Ludwig Schokolade und Lidl Sorten: Ein Überblick über Eigenmarken und ihre Hersteller

Die Welt der Süßigkeiten ist vielfältig und oft stellt sich die Frage, ob es immer die teure Marken-Schokolade sein muss oder ob die günstigeren Alternativen der Discounter mithalten können. Lidl, wie auch andere Discounter, setzt auf Eigenmarken, um preiswerte Alternativen zu bekannten Süßwaren anzubieten. Dabei stellt sich die Frage, wer eigentlich hinter diesen Produkten steckt und ob die Qualität mit den Markenprodukten vergleichbar ist.

Die Strategie der Discounter: Imitation und Eigenmarken

Discounter wie Aldi und Lidl sind bekannt dafür, Produkte von Markenherstellern zu imitieren. Dabei werden nicht nur die Produkte selbst, sondern auch die Aufmachung und Geschmacksrichtungen kopiert. Ein Beispiel hierfür ist die Schokolade „Whats up“ von der Lidl-Eigenmarke „J. D. Gross“, die stark an die „Hello“-Schokolade von Lindt erinnert. Auch Aldi hat mit seiner „Edel-Schokolade“ Moser-Roth (die offiziell Storck gehört, aber exklusiv bei Aldi verkauft wird) „Hello“ kopiert.

Ein anderer Ansatz ist der Kauf von Marken, die ihre beste Zeit hinter sich haben, aber immer noch bekannt sind. Aldi Nord mietet beispielsweise seit 2011 die Markenrechte für einige seiner Schokoladenprodukte wie die Erfrischungsstäbchen von Sprengel-Schokolade, die eigentlich zu Alprose gehört, einer Tochter von Baroni neben Stollwerck. Die Erfrischungsstäbchen werden allerdings von Ludwig-Schokolade hergestellt, die zur Krüger-Gruppe gehört.

Beispiele für Imitationen bei Lidl

Lidl bietet unter seiner Eigenmarke Sondey auch eine ähnliche Variante der Cremys von DeBeukelaer an, die schlicht und unpräzise als „Biskuits“ bezeichnet werden. Auch der sensationell erfolgreiche Nussriegel von Knoppers wurde von Lidl/Sondey imitiert.

Im Bereich der Schokoladentafeln findet sich bei Lidl die Kopie einer Kopie. Am Anfang stand Tony Chocolonely aus Holland, deren Tafeln in raues Papier verpackt sind und fancy Sorten anbieten. Bereits vor ein paar Jahren kam das deutsche Me too-Produkt mychoco auf den Markt und machte Tony’s nach. Nun bietet Lidl unter seiner Eigenmarke „FinCarré“ eine eigene Bio-Fair-Schokolade in XL an, nämlich die „Way to go!“.

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Auch Stäbchen-Schokolade mit „Joghurt-Füllung“ wird von Lidl imitiert. Das Original kommt bekanntermaßen von Ferrero und heißt Yogurette. Aldi hat mit seiner Eigenmarke Chateau ein ähnliches Produkt in die Filialen gebracht: Joyline.

Ein weiteres Beispiel sind die Edlen Tropfen von Trumpf, die bei ALDI als „Gute Geister“ angeboten werden. Auch Süßigkeiten mit Erdnussbutter werden imitiert, wie im Fall von Reese’s „Rounds“, die bei Lidl als „pb King“ angeboten werden.

Auch das legendäre Yes Torty von Nestlé wird von Lidl mit seiner Schoko-Verführung imitiert.

