Manuka Honig: Wirkung, Anwendung und was Sie über das Naturprodukt wissen sollten
Manuka-Honig erfreut sich wachsender Beliebtheit als natürliches Heilmittel. Viele Menschen schwören auf seine Wirkung bei Erkältungen, Infektionen, Magenerkrankungen und sogar Akne. Doch was macht diesen Honig so besonders, wie wird er angewandt und was sollte man beim Kauf beachten?
Was ist Manuka-Honig?
Manuka-Honig wird aus dem Blütennektar der Manuka-Pflanze (Südseemyrte) gewonnen, die ausschließlich in Neuseeland und Teilen Australiens wächst. Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, nutzten die Pflanze bereits traditionell als Heilmittel. Der Manuka-Strauch, ein Teebaumgewächs, kann bis zu vier Meter hoch werden oder als Strauch vorkommen. Seine Blüten ähneln Kirschblüten und variieren farblich von weiß über blutrot bis violett.
Die besondere Wirkung des Manuka-Honigs
Anders als herkömmlicher Honig besitzt Manuka-Honig eine besonders starke antibakterielle Wirkung, die hauptsächlich auf den Inhaltsstoff Methylglyoxal (MGO) zurückzuführen ist. MGO entsteht während des Honigreifeprozesses und sorgt für außergewöhnliche antiseptische Eigenschaften.
Methylglyoxal (MGO): Der Schlüssel zur antibakteriellen Wirkung
An der TU Dresden wurde um 2006 mit der Forschung zum Thema Honig begonnen, wobei der Manuka-Honig in den Fokus rückte. Es wurde Methylglyoxal (MGO) identifiziert und nachgewiesen, dass diese Verbindung unmittelbar für den antibakteriellen Effekt verantwortlich ist. MGO ist auch in anderen Lebensmitteln und Honigsorten enthalten, jedoch in sehr geringen Mengen. Es entsteht bei der Erhitzung von zuckerhaltigen Lebensmitteln, wie beim Kaffeerösten oder der Bierherstellung. In normalem Honig liegt der MGO-Gehalt im Bereich von 2-3 Milligramm pro Kilogramm oder ist gar nicht nachweisbar, während er im Manuka-Honig deutlich höher liegt - oft im dreistelligen bis vierstelligen Milligrammbereich pro Kilogramm.
MGO-Gehalt als Qualitätsmerkmal
Der MGO-Gehalt wird in Milligramm pro Kilogramm angegeben und kann von etwa 100 bis zu 800 und darüber hinaus reichen. Je höher der MGO-Gehalt, desto stärker die antibakterielle Wirksamkeit des Honigs. Die Wirkung steigt exponentiell an, sodass ein Honig mit höherem MGO-Gehalt signifikant stärker wirkt als einer mit niedrigerem Gehalt. Ein echter Manuka-Honig muss mindestens einen MGO-Wert von 100 aufweisen, während Werte ab 400 MGO für Premiumqualität stehen.
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Weitere wertvolle Inhaltsstoffe
Neben MGO enthält Manuka-Honig weitere wertvolle Komponenten wie Wasserstoffperoxid, verschiedene B-Vitamine (B1, B2, B6, Pantothensäure, Nikotinsäureamid), Biotin, Folsäure und Mineralien wie Calcium, Kalium und Magnesium.
Anwendungsbereiche des Manuka-Honigs
Manuka-Honig beeindruckt durch seine vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und ist ein echter Allrounder für Gesundheit und Wohlbefinden.
Wissenschaftlich gut erforschte Anwendungsbereiche
Es gibt zwei Bereiche, in denen Manuka-Honig wissenschaftlich gut erforscht ist:
- Wundheilung: Manuka-Honig tötet Bakterien effektiv ab und wird in Kliniken in Wundauflagen verwendet, z. B. bei Wunden nach Krebs-OPs oder Verbrennungen.
- Magen-Darm-Bereich: Manuka-Honig zeigt vielversprechende Ergebnisse gegen das Bakterium Helicobacter pylori, das Magengeschwüre verursacht.
