Johannisbeersaft ohne Zucker: Rezepte und Tipps für gesunde Erfrischungen

Johannisbeersaft ist ein köstliches und erfrischendes Getränk, besonders im Sommer. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Eisen und sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativer Wirkung. Traditionell wird Johannisbeersaft mit Zucker zubereitet, aber es gibt viele Möglichkeiten, ihn ohne Zucker oder mit alternativen Süßungsmitteln herzustellen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Herstellung von zuckerfreiem Johannisbeersaft, einschließlich verschiedener Rezepte, Tipps zur Haltbarkeit und Ideen zur Weiterverwendung des Fruchtfleischs.

Warum Johannisbeersaft ohne Zucker?

Es gibt mehrere Gründe, Johannisbeersaft ohne Zucker zu bevorzugen:

  • Gesundheit: Zuckerfreier Saft ist eine gesündere Option, da er weniger Kalorien enthält und den Blutzuckerspiegel nicht so stark beeinflusst. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit Diabetes oder die auf ihre Zuckeraufnahme achten müssen.
  • Natürlicher Geschmack: Ohne Zucker kommt der natürliche, säuerliche Geschmack der Johannisbeeren besser zur Geltung.
  • Vielseitigkeit: Zuckerfreier Saft kann vielseitiger verwendet werden, z. B. als Basis für Limonaden, Schorlen oder als fruchtiger Essigersatz in der Küche.

Johannisbeersaft selber machen: Die Grundlagen

Welche Johannisbeeren eignen sich?

Für die Saftherstellung können rote, weiße und schwarze Johannisbeeren verwendet werden. Rote und weiße Johannisbeeren sind von Juni bis Juli reif, während schwarze Johannisbeeren ab August geerntet werden. Jede Sorte hat ihren eigenen Geschmack, wobei schwarze Johannisbeeren etwas intensiver und herber sind.

Wie viele Johannisbeeren benötige ich?

Für 1 Liter Saft werden etwa 1,25 bis 1,5 Kilogramm Johannisbeeren benötigt. Die genaue Menge hängt von der Größe der Beeren und ihrem Wassergehalt ab.

Vorbereitung der Johannisbeeren

  1. Waschen: Die Johannisbeeren gründlich waschen, um Schmutz, Staub und eventuelle Insekten zu entfernen. Rispen (Stiel und Früchte) in eine große Schüssel mit Wasser legen und komplett versenken. Kleine Stöckchen und Verunreinigungen können dann abgeschöpft werden.
  2. Entstielen (optional): Die Beeren von den Rispen streifen. Dies ist zwar etwas zeitaufwändig, reduziert aber den Gerbsäuregehalt im Saft, der sonst einen herben Geschmack verursachen kann. Wenn die Johannisbeeren entsaftet werden, kann der Stiel dranbleiben.

Rezept 1: Johannisbeersaft ohne Zucker mit dem Entsafter

Ein Entsafter ist die einfachste und schnellste Methode, um Johannisbeersaft herzustellen.

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Zutaten:

  • 1,25 - 1,5 kg Johannisbeeren
  • ggf. etwas Wasser

Zubereitung:

  1. Die gewaschenen Johannisbeeren nach Anweisung des Herstellers in den Entsafter füllen.
  2. Den Saft auffangen und gegebenenfalls durch ein feines Sieb passieren, um eventuelle Trübstoffe zu entfernen.
  3. Den Saft ohne Zucker heiß in sterilisierte Flaschen abfüllen.

Rezept 2: Johannisbeersaft ohne Zucker ohne Entsafter

Auch ohne Entsafter lässt sich Johannisbeersaft einfach zubereiten.

Zutaten:

  • 1,25 - 1,5 kg Johannisbeeren
  • Etwas Wasser

Zubereitung:

  1. Die gewaschenen Johannisbeeren in einen großen Topf geben und mit wenig Wasser bedecken.
  2. Die Beeren bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis sie platzen und weich sind. Dabei gelegentlich umrühren, um ein Anbrennen zu verhindern.
  3. Die Beeren mit einem Kartoffelstampfer oder Pürierstab zerdrücken.
  4. Ein Sieb mit einem sauberen Baumwolltuch auslegen und die Johannisbeermasse hineingießen.
  5. Den Saft über Nacht abtropfen lassen oder das Tuch zusammennehmen und den Saft aus der Masse auspressen.
  6. Den aufgefangenen Saft in einem Topf aufkochen und heiß in sterilisierte Flaschen abfüllen.

