Samtige Johannisbeermarmelade: Ein fruchtig-saurer Genuss ohne Kerne

Johannisbeermarmelade ist ein beliebter Klassiker, der den Sommer ins Glas bringt. Ob als Brotaufstrich, Zutat für Desserts oder Gebäckspezialitäten wie Linzer Torte und Frankfurter Kranz - die fruchtig-saure Marmelade ist vielseitig einsetzbar. Sie schmeckt auch hervorragend zu Quark, Joghurt, Müsli, Eis oder Pfannkuchen. Dieser Artikel zeigt, wie man Johannisbeermarmelade einfach selbst herstellen kann, mit Tipps zur Zubereitung, Variationen und Informationen rund um die Johannisbeere.

Johannisbeeren: Vielfalt und Ernte

Johannisbeeren gibt es in verschiedenen Farben: rot, weiß und schwarz. Rote und weiße Johannisbeeren sind eng verwandt, wobei rote Sorten säuerlicher und herber schmecken als die milderen weißen. Schwarze Johannisbeeren haben ein herbes Aroma und sind reich an Vitamin A und C. Die Saison für Johannisbeeren beginnt Ende Juni und dauert je nach Sorte bis August oder September. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist ein trockener Tag während der Saison. Vollreife Johannisbeeren sind süßer, während weniger reife Beeren saurer sind. Am besten schneidet oder pflückt man ganze Trauben und verarbeitet sie schnellstmöglich.

Die Zubereitung: Pürieren für eine samtige Textur

Um Johannisbeermarmelade selber zu machen, benötigt man Johannisbeeren, Gelierzucker und Zitrone. Optional kann man Vanille hinzufügen. Für eine samtige Konsistenz ohne Kerne werden die Johannisbeeren püriert und durch ein Sieb passiert.

Zutaten für eine einfache Johannisbeermarmelade

1 kg Johannisbeeren (rot, weiß oder gemischt)
500 g Gelierzucker 2:1
Saft einer halben Zitrone (oder mehr nach Geschmack)
Optional: Mark einer Vanilleschote oder 1 TL Vanilleextrakt

Zubereitungsschritte

Vorbereitung der Gläser: Die Gläser und Deckel in kochendem Wasser sterilisieren, um Schimmelbildung zu verhindern. Anschließend auf einem sauberen Geschirrtuch an der Luft trocknen lassen.
Johannisbeeren vorbereiten: Johannisbeeren waschen, von Stielen und Blättern befreien und verdorbene Beeren aussortieren.
Pürieren: Die Johannisbeeren in einem Topf mit einem Pürierstab zu einer breiigen Masse pürieren.
Passieren (optional): Für eine Marmelade ohne Kerne die pürierte Masse durch ein feines Sieb streichen, um die Kerne und Schalen zu entfernen. Eine sogenannte "Flotte Lotte" kann hier ebenfalls verwendet werden.
Kochen: Die pürierte Johannisbeermasse (mit oder ohne Kerne) in einen Topf geben, Gelierzucker und Zitronensaft hinzufügen und gut verrühren.
Gelierprobe: Die Masse unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und 3-4 Minuten sprudelnd kochen lassen, bis sie geliert. Um zu testen, ob die Marmelade fest genug ist, eine Gelierprobe machen: Einen Teelöffel der heißen Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wenn sie schnell fest wird, ist die Marmelade fertig.
Abfüllen: Die heiße Marmelade sofort in die vorbereiteten Gläser füllen, diese fest verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen. Anschließend umdrehen und abkühlen lassen.

Variationen und besondere Rezepte

Es gibt viele Möglichkeiten, Johannisbeermarmelade zu variieren und ihr eine besondere Note zu verleihen. Hier sind einige Ideen:

Johannisbeer-Himbeer-Marmelade: Mischen Sie Johannisbeeren mit Himbeeren für eine fruchtigere Marmelade. Verwenden Sie beispielsweise 700 g rote Johannisbeeren und 300 g Himbeeren.
Beschwipste Johannisbeermarmelade: Fügen Sie der Marmelade einen Schuss Portwein, Rum oder Kirschwasser hinzu. Dies verleiht ihr ein besonderes Aroma.
Johannisbeermarmelade mit Gewürzen: Experimentieren Sie mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Ingwer oder Chili.
Johannisbeermarmelade mit Vanille: Das Mark einer Vanilleschote oder Vanilleextrakt verleiht der Marmelade eine süße Note.
Johannisbeermarmelade mit Lavendel: Lavendelblüten verleihen der Marmelade ein blumiges Aroma. Die Lavendelblüten können in einem Tee-Ei mitgekocht und vor dem Abfüllen entfernt werden.
Johannisbeermarmelade mit Minze: Frische Minze verleiht der Marmelade eine erfrischende Note.

Rezept: Beschwipste Johannisbeermarmelade ohne Kerne

1 kg rote Johannisbeeren
500 g Gelierzucker 2:1
100 ml Portwein
2 TL Zimt
1 EL Vanillepaste

Zubereitung:

Lesen Sie auch: Herb-süße Marmelade: Schwarze Johannisbeeren

Johannisbeeren waschen, putzen und von den Rispen befreien.
Johannisbeeren pürieren und durch ein Sieb passieren, um die Kerne zu entfernen.
Johannisbeerpüree mit Gelierzucker, Portwein, Zimt und Vanillepaste in einem Topf vermischen.
Die Masse zum Kochen bringen und ca. 10 Minuten sprudelnd kochen lassen.
Gelierprobe machen.
Die heiße Marmelade in sterilisierte Gläser füllen, verschließen und auf den Kopf stellen.

Marmelade ohne Gelierzucker

Es ist auch möglich, Johannisbeermarmelade ohne Gelierzucker herzustellen. Johannisbeeren sind reich an Pektin, einem natürlichen Geliermittel. Um Marmelade ohne Gelierzucker herzustellen, verwenden Sie Früchte, die von Natur aus viel Pektin enthalten, wie Äpfel, Brombeeren, Quitten oder Zitrusfrüchte. Kombinieren Sie pektinreiche Früchte mit Zitronensaft. Die Marmelade muss länger kochen, damit das Pektin gelöst wird und die Marmelade geliert.

Rezept: Johannisbeer-Himbeer-Marmelade ohne Gelierzucker

700 g rote Johannisbeeren
300 g Himbeeren
1 kg normaler weißer Haushaltszucker
Saft einer Zitrone
2 EL Wasser

Zubereitung:

Johannisbeeren und Himbeeren waschen und mit Zucker und Wasser in einen Topf geben.
Unter Rühren weich kochen und aufkochen lassen.
Zitronensaft hinzufügen.
Herd auf mittlere Stufe zurückschalten und die Marmelade 15-20 Minuten köcheln lassen.
Gelierprobe machen.
Die heiße Marmelade in sterilisierte Gläser füllen, verschließen und auf den Kopf stellen.

Marmelade, Konfitüre oder Gelee?

Marmelade ist eigentlich ein geschützter Begriff und darf nur für Produkte aus Zitrusfrüchten verwendet werden. Brotaufstriche aus anderen Früchten werden als Konfitüre bezeichnet. Im Gegensatz zur Marmelade bzw. Konfitüre wird ein Gelee nicht aus den ganzen Früchten, sondern lediglich mit dem Fruchtsaft zubereitet.