Schmelzen der Schokolade erfordert besondere Aufmerksamkeit, da weiße Schokolade leicht anbrennen kann. Die beste Methode ist die Verwendung eines Wasserbads. Dafür ein großes, hitzebeständiges Gefäß mit kochendem Wasser befüllen. Die Schokolade in kleine Stücke brechen und in ein kleineres, ebenfalls hitzebeständiges Gefäß geben. Das Gefäß in dem Wasserbad platzieren und die Schokolade vollständig schmelzen lassen. Es ist wichtig, dass kein Wasser in die Schokolade gelangt, da dies dazu führen kann, dass sie sich verklumpt.
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Die Ganache: Das Herzstück der Praline
Viele Pralinen enthalten eine Ganache, eine Emulsion aus Schokolade und Sahne. Das Verhältnis von Schokolade zu Sahne bestimmt die Konsistenz der Ganache. Für eine festere Ganache, die sich gut formen lässt, wird mehr Schokolade verwendet. Für eine weichere Ganache, die als Füllung dient, wird mehr Sahne verwendet.
Aromen und Variationen
Die Möglichkeiten zur Variation von Pralinen sind endlos. Nüsse, Mandeln, Gewürze, Fruchtpürees, Liköre und vieles mehr können verwendet werden, um einzigartige Geschmackskombinationen zu kreieren.
Pralinenrezepte mit weißer Schokolade
Hier sind einige Rezepte, die Sie ausprobieren können:
Basisrezept für Pralinen ohne Alkohol
Dieses Rezept dient als Grundlage für viele weitere Variationen.
Zutaten:
- Schokolade (weiße Schokolade)
- Sahne
Zubereitung:
- Die Schokolade fein hacken. Die Sahne in einen kleinen Topf geben und kurz aufkochen.
- Die Schokolade zur Sahne geben und einige Minuten stehen lassen, damit die Schokolade schmelzen kann.
- Die Mischung mit einem Löffel umrühren, bis sich alles zu einer Masse verbunden hat.
- Die Füllung im noch warmen Zustand mit einem Pürierstab pürieren. Hierbei darauf achten, dass der Pürierstab möglichst untergetaucht bleibt, damit die Masse nicht zu schaumig wird. Ggf. die Masse vor dem Pürieren in ein schmaleres Gefäß umfüllen.
- Wenn die Masse ganz glatt ist, wird sie für etwa zwei Stunden in den Kühlschrank gestellt, wodurch sie etwas fester wird.
- Die Füllung mit der Rührmaschine kurz aufschlagen. Nicht zu lange, da sonst die Sahne gerinnt und die Masse grieselig wird.
- Die Masse kann nun in einen Spritzbeutel o.ä. umgefüllt und als Pralinenfüllung verwendet werden. Sollte sie noch zu fest sein, kann man etwas abwarten, bis die Masse wärmer geworden ist, wodurch sie automatisch etwas flüssiger wird und sich leichter verarbeiten lässt.
- Die fertigen Pralinen schmecken gekühlt am besten. Erfahrungsgemäß wird die Füllung nach ein paar Tagen im Kühlschrank noch etwas fester.
Variationen:
- Fein gehackte Nüsse oder Mandeln hinzufügen.
- Andere Zutaten nach Belieben hinzufügen.
Kokos-Pralinen mit weißer Schokolade
Diese Pralinen kombinieren die Süße der weißen Schokolade mit dem exotischen Geschmack von Kokosnuss.
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Zutaten:
- Weiße Schokolade
- Kokosnussmilch
- Gemahlene Mandeln
- Kokosraspel
- Mandeln (ganz)
Zubereitung:
- Für die Kokosmasse die weiße Schokolade klein hacken und zusammen mit der Kokosnussmilch über einem heißen Wasserbad schmelzen. Dann mit einer Gummispatel gut vermengen, bis die Masse emulgiert und glänzt.
- Die gemahlenen Mandeln und die Kokosraspel in einer Schüssel vermischen. Die flüssige Schokoladen-Emulsion darübergießen und mit einem Löffel gut vermengen.
- Die Pralinenmasse etwa 1 - 2 Stunden kaltstellen, bis sie fest wird, aber noch gut formbar ist.
- Danach etwa 30 kleine Kugeln (á ca. 10 g) drehen und mit je 1 Mandelkern füllen. Die Pralinen kurz kaltstellen.