Rezept 3: Johannisbeersirup ohne Zucker

Johannisbeersirup ist eine konzentrierte Form des Saftes, die sich gut für die Herstellung von Erfrischungsgetränken eignet.

Zutaten:

  • 1 Liter Johannisbeersaft (aus Rezept 1 oder 2)
  • Saft einer Zitrone

Zubereitung:

  1. Den Johannisbeersaft zusammen mit dem Zitronensaft in einen Topf geben.
  2. Die Mischung bei mittlerer Hitze etwa 15-20 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht eindickt. Dabei gelegentlich umrühren.
  3. Den Sirup heiß in sterilisierte Flaschen füllen.

Tipps zur Haltbarkeit von Johannisbeersaft ohne Zucker

Zucker wirkt als natürliches Konservierungsmittel. Daher ist zuckerfreier Johannisbeersaft nicht so lange haltbar wie gezuckerter Saft. Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • Sterilisation: Verwenden Sie nur sterilisierte Flaschen und Gläser. Diese können entweder im Backofen bei 100°C für 10 Minuten erhitzt oder in kochendem Wasser für 15 Minuten ausgekocht werden.
  • Heißabfüllung: Füllen Sie den Saft oder Sirup kochend heiß in die vorbereiteten Behälter.
  • Lagerung: Lagern Sie die verschlossenen Flaschen kühl und dunkel, am besten im Kühlschrank oder Keller.
  • Einkochen (optional): Um die Haltbarkeit zusätzlich zu erhöhen, können die gefüllten Flaschen eingekocht werden. Dazu die Flaschen in einen Topf mit Wasser stellen, so dass sie etwa 2/3 im Wasser stehen. Das Wasser zum Kochen bringen und die Flaschen 30 Minuten bei 80°C einkochen.

Unter diesen Bedingungen ist zuckerfreier Johannisbeersaft etwa 1-2 Monate haltbar. Geöffnet sollte er im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Alternative Süßungsmittel für Johannisbeersaft

Wer nicht ganz auf Süße verzichten möchte, kann alternative Süßungsmittel verwenden:

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  • Stevia: Ein natürlicher Süßstoff aus der Steviapflanze. Stevia ist sehr süß, daher nur sparsam verwenden.
  • Xylit (Birkenzucker): Ein Zuckeralkohol, der in vielen Früchten vorkommt. Xylit hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, aber weniger Kalorien. Allerdings kann Xylit in größeren Mengen abführend wirken.
  • Erythrit: Ein weiterer Zuckeralkohol, der noch weniger Kalorien als Xylit enthält und in der Regel besser verträglich ist. Erythrit kann jedoch beim Erkalten kristallisieren.
  • Honig: Ein natürliches Süßungsmittel mit zusätzlichem Aroma. Honig ist jedoch nicht für Babys unter einem Jahr geeignet.

Beim Süßen mit alternativen Süßungsmitteln ist es wichtig, vorsichtig zu dosieren und den Saft regelmäßig abzuschmecken.

Verwendung des Fruchtfleischs

Nach dem Entsaften bleibt eine Menge Fruchtfleisch übrig, das nicht einfach weggeworfen werden muss. Hier sind einige Ideen zur Weiterverwendung:

  • Smoothies: Das Fruchtfleisch kann einfach in Beeren-Smoothies integriert werden.
  • Muffins: Verwenden Sie das Fruchtfleisch als Füllung für Muffins oder Kuchen.
  • Marmelade/Gelee: Aus dem Fruchtfleisch kann Marmelade oder Gelee gekocht werden.
  • Fruchtleder: Das Fruchtfleisch dünn auf einem Backblech ausstreichen und im Ofen bei niedriger Temperatur trocknen, um Fruchtleder herzustellen.

Johannisbeersaft-Variationen

  • Johannisbeer-Erdbeersaft: Kombinieren Sie Johannisbeeren mit Erdbeeren für einen süßeren, fruchtigeren Saft.
  • Johannisbeer-Rhabarbersaft: Mischen Sie Johannisbeeren mit Rhabarber für einen erfrischenden, säuerlichen Saft.
  • Apfel-Holunder-Saft: Ein leckerer Saft aus Äpfeln und Holunderbeeren.
  • Johannisbeersaft mit Minze: Geben Sie frische Minze in den Saft, um ihm eine zusätzliche Frische zu verleihen.
  • Johannisbeersaft mit Ingwer: Fügen Sie etwas geriebenen Ingwer hinzu, um den Saft zu würzen und ihm eine wärmende Note zu verleihen.

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