Kuchen backen ohne Zucker: Rezepte und Tipps für gesüßten Genuss

Kuchen ohne Zucker zu backen mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, da Zucker traditionell ein Hauptbestandteil vieler Backrezepte ist. Doch mit dem wachsenden Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen von übermäßigem Zuckerkonsum suchen immer mehr Menschen nach Alternativen, die es ermöglichen, Kuchen zu genießen, ohne auf Süße verzichten zu müssen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die Welt des zuckerfreien Backens, von den Gründen für den Verzicht auf Zucker über geeignete Süßungsalternativen bis hin zu köstlichen Rezepten, die beweisen, dass Kuchen auch ohne raffinierten Zucker ein Genuss sein kann.

Warum Kuchen ohne Zucker backen?

Die Gründe für den Verzicht auf Zucker beim Backen sind vielfältig. Zum einen ist es die gesundheitliche Perspektive: Ein hoher Zuckerkonsum wird mit verschiedenen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht, darunter Gewichtszunahme, erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Indem man auf Zucker verzichtet, kann man diese Risiken minimieren und gleichzeitig den Körper mit weniger leeren Kalorien belasten.

Zum anderen kann der Verzicht auf Zucker auch neue Geschmackserlebnisse eröffnen. Alternative Süßungsmittel bringen oft eigene Aromen mit sich, die den Kuchen eine interessante Note verleihen können. So kann beispielsweise Honig eine blumige Süße beisteuern, während Kokosblütenzucker eine karamellartige Note mit sich bringt.

Wie kann man Zucker beim Backen ersetzen?

"Ohne Zucker" bedeutet nicht zwangsläufig "ohne Süße". Vielmehr geht es darum, industriell verarbeiteten Zucker durch naturbelassene Süßungsmittel zu ersetzen und diese bewusster einzusetzen. Es gibt zahlreiche Alternativen zu raffiniertem Zucker, die sich zum Backen eignen. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: natürliche Süßungsmittel und Zuckeraustauschstoffe.

Natürliche Süßungsmittel

Zu den natürlichen Süßungsmitteln gehören:

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  • Honig: Eines der ältesten Süßungsmittel überhaupt, das neben Frucht- und Traubenzucker auch Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme enthält. Honig hat je nach Sorte unterschiedliche Aromen und Konsistenzen, was sich auch auf den Geschmack des Gebäcks auswirken kann.
  • Agavendicksaft: Wird aus dem Saft mexikanischer Agavenpflanzen gewonnen und hat eine höhere Süßkraft als Zucker.
  • Ahornsirup: Der eingedickte Saft des Zuckerahorns hat einen intensiven Geschmack und süßt ähnlich wie Zucker.
  • Kokosblütenzucker: Wird aus dem Nektar der Kokospalme gewonnen und hat einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel weniger stark beeinflusst. Er hat eine leicht karamellartige Note.
  • Reissirup: Wird aus gekochtem, fermentiertem Reismehl hergestellt und hat eine etwas geringere Süßkraft als Zucker.
  • Trockenfrüchte: Datteln, Feigen, Aprikosen oder Ananas können püriert oder kleingehackt als natürliche Süße verwendet werden. Besonders Datteln eignen sich gut, da sie eine karamellartige Süße und eine bindende Wirkung haben.
  • Fruchtmus: Apfelmus oder zerdrückte Bananen können ebenfalls als Süßungsmittel dienen und gleichzeitig Feuchtigkeit und Geschmack in den Teig bringen.

Zuckeraustauschstoffe

Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit, Xylit (Birkenzucker) und Stevia sind kalorienarme Alternativen zu Zucker. Sie haben unterschiedliche Süßkräfte und Eigenschaften, die bei der Verwendung berücksichtigt werden müssen.

  • Erythrit: Hat etwa 60-70 % der Süßkraft von Zucker und wird vom Körper nicht verstoffwechselt, was bedeutet, dass es keine Kalorien liefert und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Es eignet sich gut zum Backen, da es hitzebeständig ist und den Geschmack des Kuchens nicht verändert. Allerdings karamellisiert es nicht.
  • Xylit: Hat die gleiche Süßkraft wie Zucker, enthält aber weniger Kalorien. In großen Mengen kann Xylit abführend wirken.
  • Stevia: Ist etwa 300-mal süßer als Zucker, daher ist bei der Dosierung Vorsicht geboten. Stevia kann einen leicht bitteren Nachgeschmack haben.

