Johannisbeermarmelade selber machen: Rezepte und Tipps
Johannisbeermarmelade ist ein beliebter Klassiker, der nicht nur auf dem Brot schmeckt, sondern auch als Zutat für feine Gebäckspezialitäten wie Linzer Torte oder Frankfurter Kranz bekannt ist. Zudem passt sie hervorragend zu Quark, Joghurt, Müsli, Eis oder Pfannkuchen. Es gibt viele verschiedene Rezepte für Johannisbeermarmelade, von einfach bis ausgefallen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Zubereitung von Johannisbeermarmelade, einschließlich verschiedener Rezeptideen, Tipps und Tricks.
Grundrezept für Johannisbeermarmelade
Um einfache Johannisbeermarmelade selber zu machen, braucht es nicht viel:
- 1 kg Johannisbeeren (rot, weiß oder schwarz, oder gemischt)
- 500 g Gelierzucker (2:1 oder 1:2, je nach gewünschter Süße und Gelierfähigkeit)
- Saft einer halben Zitrone (optional, zur Unterstützung der Gelierung und für eine frische Note)
- Etwas Vanille (optional, für zusätzlichen Geschmack)
Zubereitung
- Vorbereitung der Gläser: Um zu verhindern, dass die leckere Johannisbeermarmelade irgendwann schimmelt, werden zuerst die Gläser sterilisiert. Kochen Sie diese dazu samt Deckel in kochendem Wasser aus. Im Anschluss können Sie sie auf einem sauberen Geschirrtuch an der Luft trocknen.
- Johannisbeeren vorbereiten: Die Johannisbeeren gründlich waschen. Danach zupfen Sie Stiele und Blätter ab. Verdorbene Beeren werden aussortiert und die fertig vorbereiteten Früchte wandern in einen großen Kochtopf.
- Johannisbeeren kochen: Dazu kommt der Saft der Bio-Zitrone. Optional können Sie das Mark einer Vanilleschote mit einem Messer auskratzen und ebenfalls in den Topf geben. Achten Sie darauf, dass die eventuell in der Zitrone enthaltenen Kerne nicht hineinfallen. Jetzt kochen Sie die Johannisbeeren, bis sie weich sind. Dabei können Sie die Früchte mit einem Kartoffelstampfer auf dem Topfboden zerdrücken. Wer gar keine Stückchen mag, kann der Johannisbeermasse auch mit einem Pürierstab zu Leibe rücken.
- Zucker hinzufügen und kochen: Um eine samtigsüße Johannisbeermarmelade zu bekommen, geben Sie jetzt den Gelierzucker hinzu. Kochen Sie alles nochmals auf. Aber aufgepasst: Ständiges Rühren ist ein absolutes Muss. Sonst brennt die Marmelade an.
- Gelierprobe: Sobald die Marmelade Blasen schlägt, dauert es noch etwa 3 bis 4 Minuten, bis sie richtig geliert und Sie den Kochtopf vom Herd nehmen können. Mit der Gelierprobe können Sie testen, ob die Johannisbeermarmelade bereits fest genug ist. Geben Sie etwas davon auf einen Teller und schauen Sie, ob sie darauf direkt fest wird.
- Abfüllen: Füllen Sie die heiße Marmelade sofort in die vorbereiteten Gläser. Verschließen Sie die Gläser gut und stellen Sie sie für etwa 10 Minuten auf den Kopf. Dadurch wird die Marmelade haltbarer.
Variationen und besondere Rezepte
Johannisbeermarmelade ohne Kerne
Viele Menschen empfinden die Kerne in Johannisbeeren als störend. Um Johannisbeermarmelade ohne Kerne herzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Passieren: Die gekochten Johannisbeeren durch ein feines Sieb oder eine "Flotte Lotte" passieren, um die Kerne und Schalen zu entfernen. Dies ist zwar etwas aufwendiger, ergibt aber eine besonders feine Marmelade.
- Entsaften: Die Johannisbeeren entsaften und nur den Saft für die Marmelade verwenden. Dies ergibt ein Johannisbeergelee statt einer Marmelade.
Zubereitung:
- Johannisbeeren waschen und von Stielen befreien.
- Johannisbeeren in einem Topf kurz erhitzen, bis sie aufplatzen, oder mit einem Pürierstab leicht pürieren.
- Die Masse durch ein feines Sieb oder eine "Flotte Lotte" passieren, um die Kerne und Schalen zu entfernen.
- Den gewonnenen Saft mit Gelierzucker und eventuell Zitronensaft und Vanillepaste vermischen.
- Alles zum Kochen bringen und ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Gelierprobe machen und die Marmelade in vorbereitete Gläser füllen.
