Kuchen mit Sirup statt Zucker: Rezepte und Alternativen
Einführung
Kuchen sind eine beliebte Leckerei, doch viele traditionelle Rezepte enthalten viel Zucker. Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren oder ganz darauf verzichten möchte, muss aber nicht auf Kuchen verzichten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Zucker in Kuchenrezepten durch gesündere Alternativen wie Sirup, Datteln, Früchte oder Süßstoffe zu ersetzen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Backen von Kuchen ohne Zucker, einschließlich verschiedener Süßungsmittel, Tipps und Tricks sowie köstlicher Rezepte.
Warum Kuchen ohne Zucker backen?
Es gibt viele gute Gründe, auf Zucker im Kuchen zu verzichten:
- Gesundheitliche Vorteile: Zu viel Zucker ist ungesund und kann zu Übergewicht, Karies, Diabetes und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Das Reduzieren des Zuckerkonsums kann helfen, diese Risiken zu minimieren.
- Gewichtsmanagement: Zucker ist reich an Kalorien, aber arm an Nährstoffen. Durch den Verzicht auf Zucker kann man Kalorien einsparen und so beim Abnehmen oder Halten des Gewichts helfen.
- Veränderung des Geschmacks: Zucker kann unseren Geschmackssinn abstumpfen. Wer weniger Zucker isst, wird feststellen, dass er süße Speisen intensiver wahrnimmt und auch natürliche Süße in Obst und Gemüse besser schmecken kann.
- Geeignet für besondere Ernährungsbedürfnisse: Kuchen ohne Zucker sind eine gute Option für Menschen mit Diabetes, Fructoseintoleranz oder anderen Ernährungsbedürfnissen.
- Für Babys und Kleinkinder: Kuchen ohne Zucker sind auch für Babys und Kleinkinder geeignet, da sie keine unnötigen Kalorien oder künstlichen Zusatzstoffe enthalten.
Alternative Süßungsmittel für Kuchen
Es gibt viele alternative Süßungsmittel, die anstelle von Zucker in Kuchen verwendet werden können. Einige der beliebtesten sind:
Natürliche Süßungsmittel
- Ahornsirup: Ahornsirup wird aus dem Saft von Zuckerahornbäumen gewonnen. Er hat einen karamellartigen Geschmack und enthält Mineralstoffe. Er ist reich an Zucker (Saccharose und Fructose) und sollte sparsam verwendet werden. Beim Backen 100 g Zucker durch 80-100 g Ahornsirup ersetzen und die restliche Flüssigkeit um etwa ein Viertel reduzieren.
- Agavendicksaft: Agavendicksaft wird aus dem Saft der Agave gewonnen. Er hat eine höhere Süßkraft als Zucker, kann aber den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen. Agavendicksaft ist eine beliebte Alternative zu Zucker oder Honig, besonders in der veganen Küche. Er ähnelt optisch Honig, ist aber etwas flüssiger und hat eine höhere Süßkraft. Es ist zu beachten, dass Agavendicksaft einen hohen Anteil an isolierter Fructose (Fruchtzucker) enthält.
- Datteln: Datteln sind reich an Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Sie können als Dattelpüree oder -paste verwendet werden, um Kuchen zu süßen. Medjool-Datteln sind besonders weich und lassen sich gut pürieren. Datteln enthalten viel Zucker und Kalorien, aber auch viele Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium sowie Vitamine.
- Früchte: Frische Früchte wie Bananen, Äpfel, Beeren oder Fruchtmus können verwendet werden, um Kuchen zu süßen und ihnen Feuchtigkeit zu verleihen. Reife Bananen eignen sich sehr gut als Zuckerersatz. Je reifer die Bananen sind, desto süßer schmecken sie. Früchte enthalten natürliche Fruktose, die im Gegensatz zu industriell hergestellter Fruktose noch in ihrem ursprünglichen Verbund aus Wasser, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen enthalten ist.
- Honig: Honig ist ein natürliches Süßungsmittel, das von Bienen produziert wird. Er enthält Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme, sollte aber ähnlich wie Ahornsirup nur sparsam verwendet werden. Die Süßkraft von Honig ist je nach Sorte intensiver als die von Zucker. Beim Backen 100 g Zucker durch 80-100 g Honig ersetzen, etwas mehr Backpulver verwenden und die übrigen Flüssigkeiten um etwa ein Fünftel reduzieren. Die Ofenhitze etwas geringer einstellen, da Kuchen mit Honig schneller braun werden. Für Kekse und Mürbeteig ist Honig nicht geeignet. Tatsächlich besteht Honig zu 80 % aus Zucker.
