Manuka-Honig: Wirkung, Anwendung und alles, was Sie wissen müssen

Manuka-Honig hat in den letzten Jahren aufgrund seiner vielfältigen gesundheitlichen Vorteile viel Aufmerksamkeit erlangt. Doch was genau ist Manuka-Honig, warum ist er so teuer und was macht ihn so besonders? Dieser Artikel beleuchtet die Herkunft, die einzigartigen Eigenschaften, die gesundheitlichen Vorteile und die Anwendungsmöglichkeiten von Manuka-Honig und gibt Tipps zum Kauf.

Was ist Manuka-Honig?

Manuka-Honig ist eine besondere Art von Honig, die aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs (Leptospermum scoparium) gewonnen wird. Dieser Strauch ist in den Bergregionen Neuseelands und in Teilen Australiens heimisch. Die neuseeländischen Ureinwohner, die Māori, nutzen die Manuka-Pflanze traditionell für Heilzwecke. Sie verwenden Blätter und andere Pflanzenteile seit jeher als Heilmittel bei Magen-Darm-Beschwerden, bakteriellen Infektionen und zur Wundversorgung.

Wenn europäische Siedler die Honigbiene nach Neuseeland brachten, begannen einige Bienenvölker, den Manuka-Nektar zu sammeln. Dies führte zu hohen Konzentrationen von Methylglyoxal (MGO) im Honig, was die Grundlage für die besondere Manuka-Honig Wirkung bildet.

Die Besonderheit des Manuka-Honigs: Methylglyoxal (MGO)

Das Besondere an Manuka-Honig ist seine antibakterielle Aktivität, die auf den Inhaltsstoff Methylglyoxal (MGO) zurückgeführt wird. MGO ist ein Zuckerabbauprodukt, das im Bienenstock entsteht, wenn die Bienen den gesammelten Nektar in die Waben einlagern. MGO entsteht aus Dihydroxyaceton (DHA), das in den Blüten des Manuka-Strauchs vorkommt. Während der Reifung des Manuka-Honigs wird DHA bereits im Bienenmagen durch natürliche, enzymatische Prozesse in MGO umgewandelt.

Manuka-Honig enthält im Vergleich zu herkömmlichen Honigen bis zu hundert Mal mehr Methylglyoxal. Normaler Honig aus Deutschland hat einen MGO-Wert von fünf bis 20, das heißt, auf ein Kilogramm Honig kommen fünf bis 20 Milligramm MGO. Manuka-Honig dagegen hat einen MGO-Gehalt von mindestens 100 bis über 1000. Je höher der MGO-Wert des Honigs, desto höher die Qualität und die antibakterielle Wirkung.

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Die antibakterielle Wirkung des Manuka-Honigs unterscheidet sich von der anderer Honigsorten. Die meisten Honigsorten wirken antibakteriell, weil sie ein Enzym namens Glucoseoxidase enthalten, das in Wasserstoffperoxid zerfällt. Die Wirkung des Manuka-Honigs bleibt jedoch stabil, da sie nicht auf Wasserstoffperoxid basiert. Wissenschaftler glauben, dass es eine Kombination all dieser Inhaltsstoffe ist, die Manuka-Honig so gesund macht.

Die Wirkung von Manuka-Honig

Die Wirkung des Manuka-Honigs ist vielfältig und wird zunehmend wissenschaftlich untermauert.