Die Hersteller hinter den Lidl-Eigenmarken

Die Schokolade für die Lidl-Eigenmarke fin Carré wird überwiegend von zwei Unternehmen hergestellt:

  • Ludwig Schokolade GmbH & Co. KG: Von diesem Unternehmen stammen unter anderem die Schokoprodukte „fin Carré Bubble Vollmilch Luftschokolade“ und „fin Carré King Size Neo“. Bekannter sind jedoch die eigenen Schokoladenmarken des Unternehmens, wie Trumpf, Aero und Schogetten.
  • Ludwig Weinrich GmbH & Co. KG: Dieses Unternehmen produziert Sorten wie „fin Carré Edel-Alpensahne“ und „Way to Go! Brezel Karamell Vollmilchschokolade“.
  • Solent Übach-Palenberg GmbH & Co. KG: Dieses Unternehmen produziert exklusiv für Lebensmittelhändler der Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) Sorten wie „fin Carré Alpenmilch“ sowie andere 100-Gramm-Tafeln in der Kunststoffverpackung, „fin Carré Trauben Nuss“ und „fin Carré Nuss Kracher Voll-Nuss“.

Die Rolle bekannter Hersteller

Oftmals stecken hinter den Eigenmarken der Discounter bekannte Markenhersteller. So werden beispielsweise die meisten Schokoladenprodukte für die Aldi-Eigenmarke „Choceur“ von der Wiha GmbH hergestellt, einem Unternehmen unter der Schirmherrschaft der August Storck KG, die unter anderem „Merci", „Dickmann's“ oder „Toffifee“ produziert. Auch die „Choceur Alpenmilch 100 Gramm“-Schokolade stammt von der Stollwerck GmbH, die auch Schokoladen-Produkte für die Eigenmarken von Rewe, Kaufland und Lidl herstellt.

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Penny-Eigenmarken wie die Schokoladentafel von der Penny-Eigenmarke „Choco'la“ und die „Very Fair Schokolade" werden ebenfalls von der Stollwerck GmbH produziert. Eine Ausnahme ist die „Choco'la Ganze Mandeln in Vollmilchschokolade mit ganzen Mandeln“, die von Ludwig Schokolade GmbH stammt.

Warum sind Markenprodukte teurer?

Wenn hinter Markenprodukten und Eigenmarken der Supermärkte und Discounter oftmals die selben Hersteller stecken, stellt sich die Frage, weshalb beide Produkte nicht einfach zu einem ähnlichen Preis angeboten werden. Bei den Preisunterschieden geht es nicht etwa um eine andere Zusammensetzung der Zutaten, sondern vielmehr um die Weiterentwicklung der Ware sowie das Image des Unternehmens. Dadurch können die Markenprodukte vor allem auch durch Werbung weiterhin finanziert werden.

Hinzu kommt, dass Hersteller von Markenprodukten natürlich hauptsächlich gerne ihre teuren Produkte verkaufen würden, als günstigere Doppelgänger. Es gibt allerdings Supermärkte und Discounter, die sich diese nicht leisten können oder wollen. Deshalb ist es für die Hersteller wirtschaftlich immer noch besser, ähnliche Produkte zu einem günstigeren Preis unter einem anderen Namen zu verkaufen und dauerhaft produzieren zu können, als eine nicht vollständig ausgelastete Produktionsstätte.

Wie erkennt man den gleichen Hersteller?

Um herauszufinden, welche Hersteller hinter welchen Produkten stecken, gibt es ein paar Tricks:

  • Adressen: Rewe oder auch Aldi drucken beispielsweise den Namen des Produzenten von Eigenmarken meist auf die Packung. Eine ähnliche Postleitzahl wäre ein Indiz für den selben Hersteller.
  • Nährwertangaben und Zutatenliste: Sind diese bei Markenprodukt und Produkt der Eigenmarke identisch, so könnte auch das ein Hinweis auf den selben Hersteller sein.
  • Etikett: Manchmal kommt es sogar vor, dass der Name des Markenartikels kleingedruckt auf dem Etikett des Eigenmarkenprodukts zu finden ist.
  • Online-Datenbanken: Im Internet kursieren mittlerweile zahlreiche Datenbanken, welche verschiedenste Lebensmittel unter die Lupe nehmen und vergleichen.

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