Kolatschen mit Marmelade: Ein Rezept für die festliche Jahreszeit und darüber hinaus

Kolatschen sind mehr als nur ein Gebäck; sie sind ein Stück Tradition, das besonders in der Weihnachtszeit seinen festen Platz hat. Diese feinen, kleinen Kugeln, die beim Reinbeißen zart zerfallen und einen herrlichen Buttergeschmack entfalten, sind überraschend einfach zuzubereiten. Ursprünglich aus dem altslawischen Raum stammend, haben sich Kolatschen in verschiedenen Variationen über viele Länder verbreitet. Ob als süßes Brot für Brautpaare in Tschechien oder als köstliche Hefetaler mit verschiedenen Belägen in Polen - Kolatschen sind vielseitig und immer ein Genuss.

Die Magie der Kolatschen: Mehr als nur ein Rezept

Die Zubereitung von Kolatschen ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Besonders Kinder haben Freude daran, die Kugeln zu formen und mit ihren kleinen Fingern Vertiefungen hineinzudrücken. Diese gemeinsame Aktivität verbindet und schafft bleibende Erinnerungen, besonders in der besinnlichen Weihnachtszeit.

Grundrezept für Kolatschen mit Marmelade

Dieses Rezept ist eine Grundlage, die nach Belieben angepasst und verfeinert werden kann.

Zutaten:

  • 350 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • 250 g Butter (oder eine Mischung aus Butter und Butterschmalz)
  • 3 Eigelb
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • Etwas Zitronenabrieb
  • Marmelade nach Wahl (z.B. Erdbeer, Pfirsich, Brombeer, Johannisbeergelee)
  • Gemahlene Mandeln (optional)

Zubereitung:

  1. Teig vorbereiten: Butter und Butterschmalz (falls verwendet) schaumig rühren. Eigelbe, Zucker und Zitronenabrieb gut unterrühren. Mehl darauf sieben und mit den Knethaken des Handrührers unterarbeiten, bis ein glatter Teig entsteht.
  2. Kugeln formen: Aus dem Teig etwa kirsch- bis walnussgroße Stücke abnehmen und zu Kugeln formen. Wer mag, kann die Kugeln in einem Mandel-Zucker-Gemisch wälzen.
  3. Vertiefungen eindrücken: Die Kugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einem Kochlöffelstiel oder dem Finger eine Mulde in die Mitte jeder Kugel drücken.
  4. Marmelade einfüllen: Das Johannisbeergelee (oder eine andere Marmelade nach Wahl) leicht erwärmen, damit es flüssiger wird. Gut durchrühren und in einen kleinen Plastikbeutel füllen. Eine winzige Ecke abschneiden und die Vertiefungen damit füllen. Alternativ kann die Marmelade auch mit einem Teelöffel eingefüllt werden.
  5. Backen: Die Kolatschen im vorgeheizten Backofen bei 170-180°C (Umluft) ca. 15-20 Minuten backen, bis sie hellbraun sind. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren.
  6. Abkühlen lassen: Die Kolatschen auf einem Gitter abkühlen lassen. Vor dem Verzehr können sie in einer geschlossenen Büchse aufbewahrt werden.

Variationen und Verfeinerungen

Das Grundrezept für Kolatschen lässt viel Raum für Kreativität und individuelle Vorlieben. Hier sind einige Ideen, wie Sie Ihre Kolatschen variieren und verfeinern können:

  • Füllungen: Neben Marmelade können auch andere Füllungen verwendet werden, wie z.B. Pflaumenmus, Quark, Mohn oder Nussfüllungen.
  • Teig: Der Teig kann mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Nelken verfeinert werden. Auch die Zugabe von Nüssen oder Mandeln zum Teig sorgt für zusätzlichen Geschmack und Textur.
  • Dekoration: Vor dem Backen können die Kolatschen mit Hagelzucker, Mandeln oder anderen Streuseln bestreut werden. Nach dem Backen können sie mit Puderzucker bestäubt oder mit einem Zuckerguss überzogen werden.

Böhmische Kolatschen: Eine besondere Variante

Eine besonders beliebte Variante sind die Böhmischen Kolatschen. Diese Hefetaler werden traditionell mit einer Quark- und Mohnmasse sowie Pflaumenmus belegt.

