Ist Zucker in Mineralwasser enthalten? Ein umfassender Überblick

Mineralwasser ist ein beliebtes Getränk, das oft als gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden und Säften angepriesen wird. Doch ist Mineralwasser wirklich immer frei von Zucker? Dieser Artikel untersucht, ob und wann Zucker in Mineralwasser enthalten sein kann, welche Auswirkungen Kohlensäure hat und welche Alternativen es gibt.

Was ist Mineralwasser?

Mineralwasser stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Quellen und enthält von Natur aus Mineralstoffe, Spurenelemente und Kohlensäure. Es wird direkt am Quellort abgefüllt und unterliegt strengen Kontrollen. Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) legt die Anforderungen fest, ab wann ein Wasser als Mineralwasser gilt. Im Gegensatz dazu ist Tafelwasser Trinkwasser, das aus verschiedenen Quellen stammt und keine spezifischen Anforderungen an die Mineralienzusammensetzung erfüllen muss. Quellwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Quellen, muss aber nicht die strengen Anforderungen von Mineralwasser erfüllen.

Der Name "Mineralwasser" leitet sich von seiner hohen Mineralien-Konzentration ab, wie Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat. Natürliches Mineralwasser enthält wichtige Mineralien, die auf natürliche Art durch verschiedene Gesteinsschichten gefiltert werden. Der Unterschied zwischen Mineralwasser und Trinkwasser liegt in der Quellbeschaffenheit. Trinkwasser stammt oft aus Grund- und Oberflächenwasservorkommen, während Mineralwasser aus geschützten unterirdischen Quellen stammt.

Kohlensäure im Mineralwasser: Natürlich oder künstlich?

Einige Mineralwässer enthalten von Natur aus Kohlensäure, wie etwa solche aus der Eifel, wo es früher aktive Vulkane gab. Das abgekühlte Magma der Vulkane hat Kohlendioxid freigesetzt. Wenn Wasser durch das Gestein sickert, trifft es auf dieses Kohlendioxid, das sich mit dem Wasser verbindet. Das Ergebnis ist kohlensäurehaltiges Mineralwasser.

Den meisten kohlensäurehaltigen Getränken wird die Kohlensäure jedoch künstlich zugesetzt. In speziellen Anlagen werden Wasser und Kohlendioxid miteinander vermischt. Damit diese Verbindung hält, ist Druck notwendig. Wenn der Druck durch das Öffnen der Flasche sinkt, trennt sich das Kohlendioxid wieder vom Wasser und es bilden sich die typischen Bläschen. Was auf der Zunge kribbelt, ist also nicht Kohlensäure, sondern Kohlendioxid.

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Ist Kohlensäure gesund?

Getränke mit Kohlensäure können positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Gesundheitsschädliche Bakterien vermehren sich kaum in kohlensäurehaltigen Getränken, die Geschmackspapillen im Mund werden durch die Kohlensäure gereinigt und der Speichelfluss sowie die Verdauung angeregt. Allerdings kommt es darauf an, welche weiteren Inhaltsstoffe enthalten sind.

Kohlensäure im Wasser kann auch helfen, genug zu trinken. Da viele industriell hergestellte Getränke Zucker und weitere Zusatzstoffe enthalten, ist Wasser die beste Wahl, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Manche Kinder und Erwachsene mögen aber kein stilles Wasser. Hier kann kohlensäurehaltiges Wasser helfen: Das prickelnde Mundgefühl sorgt dann oft dafür, dass eine ausreichende Trinkmenge erreicht wird.

Studien haben gezeigt, dass kohlensäurehaltiges Wasser Beschwerden von Menschen lindern kann, die einen Reizmagen haben. So verminderte sich beispielsweise das Völlegefühl. Außerdem konnte durch das kohlensäurehaltige Wasser die Verdauung angestoßen werden. Auch Menschen, die nach einem Schlaganfall Verdauungsprobleme hatten, verspürten in einer Studie eine deutliche Besserung, nachdem sie zwei Wochen lang Wasser mit Kohlensäure getrunken hatten. Darüber hinaus zeigte sich in einer kleinen Studie, dass kohlensäurehaltiges Wasser auch bei Schluckbeschwerden helfen konnte.

