Ist Kakao gut für den Darm? Eine umfassende Analyse

Kakao, oft als Bestandteil süßer Leckereien wahrgenommen, entpuppt sich zunehmend als Superfood mit faszinierenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Aktuelle Studien enthüllen, dass Kakao nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch das Darm-Mikrobiom positiv beeinflusst und sogar den Schlaf fördern kann. Doch ist jeder Kakao gleich gut für den Darm? Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aspekte von Kakao und seine potenziellen Vorteile für unsere Darmgesundheit.

Die Rolle des Kakaos für das Darm-Mikrobiom

Forscher haben herausgefunden, dass Kakao einen positiven Einfluss auf unser Darm-Mikrobiom haben kann. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass der Verzehr von Kakao mit hohem Flavonoidgehalt nicht nur unsere Stimmung verbessert, sondern auch die Vielfalt im Darm-Mikrobiom erhöht. Eine vielfältige Darmflora ist mit einem stärkeren Immunsystem, einer verbesserten Gehirnfunktion und einem verringerten Risiko für bestimmte Krankheiten assoziiert.

Kakao als Präbiotikum: Kakao scheint einen präbiotischen Effekt zu haben, was bedeutet, dass er das Wachstum vorteilhafter Mikroorganismen, also von Probiotika im Darm, fördert. Dunkle Schokolade, insbesondere mit einem Kakao-Anteil von 85 %, scheint einen präbiotischen Effekt auszuüben und positiv auf die Vielfalt des Darmmikrobioms sowie die Zahl vorteilhafter Darmbakterien einzuwirken.

Die Inhaltsstoffe des Kakaos und ihre Wirkung

Kakao bietet nicht nur einen köstlichen Geschmack, sondern beherbergt auch eine beeindruckende Bandbreite von Substanzen, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können.

  • Phenylethylamin: Oft als "Liebeschemikalie" bezeichnet, wird in unserem Körper freigesetzt, wenn wir uns verlieben.
  • Anandamid: Auch als "Glücksbringer" bekannt, hat euphorisierende Eigenschaften.
  • Tryptophan: Ein entscheidender Baustein für Serotonin, das oft als "Wohlfühlhormon" bezeichnet wird. Ein ausgewogener Serotoninspiegel ist entscheidend für unser emotionales Wohlbefinden, da ein Mangel zu Depressionen führen kann.
  • Theobromin: Ein weiterer Bestandteil des Kakaos, stimuliert unser zentrales Nervensystem und fördert die Durchblutung.
  • Polyphenole: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßschützend. Sie können das schädliche LDL-Cholesterin reduzieren und die Aktivität der Thrombozyten hemmen.

Darüber hinaus ist Kakao eine Schatzkammer für zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Kakao enthält angeblich mehr als 60 verschiedene Verbindungen, die das Herz-Kreislauf-System schützen können.

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Kakao und Schlaf: Ein unterschätzter Zusammenhang

Weniger bekannt ist der Einfluss von Kakao auf unseren Schlaf. Obwohl weitere Forschung notwendig ist, gibt es Hinweise darauf, dass die Antioxidantien in Kakao, insbesondere die Flavonoide, eine Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus spielen könnten. Sie könnten über eine intakte Darmflora zur Produktion von Melatonin, dem "Schlafhormon", beitragen, was potenziell zu einem besseren und erholsameren Schlaf führt. Lykaia Waldkakao ist ein Mushroom Kakao, der speziell dafür entwickelt wurde, den Schlaf zu fördern.

Kakao im Vergleich zu Schokolade: Was ist gesünder?

Obwohl die wertvollen Inhaltsstoffe der Kakao-Bohne in allen Kakao-Produkten (bis auf weiße Schokolade) vorkommen, bietet Kakao im Vergleich zu Schokolade einen nicht unwesentlichen Vorteil: Kakao ist deutlich kalorienärmer. So enthält der pure Kakao im Gegensatz zu Schokolade keinen zugesetzten Zucker und bei Weitem weniger Fett, denn je nach Kakao-Art (stark oder schwach entölt) ist in Kakao nur 10 bis 22 Prozent Fett enthalten. Zusammenfassend ist Kakao also ein durchaus nahrhaftes Lebensmittel, das im Gegensatz zur kalorienreichen Schwester Schokolade ruhig häufiger auf dem Speiseplan stehen sollte.

