Kuchen backen Ausbildung Voraussetzungen: Der Weg zum Konditorhandwerk

Die Ausbildung zum Konditor oder zur Konditorin ist ein süßer Weg, der mit köstlichen Kreationen und handwerklichem Geschick lockt. Von Marzipan bis hin zu Pralinen und Speiseeis - in diesem Beruf dreht sich alles um die süße Kunst. Doch welche Voraussetzungen sind für diese Ausbildung erforderlich und wie sieht der Weg dorthin aus? Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aspekte der Konditorausbildung und gibt einen umfassenden Überblick über alles, was man wissen muss.

Duale Ausbildung: Theorie und Praxis Hand in Hand

Die Konditor-Ausbildung ist dual aufgebaut, was bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl in einem Betrieb arbeiten als auch die Berufsschule besuchen. Diese Kombination aus praktischer Erfahrung und theoretischem Wissen ist entscheidend für den Erfolg in diesem Beruf. Am Ende der Ausbildung steht eine Prüfung, die aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht.

Was lernt man in der Konditor-Ausbildung?

In der Ausbildung zum Konditor oder zur Konditorin lernt man, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Der Fokus liegt jedoch eher auf der künstlerischen Seite des Handwerks. Schließlich gilt Konditoreiware bis heute allgemein als Luxusware und wird häufig für feierliche Anlässe, wie zur Hochzeit, bestellt.

Zu den Aufgaben gehören:

  • Herstellung von Teigen, Füllungen und Cremes: Die Grundlage für jedes Gebäckstück.
  • Backen von Kuchen, Torten und Gebäckteilen: Vom einfachen Rührkuchen bis zur aufwendigen Hochzeitstorte.
  • Verzieren und Dekorieren: Mit Marzipan, Zucker, Schokolade und anderen Zutaten werden kleine Kunstwerke geschaffen.
  • Vor- und Nachbereitungsaufgaben: Das Reinigen der Maschinen und die Vorbereitung der Zutaten gehören ebenfalls dazu.
  • Kundenberatung: Den Kunden das richtige Gebäck für ihren Anlass empfehlen und auf individuelle Wünsche eingehen.
  • Warenpräsentation: Die Ware ansprechend in der Verkaufstheke präsentieren.

Handwerkliches Geschick und Kreativität

Um die Torten mit Marzipan, Zucker und Schokolade anschließend noch zu verzieren und zu dekorieren, sodass du am liebsten selbst ein Stückchen von ihnen naschen würdest, solltest du gestalterisches Geschick mitbringen. Du suchst Zutaten heraus, wiegst sie ab und verarbeitest sie schließlich zu einem Produkt. Daher solltest du ruhige Hände und eine sorgfältige Arbeitsweisemitbringen - und auch daran denken, dass du viel im Gehen und Stehen arbeiten wirst. Kreativität, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit sind eine gute Mischung für die vielfältigen Aufgabenbereiche als Konditor/-in.

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Der Berufsalltag eines Konditors

Der Berufsalltag eines Konditors beginnt oft früh am Morgen. Ein möglicher Tagesablauf könnte so aussehen:

  • 06:00 Uhr: Arbeitsbeginn. Zuerst werden Creme- und Sahnetorten vorbereitet, beispielsweise die Schwarzwälder Kirschtorte.
  • 07:30 Uhr: Biskuitböden für die restliche Woche backen. Die Herstellung erfolgt nach der Zweikesselmethode.
  • 09:30 Uhr: Planung einer Geburtstagstorte für die nächste Woche. Zutaten überlegen und Kundenwünsche konkret umsetzen.
  • 12:00 Uhr: Blätter- und Hefeteig verarbeiten, der am Vortag vorbereitet wurde. Herstellung von gefüllten Blätterteigschnecken.
  • 14:30 Uhr: Aufräumen der Backstube. Befüllen des Geschirrspülers und Putzen der Arbeitsflächen sowie des Bodens.
  • 15:00 Uhr: Feierabend.

Wo arbeiten Konditoren?

Ob in Konditoreien, Cafés oder Bäckereien, dem Patisseriebereich großer Hotels und Restaurants oder auch der Back- und Süßwarenindustrie - auf der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle hast du viele Möglichkeiten. Konditoren arbeiten in:

  • Klassischen Konditoreien und Bäckereien
  • Cafés
  • Hotels
  • Restaurants
  • Back- und Süßwarenindustrie
  • Patisseriebereichen großer Hotels und Restaurants
  • Cateringunternehmen

Voraussetzungen für die Ausbildung

Für die Ausbildung als Konditor benötigst du mindestens einen Hauptschulabschluss. Manche Unternehmen haben ihre Ausbildung so geregelt, dass du an ein bis zwei Tagen pro Woche in die Schule gehst und die restliche Zeit im Betrieb verbringst. In anderen Betrieben hast du Blockunterricht. Das bedeutet, dass du über einen längeren Zeitraum, beispielsweise zwei Monate, täglich zur Schule gehst. Den darauffolgenden Block verbringst du dann in deinem Ausbildungsbetrieb.

Neben dem Schulabschluss sind auch bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften wichtig:

  • Handwerkliches Geschick: Für detailreiche Dekorationen und präzise Schnitte.
  • Kreativität: Eigene Ideen entwickeln und in süße Kunstwerke umsetzen.
  • Sorgfalt: Eine sorgfältige Arbeitsweise ist unerlässlich.
  • Körperliche Ausdauer: Die Arbeit in der Backstube ist oft körperlich anstrengend.
  • Teamfähigkeit: In einer Konditorei wird oft eng zusammengearbeitet.
  • Kundenorientierung: Freude am Umgang mit Kunden und die Fähigkeit, auf ihre Wünsche einzugehen.

