Ludwig Schokolade GmbH: Eine Geschichte von Tradition und Transformation

Die Ludwig Schokolade GmbH, heute ein bedeutender Akteur in der europäischen Schokoladenindustrie, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die von unternehmerischem Mut, strategischen Entscheidungen und dem stetigen Streben nach Qualität geprägt ist. Von den bescheidenen Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur modernen, international agierenden Firma spiegelt die Geschichte von Ludwig Schokolade die Entwicklung der deutschen Süßwarenindustrie wider.

Die Anfänge: Leonard Monheim legt den Grundstein (1857-1900)

Die Geschichte von Ludwig Schokolade beginnt im Jahr 1857 mit Leonard Monheim in Aachen. Monheim, dessen Familie seit Generationen in Aachen ansässig war und eine Apotheke betrieb, erkannte das Potenzial des Schokoladenmarktes. Er begann in seiner Apotheke mit der Herstellung von etwa 400 Tafeln Schokolade pro Tag. Dies war der Grundstein für die späteren TRUMPF Werke.

Leonard Maria Monheim wurde am 16. Juni 1830 in Aachen geboren. Er war das jüngste Kind des Apothekers Johann Peter Joseph Monheim und Lucia Dorothea Emonts. Nach einer kaufmännischen Lehre und Auslandsaufenthalten in Mainz, Lyon und Marseille kehrte er 1853 nach Aachen zurück. 1857 übernahm er die Drogen- und Materialwarenhandlung seines Vaters.

Monheim erweiterte das Geschäft um Kolonialwaren und Südfrüchte. 1865 verlegte er den Betrieb in ein neu erbautes Geschäftshaus an der Jakobstraße. Dort verbesserte er die Fabrikationsmethoden und baute die handwerkliche Schokoladenherstellung zum Fabrikbetrieb aus. Bereits 1866 gründete er die erste Filiale in Aachen.

Expansion und Übergabe an die nächste Generation (1900-1945)

Im Jahr 1890 nahm Leonard Monheim seinen Sohn Hermann Josef als Teilhaber in die Firma auf. Hermann Josef widmete sich dem Betrieb der Schokoladenfabrik und engagierte sich im Verband Deutscher Schokolade-Fabrikanten. Am 1. Juli 1900 übergab Leonard Monheim im Alter von 70 Jahren die Leitung des Unternehmens an seine Söhne.

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Hermann Josef baute die väterliche Unternehmung zu einem modernen und exportorientierten industriellen Großbetrieb aus. 1903 erfolgte die Grundsteinlegung für einen modernen Fabrikbau am Stadtrand von Aachen. Am 1. November 1904 beschäftigte Monheim 240 Mitarbeiter, 1907 war die Zahl auf 300 gestiegen. Die Firma Monheim produzierte um die Jahrhundertwende unter anderem die Marken „Elita", „Grandezza" und „Erquick Dich". Leonard Monheim starb am 23. Januar 1913 in Aachen.

Dr. Peter Ludwig übernimmt: Internationalisierung und Expansion

Mehr als 100 Jahre nach der Gründung baute Dr. Peter Ludwig, als alleiniger neuer Inhaber, das Werk zu einem international operierenden Schokolade- und Süßwarenhersteller aus.

Allerdings geriet das Unternehmen unter seiner Führung auch in schwieriges Fahrwasser. Ludwig versuchte, durch Verkäufe und Kooperationen das Unternehmen zu sanieren. Er verkaufte sogar alte Handschriften aus seiner Kunstsammlung, um die Schokoladenfirma zu retten.

Verkauf an Suchard und Neuanfang als Ludwig Schokolade GmbH

Trotz aller Bemühungen konnte der Niedergang der Monheim AG nicht aufgehalten werden. Schließlich wurde das Unternehmen an den Konkurrenten Suchard, eine Tochtergesellschaft der Jacobs-Gruppe, verkauft. Jacobs übernahm die Monheim-Verbindlichkeiten in Millionenhöhe.

Peter Ludwig gründete daraufhin in Aachen die "Ludwig Schokoladen GmbH". In dieser neuen Firma war er Alleinherrscher. Die Firma stellte weiterhin Schoko-Artikel der Marken „Trumpf", „Mauxion" oder „Novesia" her.

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Ludwig erwirtschaftete zwar tüchtig Umsatz, aber die Gewinne blieben hinter den Erwartungen zurück. Ein wichtiger Kunde war die Gebrüder Albrecht, die Inhaber der Aldi-Discountläden. Über die Hälfte der Monheim-Produkte wurden über Aldi abgesetzt. Da Aldi als harter Preisdrücker bekannt war, geriet Monheim zunehmend unter Druck.

Übernahme durch Krüger und heutige Situation

Die nach wie vor nach ihrer damaligen Geschäftsleitung benannte Ludwig Schokolade GmbH wurde 1998 von der Krüger GmbH & Co.KG übernommen. Willibert Krüger legte mit Mut und einem ausgeprägten Gespür für Märkte und Chancen den Grundstein für das heute weltweit agierende Unternehmen. Alles begann vor 5 Jahrzehnten mit 12 Mitarbeitern, einer Idee und klaren Ansprüchen an Qualität und Know-how. Krüger erwarb auch das Start-up HAFERVOLL GmbH in Köln und stieg mit einer Mehrheitsbeteiligung an der BL Balanced Lifestyle Food and Beverages GmbH in Wien in das Wassersprudler-Segment ein.

Heute zählt die deutsche Ludwig Schokolade GmbH & Co.KG, auch im Industrieschokoladebereich, zu einem der führenden Produzenten von Schokolade (europagrößter Riegelhersteller) und Kaubonbons in Europa. Die Produkte werden in mehr als 38 Ländern vertrieben. In den letzten Jahren wurden über 100 Millionen Euro in neueste Fertigungstechnologien investiert. Die Produktionsstätten zählen zu den modernsten in Europa mit einem Jahres-Umsatz von über 400 Mio. €.

Produkte und Marken

Ludwig Schokolade bietet eine breite Palette von Schokoladenprodukten an, darunter:

  • Mauxion: Die Mauxion Auswahl besticht mit ihren Kreationen alle Liebhaber zartschmelzender Schokoladen-Spezialitäten. Beliebte Klassiker in höchster Confiserie-Qualität. Die Auswahl umfasst köstliche Pralinen-Kompositionen aus herber dunkler, zarter weißer oder feiner Vollmilchschokolade.
  • Salut: Die köstliche Extraportion Schokolade für Genießer. Ob mit Haselnuss-Splittern, zarter heller oder dunkler Milchschokolade - die vier beliebten Salut Klassiker begeistern durch einen unwiderstehlich, zartschmelzenden Geschmack.
  • Trumpf: Eine bekannte Marke, die eine Vielzahl von Schokoladenprodukten anbietet.
  • Novesia: Eine weitere Marke im Portfolio von Ludwig Schokolade.

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