Lebkuchen in der Stillzeit: Erlaubt oder Tabu?

Während der Schwangerschaft mussten werdende Mütter oft auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Nach der Geburt des Kindes und während der Stillzeit stellt sich jedoch die Frage, ob diese Einschränkungen weiterhin gelten. Besonders in der Weihnachtszeit fragen sich viele stillende Mütter, ob sie Lebkuchen bedenkenlos genießen können.

Grundsätzlich spricht nichts gegen Lebkuchen in der Stillzeit

Entwarnung für alle Lebkuchen-Liebhaberinnen: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, auch während der Stillzeit Lebkuchen zu essen. Im Gegenteil: Einige Inhaltsstoffe können sogar positive Auswirkungen haben.

Verdauungsfördernde Gewürze

Lebkuchen enthalten oft Kardamom, ein Gewürz, das als verdauungsfördernd gilt. Dies kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind von Vorteil sein.

Zimt in Maßen

Auch Zimt ist ein beliebtes Gewürz in Lebkuchen. Zimt hat viele gute Eigenschaften:

  • Reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen und sekundären Pflanzenstoffen
  • Kräftigt das Immunsystem
  • Entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend
  • Unterstützt die Verdauung
  • Beruhigt den Magen
  • Kann den Blutzuckerspiegel regulieren
  • Fördert die Durchblutung und wärmt dadurch von innen

Zimt kann in Maßen auch die Milchbildung fördern. Es ist jedoch wichtig, auf die Zimtsorte zu achten. Ceylon-Zimt enthält weniger Cumarin als Cassia-Zimt und ist daher vorzuziehen. Cumarin ist ein pflanzlicher Aromastoff, der bei übermäßigem Verzehr langfristig zu Leberschäden führen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfehlen eine maximale Cumarin-Menge von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

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Worauf sollte man achten?

Auch wenn Lebkuchen grundsätzlich erlaubt ist, sollten stillende Mütter einige Punkte beachten:

Beobachtung des Kindes

Jedes Kind reagiert anders auf die Ernährung der Mutter. Es ist wichtig, sensibel zu beobachten, ob das Baby auf bestimmte Inhaltsstoffe im Lebkuchen reagiert.

Mögliche Reaktionen des Babys

Einige Babys reagieren empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, die die Mutter zu sich nimmt. Dies kann sich in Form von Blähungen, Bauchschmerzen oder einem wunden Po äußern. Folgende Lebensmittel stehen im Verdacht, diese Symptome auszulösen:

  • Aprikosen
  • Birnen
  • Bohnen
  • Brokkoli
  • Erbsen
  • Kirschen
  • Knoblauch
  • Kohl
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Linsen
  • Mais
  • Paprika
  • Pflaumen
  • Sauerkraut
  • Zwiebeln
  • Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen
  • Kiwi
  • Beeren
  • Melone / Wassermelone
  • Fruchtsäfte

Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Lebensmittel tatsächlich für Verdauungsprobleme bei Babys verantwortlich sind. Wenn Sie Bedenken haben, können Sie die genannten Lebensmittel für ein bis zwei Wochen von Ihrem Speiseplan streichen und beobachten, ob sich die Symptome Ihres Babys bessern.

Veränderungen im Geschmack der Muttermilch

Die Muttermilch kann ihren Geschmack verändern, abhängig davon, was die Mutter isst. Wenn das Baby die Milch ablehnt, sollte man auf stark gewürzte oder aromatische Lebensmittel achten.

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Allergien

Bei Anzeichen einer möglichen Allergie (Koliken, Hautausschlag, Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Blut im Stuhl) sollte ein Arzt aufgesucht werden. Versuchen Sie, mögliche Allergieauslöser für einige Zeit wegzulassen und beobachten Sie, ob sich die Symptome bessern.

Lebkuchen in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft ist maßvoller Genuss von Lebkuchen erlaubt. Allerdings sollten Schwangere darauf achten, nicht zu große Mengen zu verzehren, da einige Gewürze im Lebkuchen (Zimt, Nelke, Piment, Muskatnuss, Kardamom, Ingwer, Anis) in größeren Mengen Kontraktionen der Gebärmutter auslösen können. Bei Risikoschwangerschaften ist es ratsam, komplett auf Lebkuchen zu verzichten.

Cumarin im Zimt

Zimt enthält den sekundären Pflanzenstoff Cumarin, der in größeren Mengen lebertoxisch wirken kann. Daher sollte man vorzugsweise Ceylon-Zimt verwenden, der weniger Cumarin enthält als Cassia-Zimt.

Hirschhornsalz und Pottasche

Einige Lebkuchenrezepte enthalten Hirschhornsalz oder Pottasche als Backtriebmittel. Hirschhornsalz setzt beim Erhitzen Ammoniak frei, das gesundheitsschädlich sein kann. Daher ist es ratsam, Hirschhornsalz durch Backpulver oder Natron zu ersetzen.

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