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung startet zumeist am 1. August oder 1. September eines Jahres. Es ist aber auch möglich, deine Ausbildung zu einem anderen Zeitpunkt zu beginnen. Während der Ausbildung erfolgt eine Zwischenprüfung. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden. Die Abschlussprüfung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im theoretischen Teil werden die Inhalte aus der Berufsschule abgefragt. Im praktischen Part musst du mehrere Aufgaben abarbeiten. Meistens backst du verschiedene Köstlichkeiten wie zum Beispiel Kuchen, Gebäcke oder Pralinen. So sehen die Prüferinnen und Prüfer, dass du dich nicht nur mit einer Art von Backwaren auskennst.

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Inhalte der Ausbildung:

  • 1. Ausbildungsjahr: Herstellung einfacher Teige und Massen, eigene Kreationen aus Grundrezepten, Schulungen im Gestalten, Werben, Beraten und Verkaufen.
  • 2. und 3. Ausbildungsjahr: Vertiefung des Wissens in der Herstellung von Torten, Desserts, Pralinen, Marzipanerzeugnissen, Speiseeis und anderen Spezialgebäcken, Verarbeitung von Zutaten wie Kuvertüre, Zucker, Marzipan und Nüssen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Wenn du ausgelernt bist, kannst du die Karriereleiter weiternach oben steigen. Du kannst Konditormeister werden, was Bedingung für das Führen eines eigenen Konditoreibetriebs und der Ausbildung von Lehrlingen ist. Wenn es für dich fachlich höher hinaus gehen soll, kannst du den Meisterbrief (Bachelor Professional) erwerben und als Meisterin oder Meister im Konditorenhandwerk die Leitung eines Betriebes übernehmen und Lehrlinge ausbilden.

Weitere Weiterbildungsmöglichkeiten sind:

  • Konditormeister: Übernahme der Leitung eines Betriebs und Ausbildung von Lehrlingen.
  • Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk: Planung und Koordination des Verkaufsbereichs.
  • Ausbilder: Planung und Strukturierung der Ausbildung von Auszubildenden.
  • Studium: z. B. Ernährungswissenschaftler oder Lebensmitteltechnologe.

Bewerbungstipps für die Konditorausbildung

Im Anschreiben erklärst du, warum du Konditor werden möchtest und was dich an diesem Beruf besonders begeistert. Warum hast du dich genau für diesen Ausbildungsplatz und dieses Unternehmen entschieden? Hier listest du deine bisherigen schulischen und beruflichen Erfahrungen übersichtlich auf. Konntest du eventuell schon in einem Praktikum oder Nebenjob Erfahrungen in der Lebensmittelverarbeitung sammeln? Welche Schulfächer liegen dir besonders, z. B. Kunst oder Hauswirtschaft? Mit deinen Anlagen belegst du die Angaben aus Anschreiben und Lebenslauf. Dazu gehören dein letztes Schulzeugnis, Praktikumsnachweise oder Zertifikate, die für den Beruf wichtig sind. All diese Dokumente unterstreichen deine Eignung für die Ausbildung.

Zusätzliche Tipps:

  • Hobby erwähnen: Wenn du in deiner Freizeit backst, erwähne dies unbedingt in deiner Bewerbung.
  • Arbeitsprobe: Füge deiner Bewerbung eine Arbeitsprobe in Form von einer Collage mit Fotos deiner Gebäcke an.
  • Handwerkliches Geschick: Wenn du schon Erfahrung im Umgang mit Werkzeugen hast, erwähne dies in deinem Anschreiben.
  • Kreativität: Falls du ein kreatives Hobby hast oder Kunst in der Schule dein Lieblingsfach war, sollte auch dieser Fakt in deiner Bewerbung einen Platz finden.

Gehalt während und nach der Ausbildung

Während deiner Ausbildung als Konditor verdienst du bereits ein ansprechendes Gehalt. Im ersten Ausbildungsjahr liegt dein Verdienst bei bis zu 860 € monatlich. Im zweiten Jahr steigert sich dein Gehalt auf bis zu 945 €, und im dritten Ausbildungsjahr kannst du bis zu 1.085 € verdienen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung steigt dein Verdienst deutlich an. Dein Einstiegsgehalt als ausgelernter Konditor liegt bei mindestens 2.351 € pro Monat. Im Durchschnitt kannst du mit einem monatlichen Verdienst von etwa 2.721 € rechnen. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung kann dein Gehalt sogar bis zu 3.161 € ansteigen.

Warum Konditor werden?

  • Kreativität ausleben: Eigene Rezepte entwickeln und Trends in der Backwelt setzen.
  • Besondere Momente unvergesslich machen: Mit handwerklichem Können Hochzeiten oder Geburtstage verschönern.
  • Stolz auf die eigene Arbeit sein: Ein echtes Handwerk ausüben und am Ende des Tages sehen, was man geschafft hat.
  • Zukunftssicherer Beruf: Die Nachfrage nach hochwertigen und nachhaltigen Produkten steigt.

Alternativen zur Konditorausbildung

Vielleicht passt ein anderer Beruf noch besser zu dir. Croissants, Brötchen, Brot - ohne Bäcker wäre das Frühstück weniger lecker. Als Bäcker bzw. Bäckerin stehst du nachts in der Backstube, um den Morgen der anderen zu versüßen. Im Team backt ihr nicht nur Brot und Brötchen, sondern auch Hefezöpfe, Teilchen, Kuchen und Torten - Kreativität und Teamwork sind hier gefragt. Wenn andere gerade Mittagspause machen, hast du schon Feierabend und somit Zeit für nachmittägliche Hobbys. Weil auch Samstag und Sonntag Brötchen auf dem Tisch stehen sollen, musst du als Ausgelernter manchmal auch am Wochenende arbeiten.

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