Manuka-Honig: Wirkung, Anwendung und alles, was Sie wissen müssen

Manuka-Honig, ein Name, der fast schon magisch klingt, ist mehr als nur ein Luxusprodukt. Er stammt von den abgelegenen, oft windzerzausten Hügeln Neuseelands, wo der Manukastrauch (Leptospermum scoparium) wächst. Seine Blüten liefern den Nektar für diesen besonderen Honig. Die Geschichte des Manuka-Honigs beginnt bei den Māori, dem indigenen Volk Neuseelands, die die Manuka-Pflanze traditionell für Heilzwecke nutzten.

Was macht Manuka-Honig so besonders?

Die antibakteriellen Eigenschaften des Manuka-Honigs machen ihn zu einem bemerkenswert vielseitigen Naturprodukt, das eine Reihe wichtiger gesundheitlicher Vorteile bietet. Eine der Hauptkomponenten, die Manuka-Honig seine antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften verleiht, ist Methylglyoxal (MGO). MGO entsteht aus dem im Manuka-Nektar natürlich vorkommenden Dihydroxyaceton (DHA) während des Reifeprozesses, den der Honig im Bienenstock durchläuft. Je höher der MGO-Wert des Honigs, desto höher die Qualität und die antibakterielle Wirkung.

Zudem verfügt Manuka-Honig über die sogenannte Non-Peroxid-Aktivität, die ihn von anderen Honigsorten unterscheidet. Die meisten Honigsorten wirken antibakteriell, weil sie ein Enzym namens Glucoseoxidase enthalten, das in Wasserstoffperoxid zerfällt. Wissenschaftler glauben, dass es eine Kombination all dieser Inhaltsstoffe ist, die Manuka-Honig so gesund macht. Allerdings sind nicht alle Manuka-Honigprodukte gleich. Die antibakteriellen Eigenschaften können je nach Verarbeitung und Herstellung variieren.

MGO: Der Schlüssel zur antibakteriellen Wirkung

Kurz gesagt: MGO. Hinter dieser Abkürzung steckt Methylglyoxal - eine Verbindung, die antibakteriell wirkt. Und zwar nicht zu knapp. Während normaler Honig seine keimhemmende Wirkung hauptsächlich dem Wasserstoffperoxid verdankt (das beim Kontakt mit Luft schnell zerfällt), bleibt die Wirkung des Manuka-Honigs stabil.

Normaler Honig aus Deutschland hat einen MGO-Wert von fünf bis 20, das heißt, auf ein Kilogramm Honig kommen fünf bis 20 Milligramm MGO. Manuka-Honig dagegen hat einen MGO-Gehalt von mindestens 100 bis über 1000. Wer nur Erkältungen oder Entzündungen vorbeugen wolle, für den reichen MGO-Werte von 150 bis 250. Wer jedoch einen akuten Infekt habe und den mit Manuka-Honig bekämpfen wolle, der sollte einen MGO-Wert ab 400 aufwärts wählen. Denn je höher der MGO-Wert, desto antibakterieller wirke der Honig.

Lesen Sie auch: Testbericht: Manuka Honig 800 MGO

UMF: Ein weiteres Qualitätsmerkmal

In Neuseeland wird die Qualität des Honigs mit dem sogenannten UMF (Unique Manuka Factor) angegeben. Die UMF- und MGO-Werte können einfach in den jeweils anderen umgerechnet werden - und zwar mit Hilfe von Umrechnern im Internet. Für den UMF® wird die mathematische Beziehung zwischen der Konzentration von Methylglyoxal und seiner nicht-peroxiden Aktivität im Manuka Honig gemessen.

Die vielfältigen Wirkungen von Manuka-Honig

Manuka-Honig ist weit mehr als nur eine süße Leckerei. Er ist bekannt für seine starken antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften. Eine bedeutende Komponente ist Methylglyoxal (MGO), eine Verbindung, die in vielen Honigsorten vorkommt, in Manuka-Honig jedoch in weit höheren Mengen.