Dunkle Schokolade als gesündere Alternative: Dunkle Schokolade ab einem Anteil von 70% Kakao hat jedoch einige Vorteile für die Gesundheit. Erstens enthält sie deutlich weniger Zucker, je höher der Kakao-Anteil, desto geringer die Zuckermenge. Folglich hat dunkle Schokolade auch deutlich weniger Kalorien. Damit ist sie bereits eine gesündere Alternative - die dunkle Schokolade kann aber noch deutlich mehr. Unter anderem wirkt sie sich positiv auf den Pegel des oft Glückshormon genannten Serotonins aus, kann den Blutdruck senken, die Leistung des Gehirns verbessern und wirkt in einem hohen Maß entzündungshemmend.

Die Bedeutung der Qualität: Welchen Kakao sollte man wählen?

Ja, aber auf die Qualität kommt es an. Nicht jeder Kakao ist gleich gut für Deinen Darm. Rohkakao enthält natürliche Ballaststoffe, die die Darmbewegung fördern und so gegen Verstopfung helfen können.

Polyphenolgehalt: Möchten Sie einen möglichst polyphenolreichen Kakao wählen, so gilt grundsätzlich: Je naturbelassener das Kakaopulver, desto höher der Polyphenolgehalt. Da beim Alkalisierungsprozess bis zu 90 Prozent der Polyphenole zerstört werden können, ist ein nicht alkalisiertes Kakaopulver hier die bessere Wahl.

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Lykaia Waldkakao: Bei der Suche nach gutem Kakao sind wir auf den Waldkakao von Lykaia gestoßen. Neben hochwertigen Kakaopulvern überzeugt er auch noch Ashwagandha, Reishi und Zimt.

Kakao in der Ernährung: Tipps für einen gesunden Konsum

Kakao ist mehr als nur die Basis für unsere Lieblingsschokolade. Er ist ein komplexes Nahrungsmittel mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, die weit über den köstlichen Geschmack hinausgehen. Ob zur Förderung eines gesunden Darm-Mikrobioms, zur Verbesserung der Stimmung oder möglicherweise sogar zur Unterstützung eines guten Schlafs - Kakao verdient es, Teil unserer Ernährung zu sein.

Tipps zum gesunden Kakao-Konsum:

  • Bevorzugen Sie dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (mindestens 60 Prozent).
  • Verwenden Sie pures Kakaopulver für die Zubereitung von Kakaogetränken anstelle von kakaohaltigen Getränkepulvern, die oft viel Zucker enthalten.
  • Integrieren Sie Kakao in Kombination mit anderen gesunden Lebensmitteln in Ihre Ernährung, z.B. in Fruchtsalat oder Smoothies.
  • Achten Sie auf Rohkakaopulver, um die volle Wirkkraft der Inhaltsstoffe zu nutzen.
  • Genießen Sie Kakao in Maßen, da auch dunkle Schokolade Kalorien enthält.

Rezept für ein gesundes Kakao-Getränk:

Zutaten:

  • 250 ml fettarme Milch oder Pflanzen-Drink
  • 1 EL rohes Kakaopulver
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Kardamompulver

Zubereitung:

  1. Milch oder Pflanzen-Drink in einem Topf erwärmen.
  2. Währenddessen Kakaopulver, Zimt und Kardamom­pulver in einer Schale mischen und in die Flüssigkeit rühren, sobald diese eine angenehme Temperatur erreicht.

Die Geschichte des Kakaos: Von den Maya bis heute

Die Geschichte des Heilmittels Kakao reicht Jahrtausende zurück und findet ihren Anfang bei den Mayas und Azteken. Diese beiden Naturvölker erkannten bereits damals die heilsame Wirkung des Kakaobaumes und nutzten neben der Bohne selbst auch die Blüten, Blätter und ein hieraus gewonnenes Öl. Die Azteken nannten das Kakao-Getränk Chocolatl, woraus sich die spätere Bezeichnung „Schokolade“ ableitet. Im Zuge der europäischen Eroberung im 16. Jahrhundert gelangte der Kakao nach Europa. Zuerst nach Spanien, im 17. Jahrhundert wurde das Kakaogetränk auch in Frankreich, England, Italien und Deutschland bekannt.

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Der Einfluss des Darmmikrobioms auf die Gesundheit

Unter dem Mikrobiom versteht man die Gesamtheit der Bakterien, Viren und Pilze im Darm, auf der Haut und den Schleimhäuten. Mit etwa 100 Billionen Vertretern stellen Bakterien die größte Gruppe dar. Die Bakterien in unserem Darm wirken sich maßgeblich auf unsere Gesamtgesundheit aus - im positiven wie auch im negativen Sinne.

