Kekse über Nacht auskühlen: Eine umfassende Anleitung
Die Weihnachtsbäckerei ist eine wundervolle Tradition, die uns mit köstlichen Keksen und Plätzchen versorgt. Damit diese Leckereien lange frisch und aromatisch bleiben, ist die richtige Lagerung entscheidend. Ein wichtiger Schritt dabei ist das Auskühlen der Kekse über Nacht. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung, wie Sie Ihre Kekse optimal auskühlen und aufbewahren, um ihren Geschmack und ihre Textur zu bewahren.
Warum Kekse vor dem Aufbewahren auskühlen müssen
Bevor Sie Ihre frisch gebackenen Kekse in Dosen verpacken, ist es unerlässlich, sie vollständig auskühlen zu lassen. Wenn warme Kekse in eine Dose gelegt werden, entsteht Feuchtigkeit, die die Kekse aufweichen und sogar Schimmelbildung begünstigen kann. Das Auskühlen sorgt dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit entweicht und die Kekse ihre knusprige oder weiche Konsistenz behalten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Auskühlen von Keksen
- Kekse aus dem Ofen nehmen: Nach dem Backen die Kekse vorsichtig aus dem Ofen nehmen.
- Auf einem Kuchengitter platzieren: Die Kekse mit einem Pfannenwender auf ein Kuchengitter legen. Dies ermöglicht die Luftzirkulation um die Kekse herum, wodurch sie gleichmäßig abkühlen. Das Backpapier mitsamt den Keksen vom heißen Blech ziehen und die Plätzchen auf einem Kuchengitter ausdampfen lassen.
- Vollständig auskühlen lassen: Die Kekse vollständig auskühlen lassen, bevor sie in Dosen verpackt werden.
- Über Nacht auskühlen: Lassen Sie die Kekse am besten über Nacht bei Zimmertemperatur auf dem Kuchengitter stehen. Dadurch wird sichergestellt, dass sie vollständig abgekühlt und trocken sind.
Zusätzliche Tipps zum Backen und Auskühlen
- Backblech vorbereiten: Achten Sie darauf, dass die Plätzchen immer auf ein kaltes Blech gelegt werden, da sie sonst im Backofen zerlaufen. Sind die Bleche von den vorher gebackenen Plätzchen noch heiß, die ausgestochenen Plätzchen erst kurz vor dem Backen mit Backpapier aufs Blech ziehen und direkt in den Ofen schieben.
- Gleiche Größe backen: Für ein optimales Backergebnis nur Plätzchen gleicher Größe auf das Backblech legen. Dann ist die Backzeit für alle Kekse gleich und du vermeidest, dass kleinere Kekse verbrennen, während die großen noch nicht fertig gebacken sind.
- Backpapier oder Backmatte verwenden: Heutzutage backt man praktisch und sauber mit Backpapier bzw. einer Silikon-Backmatte. Bei fettreichen Teigen wie z. B. Mürbeteig wäre das nicht nötig, spart aber Zeit beim Reinigen. Beide Unterlagen nehmen eventuell etwas von der Unterhitze, die Plätzchen müssen ggfs. etwas länger backen.
- Puderzuckerglasuren: Puderzuckerglasuren auf warmes Gebäck streichen, wenn die Glasur ins Gebäck einziehen soll. Zuckerglasuren, die zur Verzierung dienen, immer auf das kalte Plätzchen streichen oder spritzen.
Die richtige Aufbewahrung nach dem Auskühlen
Nachdem die Kekse vollständig ausgekühlt sind, ist die richtige Aufbewahrung entscheidend, um ihre Frische und ihren Geschmack zu erhalten. Hier sind einige Tipps zur optimalen Lagerung:
Die Wahl der richtigen Dose
- Luftdichte Behälter: Verwenden Sie luftdicht verschlossene Keksdosen, um die Kekse vor Feuchtigkeit und Aromaverlust zu schützen. Besonders Mürbeteigplätzchen bleiben luftdicht in einer Dose verschlossen am längsten frisch. Zum Verschenken eignen sich gut verschlossene Plastiktüten, damit die saftigen Kekse nicht austrocknen.