Es gibt jedoch auch Menschen, die Kohlensäure nicht gut vertragen. Bei manchen Menschen mit Magenproblemen kann es nach dem Konsum kohlensäurehaltiger Getränke vorübergehend zu Magenschmerzen, Aufstoßen, Blähungen und Völlegefühl kommen. Vor allem für Menschen, die häufig an Sodbrennen oder an der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) leiden, sind kohlensäurehaltige Getränke nicht zu empfehlen, da sie die Beschwerden verschlimmern können.

Zuckerzusatz in Mineralwasser mit Geschmack

Während reines Mineralwasser in der Regel keinen Zucker enthält, ist Vorsicht bei Mineralwasser mit Geschmack geboten. Viele dieser "Erfrischungsgetränke" enthalten reichlich Zucker. Eine Untersuchung von foodwatch hat gezeigt, dass manche dieser "Wasser mit Geschmack" mehr Zucker enthalten, als man pro Tag aufnehmen sollte.

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Marken wie Waldquelle und Römerquelle gehören zu den Spitzenreitern, was den Zuckergehalt angeht. In einem Glas sind schon 2,5 Würfel Zucker enthalten, hochgerechnet auf eine ganze Flasche kommt man leicht auf 10 Würfel Zucker. Auch die Discounter Hofer und Lidl bieten mit ihren Wassereigenmarken Saskia und Aqua+ Getränke mit einem hohen Zuckergehalt an.

Es ist daher wichtig, einen genauen Blick auf die Nährwerttabelle zu werfen. Die Bandbreite reicht von 0 mg Zucker pro 100 ml bis 4,2 g pro 100 ml. Ein Mineralwasserlogo bedeutet also nicht unbedingt nur gesundes, erfrischendes Wasser mit oder ohne Kohlensäure, sondern es kann auch eine Kalorienbombe dahinterstecken.

Alternativen zu zuckerhaltigem Mineralwasser

Wer auf Zucker verzichten möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

  • Reines Mineralwasser: Es enthält keine Kalorien und versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen.
  • Leitungswasser: Laut Umweltbundesamt hat Leitungswasser in Deutschland eine sehr gute Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Zudem ist es preiswert und kommt direkt ins Haus.
  • Infused Water: Wasser mit frischen Früchten, Gemüse oder Kräutern. So muss man weder auf das Sprudeln noch auf Geschmack verzichten.
  • Ungesüßte Tees: Sie sind eine kalorienarme Alternative und können warm oder kalt getrunken werden.

Mineralwasser und seine Inhaltsstoffe

Gutes Wasser weist eine ausgewogene Mineralisierung vor, ist frei von Schadstoffen und beinhaltet essenzielle Spurenelemente. Die genauen Inhaltsstoffe können je nach Quelle variieren. Gerolsteiner Mineralwasser enthält aufgrund des calcium- und magnesiumhaltigen Dolomitgesteins besonders viel Magnesium und Calcium und gilt als ein Wasser mit viel Hydrogencarbonat.

Es gibt auch Mineralwässer, die besonders viel Kalzium oder Magnesium aufweisen. Diese können eine gute Ergänzung sein, besonders wenn eine Krankheit oder die Lebensweise es erfordert:

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  • Kalziumreiches Mineralwasser (mindestens 150 mg pro Liter) ist optimal für Menschen, die sich vegan ernähren, an einer Laktose-Intoleranz leiden oder Osteoporose haben.
  • Magnesiumreiches Mineralwasser (mindestens 50 mg pro Liter) eignet sich für Schwangere, Stillende und Sportler.
  • Natriumreiches Mineralwasser (mindestens 200 mg pro Liter) ist ideal für alle, die aufgrund von Sport oder körperlicher Arbeit stark schwitzen.
  • Natriumarmes Mineralwasser (maximal 20 mg pro Liter) wird häufig von Ärzten bei hohem Blutdruck oder Nierenproblemen empfohlen. Natriumarmes Wasser wird auch zur Zubereitung von Säuglingsnahrung empfohlen.