Das Darmmikrobiom und Gewichtsprobleme: Bereits vor rund 20 Jahren, als man gerade erst begann, sich für die Mikroorganismen im Körper zu interessieren, stellte man fest, dass Übergewichtige andere Bakterien im Darm haben als Schlanke. Bei Übergewichtigen findet man oft zu viele Bakterien der Gruppe „Firmicutes“ und zu wenige „Bacteroidetes“. Die Firmicutes sind wahre „Moppelbakterien“ und ziehen deutlich mehr Kalorien aus der Nahrung. Außerdem konnte man durch Mikrobiomanalysen feststellen, dass das Mikrobiom von Personen, die zu Übergewicht neigen, weniger vielfältig ist, d.h. der Artenreichtum, der eine gesunde Darmflora ausmacht, ist bei ihnen oft verloren gegangen.

Wie ein gesundes Darmmikrobiom den Gewichtsverlust beeinflusst: Unser Mikrobiom reguliert zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper. Es kann zum Beispiel durch Interaktionen mit dem Immunsystem Entzündungen lindern. Chronische, unterschwellige Entzündungen gelten als Risikofaktor für Übergewicht. Unser Verdauungstrakt produziert, zusammen mit den Darmbakterien, verschiedene Sättigungshormone. Ist das Mikrobiom verändert, werden weniger Sättigungssignale an das Gehirn gesendet. Auch das kann zu Gewichtsproblemen führen. Und natürlich steht das Mikrobiom in enger Verbindung zu unserem Stoffwechsel und beeinflusst nicht nur, wie viele Kalorien wir aus der Nahrung ziehen, sondern auch den Blutzucker- und Blutfettspiegel.

Ursachen für den Verlust der Vielfalt des Mikrobioms: Längere Antibiotikatherapien töten nicht nur die Krankheitserreger, sondern auch die nützlichen Bakterien ab. Ähnliches passiert, wenn regelmäßig Abführmittel benutzt werden oder, zum Beispiel im Rahmen von Fastenkuren, mehrmals der Darm mit Glaubersalz oder Darmspülungen „gereinigt“ wird. Natürlich spielt auch unsere Ernährung eine wichtige Rolle. Die unterschiedlichen Bakterienstämme in unserem Darm haben unterschiedliche Bedürfnisse. Jede einseitige Ernährung erhöht das Risiko für eine Störung des Mikrobioms.

Lebensmittel, die das Darmmikrobiom beeinflussen: Wenn unsere Darmbakterien satt und zufrieden sind, dann sind wir es meistens auch und das macht sich dann auf der Waage bemerkbar. Das wichtigste Kriterium einer „Darm-Diät“ ist Abwechslungsreichtum, also eine Vielzahl von unterschiedlichen Nahrungsmitteln, die regelmäßig auf den Tisch kommen. Daneben sind Ballaststoffe, vor allem so genannte „Präbiotische Ballaststoffe“ oder „Präbiotika“, von großer Bedeutung. Sie fördern das Wachstum nützlicher Mikroorgansimen und die Präbiotika können von den Bakterien fermentiert, also verstoffwechselt werden.

Weitere Faktoren, die das Darmmikrobiom beeinflussen: Bereits moderate Bewegung hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und wirkt sich günstig auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms aus. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung die bakterielle Vielfalt erhöht und die Produktion entzündungshemmender Stoffwechselprodukte (Butyrat) im Darm fördert.

Kakao und seine Rolle bei der Verdauung

Einige Sportlerinnen und Sportler setzen auf Kakao, um belastungsinduzierte Verdauungsprobleme zu lindern. In älteren Untersuchungen hätten Forschende die Schlussfolgerung gezogen, dass der vermeintliche Nutzen von Kakao in Bezug auf belastungsinduzierte gastrointestinale Probleme mit dem hohen Gehalt antioxidativer und entzündungshemmender Flavonoide in Zusammenhang steht. In Tierstudien sei gezeigt worden, dass Flavonoide eine präbiotische Wirkung auf nützliche Darmmikroben besitzen.

Schokolade wird erst durch heimliche Helfer gesund

Schokolade kann durchaus gesund sein. Natürlich nur in Maßen, am besten möglichst dunkel mit viel Kakao und wenig Zucker. Doch lange Zeit war unklar, wieso Kakao eigentlich eine positive Wirkung auf die Blutgefäße hat. Nun konnten Forscher eine Erklärung dafür finden: Die Polyphenole aus dem Kakao werden nicht einfach bei der Passage durch den Magen und Darm freigesetzt. Es bedarf dazu kleiner Helfer, die den Kakao zerlegen. Die kleineren Moleküle können dann über die Darmwand ins Blut gelangen und so ihren positiven Effekt auf die Gefäße entfalten. Das geht aber nur mit speziellen Darmbakterien.

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