- Für den Überzug die Schokolade klein hacken und über einem heißen Wasserbad behutsam schmelzen. Die Kokos-Pralinen zuerst in Schokolade tauchen und anschließend in den Kokosraspeln wälzen.
Tipp: Die Kokosnussmilch vor der Verwendung unbedingt gut verrühren und ggf. dabei leicht erwärmen. Bei der Kokosnussmilch setzt sich das Fett als obere Schicht ab.
Eierlikör-Pralinen mit weißer Schokolade
Diese Pralinen sind besonders zu Ostern oder Weihnachten beliebt.
Zutaten:
- Weiße Kuvertüre
- Eierlikör
- Sahne
- Orangenabrieb
- Vanillepaste
Zubereitung:
- Hacke die weiße Kuvertüre für die Eierlikör-Pralinen mit einem scharfen Messer in möglichst feine Stücke.
- Wasche die Orange gründlich und reibe den orangenen Teil der Schale ab.
- Bringe den Eierlikör, die Sahne, die Vanillepaste und den Orangenabrieb in einem kleinen Topf kurz zum Kochen. Nimm die Flüssigkeit anschließend vom Herd und rühre die gehackte weiße Schokolade unter, bis sie vollständig darin geschmolzen ist.
- Nun muss die Füllung für die Eierlikör-Pralinen so lange abkühlen, bis die Masse eine gute Konsistenz zum Formen bekommen hat. Fülle sie dafür am besten in eine Schüssel, stelle sie in den Kühlschrank und rühre sie gelegentlich zur Kontrolle mit einem Löffel um.
- Sobald die Masse ausreichend erkaltet ist, kannst du mit den Händen kleine Kugeln aus ihr formen. Für eine Eierlikör-Praline habe ich jeweils 12 Gramm von der Ganache-Füllung verwendet.
- Lege die fertigen Kugeln auf ein Schneidebrett oder einen Teller und stelle sie erneut für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Je kälter und fester die Pralinen sind, desto einfacher lassen sie sich mit der Schokolade überziehen.
- Hacke die weiße Kuvertüre für den Überzug deiner Eierlikör-Pralinen erneut in möglichst feine Stücke.
- Weiße Schokolade sollte möglichst langsam und schonend geschmolzen werden. Erhitze sie deshalb am besten in einer Metallschüssel über einem warmen (nicht kochenden!) Wasserbad und rühre sie dabei regelmäßig um.
- Tauche jeweils eine Kugel vollständig in die weiße Schokolade, lass sie etwas abtropfen und rolle sie anschließend vorsichtig mit einer Gabel über das Gitter oder die Alufolie, bis sie von allen Seiten ein schönes Igelmuster erhalten hat. Lege sie anschließend zum Trocknen auf ein Backpapier.
Tipps:
- Statt Orangenabrieb kann auch Limetten- oder Zitronenabrieb verwendet werden.
- Die Pralinenfüllung kann nach Belieben mit Vanille, Zimt oder gemahlener Tonkabohne verfeinert werden.
- Die Pralinen können in gehackten Nüssen, Kokosraspeln, Puderzucker oder Kakaopulver gewälzt werden, statt sie mit der geschmolzenen Kuvertüre zu überziehen.
- Ob selbstgemachter oder gekaufter Eierlikör verwendet wird, ist jedem selbst überlassen.
Himbeer-Pralinen mit weißer Schokolade
Diese Pralinen kombinieren die Süße der weißen Schokolade mit der Säure von Himbeeren.
Zutaten:
- Weiße Schokolade
- Mandeln (gemahlen und/oder gehackt)
- Sahne
- Butter
- Vanille
- Gefriergetrocknete Himbeeren
Zubereitung (für Kugeln):
- Die Schokolade klein hacken und die Sahne in einem Topf erhitzen, aber nicht kochen.
- Die Kochplatte auf die niedrigste Stufe schalten und die Schokolade mit der Butter in der Sahne schmelzen.
- Sobald die Schokolade und die Butter geschmolzen sind, werden die gemahlenen und/ oder gehackten Mandeln und das Mark einer Vanilleschote dazu gegeben und gut vermischt.
- Die Masse bei Zimmertemperatur etwas auskühlen lassen und anschließen im Kühlschrank mindestens eine Stunde fest werden lassen (besonders schnell geht es in der Gefriertruhe).
- Bei ganzen Früchten die getrockneten Himbeeren zu Pulver mixen.