- Kokosblütenzucker: Kokosblütenzucker wird aus dem Blütennektar der Kokospalme hergestellt. Er hat einen karamellartigen Geschmack und einen niedrigeren glykämischen Index als Zucker. Er ist optisch und geschmacklich in etwa mit Rohrohrzucker vergleichbar, jedoch etwas weniger süß. Er zeichnet sich durch eine spezielle, karamellige Note aus, die sehr gut zu Kuchen und süßem Gebäck passt. Ebenso typisch für Kokosblütenzucker ist sein niedriger glykämischer Index, weshalb er langsamer ins Blut übergeht als Haushaltszucker und daher auch bei Diabetes geeignet ist.
- Rohrohrzucker: Rohrohrzucker ist eine weniger raffinierte Form des weißen Haushaltszuckers. Er hat eine leicht bräunliche Farbe und einen karamellartigen Geschmack. Aufgrund der geringeren Raffination besitzt er eine leicht bräunliche Farbe, erinnert optisch und geschmacklich ein wenig an Kandiszucker und ist sowohl in groben, als auch feinen Zuckerkristallen erhältlich. Da Rohrohrzucker hinsichtlich seines Volumens, seiner Süßkraft und seinen Backeigenschaften mit weißem Haushaltszucker vergleichbar ist, kann er in nahezu jedem Kuchen-Rezept problemlos damit ersetzt werden.
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe
- Erythrit: Erythrit ist ein kalorienfreier Süßstoff, der aus natürlichen Rohstoffen gewonnen wird. Er hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, aber keine Kalorien. Erythrit hat 60 Prozent weniger Süßkraft als Haushaltszucker. Kann fast wie Zucker verwendet werden - sogar Guss klappt damit. Eignet sich nicht zum Karamellisieren. Hefeteige brauchen länger zum Aufgehen.
- Stevia: Stevia ist ein Süßstoff, der aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Er hat eine sehr hohe Süßkraft und ist kalorienfrei. Stevia ist 300-mal süßer als Haushaltszucker, deshalb unbedingt die Dosierungsempfehlung auf der Packung beachten.
- Xylit (Birkenzucker): Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, der aus Pflanzen gewonnen wird. Er hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, aber weniger Kalorien. Kann abführend wirken, wenn größere Mengen Xylit konsumiert werden. Birkenzucker (Xylit) ähnelt rein äußerlich normalem Haushaltszucker. Die kleinen weißen Kristalle stehen in Sachen Süße handelsüblichem Zucker in nichts nach, enthalten ca. 40 % weniger Kalorien und können in Rezepten handelsüblichen Zucker 1:1 ersetzen. Xylit hat einen leichten Minzgeschmack, der nicht ganz problemlos in jedem Kuchen-Rezept funktioniert. Birkenzucker für Hefeteig und zum Karamellisieren ist nicht geeignet.
Tipps und Tricks für das Backen ohne Zucker
- Zuckermenge reduzieren: Beginnen Sie damit, die Zuckermenge in Ihren Lieblingsrezepten schrittweise zu reduzieren. Oft kann man 20-30 % des Zuckers weglassen, ohne dass der Kuchen darunter leidet.
- Reife Früchte verwenden: Verwenden Sie reife Früchte, da diese süßer sind und weniger zusätzliche Süßungsmittel benötigt werden.
- Flüssigkeitsmenge anpassen: Wenn Sie flüssige Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Honig verwenden, reduzieren Sie die Flüssigkeitsmenge im Rezept, um sicherzustellen, dass der Teig nicht zu feucht wird.
- Gewürze verwenden: Gewürze wie Zimt, Vanille oder Muskatnuss können den Geschmack von Kuchen verstärken und das Bedürfnis nach Süße reduzieren.
- Experimentieren: Seien Sie mutig und experimentieren Sie mit verschiedenen Süßungsmitteln und Rezepten, um herauszufinden, was Ihnen am besten schmeckt.
- Dattelpüree selbst herstellen: Dattelpüree ist ein vielseitiges Süßungsmittel, das leicht selbst hergestellt werden kann. Weiche Datteln mit etwas Wasser pürieren, bis eine glatte Paste entsteht.
- Gesunde Toppings wählen: Verzichten Sie auf zuckerhaltige Glasuren und Toppings. Verwenden Sie stattdessen frische Früchte, Nüsse, Samen oder eine zuckerfreie Schokoladenglasur.
