Lebkuchen mit Puderzucker: Ein Rezept für den Advent

Lebkuchen sind ein absoluter Klassiker auf dem Plätzchenteller im Advent. Die bekanntesten Lebkuchen kommen wohl aus Nürnberg, weshalb sie fast jeder Nürnberger Lebkuchen nennt. Diese oft handgroßen Leckereien haben eine lange Tradition und sind ab Herbst in jedem Supermarkt erhältlich. Selbst gebacken schmecken sie aber natürlich um einiges besser. Wer einmal selbst Lebkuchen gebacken hat, wird mir hier sicher zustimmen können. Manche Plätzchenrezepte zu Weihnachten sind durchaus anspruchsvoller.

Die Einfachheit des Lebkuchenbackens

Lebkuchen zu backen ist eigentlich recht einfach. Der Teig ist denkbar einfach und relativ schnell zusammengerührt. Der Knackpunkt bei Lebkuchenrezepten ist meist die lange Ruhezeit von 24 Stunden für den Teig, die viele davon abhält, mal schnell Lebkuchen zu backen. Wenn man über den Zeitaufwand hinwegsieht, ist wirklich nicht viel dran an so einem Rezept. Wirklich alles sehr einfach.

Ein klassisches Lebkuchenrezept

Mein Rezept ergibt leckere Lebkuchen mit Schokoglasur und Zuckerguss. Es stammt aus einem alten Kochbuch und wurde ein wenig angepasst (damals gab es z.B. keinen Vanille Extrakt) - aber im Großen und Ganzen ist es ein klassisches Lebkuchenrezept. Ob es jetzt ein ORIGINAL Nürnberger Lebkuchenrezept ist, kann ich nicht sagen. Möchte ich auch nicht behaupten - die Nürnberger sind da ja recht empfindlich, wenn man sich an ihren Lebkuchen »vergeht« ;P Original oder nicht - lecker sind diese Lebkuchen hier allemal. Natürlich ist es einfacher, sich die Dinger einfach im Supermarkt zu kaufen, aber was soll ich sagen… Homemade is the best! Wie so oft.

Variationen und Dekoration

Man kann die Lebkuchen auch prima nach Belieben noch ein wenig anpassen, wenn man das möchte. Man kann z.B. nur Orangeat verwenden oder einen Teil davon mit kandierten Kirschen austauschen, Dinkelmehl statt Weizenmehl verwenden, vielleicht noch ein paar zusätzliche gehackte Nüsse ins Spiel bringen… hier kann einiges angepasst werden, wenn man das möchte. Gleiches gilt natürlich auch für die Dekoration. Ich hab mich hier auf ein paar halbierte Mandeln beschränkt, aber mit etwas Fantasie geht hier natürlich noch einiges mehr. Ich bin ja eher für schlicht und einfach und am liebsten nur mit Zuckerguss. Die mit Schokolade überlasse ich gerne allen anderen.

Zutaten für ca. 40 Lebkuchen

Für die Lebkuchen:

  • 1/4 TL Hirschhornsalz*
  • 1 EL Milch (1,5% Fett), kalt
  • 350g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 6 Eier (M)
  • 1 TL Vanille Extrakt
  • 380g Mehl (Type 550)
  • 150g Mandelblättchen
  • 15g Lebkuchengewürz*
  • 75g Orangeat, fein gehackt
  • 75g Zitronat, fein gehackt
  • etwa 40 runde Backoblaten (Ø 70mm)

Für die Dekoration:

  • 250g Zartbitter Kuvertüre (70% Kakao), grob gehackt
  • 25g Kokosfett
  • 150g Puderzucker
  • 1 EL Milch
  • 1-2 EL Zitronensaft
  • einige halbierte (blanchierte) Mandeln (optional)