  • Antibakterielle Wirkung: Manuka-Honig hat starke antibakterielle Eigenschaften, die durch den hohen MGO-Gehalt unterstützt werden.
  • Hilft bei Verdauungsproblemen: Manuka-Honig kann bei der Behandlung von Verdauungsproblemen wie dem Reizdarmsyndrom oder Gastritis helfen. Seit über 20 Jahren leidet Birgit Jäger an einer immer wiederkehrenden Magenschleimhautentzündung. Manuka-Honig kann bei Patienten mit Magenschleimhautentzündungen wie eine schützende Decke über die Magenschleimhaut liegen und verhindern, dass sich die magensäureunempfindlichen Helicobacter pylori Bakterien dort einnisten.
  • Unterstützt die Wundheilung: Manuka-Honig hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin als Mittel zur Wundheilung. Manuka-Honig wird traditionell zur Förderung der Wundheilung eingesetzt. Bei kleinen oberflächlichen Schürfwunden kann ein Manuka-Honig-Verband helfen. Dafür wird der Honig auf eine sterile Wundauflage messerrückendick aufgetragen und dann auf die Wunde gelegt. Der Honig sorgt dafür, dass die Wunde feucht bleibt. Seine antibakteriellen Eigenschaften sollen die Heilung fördern.
  • Verbessert die Mundgesundheit: Manuka-Honig hat sich auch als wirksam bei der Bekämpfung von Mundbakterien erwiesen.
  • Erhöht die Immunabwehr: Manuka-Honig enthält viele wertvolle Nährstoffe, darunter Aminosäuren, B-Vitamine und Mineralien wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink.
  • Hautpflege und Schönheitsbehandlungen: Die natürlichen antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften lassen Manuka-Honig in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten und Schönheitsbehandlungen zum Einsatz kommen. Manuka Honig soll bei Entzündungen der Haut antibakteriell wirken und Hautunreinheiten vorbeugen. Zur Anwendung bei Akne kann man auf die betroffenen Hautstellen mit dem Wattestäbchen Honig für 20 Minuten auftragen. Für eine Maske einen knappen Teelöffel Manuka Honig mit einem Esslöffel Quark mischen und 10 Minuten einwirken lassen.

Wie wird Manuka-Honig angewendet?

Du kannst Manuka-Honig klassisch löffeln - pur oder im Tee (nicht zu heiß!). Oder äußerlich anwenden: als Gesichtspflege, auf kleinen Wunden, bei Insektenstichen.

Die Fachärztin für Naturheilkunde empfiehlt: Manuka-Honig sollte bei akuten inneren Entzündungen täglich zwei Mal auf einem Esslöffel eingenommen werden. Dabei ist wichtig, den Honig morgens auf nüchternen Magen pur in den Mund zu nehmen. Weil hier bereits die Verdauung beginnt, sollte der Honig zuerst zwei bis drei Minuten in der Mundhöhle behalten, dann eingespeichelt und runtergeschluckt werden. So können die heilsamen Wirkstoffe des Honigs bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.

Zur Unterstützung der Verdauung und Immunabwehr kann ein Teelöffel Manuka-Honig in warmem Wasser, Tee oder einfach direkt vom Löffel genommen werden. Zur äußerlichen Anwendung, etwa auf kleinen Schnittwunden, Verbrennungen oder Hautkrankheiten, kann Manuka-Honig dünn auf die betroffene Stelle aufgetragen werden und sollte mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt werden. Die Anwendung sollte täglich wiederholt werden, bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist.

Lesen Sie auch: Bienenprodukte im Vergleich: Manuka Honig und Propolis

Bei Erkältungen und Infekten mit Husten und Halsschmerzen lässt man mindestens 3-mal täglich einen Teelöffel des Honigs auf der Zunge zergehen. Den letzten Teelöffel nehmen Sie am besten direkt vor dem Schlafengehen. Manuka-Honig hingegen kann bei den genannten Infektionen der Atemwege ganz einfach vor dem Schlafengehen an die inneren Nasenwände gestrichen werden, so dass der Honig über Nacht an Ort und Stelle auf die Schleimhäute einwirken kann.

Für eine gesundheitliche Wirkung werden 20 g Manuka Honig bzw. 1-3 Teelöffel am Tag empfohlen. Damit der Honig medizinisch wirken kann, sollten Sie mindestens 100 mg MGO pro Tag zu sich nehmen bzw. verwenden. Mit Manuka Honig ist der Wert deutlich leichter zu erreichen als mit herkömmlichen Honig. Bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum können Sie den Honig pur auf einem Löffel zu sich nehmen. Den Honig dafür langsam im Mund zergehen lassen und schlucken. Alternativ können Sie ihn auch mit warmem Wasser oder Tee mischen und anschließend trinken oder gurgeln.