  • Antibakterielle und antivirale Eigenschaften: Manuka-Honig ist bekannt für seine starken antibakteriellen Eigenschaften. Studien der University of Waikato belegen, dass Manuka-Honig sogar antibiotikaresistente Bakterien wie MRSA hemmen kann, indem er deren Zellwände durchdringt und Biofilme zerstört. In der Literatur wird berichtet, dass medizinischer Manuka-Honig, vor allem aufgrund des enthaltenen MGOs, eine Vielzahl von Bakterien hemmen kann, einschließlich einiger antibiotikaresistenter Stämme. Diese Erkenntnisse stammen jedoch aus Laboruntersuchungen. Es ist unklar, ob sie auf den lebenden Organismus übertragbar sind.
  • Unterstützung der Wundheilung: Manuka-Honig hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin als Mittel zur Wundheilung. Medizinischer Manuka-Honig soll zudem verhindern, dass sich auf Wunden ein Biofilm bildet, der Bakterien vor Antibiotika schützt. Außerdem soll er bestehende Biofilme auflösen und so die Wundheilung unterstützen. Andere Forschungen führen seine wundheilende Kraft auf den sauren pH-Wert (3,2 - 4,5) zurück.
  • Hilfe bei Verdauungsproblemen: Manuka-Honig kann bei der Behandlung von Verdauungsproblemen wie dem Reizdarmsyndrom oder Gastritis helfen. Bei Patienten mit Magenschleimhautentzündungen lege sich der Manuka-Honig wie eine schützende Decke über die Magenschleimhaut und verhindere, dass sich die magensäureunempfindlichen Helicobacter pylori Bakterien dort einnisten, so die Expertin. Manuka-Honig erwies sich nämlich als äußerst effektiv bei der Behandlung von Escherichia coli und Helicobacter pylori (1), also jenen Bakterien, die sehr häufig Magen-Darm-Probleme auslösen können. Somit könnte ein Magengeschwür mit dem Honig erheblich preiswerter und vor allen Dingen mit deutlich weniger Nebenwirkungen behandelt werden, als das mit der üblichen Therapie der Fall ist.
  • Verbesserung der Mundgesundheit: Manuka-Honig hat sich auch als wirksam bei der Bekämpfung von Mundbakterien erwiesen. Dieser besondere Honig wird sehr oft gegen diverse Entzündungen im und um den Mund eingesetzt. Aphthen, Herpesbläschen und Zahnfleischentzündungen sind häufig vorkommende Entzündungen im und um den Mund herum.
  • Erhöhung der Immunabwehr: Manuka-Honig enthält viele wertvolle Nährstoffe, darunter Aminosäuren, B-Vitamine und Mineralien wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Manuka-Honey wird nachgesagt, Magen-Darm- und Erkältungsbeschwerden zu lindern sowie das Immunsystem zu stärken.
  • Linderung von Erkältungssymptomen: Seine grundsätzlich antibiotischen und antiviralen Eigenschaften machen den Manuka-Honig natürlich auch zu einem wohlschmeckenden und hilfreichen Heilmittel bei Erkältungen, Halsschmerzen, Husten und anderen Infekten der Atemwege.

Anwendung von Manuka-Honig

Manuka-Honig kann auf verschiedene Arten angewendet werden:

  • Innerliche Anwendung: Zur Unterstützung der Verdauung und Immunabwehr kann ein Teelöffel Manuka-Honig in warmem Wasser, Tee oder einfach direkt vom Löffel genommen werden. Empfohlen wird die Einnahme von bis zu drei Teelöffeln täglich, entweder pur, auf Brot oder im Tee. Bei Erkältungen und Infekten mit Husten und Halsschmerzen lässt man mindestens 3-mal täglich einen Teelöffel des Honigs auf der Zunge zergehen. Den letzten Teelöffel nehmen Sie am besten direkt vor dem Schlafengehen. Wer nur Erkältungen oder Entzündungen vorbeugen wolle, für den reichen MGO-Werte von 150 bis 250, sagt Görgner. Wer jedoch einen akuten Infekt habe und den mit Manuka-Honig bekämpfen wolle, der sollte einen MGO-Wert ab 400 aufwärts wählen. Denn je höher der MGO-Wert, desto antibakterieller wirke der Honig. Die Fachärztin für Naturheilkunde empfiehlt: Manuka-Honig sollte bei akuten inneren Entzündungen täglich zwei Mal auf einem Esslöffel eingenommen werden. Dabei ist wichtig, den Honig morgens auf nüchternen Magen pur in den Mund zu nehmen. Weil hier bereits die Verdauung beginnt, sollte der Honig zuerst zwei bis drei Minuten in der Mundhöhle behalten, dann eingespeichelt und runtergeschluckt werden. So können die heilsamen Wirkstoffe des Honigs bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
  • Äußerliche Anwendung: Zur äußerlichen Anwendung, etwa auf kleinen Schnittwunden, Verbrennungen oder Hautkrankheiten, kann Manuka-Honig dünn auf die betroffene Stelle aufgetragen werden und sollte mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt werden. Die Anwendung sollte täglich wiederholt werden, bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist. Bei kleinen oberflächlichen Schürfwunden kann ein Manuka-Honig-Verband helfen. Dafür wird der Honig auf eine sterile Wundauflage messerrückendick aufgetragen und dann auf die Wunde gelegt. Der Honig sorgt dafür, dass die Wunde feucht bleibt. Seine antibakteriellen Eigenschaften sollen die Heilung fördern. Äußerlich kann er bei Akne oder Ekzemen dünn aufgetragen oder mit Bienenwachs und Olivenöl gemischt werden. Zur Versorgung kleinerer Wunden lässt sich der Honig auf einen Verband geben - vorausgesetzt, es handelt sich um medizinische Qualität. Manuka-Honig hingegen kann bei den genannten Infektionen der Atemwege ganz einfach vor dem Schlafengehen an die inneren Nasenwände gestrichen werden, so dass der Honig über Nacht an Ort und Stelle auf die Schleimhäute einwirken kann.
  • Hautpflege und Schönheitsbehandlungen: Die natürlichen antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften lassen Manuka-Honig in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten und Schönheitsbehandlungen zum Einsatz kommen. Die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Manuka-Honig machen ihn zu einem beliebten Inhaltsstoff in der Hautpflege.

Worauf Sie beim Kauf von Manuka-Honig achten sollten

Manuka-Honig ist sehr teuer - 250 Gramm kosten bis zu 80 Euro. Aufgrund seines hohen Preises und seiner begrenzten Verfügbarkeit gibt es viele Fälschungen auf dem Markt. Daher ist es wichtig, beim Kauf auf bestimmte Qualitätsmerkmale zu achten:

  • MGO-Gehalt: Überprüfen Sie den Methylglyoxal (MGO)-Gehalt auf der Verpackung des Honigs. Je höher der MGO-Wert, desto stärker ist die Konzentration dieses einzigartigen Inhaltsstoffs - und damit auch die Intensität und Qualität des Honigs.
  • UMF-Zertifizierung: Achten Sie auf die UMF-Zertifizierung (Unique Manuka Factor), die die Qualität und Reinheit des Honigs bestätigt. Das Unique Manuka Factor (UMF)-Zertifikat bestätigt zusätzlich die Qualität, wobei die Angabe der Konzentration an MGO einer eigenen Manuka Honig-Tabelle folgt.
  • Fernmark-Label: Kunden, die möglichst sicher gehen wollen, dass sie keine Fälschung kaufen, sollten sich am Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung orientieren. Firmen, die ihre Gläser damit ausstatten, werden von der neuseeländischen Regierung als seriöse Unternehmen anerkannt und regelmäßig überprüft.
  • Mitgliedschaft in Branchenverbänden: Da es derzeit kein verlässliches einheitliches Siegel für echten Manuka-Honig gibt, können Sie beim Kauf zum Beispiel darauf achten, ob der Anbieter Mitglied des neuseeländischen Branchenverbandes "Unique Manuka Factor Honey Association" oder der „Australian Manuka Honey Association“ in Australien ist.
  • Konsistenz und Geschmack: Hochwertiger Manuka-Honig hat eine dickere Konsistenz und einen intensiven Geschmack. Manuka-Honig hat auch eine dickere Konsistenz und eine dunklere Farbe im Vergleich zu anderen Honigsorten. Sein Aroma besticht durch würzig-herbe Noten.
  • Chargennummer-Verifizierung: Jedes Glas unseres Honigs trägt eine eindeutige Chargennummer auf dem Deckel. Diese Nummer weist ihm spezifische Zertifikate zu und sichert seine Authentizität.
  • QR Code-Verifizierung: Der auf der Verpackung angebrachte QR Code führt Sie direkt zu unserer Webseite. Dort können Sie durch die Chargennummer den detaillierten Laborprüfbericht einsehen.
  • MGO- und Herkunftsanalyse: Mit der Chargennummer erhalten Sie Zugriff auf die MGO-Analyse, die den bestätigten MGO-Gehalt zeigt, sowie den Herkunftsnachweis. Durch eine gründliche Pollenanalyse wird bestätigt, welche Pollen von den Bienen gesammelt wurden. Die charakteristischen Manuka-Pollen bestätigen die neuseeländische Herkunft des Honigs.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Wie bei jedem Naturprodukt gibt es auch bei Manuka-Honig einige Punkte zu beachten:

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  • Allergische Reaktionen: Wie bei jedem Imkereiprodukt können Menschen, die allergisch auf Bienen oder Honig sind, allergische Reaktionen auf Manuka-Honig zeigen.
  • Hoher Zuckergehalt: Da Honig ein Naturprodukt ist und als natürliches Süßungsmittel angesehen wird, wird oft übersehen, dass er einen hohen Zuckeranteil hat. Manuka-Honig sollte stets in Maßen konsumiert werden.
  • Interaktion mit bestimmten Medikamenten: Manuka-Honig kann die Wirksamkeit bestimmter Medikamente beeinträchtigen. So kann er beispielsweise die blutverdünnende Wirkung von Warfarin erhöhen.
  • Diabetiker: Diabetiker sollten unserer Meinung nach mit der Einnahme des Honigs vorsichtig sein, da in deren Blut aufgrund einer Stoffwechselstörung bereits ohnehin erhöhte MGO-Werte zu finden sind, von denen man derzeit glaubt, sie könnten an der Entstehung der diabetischen Neuropathie mitbeteiligt sein. Einer äußerlichen Anwendung hingegen dürfte auch bei Diabetikern nichts im Wege stehen (13).
  • Säuglingsbotulismus: Babys und Säuglingen unter zwölf Monaten sollte kein Honig verabreicht werden, da sich ihre Darmflora noch nicht komplett entwickelt hat und sie sich dadurch mit dem seltenen, aber lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus infizieren können.

Lagerung von Manuka-Honig

Wie bei jedem Lebensmittel ist die richtige Lagerung entscheidend - sie verlängert die Haltbarkeit von Honig und erhält seine Wirkung. Honig als Lebensmittel sollten Sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahren, da er hitze- und lichtempfindlich ist. Wenn er längere Zeit hohen Temperaturen und Licht ausgesetzt ist, können wertvolle Stoffe und Enzyme abgebaut werden. Von einer Lagerung im Kühlschrank wird abgeraten, da Honig bei Kälte kristallisiert und wieder erhitzt werden muss, um flüssig zu werden. Bei zu hoher Hitze besteht die Gefahr, dass die Enzymaktivität und somit die gesundheitsfördernden Eigenschaften beeinträchtigt werden. Ein trockener Ort ist ebenfalls wichtig, da Honig Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Daher sollten Sie am besten immer den Deckel fest verschließen. Am besten lagern Sie den Manuka Honig im Glastiegel an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort bei einer Temperatur zwischen 10°C und maximal 21°C. Um die cremige Konsistenz nicht zu verlieren, sollten Sie den Honig nicht im Kühlschrank aufbewahren. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht.

Manuka-Honig und Nachhaltigkeit

Die steigende Nachfrage an Honig aus Manuka-Nektar belastet Neuseelands Ökosysteme. Manuka-Monokulturen verdrängen die Biodiversität und laugen Böden aus, was Wildbienen und endemische Arten wie den Kiwi-Vogel bedroht. Zertifizierungen wie Manaaki Whenua („Land bewahren“) fördern nachhaltige Imkerei: Manuka wird in Mischkulturen angebaut, Pestizide vermieden und mindestens 20 % der Flächen als Wildhabitate erhalten. Achten Sie also beim Manuka Honig kaufen auf Siegel wie Manaaki Whenua, MGO oder UMF.

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