Linzer Torte mit Mandeln: Ein Rezeptklassiker aus Österreich

Die Linzer Torte, ein bekannter Kuchenklassiker aus Österreich, erfreut sich großer Beliebtheit. Besonders in der kalten Jahreszeit verströmt sie mit ihrer Konfitüre und den vielen Gewürzen einen umwerfenden Duft. Sobald die Linzer Torte im Backofen steht, liegt der herrliche Duft von Zimt und Muskat, von viel Butter und karamelligem Zucker in der Luft, wodurch schnell Herbst-, Winter- und Weihnachtsgefühle aufkommen.

Obwohl die Zubereitung dieses traditionellen österreichischen Gebäcks etwas aufwendig ist, wird man mit einer ungeheuer köstlichen Torte belohnt, von der man lange schwärmen wird. Es gibt viele verschiedene Rezepte für Linzer Torte, aber typisch ist die Optik mit einer Füllung aus roter Konfitüre sowie gitterförmig gelegten Teigstreifen. Welche Zutaten für den Knetteig für Boden, Rand und Teiggitter verwendet werden, ist im Grunde Geschmackssache.

Die Grundlagen des Linzer Torte Rezepts

Das Original Linzer Torte Rezept basiert meist auf einem gerührten Mürbeteig, für den man weiche Butter benötigt. Manche spritzen das Teiggitter aus einer Art Makronenmasse auf die Marmeladenschicht, andere verwenden dafür denselben Teig wie für den Boden. Letzteres ist oft die einfachste Variante. Die Grundlage des Rezepts ist der Linzer Teig, ein Nussmürbteig oder Mandelmürbteig. Für Zimtliebhaber sind zudem die weihnachtlichen Gewürze im Teig sehr wichtig.

Traditionell wird für die Linzer Torte Ribiselmarmelade, also Johannisbeergelee bzw. Johannisbeermarmelade verwendet. Zum Süßen eignen sich Vollrohrzucker, Kokoszucker oder brauner Zucker, da diese ein herrliches Karamell-Aroma haben. Viele Linzer-Torte-Rezepte beinhalten über 250 Gramm Zucker auf insgesamt 450 Gramm Mehl und Nüssen, was oft als zu viel empfunden wird. Die Hälfte reicht in der Regel aus, da ja noch einiges an süßer Marmelade in der Torte enthalten ist.

Zubereitung der Linzer Torte

Auch wenn sich die Zubereitung vielleicht etwas kompliziert liest, ist sie das gar nicht. Die Linzer Torte lässt sich super vorbereiten: Gut in Alufolie verpackt und an einem kühlen Ort gelagert hält sie sich durchaus bis zu 1-2 Wochen. Mit jedem Tag, den sie durchziehen darf, schmeckt sie sogar noch ein wenig besser.

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Zutaten für den Teig:

  • Mehl
  • Nüsse (Mandeln oder Haselnüsse)
  • Backpulver
  • Zucker
  • Weiche Butter
  • Eigelb
  • Gewürze (Zimt, Nelken, Muskat)

Zutaten für die Füllung:

  • Johannisbeer-, Himbeer- oder andere säuerliche Konfitüre

Zubereitungsschritte:

  1. Mehl, Nüsse, Backpulver, Zucker sowie Gewürze in einer Rührschüssel mischen.
  2. Die kalte Butter in Flöckchen bzw. kleinen Stückchen darauf geben. Zusammen mit dem Eigelb zu einem homogenen Teig verkneten. Wer Knethaken verwendet, sollte am Schluss trotzdem nochmal mit den Händen nacharbeiten.
  3. Aus dem Teig eine Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für rund 1 Stunde kühlstellen.
  4. Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Springform entweder mit Backpapier auslegen oder einfetten und mit etwas Nüssen bzw. Mehl bestäuben. Form in den Kühlschrank stellen.
  5. Den Teig kurz Zimmertemperatur annehmen lassen, bis er etwas geschmeidiger ist. Für den Boden etwas weniger als die Hälfte des Teigs zwischen Folie oder auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche rund in Backform-Größe ausrollen. Der übrige Teig ist für den Rand und das Gitter gedacht.
  6. Den ausgerollten Teig in die Form legen. Etwa die Hälfte des restlichen Teigs zu einer oder zwei langen Rolle(n) formen, auf den Boden legen und mit den Finger zu einem Rand hochziehen. Der Rand sollte rund 1.5-2 cm hoch sein.
  7. Die Marmelade leicht erwärmen, kurz mit einer Gabel glattrühren und gleichmäßig auf dem Teigboden verteilen.
  8. Den jetzt noch übrigen Teig ebenfalls in Springformgröße ausrollen und mit einem scharfen Messer oder Teigrädchen in lange Streifen schneiden. Diese vorsichtig gitterförmig auf den Kuchen legen. Wer noch etwas Teig übrig haben sollte, kann diesen zu einer sehr dünnen Rolle formen und als abschließenden Rand auflegen, um die abgeschnittenen Enden des Gitters abzudecken. Ansonsten die Enden leicht am Rand festdrücken.
  9. Das Eigelb verquirlen und mit der Milch verrühren. Den Rand und die Teig-Streifen damit bepinseln. Darauf achten, dass möglichst wenig auf die Konfitüre tropft.
  10. Linzertorte rund 30 Minuten backen.

Nach dem Abkühlen sollte die Torte vor dem Anschneiden am besten in Alufolie gewickelt 1-2 Tage durchziehen lassen.

Ein traditionelles Familienrezept

Manchmal ist ein traditionelles Rezept einfach unschlagbar und wird von Generation von Generation „vererbt“. Ein solches Rezept stammt aus dem Jahr 1978 und wurde von einer Großmutter überliefert. Früher wurde die Linzer Torte oft im Herbst zum Geburtstag gebacken, wenn die Familie eingeladen war. Die Himbeeren stammten aus dem eigenen Garten und die Marmelade wurde selbst gekocht. Das klassische Rezept für die Linzer Torte findet sich auch im „Backvergnügen wie noch nie“, einem Backbuch, das es tatsächlich heute noch in neueren Auflagen gibt. Das Backbuch wurde der Tochter, also der Mutter, als Aussteuer zur Hochzeit geschenkt und mit einer Widmung versehen. Das Rezept ist nicht abgeändert und somit ein wirklich klassisches Rezept. Es kann aber ganz nach dem eigenen Geschmack mit einer anderen Marmelade zubereitet werden.

Am besten schmeckt die Linzer Torte mit Himbeer- oder Sauerkirschmarmelade, aber auch Zwetschenmus ist eine hervorragende Wahl. Die Torte hält leicht gekühlt mindestens 4 Tage und schmeckt mit jedem Tag besser. Das Rezept ist somit wunderbar geeignet, wenn man Gäste hat und am Tag der Feier ohnehin schon viel zubereiten muss.

Zutaten für das traditionelle Familienrezept:

  • 26cm Springform
  • Butter und Semmelbrösel zum Ausstreichen der Form

Teig:

  • Zucker
  • Gemahlene Mandeln
  • Mehl
  • Kakaopulver
  • Zimt
  • Vanillezucker
  • Nelkenpulver
  • Ei
  • Kirschwasser
  • Butter in Flöckchen

Füllung:

  • Marmelade (Himbeer- oder Sauerkirschmarmelade, Zwetschenmus)

Zubereitung:

  1. Eine Springform von 26cm Durchmesser mit Butter ausstreichen und Semmelbrösel ausstreuen.
  2. Den Zucker, die gemahlenen Mandeln, das Mehl, Kakaopulver, Zimt, Vanillezucker und Nelkenpulver mischen. Auf ein Backbrett geben und eine Mulde in die Mitte drücken.
  3. Das Ei und Kirschwasser in die Mitte geben. Die Butter in Flöckchen auf dem Mehlrand verteilen und rasch mit kühlen Händen zu einem Teig verkneten.
  4. Den Teig 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
  5. Zwei Drittel des Teiges ausrollen und den Boden der Springform damit auslegen und einen 2cm hohen Rand formen. Den restlichen Teig ausrollen und mit dem Teigrädchen in Streifen schneiden.
  6. Den Teigboden mit Marmelade bestreichen, die Teigstreifen gitterartig darüberlegen und mit verquirltem Eigelb bestreichen.
  7. Den Kuchen auf der zweiten Schiebeleiste von unten 35-40 Minuten bei 180 Grad Ober-/Unterhitze backen, dann je nach Bräunungsgrad für weitere 5 Minuten backen oder aus dem Ofen holen.

Die Linzer Torte hält sich nicht nur gute 4 Tage, sondern schmeckt auch mit jedem Tag besser!

Variationen und Tipps für die perfekte Linzer Torte

Linzer Torte ohne Nüsse

Für Menschen mit Nussallergien kann die Linzer Torte auch ohne Nüsse gebacken werden. In diesem Fall werden die Haselnüsse und Mandeln durch 350 g Mehl ersetzt. Das Ei zum Bepinseln kann weggelassen werden, um eine vegane Variante zu erhalten.

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Linzer Torte mit Sternen

Anstelle des traditionellen Teiggitter kann die Linzer Torte auch mit ausgestochenen Sternen oder anderen Formen verziert werden. Hierfür wird der restliche Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und mit Förmchen ausgestochen. Die Marmelade wird cremig verrührt und auf den gekühlten Boden gegeben. Die ausgestochenen Sterne werden nach Belieben darauf verteilt, mit Eigelb und Milch bepinselt und im Backofen bei 170 °C Umluft 30-40 Minuten goldbraun gebacken.

Tipps für den perfekten Geschmack

  • Die Haselnüsse oder Mandeln vor dem Untermengen im Teig rösten, um den Geschmack zu intensivieren.
  • Die Teig-Zutaten nur kurz verrühren, bis sie sich gerade so verbunden haben, damit der Mürbeteig nicht zäh wird.
  • Hochwertige Marmelade bzw. Konfitüre verwenden.
  • Das Teig-Gitter vor dem Backen mit verquirltem Eigelb bestreichen und den Rand mit Mandelblättchen bestreuen.

Lagerung und Haltbarkeit

Die Linzer Torte hält sich an einem kühlen Ort bis zu 2 Wochen lang frisch und schmeckt sogar jeden Tag besser. Sie kann gut vorbereitet und auch zum Einfrieren geeignet werden.

Die Geschichte der Linzer Torte

Die Linzer Torte ist das älteste Tortenrezept der Welt. Es wurde in einem Kochbuch von 1653 entdeckt, das die Gräfin Anna Margarita Sagramosa zusammengestellt hat. Damit ist die Linzer Torte älter als viele andere berühmte Backwerke und gilt als die „älteste bekannte Torte der Welt“. Ihren Namen verdankt die Torte der oberösterreichischen Stadt Linz, dort wurde sie im 17. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt.

Typisch für die Linzertorte ist das Gittermuster aus Mürbeteig sowie die rote Marmelade, die mitgebacken wird. Am allerbesten schmeckt sie im Advent, denn im Teig sind Zimt und Nelken verbacken.

Rezept für eine saftige Linzer Torte

Zutaten für den Mürbeteig:

  • 150 g Butter (Raumtemperatur)
  • 125 g Puderzucker (gesiebt)
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 125 g Haselnüsse (gemahlen)
  • 1 TL Zimt
  • 1 Msp. Nelken (gemahlen)
  • 250 g Weizenmehl (Type 405 oder Dinkelmehl, Type 630)
  • 1 Ei (Gr. M)

Zutaten für die Füllung:

  • 250 g Himbeer- oder Johannisbeer-Konfitüre

Zutaten für die Garnitur:

  • 1 Eigelb
  • 2 EL Mandelblättchen

Anleitung:

  1. Die gemahlenen Haselnüsse trocken in der Pfanne rösten, bis sie zu duften beginnen. (Alternativ auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und 15 Min. bei 160 °C Umluft rösten.) Abkühlen lassen. Inzwischen eine Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen.
  2. Butter, Puderzucker und Vanillezucker schaumig rühren. Dann die Gewürze (Zimt, Nelken und Salz) sowie die Haselnüsse unterrühren. Zum Schluss kommt das Ei und das Mehl dazu. Unterrühren, bis sich große Brösel bilden. Wichtig: Nur kurz rühren, damit der Teig nicht zäh wird.
  3. Die Brösel auf die Arbeitsfläche kippen und mit der Hand zur Kugel formen. Flach drücken, mit Frischhaltefolie einwickeln und für 1 Std. (oder länger) in den Kühlschrank geben.
  4. Den gekühlten Teig aus dem Kohlschrank holen und ggf. kurz geschmeidig kneten. Gut ein Drittel des Teiges auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen für das Gitter. Mithilfe der umgedrehten Tortenform die Größe (26 cm) markieren und mit dem Messer rund ausschneiden. Dann etwas zur Seite schieben, weil wir für den Boden auch noch Platz brauchen. Für das Gitter die ausgerollte Teigplatte in ca. 10 Streifen zu je ca. 1,5 cm schneiden.
  5. Den restlichen Teig ebenfalls ausrollen und den Tortenboden damit auslegen bzw. mit den Fingern reindrücken und einen kleinen Rand formen. Nun ist es schon Zeit, den Ofen vorzuheizen: Umluft 175 Grad oder Ober-/Unterhitze ca. 190 Grad.
  6. Die Konfitüre auf dem Boden verstreichen. Die ausgeschnittenen Teigstreifen mit Abstand darauf legen, so dass ein Rauten-Gitter entsteht. Sollte Teig übrig bleiben, zur dünnen Rolle formen und um den Rand herum legen und fest drücken.
  7. Das beiseite gestellte Eigelb mit ein paar Tropfen Wasser verquirlen und das Teiggitter damit bestreichen, dann den Kuchenrand mit Mandelblättchen bestreuen.
  8. Den Kuchen auf der mittleren Schiene ca. 35-40 Minuten goldbraun backen. Den fertigen Kuchen aus dem Ofen holen und mit einem spitzen Messer den Springformrand lösen und in der Form ganz auskühlen lassen.

Die Linzer Torte nicht gleich anschneiden, sondern 1-2 Tage warten und durchziehen lassen, dann schmeckt sie am allerbesten. Vor dem Servieren nach Belieben mit etwas Puderzucker bestreuen.

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