- Material der Dose: Unterschiedliche Keksarten bevorzugen unterschiedliche Materialien. Kekse aus Mürbeteig werden in Dosen aus Plastik schnell weich. Sie mögen Blechdosen lieber, dort aufbewahrt bleiben sie knusprig. Für knusprige Sorten eignen sich eher Blech oder Glas, da sie sonst weich werden. Weiche Plätzchensorten mögen am liebsten Plastik.
- Separate Dosen: Lagern Sie jede Plätzchensorte in einer separaten Dose, um zu verhindern, dass sich die Aromen vermischen. Hast du nur eine große Dose zur Hand, trenne das Gebäck mit Lagen aus Backpapier, damit sie ihr jeweils eigenes Aroma behalten und der Vanillekipferl nicht plötzlich nach dem Zuckerguss eines Butterplätzchens schmeckt. Empfehlenswert sind Gläser mit Gummidichtung oder Klickboxen, denn dort sind deine Plätzchen auch mottensicher.
- Geeignete Alternativen: Ebenso geeignet, Plätzchen luftdicht zu verstauen, sind Gläser mit dichtem Deckel. Genau wie Plätzchendosen aus Blech halten die luftdicht verschlossenen Gläser deine Plätzchen knusprig, frisch und lecker.
Zusätzliche Tipps zur Aufbewahrung
- Trocken lagern: Grundsätzlich mag es Gebäck aller Art trocken und kühl.
- Backpapier verwenden: Wenn Sie mehrere Sorten in einer Dose lagern, legen Sie eine Lage Butterbrot- oder Backpapier zwischen die verschiedenen Plätzchen. Zwischen Plätzchen mit Füllung oder empfindlicher Glasur am besten Lagen von Backpapier packen, so bleibt alles schön rein und die Plätzchen behalten ihre schöne Optik. Zudem kann es immer mal sein, dass die Plätzchen in der Dose schwitzen, wobei das Papier wieder etwas Feuchtigkeit aufnehmen kann.
- Apfelstück hinzufügen: Bei Plätzchen mit einem weichen Kern - zum Beispiel Makronen, Lebkuchen oder Zimtsterne - empfiehlt es sich, ein Stück Apfel mit in die Dose zu legen. Einfach ein Stück Apfel mit in die Dose legen und spätestens nach zwei Tagen - und dieses je nach Konsistenz der Plätzchen - entfernen oder austauschen. Der Apfelschnitz erhöht nämlich die Feuchtigkeit in der Dose und damit auch im Gebäck. Mit diesem einfachen Trick bleiben die Kekse innen schön soft. Aber Achtung! Wirf hin und wieder einen Blick in die Dose mit Gebäck.
- Kühl lagern: Gefüllte Dosen sollten möglichst kühl gelagert werden, z. B. Speisekammer oder Keller. Plätzchen aller Art mögen es am liebsten kühl und dunkel. Verwahre sie in einer Dose bei Zimmertemperatur - zum Beispiel im Schlafzimmer. Dort herrscht immer ein angenehm frisches Klima.
- Lagerdauer beachten: Plätzchen können in gut schließenden Dosen etwa 3 Wochen gelagert werden. Trockene Plätzchen wie Vanillekipferl, Butterplätzchen oder Heidesand kannst du gut und gerne bis zu acht Wochen lagern. Plätzchenfüllungen wie z. B. Marmelade verkürzen die Haltbarkeit, so halten sich Plätzchen mit Marmelade, wie z. B. Linzer Plätzchen oder Spitzbuben, luftdicht verschlossen bis zu vier Wochen. Auch Stollen, Zimtsterne und Lebkuchen schmecken nach mehreren Wochen noch und können sogar bis zu drei Monate aufbewahrt werden. Trockenes Gebäck ist aber natürlich länger haltbar als solches mit Füllung. Florentiner zum Beispiel enthalten viel Butter und Sahne: saftiges Gebäck dieser Art solltest du daher nicht länger als eine Woche aufbewahren. In Fragen der Haltbarkeit lohnt sich häufig, ein Blick in die Rezepte zu werfen.
No-Gos bei der Plätzchenaufbewahrung
- Kühlschrank vermeiden: Der Kühlschrank ist nicht der richtige Ort, um Gebäck aufzubewahren. Besonders Kekse mit Schokolade vertragen die Kälte nicht, die Schokolade verfärbt sich grau und wird unansehnlich. Vermeide Feuchtigkeit und zu hohe oder kühle Temperaturen - sie lassen mürbe Plätzchen weich werden.