Zubereitung

  1. Das Orangeat und Zitronat sehr fein hacken und zur Seite stellen. Das Hirschhornsalz in der Milch auflösen. Zucker, Salz, Eier und Vanille Extrakt in eine große Schüssel geben und mehrere Minuten auf höchster Stufe hell und luftig aufschlagen.
  2. Mehl, Mandelblättchen, Lebkuchengewürz, Orangeat und Zitronat vermischen und dann zusammen mit dem Hirschhornsalz-Milch Mix zur Schüssel dazugeben und alles gut verrühren. Der Teig wird sehr weich und klebrig sein - eher eine dickflüssige Masse. Die Schüssel abdecken und an einem kühlen Ort für 24 Stunden ruhen lassen.
  3. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Jeweils eine kleine Portion Teig auf eine Oblate aufsetzen und dann mit einem Spatel, einer Backpalette o.ä. verstreichen. Ein 1/2 cm sollte rundum auf der Oblate frei bleiben. Nicht zu viel Teig auf eine Oblate geben, da der Teig etwas auseinander läuft.
  4. Die Lebkuchen mit genügend Abstand zueinander auf die Backbleche setzen. Die Bleche nacheinander für etwa 20-22 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und die Lebkuchen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
  5. Für die Glasuren die Kuvertüre grob hacken und mit dem Kokosfett in einer Schüssel über einem Topf mit köchelndem Wasser schmelzen (kann man auch in der Mikrowelle erledigen). Für die Zuckerglasur den Puderzucker mit der Milch verrühren und dann nach und nach Zitronensaft dazugeben, bis eine dickflüssige Glasur entstanden ist.
  6. Die Hälfte der Lebkuchen mit der Schokolade überziehen, den Rest mit der Zuckerglasur bestreichen. Wer mag, kann noch halbierte Mandeln in die Schokolade bzw. den Zuckerguss drücken und dann alles abkühlen bzw. trocknen lassen. Die Lebkuchen in gut schließende Blechdosen mit Butterbrotpapier zwischen den Lagen füllen und dann an einem kühlen Ort lagern. Die Lebkuchen schmecken am besten, wenn sie einige Zeit ruhen und ziehen konnten.

FAQs (Häufig gestellte Fragen)

  1. Woher stammt der Name „Lebkuchen“? Der Begriff „Lebkuchen“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „lebbe“ (Leben) und „kuoch“ (Kuchen) ab.

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  2. Wie lange halten sich Nürnberger Lebkuchen, und wie sollten sie aufbewahrt werden? Nürnberger Lebkuchen sind recht robust und halten lange durch, wenn man sie richtig lagert. Eine luftdichte Aufbewahrung an einem kühlen, trockenen Ort ist hier ideal. Richtig gelagert, können sie mehrere Wochen lang genossen werden.

  3. Sind Nürnberger Lebkuchen glutenfrei und für spezielle Ernährungsbedürfnisse geeignet? Klassische Nürnberger Lebkuchen enthalten Mehl und sind somit nicht glutenfrei. Es gibt jedoch glutenfreie Varianten für Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Elisenlebkuchen werden i.d.R. nur mit Nüssen zubereitet und sind somit prima für eine glutenfreie Ernährung geeignet.

  4. Gibt es vegane Varianten von Nürnberger Lebkuchen? Ja, es gibt auch vegane Lebkuchen, die ohne tierische Produkte hergestellt werden. Diese Variante ermöglicht es auch Veganern, die festliche Leckerei zu genießen, ohne auf den authentischen Geschmack verzichten zu müssen.