- Aus der festen Schokoladenmasse mit einem Löffel kleine Portionen entnehmen und mit den Händen zu Kugeln formen (sollte es zu fest sein, kurz bei Zimmertemperatur weicher werden lassen).
- Die Kugeln in den gemahlenen Himbeeren wälzen und bis zum Genießen kühlen.
Zubereitung (für Herzen):
- 100g Weiße Schokolade im Wasserbad bei niedriger Temperatur schmelzen.
- Die Schokolade mit einem Pinsel in die Silikonformen streichen. Kurz trocknen lassen und in weiteren Durchgängen 1-2 Schichten Weiße Schokolade auftragen und trocknen lassen. Etwas Schokolade übrig lassen, um die Pralinen zu verschließen.
- Für die Füllung die restliche Schokolade klein hacken und die Sahne in einem Topf erhitzen, aber nicht kochen.
- Die Kochplatte auf die niedrigste Stufe schalten und die Schokolade mit der Butter in der Sahne schmelzen.
- Sobald die Schokolade und die Butter geschmolzen sind, werden die gemahlenen und/ oder gehackten Mandeln, das Mark einer Vanilleschote und die gemahlenen Himbeeren dazu gegeben und gut vermischt.
- Die Füllung in die Form geben (die Schokolade muss getrocknet sein) und mit der restlichen Schokolade schließen.
Hinweis: Das Rezept ist für gefriergetrocknete Früchte - bitte keine gefrorenen Früchte verwenden.
Pralinen mit Hohlkörpern
Diese Methode ist ideal, um verschiedene Geschmacksrichtungen zu kombinieren.
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Zutaten:
- Schokoladenhohlkörper (weiß)
- Himbeeren (TK)
- Butter
- Sahne
- Weiße Kuvertüre
- Kokosraspel
Zubereitung:
- Stelle die Hohlkörper samt Kartonverpackung in den Gefrierschrank.
- Püriere die Himbeeren und streiche sie durch ein Sieb.
- Erhitze das Himbeermus über einem warmen, aber nicht kochenden Wasserbad und rühre die Butter, Sahne und Kuvertüre ein.
- Gib die Füllung in eine Dosierflasche oder einen Spritzbeutel (ohne Tülle) und lasse sie lauwarm abkühlen.
- Befülle die Hohlkörper mit der Füllung bis knapp unter den Rand.
- Verschließe den Karton und stelle ihn für etwa 45 Minuten ins Gefrierfach, bis die Füllung fest ist.
- Schmilz zwei Drittel der Kuvertüre über einem warmen, aber nicht kochenden Wasserbad.
- Fülle nun die flüssige Kuvertüre randvoll in die Pralinen, damit sie verschlossen sind.
- Stelle die Pralinen erneut für etwa 15 Minuten in den Gefrierschrank, bis sie fest sind.
- Fülle die Kokosraspel in eine Schale.
- Gib nun etwas Kuvertüre in die Handfläche und ummantele die Praline in der Hand damit.
- Lege sie in die Kokosflocken, wälze sie darin und lege sie dann zum Trocknen auf einen Teller oder ein Blech.
- Lagere sie im Kühlschrank. Dort sind sie etwa 10 Tage haltbar.
Tipps und Tricks für die Pralinenherstellung
- Qualität der Zutaten: Verwenden Sie hochwertige Schokolade und frische Zutaten für beste Ergebnisse.
- Temperaturkontrolle: Achten Sie auf die richtige Temperatur beim Schmelzen der Schokolade und bei der Verarbeitung der Ganache.
- Kühlung: Geben Sie der Pralinenmasse ausreichend Zeit zum Abkühlen und Festwerden im Kühlschrank.
- Kreativität: Experimentieren Sie mit verschiedenen Aromen und Zutaten, um Ihre eigenen einzigartigen Pralinen zu kreieren.
- Geduld: Die Pralinenherstellung erfordert etwas Geduld, aber das Ergebnis ist die Mühe wert.
- Hohlkörper: Stelle die Hohlkörper samt Kartonverpackung in den Gefrierschrank.
Probleme und Lösungen
- Die Ganache wird nicht fest: Füge mehr geschmolzene Schokolade hinzu und stelle die Masse erneut in den Kühlschrank.
- Die Schokolade wird zu dickflüssig: Füge etwas Kakaobutter hinzu, um die Schokolade zu verdünnen.
- Die Pralinen sehen nicht glatt aus: Verwende eine hochwertige Kuvertüre und achte auf die richtige Temperatur beim Überziehen.
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