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Zutaten für Böhmische Kolatschen:

  • Für den Hefeteig:
    • 500 g Mehl
    • 250 ml lauwarme Milch
    • 42 g frische Hefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe)
    • 80 g Zucker
    • 1 Prise Salz
    • 80 g Butter
    • 1 Ei
    • Abrieb einer halben Zitrone
  • Für den Quarkbelag:
    • 250 g Quark
    • 50 g Zucker
    • 1 Eigelb
    • 1 EL Speisestärke
    • 1 Schuss Rum (optional)
    • 1 Eiweiß, steif geschlagen
  • Für den Mohnbelag:
    • 125 g gemahlener Mohn
    • 50 g Zucker
    • 2 EL Semmelbrösel
    • 125 ml Milch
  • Außerdem:
    • Pflaumenmus

Zubereitung:

  1. Hefeteig zubereiten: Mehl in eine Schüssel sieben und in der Mitte eine Mulde formen. Die Hälfte der Milch in die Mulde gießen und die Hefe hineinbröckeln. Etwas Zucker hinzugeben und verrühren, bis die Hefe aufgelöst ist. Etwas Mehl darüber stäuben und abgedeckt 10 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Vorteig Blasen schlägt. Dann die restliche Milch, den restlichen Zucker, das Salz, die Butter, die Zitronenschale und das Ei hinzugeben und alles einige Minuten lang gründlich verkneten, bis ein glatter Teig entsteht, der nicht mehr an den Händen klebt. Den Teig zur Kugel formen und abgedeckt erneut 1 Stunde gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
  2. Mohnbelag zubereiten: Den gemahlenen Mohn, Zucker und Semmelbrösel vermischen. Dann die Milch aufkochen, darüber gießen, alles zurück in den Topf geben und unter Rühren erneut aufkochen lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  3. Quarkbelag zubereiten: Die Butter mit der Hälfte des Zuckers cremig rühren. Den Quark, das Eigelb, die Speisestärke und den Rum hinzugeben und gut unterrühren. Das Eiweiß steif schlagen, dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Den Eischnee unter die Quarkmasse heben. Beiseite stellen.
  4. Kolatschen formen: Den gegangenen Hefeteig nochmals gut durchkneten und in 10 Stücke à 50-55g teilen. Die Teigstücke zu Kugeln formen und dann so flach drücken, dass kleine Taler mit einem etwas breiteren Rand entstehen (wie eine Pizza). Die Teigtaler mit etwas Abstand auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen.
  5. Belegen: Nun abwechselnd je drei Kleckse Quark- und Mohnbelag auf jeden Taler geben und in die Mitte einen Teelöffel Pflaumenmus setzen. Die Taler nochmals 30 Minuten gehen lassen.
  6. Backen: In der Zwischenzeit den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Kolatschen im vorgeheizten Backofen 15-20 Minuten goldbraun backen.

Wiener Kolatschen: Eine zarte Versuchung

Auch die Wiener Kolatschen sind eine köstliche Variante, die besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist. Sie zeichnen sich durch ihren zarten Mürbeteig und die feine Marmeladenfüllung aus.

Zutaten für Wiener Kolatschen:

  • 300 g Mehl
  • 2 Eier (1 Ei, 1 Eigelb)
  • 100 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Butter
  • 50 g gehackte Mandeln
  • 100 g Marmelade (vorzugsweise rote Marmelade)

Zubereitung:

  1. Mürbeteig zubereiten: Mehl, 1 Ei, 1 Eigelb, Zucker, Salz und Butter zu einem Mürbeteig verkneten. Diesen zugedeckt 60 Minuten kühlen.
  2. Kugeln formen: Anschließend kurz geschmeidig kneten und ca. 3 cm große Kugeln formen. Mit dem Finger in der Mitte eine Mulde drücken.
  3. Verzieren: Das Eiweiß leicht verschlagen, die Ränder um die Keksmulden damit bestreichen und anschließend leicht in die Mandeln tauchen. Die Plätzchen auf ein vorbereitetes Backblech legen.
  4. Füllen und Backen: Mit 2 Teelöffeln kleine Marmeladenhäufchen in die Plätzchenmulden geben. Im heißen Backofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze ca. 15 Minuten hell backen. Auf einem Gitter abkühlen lassen.

Tipps und Tricks für perfekte Kolatschen

  • Die richtige Temperatur: Achten Sie darauf, dass die Butter für den Teig nicht zu weich ist. Sie sollte Zimmertemperatur haben, aber noch fest sein.
  • Geduld beim Gehenlassen: Geben Sie dem Hefeteig genügend Zeit zum Gehen. Nur so wird er schön locker und luftig.
  • Marmelade erwärmen: Das Erwärmen der Marmelade vor dem Einfüllen erleichtert das Verteilen und verhindert, dass sie beim Backen zu stark austrocknet.
  • Lagerung: Kolatschen sind am besten frisch. Sie können aber auch in einer luftdichten Dose einige Tage aufbewahrt werden.

Kolatschen: Ein Gebäck mit Geschichte und Bedeutung

Kolatschen sind nicht nur lecker, sondern auch ein Stück Kulturgut. Ursprünglich aus dem altslawischen Raum stammend, haben sie sich in vielen Ländern etabliert und sind fester Bestandteil traditioneller Feste und Feiern. In Tschechien beispielsweise wurden Kolatschen traditionell Brautpaaren überreicht. Heute sind sie ein beliebtes Gebäck, das nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag genossen wird.

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