- Weniger süße Schokolade verwenden: Wer es schokoladig mag, greift zum Beispiel zu Zartbitterschokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil. Die reduziert die Zuckermenge in der Glasur deutlich.
Rezepte für Kuchen mit Sirup statt Zucker
Hier sind ein paar Rezeptideen für leckere Kuchen, bei denen Zucker durch Sirup oder andere natürliche Süßungsmittel ersetzt wird:
Haselnusskuchen mit Ahornsirup und Schokoladenguss
Zutaten:
- Für den Teig:
- 260 g gemahlene Haselnüsse
- 2 EL Mehl
- 2 TL Backpulver
- Zimt nach Bedarf
- Backkakao nach Bedarf
- 100 ml Ahornsirup
- 4 Eier
- 2 TL Vanilleextrakt
- 60 ml Milch
- Für den Guss:
- 60 g Kakaobutter (ohne Zusätze)
- 3 EL Ahornsirup
- 3 TL (gehäuft) Backkakao
Zubereitung:
- Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform (23 cm) mit Backtrennspray vorbereiten.
- Gemahlene Haselnüsse, Mehl, Backpulver, Zimt und Backkakao mischen.
- Eier trennen. Eiweiß steif schlagen. Eigelbe mit Ahornsirup und Vanilleextrakt schaumig schlagen.
- Haselnussmischung unter die Eigelbmasse heben und mit Milch verrühren. Zum Schluss das Eiweiß unterheben.
- Teig in die Kastenform füllen und ca. 40 Minuten backen.
- Für den Guss Kakaobutter über einem Wasserbad schmelzen. Ahornsirup und Kakaopulver unterrühren. Etwas abkühlen lassen, bis der Guss die richtige Konsistenz hat. Bei Bedarf über dem Wasserbad wieder verflüssigen.
- Den abgekühlten Kuchen mit dem Guss überziehen.
Beerenschnecken ohne Zucker
Zutaten:
- 200 ml Milch (alternativ: Nussmilch, Pflanzenmilch, Wasser)
- 1 Ei
- 80 g weiche Butter
- 3-5 Datteln
- ½ - 1 Würfel Hefe
- 500 g Dinkelmehl Type 630
- 1 EL Zucker + ½ TL Salz (für Erwachsene)
- Beerenpüree (aus frischen oder gefrorenen Beeren)
- Zimt
Zubereitung:
- Milch in einem Topf erwärmen und die Datteln darin ca. 10 Minuten einweichen. Dann fein pürieren.
- Die Milch handwarm erhitzen und die Hefe sowie Butter zugeben. 5 Minuten stehen lassen. Dann das Mehl und Ei zugeben und mind. 5 Minuten kneten.
- Den Hefeteig abgedeckt ca. 1 Stunde ruhen lassen.
- Für das Beerenpüree die Beeren pürieren und ggf. durch ein Sieb streichen.
- Den Backofen auf 180 ° vorheizen.
- Den Hefeteig auf einer bemehlten Fläche ausrollen, mit dem Beerenpüree bestreichen und mit Zimt bestreuen.
- Aufrollen und in 4 cm breite Stücke schneiden. In eine Auflaufform setzen, die mit Backpapier ausgelegt ist.
- Ca. 20-25 Minuten backen.
Marmorkuchen ohne Zucker
Zutaten:
- 3 reife Bananen
- 3 Eier (Gr. M)
- 200 g Mehl
- 100 ml Milch
- 80 ml Sonnenblumenöl
- 1 Vanilleschote
- 2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 2 EL Backkakao
- 3 EL Milch
Zubereitung:
- Bananen mit einer Gabel fein zerdrücken.
- Vanilleschote längs aufschneiden und Mark heauskratzen. Eier mit den Schneebesen des Handmixers in einer Schüssel schaumig schlagen. Bananenpüree, Öl, Milch und Vanillemark unterrühren. Mehl, Backpulver und Salz mischen und langsam in den Teig einarbeiten.
- Kastenform mit Backpapier auslegen oder gut einfetten und mit Mehl bestäuben. Zwei Drittel des Teigs in die Kastenform geben. Kakao und Milch zum restlichen Teig geben und gut verrühren. Schokoladenteig über den hellen Teig geben und mit einer Gabel spiralförmig durchziehen, um das typische Marmormuster zu erzeugen.
- Marmorkuchen im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober-/Unterhitze (160 °C Umluft) für ca. 50-55 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
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