Weitere traditionelle Anwendungsbereiche
Traditionell wird Manuka-Honig auch bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Erkältung und Halsschmerzen
- Hautprobleme wie Akne, Neurodermitis, Fußpilz und Lippenherpes
- Magen-Darm-Beschwerden
- Gelenkbeschwerden
Manuka-Honig bei Erkältungen und Fieber
Viele Menschen nutzen Manuka-Honig zur Linderung von Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Honigs können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Genesung zu fördern. Auch bei Fieber kann Manuka-Honig unterstützend eingesetzt werden, obwohl er das Fieber selbst nicht senkt.
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Anwendungshinweise für Manuka-Honig
Bei der Anwendung von Manuka-Honig wird zwischen der innerlichen und äußerlichen Anwendung unterschieden.
Innerliche Anwendung
- Bis zu drei Teelöffel täglich - pur, als Brotaufstrich oder in Tee gelöst.
- Um die volle Wirkung zu entfalten, sollten Sie 30 Minuten vor und nach der Einnahme auf andere Mahlzeiten verzichten.
- Bei Erkältungen und Infekten mit Husten und Halsschmerzen lässt man mindestens 3-mal täglich einen Teelöffel des Honigs auf der Zunge zergehen. Den letzten Teelöffel nehmen Sie am besten direkt vor dem Schlafengehen.
Äußerliche Anwendung
- Direkt auf die betroffene Hautstelle auftragen und mit einem Pflaster abdecken.
- Bei kleinen oberflächlichen Schürfwunden kann ein Manuka-Honig-Verband helfen. Dafür wird der Honig auf eine sterile Wundauflage messerrückendick aufgetragen und dann auf die Wunde gelegt.
Worauf Sie beim Kauf von Manuka-Honig achten sollten
Aufgrund seiner Beliebtheit und begrenzten Verfügbarkeit ist Manuka-Honig relativ teuer und häufig Ziel von Fälschungen. Achten Sie daher auf folgende Punkte, um sicherzustellen, dass Sie echten Manuka-Honig erwerben:
- MGO- oder UMF-Wert: Achten Sie auf die Angabe des MGO- (Methylglyoxal) oder UMF-Wertes (Unique Manuka Factor) auf dem Etikett. Diese Werte geben Auskunft über die Reinheit und Qualität des Honigs. Ein echter Manuka-Honig muss mindestens einen MGO-Wert von 100 aufweisen.
- UMFHA-Mitgliedschaft: Achten Sie auf Produkte von Verkäufern, die Mitglieder der „Unique Manuka Factor Honey Association“ (UMFHA) sind. Diese Organisation prüft und zertifiziert die Reinheit des Honigs.
- Fernmark-Label: Das Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung kennzeichnet seriöse Unternehmen, die regelmäßig überprüft werden.
- Bio-Qualität: Kaufen Sie Manuka-Honig am besten in Bio-Qualität, um sicherzustellen, dass keine Rückstände von Pestiziden oder Schadstoffen enthalten sind.
- Bekannte Anbieter: Kaufen Sie eher Produkte von großen, bekannten Anbietern, um das Risiko einer Fälschung zu minimieren.
Mögliche Gefahren und Nebenwirkungen
Obwohl Manuka-Honig viele positive Eigenschaften hat, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Säuglingsbotulismus: Honig ist für Babys unter 12 Monaten nicht geeignet, da er das Bakterium Clostridium botulinum enthalten kann, das Säuglingsbotulismus auslösen kann.
- Diabetes: Menschen mit Diabetes sollten Manuka-Honig nicht ohne ärztliche Rücksprache anwenden, da er im Verdacht steht, die Krankheit begünstigen zu können und Methylglyoxal bei dieser Gruppe negative Effekte auf die Wundheilung haben kann.
- Allergien: Als Naturprodukt kann Manuka-Honig Allergien, Durchfall und andere Beschwerden auslösen.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Manuka-Honig in Kombination mit Medikamenten einnehmen möchten.
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