Königskuchen mit Marzipan: Ein Festtagsrezept für Genießer

Der Dreikönigskuchen ist eine beliebte Tradition, die besonders am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, gefeiert wird. Neben der französischen Galette des Rois ist er ein fester Bestandteil vieler Festtagstafeln. Die Rezepte variieren regional und je nach persönlichem Geschmack, aber eines haben sie alle gemeinsam: eine kleine Überraschung, die sogenannte Fève, die im Teig versteckt ist. Wer die Fève in seinem Kuchenstück findet, wird für einen Tag zum König oder zur Königin gekrönt.

Vielfalt der Varianten

Während die Galette des Rois eher schlicht gehalten ist, wird der Gâteau des Rois, auch Couronne des Rois genannt, oft üppig mit Früchten, Nüssen und Zucker verziert. In der hier vorgestellten Variante wird ein süßer Hefeteig verwendet, der mit Marzipan und Zitronenabrieb verfeinert ist. Anstelle der traditionellen Kranzform wurde hier eine Blumenform gewählt, die besonders in der Schweiz beliebt ist. Auch bei der Garnitur gibt es Abweichungen: Anstelle von kandierten Früchten werden Trockenfrüchte in den Teig eingearbeitet.

Das Rezept: Königskuchen mit Marzipan und Trockenfrüchten

Dieses Rezept verzichtet auf eine lange, kalte Gare über Nacht im Kühlschrank, um zu zeigen, dass es auch schnellere Varianten gibt. Wer möchte, kann den Teig jedoch nach dem Kneten eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen, entgasen und dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. In diesem Fall kann die Hefemenge etwas reduziert werden.

Zutaten für den Pâte à brioche (Hefeteig)

  • 250 g Milch (3,5 % Fett)
  • 18 g Hefe (oder entsprechende Menge Trockenhefe)
  • 50 g Ei (1 Ei Größe M)
  • 470 g Mehl Type 405
  • 40 g Zucker
  • 8 g Salz
  • 2 g fein abgeriebene Zitronenschale (Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone)
  • 90 g Butter
  • 40 g Marzipanrohmasse
  • 70 g Trockenfrüchte (z.B. Sultaninen, Aprikosen, Cranberries)

Zubereitung

  1. Vorbereitung: Alle Zutaten rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, da sie Zimmertemperatur haben müssen. Die Trockenfrüchte in kleine Würfel schneiden.

  2. Hefemilch ansetzen: Die zimmerwarme Milch in eine Rührschüssel gießen. Die Hefe in die Milch bröseln und durch Rühren darin auflösen. Das Ei zugeben.

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  3. Teig kneten: In dieser Reihenfolge Mehl, Zucker, Salz und die fein abgeriebene Zitronenschale zu der Hefemilch geben. Das Marzipan und die Butterwürfel zum Teig geben und für 6 Minuten auf Stufe 1,5 verkneten. Wenn Butter und Marzipan gut eingearbeitet sind, die gewürfelten Trockenfrüchte zugeben und auf Stufe 0,5 für ca. 1 Minute unterkneten.

  4. Teigruhe: Den Teig mit einer Teigkarte zusammenschieben und mit gut bemehlten Händen zu einer Kugel formen und in eine leicht bemehlte Schüssel legen. Der Teig ist recht weich und klebrig, das muss so sein. Dann abgedeckt für ca. 1 - 1,5 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Danach den Teig einmal entgasen (abschlagen, d.h. 2 - 3 mal in die Schüssel werfen) und abgedeckt für 1 Stunde in den Kühlschrank geben.

  5. Formen: Für 2 große Gâteaux des rois, auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 2 Kugeln à 160 g und 16 Kugeln à 40 g schleifen/formen. Für 3 kleine Gâteaux des rois, auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 3 Kugeln à 90 g und 18 Kugeln à 40 g schleifen/formen. Danach die Teigkugeln auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech zu „Blumen“ legen und für ca. 30 Minuten gehen lassen.