- Warm verpacken vermeiden: Plätzchen niemals heiß oder warm verpacken. Verzierte Plätzchen erst richtig trocknen lassen und ggf. mit einer Schicht Backpapier trennen.
Tipps für spezielle Keksarten
- Mürbeteigplätzchen: Um Butterplätzchen oder Vanillekipferl lange haltbar zu machen, solltest du sie nach dem Auskühlen in einer gut verschlossenen Keksdose dunkel und kühl aufbewahren. So bleiben sie etwa 4 Wochen lang frisch und knusprig.
- Lebkuchen: Um Lebkuchen weich werden zu lassen, solltest du ihn eine Woche in einer Dose mit nur halb aufgelegtem Deckel aufbewahren. Anschließend ein Stück Apfel oder Orangenschale hinzugeben und die Dose verschließen. Lebkuchen, Honigkuchen, Zimtsterne und Früchtebrot schmecken erst richtig lecker, wenn sie vor dem Verzehr gut durchgezogen sind. Außerdem sorgt ein Apfelschnitz in der Dose dafür, dass das Gebäck länger frisch und saftig bleibt. So aufbewahrt sind Lebkuchen und Co. bis zu 3 Monate haltbar. Lebkuchen nach dem Backen einen Tag offen liegen lassen, dann wird er schön weich.
- Makronen: Damit die Makronen schön weich und saftig bleiben, solltest du auch hier auf gut schließende Behältnisse setzen. Wenn die Makronen hart werden, kannst du einen Apfelschnitze mit in die Dose geben. Dank des hohen Zuckergehalts sind Haselnuss- und Kokosmakronen trotz reichlich Eischnee in der Zuckermasse ca. 2-3 Wochen haltbar.
Plätzchen einfrieren
Fertig gebackene Plätzchen ohne Verzierung oder Glasur können alternativ bis zu 3 Monate eingefroren werden. Sie können dann entweder bei Raumteperatur aufgetaut werden oder tiefgefroren in einem auf 180 Grad erhitzten Backofen 3-5 Minuten nochmals aufgebacken werden.
Beim Einfrieren gilt: luft-, wasser, und aromadicht verschließen. Am besten packst du die Kekse portionsweise in fest verschließbare Gefrierbeutel oder frostfeste Plastikdosen. Achtung, keine Plätzchen mit Schokolade einfrieren, diese hält die Kälte nicht aus. Vor dem Servieren solltest du die Plätzchen aus dem Beutel oder der Dose nehmen und einige Stunden bei Raumtemperatur auftauen lassen.
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Trockene Weihnachtsplätzchen, also ohne Marmelade oder andere Füllung, wie Vanillekipferl, Zimtsterne, Schwarz-Weiß-Gebäck, Heidesand, Butterplätzchen, sowie Lebkuchen kannst du gut einfrieren. Dafür nach dem Backen vollständig auskühlen lassen und in Gefrierbeutel oder -dosen ins Tiefkühlfach geben. Makronen und anderes Gebäck aus Baiser, sowie mit Zuckerguss und Schokolade verzierte Plätzchen eignen sich hingegen nicht zum Einfrieren.
Du kannst die Plätzchen einfach 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur wieder auftauen lassen. Schneller geht's in der Mikrowelle bei geringer Wattzahl oder dem Auftau-Programm. Unsere Empfehlung ist aber das Auftauen im Backofen, dafür bei 180 °C 5-8 Minuten aufbacken.
Was tun mit übrig gebliebenen Plätzchen?
Auch wenn Sie alle Tipps zur richtigen Lagerung befolgen, kann es vorkommen, dass Plätzchen hart oder bröselig werden. Anstatt sie wegzuwerfen, können Sie sie vielseitig weiterverwenden:
- Kuchenboden: Zerkrümelte Plätzchen werden eine leckere Dessert-Dekoration. Du kannst die Kekse auch zerstampfen, mit etwas Butter mischen und als Boden für Torten, Kuchen und Desserts nutzen. Kühlschranktorten sind schnell gemacht und schmecken mit selbst gebackenen Plätzchen sogar noch besser. Et voila: Die Reste sind wunderbar verwertet.