  5. Ich bekomme kein Lebkuchengewürz im Supermarkt - was nun? Kein Problem - einfach selbst zusammenmischen:

    • 4 EL Zimt, gemahlen
    • 1 EL Nelken, gemahlen
    • 1 TL Piment (Nelkenpfeffer), gemahlen
    • 1 TL Kardamom, gemahlen
    • 1 TL Ingwer, gemahlen
    • 1/2 TL Muskatnuss, gemahlen
    • 1/2 TL Koriander, gemahlen
    • 1/2 TL Muskatblüten, gemahlen
  6. Wie mache ich den perfekten Zuckerguss? Die ausgekühlten Lebkuchen nebeneinander auf einen Backrost legen und ein Stück Backpapier darunterlegen, falls der Guss tropft. Wichtig ist, den Puderzucker zunächst 2 x durch ein feines Sieb zu sieben und erst dann unter den Eischnee zu rühren. Zur Vermeidung von Klümpchen im Guss unbedingt die Hagelschnur, das ist der dicke Faden im Eiweiß, entfernen. Sollte der Zuckerguss zu dünn sein, etwas mehr Puderzucker unterrühren.

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Variationen des Grundrezepts

  • Lebkuchenherzen: Für Lebkuchenherzen den Teig ca. 1 cm dick ausrollen. Mit einer Herz-Ausstechform Herzen aus dem Teig ausstechen und auf das Backblech legen. Für ca. 10 Minuten backen. Nach Wunsch oben zwei kleine Löcher hineinstechen um die Herzen später aufhängen zu können. Gut abkühlen lassen. Für die Spritzglasur Puderzucker und Eiweiß mit dem Rührgerät und Schneebesen gut verrühren. Nach und nach etwas Zitronensaft unterrühren, bis die Glasur dick und spritzfähig ist. In eine Garnierspritze einfüllen und mit gewünschter Tülle die Ränder der Herzen dekorieren. Mit der Lochtülle anschließend nach Wunsch auf das Herz schreiben. Zu guter Letzt mit Jelly Belly Beans dekorieren. Mit der Spritzglasur festkleben. Gut trocknen lassen.
  • Braune Lebkuchen: In einem Topf Honig, braunen Zucker und Fett erhitzen. Rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen. Eigelb, Kakao, Zitronenschale und Lebkuchengewürz unter die Mischung rühren. Mehl mit den Mandelstiften, Zitronat und Rosinen unterheben. Alle Zutaten zu einem festen Teig verkneten. Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Teig darauf gut 1 cm dick ausrollen. Runde Lebkuchen mit etwa 8 cm Durchmesser ausstechen. Backofen auf 180° vorheizen. Lebkuchen auf das Blech legen. In 20 Min. backen. Für die Glasur den Puderzucker mit dem Zitronensaft glatt rühren.
  • Einfache Lebkuchen: Eier mit Puderzucker gut schaumig rühren. Gewürze, Prise Salz, abgeriebener Zitronenschale, Mandeln, Haselnüsse, fein gehacktes Zitronat, Orangeat unterheben. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf die Oblaten setzen. Auf einem mit Backpapier belegten Blech auf mittlerer Schiene im 200 Grad heißen Ofen (Umluft 175 Grad) ca. 15 Min. backen. Kuvertüre über dem heißen Wasserbad schmelzen. Noch heiße Lebkuchen damit bestreichen. Auf einem Gitter trocknen und abkühlen lassen. Dann in einer Blechdose aufbewahren.
  • Lebkuchen vom Blech: Hackt das Orangeat und Citronat noch ein wenig feiner als es schon ist. Gebt die Zutaten nacheinander in eine Rührschüssel und rührt die Masse mit dem Mixer kräftig um. Streicht die Masse gleichmäßig auf ein normales Backblech aus dem Backofen. Bei 150 Grad Umluft backt der Lebkuchen nun im vorgeheizten Backofen etwa 30 Minuten.

Tipps und Tricks

  • Lagerung: Die Lebkuchenherzen können mehrere Wochen in Gebäckdosen aufbewahrt werden. Wenn die Lebkuchen hart werden sollten, bei feuchter Luft aufbewahren oder zusammen mit einem angeschnittenen Apfel (regelmäßig wechseln!).
  • Zutaten: Die Zitrone waschen, trockentupfen und die Schale dünn abreiben. Das Zitronat und Orangeat sehr fein hacken.

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