  6. Backen: Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Eigelbe mit 1 Teelöffel Wasser verrühren und den Dreikönigskuchen gleichmäßig mit Eistreiche einpinseln. Auf mittlerer Schiene, im vorgeheizten Ofen für ca. 25-30 Minuten backen, bis er goldbraun ist.

  7. Glasur: Die Aprikosenkonfitüre erhitzen und durch ein Sieb streichen, um alle Stückchen auszusieben. Den noch warmen Kuchen damit bestreichen.

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Tipps und Tricks für den perfekten Königskuchen

  • Gleichmäßige Eistreiche: Achten Sie darauf, die Eistreiche gleichmäßig aufzupinseln, um eine schöne Optik zu erzielen. Vermeiden Sie es, zu viel Eistreiche aufzutragen, damit kein See um die "Blume" entsteht.
  • Genügend Platz: Achten Sie vor dem Backen auf genügend Platz zwischen den "Blumen", damit sie nicht zusammenbacken. Backen Sie gegebenenfalls in zwei Etappen.
  • Trockenfrüchte: Drücken Sie die Trockenfrüchte beim Formen der Kugeln etwas in das Innere, um eine glatte Oberfläche zu gewährleisten.
  • Variationen: Experimentieren Sie mit verschiedenen Trockenfrüchten oder fügen Sie Nüsse hinzu. Sie können auch eine klassische Krone formen und diese nach dem Backen mit kandierten Früchten belegen.

Dreikönigskuchen pikant

Es gibt auch die Möglichkeit, einen pikanten Dreikönigskuchen zu backen. Hierbei wird der Teig nicht mit Zucker, sondern mit Salz und verschiedenen Gewürzen zubereitet. Als Füllung eignen sich beispielsweise Käse, Schinken oder Gemüse.

Die vegane Variante: Galette des Rois

Auch für Veganer gibt es eine leckere Alternative: die vegane Galette des Rois. Hier wird Blätterteig aus Weizen- oder Dinkelmehl verwendet, der im Handel erhältlich ist. Die Marzipanfüllung lässt sich leicht selbst herstellen:

Zutaten für die vegane Marzipanfüllung

  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 80 g Puderzucker (Xylit-Puderzucker)
  • 2 EL Mandelmus
  • 1 TL Rosenwasser
  • 25 ml Wasser

Zubereitung

  1. Alle Zutaten in einer Küchenmaschine zu einer Creme verarbeiten.
  2. Den Backofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
  3. Den Blätterteig ausbreiten und jeweils einen Kreis mit ca. 20 cm Durchmesser ausschneiden.
  4. Einen Kreis auf den Boden einer Springform legen.
  5. Die Marzipan-Creme (Frangipane) gleichmäßig darauf verteilen, dabei einen schmalen Rand lassen. Den Glücksbringer (Mandel) in der Masse verstecken.
  6. Den Rand dünn mit Wasser bepinseln, den zweiten Blätterteig-Kreis vorsichtig über die Füllung legen und leicht festdrücken.
  7. Pflanzensahne mit Ahornsirup verrühren, den Kuchen damit bestreichen und kreuzförmig mit einem Messer einritzen.
  8. Im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene 20-30 Minuten goldgelb backen.
  9. Nach dem Abkühlen in Stücke schneiden.

Tradition und Brauchtum

Der Dreikönigskuchen und die Galette des Rois sind nicht nur köstliche Gebäcke, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums rund um den Dreikönigstag. Die Tradition, eine Fève im Kuchen zu verstecken, geht auf alte Bräuche zurück, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Damals wurde um die Wintersonnenwende ein Sklave für einen Tag zum König ernannt. Die Bohne, die ursprünglich als Glücksbringer diente, symbolisierte Fruchtbarkeit und neues Leben.

Auch heute noch ist es ein großer Spaß, den König oder die Königin des Tages zu küren. In vielen Familien und Gemeinschaften wird der Kuchen feierlich geteilt, und wer die Fève findet, darf eine Krone tragen und sich den ganzen Tag königlich fühlen.

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