Beschwipste Johannisbeermarmelade mit Portwein
Für eine besondere Note kann die Johannisbeermarmelade mit Portwein, Zimt und Vanille verfeinert werden.
Zutaten:
- 1 kg rote Johannisbeeren
- 500 g Gelierzucker 2:1
- 100 ml Portwein
- 2 TL Zimt
- 1 EL Vanillepaste
Zubereitung:
- Johannisbeeren waschen und von Stielen befreien.
- Johannisbeeren mit einem Pürierstab leicht pürieren und portionsweise durch ein Sieb passieren.
- Den Johannisbeerbrei mit Gelierzucker, Portwein, Zimt und Vanillepaste in einem Topf vermischen.
- Alles zum Kochen bringen und ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Gelierprobe machen und die Marmelade in vorbereitete Gläser füllen.
Johannisbeer-Erdbeer-Marmelade
Eine beliebte Kombination ist Johannisbeermarmelade mit Erdbeeren.
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Zutaten:
- 500 g Johannisbeeren
- 500 g Erdbeeren
- 500 g Gelierzucker 2:1
- Saft einer halben Zitrone (optional)
Zubereitung:
- Johannisbeeren und Erdbeeren waschen und putzen.
- Beide Früchte getrennt pürieren.
- Die Pürees mit Gelierzucker und Zitronensaft in einem Topf vermischen.
- Alles zum Kochen bringen und ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Gelierprobe machen und die Marmelade in vorbereitete Gläser füllen.
Weitere Rezeptideen
- Johannisbeer-Brombeer-Marmelade: Eine Kombination aus säuerlichen Johannisbeeren und süßen Brombeeren.
- Schwarze Johannisbeere-Erdbeermarmelade: Das herbe Aroma der schwarzen Johannisbeeren harmoniert gut mit der Süße der Erdbeeren.
- Stachelbeeren-Johannisbeeren-Marmelade: Eine fruchtig-säuerliche Marmelade.
- Johannisbeer-Sauerkirsch-Marmelade: Eine Kombination aus säuerlichen Johannisbeeren und aromatischen Sauerkirschen.
- Weiße und Rote Johannisbeermarmelade mit Vanille: Eine Mischung aus weißen und roten Johannisbeeren, verfeinert mit Vanille.
Tipps und Tricks für die perfekte Johannisbeermarmelade
- Fruchtsorte: Es gibt rote, weiße und schwarze Johannisbeeren. Rote Johannisbeeren sind säuerlicher und herber, weiße Johannisbeeren milder. Schwarze Johannisbeeren haben ein herbes Aroma und sind reich an Vitaminen. Für eine gemischte Marmelade können die verschiedenen Sorten kombiniert werden.
- Erntezeitpunkt: Die Saison für Johannisbeeren beginnt Ende Juni und dauert bis August oder September. Vollreife Johannisbeeren besitzen am meisten Süße, während weniger reife Beeren noch etwas saurer sind.
- Trockener Tag: Beim Ernten der Johannisbeeren ist es sinnvoll, einen trockenen Tag abzuwarten, um Fäulnis vorzubeugen.
- Gelierzucker: Je nach gewünschter Süße und Gelierfähigkeit kann Gelierzucker 2:1 oder 1:2 verwendet werden. Bei Verwendung von Beerensaft ist möglicherweise mehr Gelierzucker erforderlich.
- Gelierprobe: Die Gelierprobe ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Marmelade die richtige Konsistenz hat. Geben Sie dazu einen Teelöffel heiße Marmelade auf einen kalten Teller. Wenn die Marmelade nach kurzer Zeit fest wird, ist sie fertig.
- Säure: Johannisbeeren enthalten viel Pektin, das für die Gelierung wichtig ist. Etwas Zitronensaft kann die Gelierung zusätzlich unterstützen.
- Lagerung: Die abgefüllte Marmelade sollte kühl und dunkel gelagert werden. So ist sie mehrere Monate haltbar.
Marmelade oder Konfitüre?
Marmelade ist eigentlich ein geschützter Begriff und darf streng genommen nur für Produkte aus Zitrusfrüchten verwendet werden. Brotaufstriche aus anderen Früchten werden daher als Konfitüre bezeichnet. In der Praxis wird der Begriff Marmelade jedoch häufig für alle Arten von Fruchtaufstrichen verwendet.
Eine praktische Alternative zum Entsafter
Wer keinen Entsafter besitzt, kann die Johannisbeeren auch pürieren und durch ein Sieb streichen. Eine praktische Alternative zum Entsafter ist ein Gestell mit Safttuch, in das die Fruchtmasse gegeben wird und der Saft langsam in ein Behältnis tropft.
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