Leitungswasser vs. Mineralwasser

Sowohl Leitungswasser als auch Mineralwasser können den täglichen Flüssigkeitsbedarf decken. Leitungswasser wird regelmäßig untersucht und gehört zu den am besten überwachten Lebensmitteln. Probleme bei der Wasserqualität ergeben sich eher auf den letzten Metern im eigenen Zuhause, zum Beispiel aufgrund alter Wasserleitungen.

Einige Punkte sind bei Leitungswasser zu beachten:

  • Steht Wasser vier Stunden oder länger in der Leitung, spricht man von Stagnationswasser. Dieses Wasser ist nicht mehr frisch und kann durch Inhaltsstoffe der Wasserleitung verunreinigt sein.
  • Warmwasser sollte nicht getrunken werden, da sich bei der Erwärmung unerwünschte Stoffe aus den Leitungen lösen und ins Wasser übergehen können.
  • Nach längerer Abwesenheit sollte das komplette Wasserleitungssystem einmal durchgespült werden.
  • Der Perlator am Wasserhahn sollte regelmäßig gereinigt werden, da sich in diesem Bakterien und andere Mikroorganismen ansiedeln können.

Eine zusätzliche Reinigung oder Bearbeitung des Trinkwassers ist laut Bundesumweltamt nicht nötig. Leitungswasser ist zwar nicht steril, aber nahezu keimfrei. Wasserfilter können sogar die Wasserqualität verschlechtern, da sich in den Filtern Keime bilden oder unerwünschte Stoffe abgegeben werden können.

Die Haltbarkeit von Mineralwasser

Die Haltbarkeit von Mineralwasser hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Verpackung und der Lagerbedingungen. Im Allgemeinen ist auf der Flasche ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angegeben, das den Konsumenten darüber informiert, bis wann das Wasser am besten zu trinken ist.

Verschlossene Flaschen können in der Regel ein bis zwei Jahre gelagert werden. Sobald sie geöffnet werden, sollte das Mineralwasser innerhalb von ein paar Tagen konsumiert werden. Mineralwasser sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, fern von Chemikalien und stark riechenden Lebensmitteln.

In Glasflaschen abgefülltes natürliches Mineralwasser ist, solange die Flaschen original verschlossen sind, nahezu unbegrenzt haltbar. Bei der Abfüllung in Kunststoffflaschen ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kürzer angesetzt - in der Regel neun bis zwölf Monate. Nach dem Öffnen der Flasche sollte Mineralwasser vorzugsweise innerhalb von wenigen Tagen konsumiert werden, da es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr vor äußeren Einflüssen geschützt werden kann.

Glas oder PET?

Die Wahl zwischen Einweg (EW) und Mehrweg (MW), sowie zwischen Glas und PET hängt von persönlichen Vorlieben und Umweltaspekten ab. Glasflaschen können mehrfach verwendet und gereinigt werden, sind jedoch schwerer. PET-Flaschen sind leichter und bruchsicher und können als Mehrweg-Gebinde wiederverwendet werden.

Gerolsteiner beteiligt sich aktiv am Pfandsystem, um Umweltbelastungen durch Verpackungsabfall zu reduzieren. Alle hergestellten Flaschen sind pfandpflichtig, wodurch das Recycling und die Wiederverwendung von Flaschen gefördert wird. Jede Flasche durchläuft einen mehrstufigen Reinigungsprozess, bevor sie mit frischem Mineralwasser gefüllt wird.

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