- Cake Pops: Aus Lebkuchen lassen sich super gut Cakepops machen, wenn du sie zerkleinerst und mit etwas Flüssigkeit und Marmelade oder Frischkäse mischst. Die kleinen Lollis sind im Nu gemacht, indem Kekskrümel mit Mascarpone oder Frischkäse (Hälfte Hälfte) vermengt werden, zu Kugeln geformt, auf Schaschlikspieße gesteckt und z.B. mit weißer Schokolade überzogen werden. Dann nur noch kalt stellen und genießen.
- Rumkugeln: Eine 1A-Resteverwertungsidee sind auch Rumkugeln. Dafür eignen sich auch Lebkuchen, Früchtebrot, ja sogar Stollen ideal, auch Keksbrösel können dort hineinwandern.
- Obst-Crumble: Einen Obst-Crumble mit Spekulatius oder Mürbeteigkeksen backen. 400 g Zwetschgen oder 4 Äpfel zerkleinern, mit Zitrone beträufeln und mit 1 EL braunem Zucker mischen und in eine gefettete Auflaufform geben. Dann 50 g der übrigen Lieblingsplätzchen mit 50 g Zucker, 100 g Butter und 100 g Mehl im Thermomix grob zerkleinern, über das Obst geben und das Ganze im vorgeheizten Backofen bei 180 °C (160 °C Umluft) 30 Min. backen - lecker!
- Topping für Desserts: Mit übrigen Plätzchen lässt sich im Nu ein köstliches Topping für schnelle Desserts zaubern. Einfach die grib zerkleinerten Kekse im Ofen oder in einer Pfanne anrösten, bis sie duften und über einen Joghurt mit Früchten oder eine Mascarponecreme geben. So einfach und so gut!
Grundrezept für einfache Kekse
Geben Sie Mehl und Zucker in eine Schüssel. Verkneten Sie die Zutaten rasch zu einem Teig und formen Sie eine Kugel daraus. Lassen Sie den Teig dann in der Schüssel, abgedeckt mit einem Teller, mindestens eine Stunde lang im Kühlschrank ruhen. Rollen Sie den Teig dann auf einer leicht bemehlten Unterlage aus und stechen Sie anschließend Kekse aus. Backen Sie die Kekse etwa 5 bis 10 Minuten bei ca. 175 Grad. Lassen Sie die Kekse anschließend auf einem Gitter gut auskühlen.
Tipps zur Variation des Rezepts
- Becherrezept: Das ganz einfache Rezept können Sie wie ein „Becherrezept“ verwenden und vervielfachen. Dafür nehmen Sie anstatt der angegebenen Maße in Gramm einfache Einheiten wie Becher oder Tassen.
- Weniger Zucker: Enthält Ihnen das Rezept zu viel Zucker? Nehmen Sie einfach weniger davon und ergänzen Sie anschließend nach Geschmack mit etwas püriertem Apfel oder einer reifen Banane.
- Marmorierte Kekse: Das Rezept lässt sich beliebig variieren: Geben Sie etwas Kakao in einen Teil des Teiges und kneten Sie hellen und dunklen Teig nur vorsichtig zusammen, dann entstehen marmorierte Kekse.
Vorbereitung von Teigen
- Mürbeteige oder Lebkuchenteig: Mürbeteige oder Lebkuchenteig kann man sehr gut am Vortag herstellen, da sie gekühlt am besten zu verarbeiten sind. Den Teig nach der Zubereitung mindestens 60 Minuten kaltgestellt werden, gerne auch über Nacht. Gut gekühlter Mürbeteig lässt sich optimal ausrollen, ausstechen und wird nach dem Backen schön knusprig. Den Mürbeteig am besten nur portionsweise verarbeiten, den Rest erneut kühl stellen. Beim Ausrollen darauf achten, dass möglichst wenig Mehl verwendet wird. Bei der Zubereitung von Mürbeteig kalte Butter verwenden. Diese zuerst in kleine Stücke schneiden und dann mit den übrigen Teigzutaten kurz, aber kräftig verkneten.
- Rührteig: Rührteig, z. B. für Spritzgebäck, wird am Backtag zubereitet, da der Teig sonst zu fest wird.
- Baiserteig: Baiserteig z. B. für Makronen direkt vor dem Backen fertigstellen und sofort verarbeiten, da das Gebäck sonst zerläuft. Ausnahme: Französische Macarons sollen vor dem Backen kurz bei Zimmertemperatur trocknen (siehe Rezept).
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