Tipps und Tricks für das Backen ohne Zucker

  • Zuckermenge reduzieren: Beginnen Sie damit, die Zuckermenge in Ihren Lieblingsrezepten schrittweise zu reduzieren, um Ihren Geschmackssinn an weniger Süße zu gewöhnen.
  • Süßkraft beachten: Berücksichtigen Sie die unterschiedliche Süßkraft der verschiedenen Süßungsmittel und passen Sie die Menge entsprechend an.
  • Feuchtigkeit berücksichtigen: Einige Süßungsmittel, wie z. B. Honig oder Agavendicksaft, enthalten mehr Feuchtigkeit als Zucker. Reduzieren Sie gegebenenfalls die Flüssigkeitsmenge im Rezept, um ein zu feuchtes Ergebnis zu vermeiden.
  • Bindemittel verwenden: Zucker trägt auch zur Struktur und Bindung des Teigs bei. Um dies auszugleichen, können Sie Bindemittel wie Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl oder Chiasamen verwenden.
  • Experimentieren: Probieren Sie verschiedene Süßungsmittel und Kombinationen aus, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden.
  • Auf Qualität achten: Verwenden Sie hochwertige Zutaten, um den Geschmack des Kuchens zu optimieren.

Rezeptbeispiele für Kuchen ohne Zucker

Zauberkuchen ohne Zucker (Magic Cake)

Dieser Kuchen ist ein wahrhaft zauberhaftes Low-Carb-Rezept, das aus nur einem Teig gebacken wird und während des Backens auf magische Weise drei Schichten bildet: eine fluffige Biskuitschicht, eine cremige Pudding schicht und eine dichte Kuchen schicht.

Zutaten:

  • 4 Eier
  • 375 ml Mandelmilch (oder andere Milchalternative)
  • 90 g Butter, zerlassen
  • 80 g Erythrit, zu Puder gemahlen
  • 30 g Mandelmehl, entölt
  • Vanilleextrakt

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 150 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  2. Die Eier trennen und das Eigelb mit dem Erythrit weiß-cremig aufschlagen (ca. 5 Minuten).
  3. Die zerlassene Butter, das Mandelmehl, den Vanilleextrakt und die Milch einrühren.
  4. Das Eiweiß in einer separaten Schüssel zu steifem Eischnee schlagen.
  5. Den Eischnee nur kurz mit einem Schneebesen unter den Teig heben, sodass noch Eischnee-Wölkchen sichtbar sind.
  6. Eine Springform (18 cm) mit Backpapier auslegen und den Rand einfetten.
  7. Den Teig hineinfüllen und im vorgeheizten Ofen für 45-50 Minuten backen.
  8. Den Kuchen vor dem Anschneiden für mindestens 5 Stunden, besser über Nacht, kalt stellen.

Karottenkuchen ohne Zucker

Dieser saftige Karottenkuchen wird mit Datteln gesüßt und kommt ohne Mehl aus, was ihn zu einer idealen Option für eine Low-Carb-Ernährung macht.

Zutaten:

  • 200 g Datteln
  • 125 ml Wasser
  • 100 g Butter, weich
  • 150 g Joghurt
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 4 Eier
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 TL Zimt
  • 1 EL Zitronenabrieb
  • 50 g Mandelblättchen

Zubereitung:

  1. Die Datteln klein schneiden und für 20 Minuten in Wasser einweichen.
  2. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (Umluft: 160 °C) vorheizen.
  3. Butter, Joghurt, gemahlene Mandeln, Eier, Backpulver und Zimt in einer Schüssel verrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
  4. Die eingeweichten Datteln abgießen und mit einem Stabmixer zu einem Mus pürieren.
  5. Das Dattelmus und den Zitronenabrieb unter den Teig rühren.
  6. Eine Kastenform einfetten oder mit Backpapier auslegen und den Teig hineinfüllen.
  7. Mit Mandelblättchen bestreuen und im Backofen für 25 Minuten backen.
  8. Mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen durchgebacken ist.

Veganer Bananenkuchen ohne Zucker

Dieser Kuchen ist perfekt für Babys, Kleinkinder und gesundheitsbewusste Erwachsene, da er ohne Zucker, Butter, Ei und Weizenmehl auskommt.

Zutaten:

  • 3 sehr reife Bananen
  • 100 g Apfelmus
  • 80 ml Pflanzenmilch (z. B. Hafermilch)
  • 20 ml Kokosöl, geschmolzen
  • 180 g Dinkelmehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Zimt
  • Eine Prise Salz
  • Optional: 2 EL Kakao und 2 EL Pflanzenmilch für ein Zebramuster

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  2. Eine kleine Springform (18-20 cm) fetten und mit Mehl bestäuben oder mit Backpapier auslegen.
  3. Die Bananen mit einem Stabmixer oder dem Rührgerät zu Mus pürieren.
  4. Apfelmus, Pflanzenmilch und Kokosöl dazugeben und gut verrühren.
  5. Mehl, Backpulver, Zimt und Salz vermischen und unter die Bananencreme rühren.
  6. Für ein Zebramuster den Teig halbieren und unter eine Hälfte Kakao und Pflanzenmilch rühren.
  7. Jeweils einige Esslöffel Teig in die Mitte der Form geben, abwechselnd hellen und dunklen Teig, um ein Marmormuster zu erzeugen.
  8. Den Kuchen ca. 35 Minuten backen, aus der Form nehmen und abkühlen lassen.

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