Nutzen Sie medizinischen Honig zur Wundheilung, tragen Sie den Honig auf die saubere und desinfizierte Stelle auf. Anschließend sollte die Stelle mit einem trockenen Tuch abgedeckt werden. Für die Wundheilung gibt es mittlerweile auch Manuka-Honig-Pflaster. Deren Wirkung ist aber bisher nicht geklärt.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Qualität hat ihren Preis. Deshalb gilt wie immer bei besonderen Produkten - Augen auf beim Honigkauf. Qualitativ hochwertiger Manuka-Honig hat seinen Preis. Manuka-Honig sollte stets in Maßen konsumiert werden.

Wichtig für Verbraucher sei zu wissen, dass Manuka-Honig ausschließlich aus Neuseeland importiert werde. Kunden, die möglichst sicher gehen wollen, dass sie keine Fälschung kaufen, sollten sich am Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung orientieren. Firmen, die ihre Gläser damit ausstatten, werden von der neuseeländischen Regierung als seriöse Unternehmen anerkannt und regelmäßig überprüft. Einen hundertprozentigen Schutz vor Fälschungen oder falschen Angaben gebe es jedoch nicht.

Lesen Sie auch: Was macht guten Manuka Honig aus?

Um sicher zu stellen, dass der Honig echter neuseeländischer Honig ist, sollte er ein Zertifikat mit der Aufschrift MGO oder UFM (Unique Manuka Factor) tragen. Wenn Sie beim Kauf sicher gehen möchten, dass der Honig echt ist, schauen Sie, ob der Hersteller Mitglied im Branchenverband UMFHA ist. Beachten Sie beim Kauf jedoch, dass der Transportweg des Honigs deutlich länger ist als bei heimischen Honigsorten.

Vorsicht vor Fälschungen

Manuka-Honig kann theoretisch mit minderwertigem Honig gestreckt oder mit künstlichem MGO-Zusatz aufgepeppt werden. Dem kommt man aber nur mit einer chemischen Analyse auf die Spur. Jedes Jahr gewinnen Hersteller in Neuseeland rund 2000 Tonnen Honig, während man weltweit 10.000 Tonnen verkauft. Manuka Honig gibt es in begrenzter Menge, da man das Naturprodukt nur in Neuseeland und Australien gewinnen kann.

Lagerung

Damit Manuka Honig lange genießbar bleibt, sollten Sie ihn dunkel lagern. In den meisten Fällen ist der Honig schon in einer lichtgeschützten Verpackung. Ebenso verträgt der Honig weder Kälte noch Hitze, weshalb er am besten im dunklen Vorratsschrank bis maximal 25° C gelagert werden sollte.

Obwohl Honig wie trockene Nudeln, Reis, Mehl und Zucker zu den Lebensmitteln gehört, die theoretisch unendlich haltbar sind, findet man auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Bis zu diesem Zeitpunkt garantiert der Hersteller, dass das Produkt ungeöffnet und bei durchgehend richtiger Lagerung seinen Geruch, Geschmack und Nährwert erhält. Honig ist aber auch nach Überschreitung des MHDs genießbar. Voraussetzung dafür ist, dass Sie stets sauberes Besteck verwenden und den Honig vor Feuchtigkeit schützen.

Zur Entnahme empfehlen wir einen sauberen Löffel, um Gärprozesse durch Essensreste zu vermeiden. Mit der Zeit beginnt Manuka Honig zu kristallisieren. Der Vorgang ist natürlich und beeinflusst nicht die Qualität des Naturprodukts.

Wer sollte Manuka-Honig meiden?

Manuka Honig eignet sich grundsätzlich für jeden, der gerne Honig mag. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Die nachfolgenden Personengruppen sollten Manuka Honig meiden:

  • Personen, die empfindlich auf Bestandteile von Honig reagieren bzw. allergisch sind. Wie bei jedem Imkereiprodukt können Menschen, die allergisch auf Bienen oder Honig sind, allergische Reaktionen auf Manuka-Honig zeigen.
  • Diabetiker und Diabetikerinnen sollten vorsichtig sein, da Honig den Blutzucker erhöht. Diabetiker sollten mit der Einnahme des Honigs vorsichtig sein, da in deren Blut aufgrund einer Stoffwechselstörung bereits ohnehin erhöhte MGO-Werte zu finden sind, von denen man derzeit glaubt, sie könnten an der Entstehung der diabetischen Neuropathie mitbeteiligt sein.
  • Honig ist nicht für Kinder unter 12 Monaten geeignet, da er Botulismus auslösen kann. Lediglich für Babys und Kleinkinder ist der Honig nicht geeignet. Es besteht die Gefahr, dass er geringe Spuren von Botulin-Bakterien enthält. Babys können davon ernsthaft erkranken.

tags: #manuka #honig #wirkung #anwendung

Populäre Artikel: