Kuchen, Torten, Teilchen: Eine kulinarische Reise durch Deutschland und die Welt des Gebäcks
Im Bäckerhandwerk ist die Vielfalt an süßen Köstlichkeiten schier unendlich. Doch was genau unterscheidet eigentlich Kuchen, Torten und Teilchen? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen und dabei einen Blick auf regionale Unterschiede und die sprachliche Vielfalt werfen.
Die Vielfalt der Namen: Regionale Unterschiede bei süßen Backwaren
Ein Umzug in eine neue Gegend kann kulinarische Überraschungen mit sich bringen. So erging es auch dem Autor, als er in seiner neuen Heimat beim Bäcker "Teilchen" bestellen wollte und stattdessen fragende Blicke erntete. "Plunder" war das Zauberwort, das die Verkäuferin verstand. Dieses Erlebnis verdeutlicht, dass die Bezeichnungen für süße Backwaren regional stark variieren können.
Wie ein Brötchen hier als Semmel, dort als Wecke bekannt ist, so ist das Teilchen, wie wir es im Sauerland kennt, als solches natürlich nicht bundesweit verbreitet.
Die Bezeichnung "Teilchen" ist vor allem in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im westlichen Niedersachsen gebräuchlich. Hierunter fallen Klassiker wie Schnecken, Amerikaner, Schweinsohren, Nussecken, aber auch Puddingteilchen oder Obstteilchen. In anderen Regionen Deutschlands spricht man eher von "Stückchen", "Kaffeestückchen" oder "süßen Stücken". In Luxemburg sind diese Leckereien als "Kaffiskichelcher" bekannt, während man in der Schweiz beim "Beck" (Bäcker) nach einem "Stückli" verlangt.
Teilchen, Stückchen, Plunder: Was steckt hinter den Begriffen?
Die Bezeichnung "Teilchen" könnte sich daraus ableiten, dass diese Backwaren im Gegensatz zu Kuchen und Torten nicht erst nach dem Backen in Stücke geschnitten werden. Es sind kleine, eigenständige Gebäckstücke.
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Eine besondere Rolle spielt der Begriff "Plunder". Er leitet sich vom spätmittelhochdeutschen Wort "pludern" ab, was so viel wie "sich blähen, bauschen" oder "flatterig sein" bedeutet. Im Zusammenhang mit Backwaren bezieht sich "Plunder" auf die Verwendung von Hefe, die den Teig aufgehen lässt. Plunder bezeichnet eher eine Untergruppe jener Gebäckart, nämlich jene aus Plunderteig. Man kennt es zum Beispiel auch von der Pluderhose. Für die Verwendung als „Plu(n)der(teilchen)“ im Bäckerhandwerk ist natürlich die verwendete Hefe sinngebend.
Kuchen und Torten: Die großen Geschwister der Teilchen
Wandert der Blick von den Teilchen herüber zum Angebot der sich wie köstliche Bergmassive erhebenden Kuchen und Torten, so erklärt sich zumindest schon einmal die Verkleinerungsform „-chen“. Kuchen und Torten sind in der Regel größer und werden oft in Stücken serviert. Sie zeichnen sich durch eine größere Vielfalt an Zutaten und Zubereitungsarten aus.
Kuchen gibt es in unzähligen Varianten, vom einfachen Rührkuchen bis zum aufwendigen Schichtkuchen. Sie werden oft auf einem Blech gebacken und sind ideal für Geburtstage, Kaffeekränzchen oder einfach nur so. Wir backen täglich frischen Blechkuchen, Gebäck, Blätterteigteilchen und vieles mehr. Je nach Saison werden täglich mehrmals frisch Erdbeer- oder Himbeerschnitten oder in der kälteren Jahreszeit Pfannkuchen (auch Berliner genannt) ausgeliefert.
Torten sind die Krönung der Backkunst. Sie bestehen oft aus mehreren Schichten, Cremes und Verzierungen. Torten sind typisch für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstage.
Die Bedeutung von Grundrezepten: Vielfalt durch Variation
Fast alle Mischungen sind aber veränderbar und können nach je nach Belieben variiert werden (Mehr Zucker, weniger Zucker, weniger Fett, weniger Ei usw.) So wird aus einem Grundrezept die Grundlage für viele verschiedene und unterschiedlich schmeckende Kuchen, Torten oder Teilchen. Man muss nur ein bisschen rumprobieren.
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Ein gutes Beispiel hierfür ist der Biskuitteig. Mit Biskuit kann man die schönsten Kuchen backen: Rollen, Obstkuchen, alle möglichen Torten, Schnitten in verschiedenen Farben, feine Tartes etc. Mein erster Biskuitteig ist ein Boden für Erdbeerkuchen gewesen. Das klappte mit meinem Rezept so gut, dass der nächste Erdbeerkuchen zweistufig wurde - mit einer Quarkschicht in der Mitte. Einfach aus Vollfett-Quark, Vanille-Zucker und Zitronenabrieb. Köstlich! Danach habe ich mich an Rollen versucht. Die Handhabung ist nicht ganz so einfach. Aber eine selbstgemachte Biskuitrolle macht auf der Kaffeetafel einfach was her! Und schmeckt natürlich aus sehr lecker.
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