Langzeit-Zucker Messmethoden: Ein umfassender Überblick

Die Messung des Blutzuckers ist ein wichtiger Aspekt des Diabetesmanagements. Während die meisten Menschen mit dem Begriff "Blutzucker" etwas anfangen können, ist der HbA1c-Wert, auch bekannt als Langzeitzucker, weniger bekannt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Methoden zur Messung des Langzeitzuckers, ihre Bedeutung und wie man hohe Werte senken kann.

Was ist der Langzeitzucker (HbA1c)?

Der Langzeitzuckerwert, auch HbA1c-Wert genannt, gibt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten drei Monate an. Im Gegensatz zur herkömmlichen Blutzuckermessung, die eine Momentaufnahme des aktuellen Blutzuckerspiegels liefert, bietet der HbA1c-Wert ein umfassenderes Bild der Blutzuckerkontrolle über einen längeren Zeitraum.

Der HbA1c-Wert ist ein wichtiger Indikator für die Diagnose und Behandlung von Diabetes. Er zeigt, wie viele der Hämoglobinmoleküle im Blut "verzuckert" sind. Hängen die Zuckermoleküle erst einmal am Hämoglobin, lässt sich die Verbindung nicht mehr lösen. Je öfter und je länger der Blutzucker erhöht ist, desto höher ist auch der HbA1c-Wert.

Blutzuckerwert vs. HbA1c-Wert

Sobald man etwas Kohlenhydratreiches isst oder trinkt, steigt der Glukosespiegel im Blut an. Glukose (ein Einfachzucker) ist die wichtigste Energiequelle unseres Körpers. Damit wir die Energie verwerten können, sind wir auf ein ganz bestimmtes Hormon angewiesen. Bei gesunden Menschen funktioniert das wie folgt: Glukose gelangt ins Blut und die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus. Insulin ist wie eine Art Schlüssel und öffnet die Körperzellen. Daraufhin nehmen sie Glukose auf und wandeln sie in Energie um. Wenn du Diabetes hast, ist dieser Prozess gestört. Die Folge: Der Zucker bleibt im Blut. Das erkennst du daran, dass dein (Kurzzeit-)Blutzuckerwert stark ansteigt und dann sehr lange braucht, um wieder abzusinken.

Wenn die Glukoseteilchen lange Zeit in deinem Blutkreislauf herumschwirren, hängen sie sich irgendwann an andere Moleküle an. Der HbA1c zeigt dir, wie viele der Hämoglobinmoleküle in deinem Blut „verzuckert“ sind. Hängen die Zuckermoleküle erst einmal am Hämoglobin, lässt sich die Verbindung nicht mehr lösen. Je öfter und je länger dein Blutzucker erhöht ist, desto höher auch der HbA1c. Während du Anstiege nur durch einen Pieks in den Finger oder in deiner Blutzucker-App erkennst, zeigt der HbA1c dir den Mittelwert über eine längere Zeit.

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Der HbA1c-Test kann Blutzuckermessgeräte und -sensoren nicht ersetzen: Starke Ausschläge und den tiefen Fall deines Blutzuckers erkennst du am HbA1c-Wert nicht.

Methoden zur Messung des Langzeitzuckers

Der HbA1c-Wert wird im Vollblut bestimmt. Das Praxisteam entnimmt Blut und schickt die Probe ins Labor. Dort wird der Anteil des Hämoglobins gemessen, an das sich Glukose gebunden hat. Es gibt verschiedene Methoden zur Bestimmung des HbA1c-Wertes, darunter:

  • LETIA (Latex-Enhanced Turbidimetric Immunoassay): Diese Methode basiert auf Trübungsmessungen und verwendet Antikörper-Partikel. Winzige Partikel, die mit "Fängern" (Antikörpern) für bestimmte Stoffe in Ihrem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten beschichtet sind. Wenn der gesuchte Stoff in der Probe vorhanden ist, bindet er sich an die "Fänger" und die Partikel verklumpen. Wir schicken dann Licht durch die Probe und messen, wie viel Licht durchkommt. Je trüber die Flüssigkeit, desto weniger Licht kommt durch. So können wir herausfinden, ob und wie viel von dem gesuchten Stoff in Ihrer Probe vorhanden ist. Diese Methode ist schnell und wird oft verwendet, um z.B.

Die Analyse im Labor dauert in der Regel innerhalb von 5 Werktagen nach Probeneingang im Labor abgeschlossen.

Interpretation der HbA1c-Werte

Als gesund gelten HbA1c-Werte unter 39 mmol/mol bzw. Neben dem Nüchternblutzucker, dem Kurzzeitblutzucker und dem Ergebnis des oralen Glukosetoleranztests (oGTT) ist der HbA1c der wichtigste Wert, um einen Diabetes mellitus Typ 2 zu erkennen und zu behandeln.

Die HbA1c-Werte werden wie folgt interpretiert:

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  • Normal: Weniger als 5,7 Prozent: Ihr Blutzucker bewegt sich im Normalbereich. Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c-Wert zwischen 20 bis 42 mmol/mol.
  • Prädiabetes: 5,7 bis 6,5 Prozent: Sie befinden sich im Graubereich und sollten Ihr Diabetes-Risiko mit einer Ärztin oder einem Arzt abklären. HbA1c zwischen 5,7 und 6,4% (etwa 37 bis 48 mmol/mol) erhöhtes Diabetesrisiko.
  • Diabetes: Mehr als 6,5 Prozent: Ihr Wert ist erhöht, Sie sollten eine mögliche Diabetes-Erkrankung unbedingt mit einer Ärztin oder einem Arzt abklären. HbA1c ›= 6,5% (48 mmol/mol) Diabetes.

Bei Patient:innen mit Diabetes wird meistens ein HbA1c-Wert zwischen 6,5 und 8,5 angestrebt. Das wird individuell mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen. Pauschale Zielwerte in der Therapie gibt es aber nicht, da es beispielsweise von Alter oder Verfassung abhängt.

Ursachen für erhöhte HbA1c-Werte

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu erhöhten HbA1c-Werten führen können:

  • Ernährung: Sehr kohlenhydratreiche Mahlzeiten sorgen zum Beispiel dafür, dass dein Blutzucker stark ansteigt.
  • Bewegungsmangel: Sport und regelmäßige Bewegungseinheiten sind mit das Beste, was du für deinen Blutzuckerspiegel tun kannst. Bewegung erhöht den Energieverbrauch und verbrennt mehr Glukose - gleichzeitig steigt die Insulinsensitivität deiner Zellen.
  • Stress: Stresshormone lassen deinen Blutzucker ansteigen - und damit auch deinen HbA1c-Wert.
  • Übergewicht: Vor allem Bauchfett gilt als Risikofaktor für Diabetes und begünstigt eine Insulinresistenz. Außerdem hängt Übergewicht mit Entzündungen zusammen.
  • Schlafmangel: Studien zeigen, dass die Zellen nach zu wenig oder schlechtem Schlaf weniger gut auf das Insulin-Signal reagieren.
  • Falsche Dosierung der Medikamente: Vielleicht hast du anders gegessen, dich weniger bewegt, oder die Dosierung deiner Medikamente stimmt nicht?

Wie man den HbA1c-Wert senken kann

Um hohe HbA1c-Werte zu senken, gibt es verschiedene Maßnahmen:

  • Ernährungsumstellung: Achte darauf, genügend Protein auf dem Teller zu haben und ersetze Produkte mit hellem Mehl durch Vollkornprodukte, Obst und Gemüse. Ballaststoffe, gesunde Fette und sekundäre Pflanzenstoffe wirken sich eher positiv auf deine Blutzuckerreaktion aus.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität (mind. 150 Min.)
  • Stressreduktion: Stresshormone lassen deinen Blutzucker ansteigen10,11 - und damit auch deinen HbA1c-Wert. Leider lässt sich Stress im Alltag nicht immer vermeiden.
  • Gewichtsreduktion: Indem du Gewicht senkst, senkst du langfristig deinen HbA1c.
  • Medikamentöse Therapie: Abhängig von deinen Werten, deinen Symptomen und deiner Lebenssituation wird dann eine Therapie für dich zusammengestellt. Laut den Leitlinien ist eine Lebensstilintervention mit Ernährung und Bewegung immer die erste Therapieoption.

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Wichtige Hinweise

  • Erste Verbesserungen sind frühestens nach 8-12 Wochen sichtbar, da rote Blutkörperchen etwa so lange leben.
  • Sei nicht frustriert, falls dein HbA1c-Wert sich nicht verbessern will. Was sich über viele Jahre entwickelt hat, lässt sich nicht von heute auf morgen rückgängig machen.

Für wen ist der Test nicht geeignet?

Der LangzeitblutzuckerTest ist für bestimmte Personengruppen nicht oder nur eingeschränkt geeignet:

  • Menschen mit ansteckenden Krankheiten wie Hepatitis und HIV dürfen den LangzeitblutzuckerTestnicht durchführen.
  • Menschen mit der Bluterkrankheit (Hämophilie) sollten den Bluttest nicht durchführen.
  • Schwangere und stillende Frauen sollten denLangzeitblutzuckerTestnur unter ärztlicher Begleitung durchführen. Für sie gelten auch die Referenzwerte und Empfehlungen nicht, sie sollten sich Empfehlungen zum Testergebnis also von Ihrem Arzt oder Therapeuten einholen.
  • Der LangzeitblutzuckerTesteignet sich nicht für Kinder unter 18 Jahren.

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