Honigblasenbildung: Ursachen, Erkennung und was zu tun ist

Honig ist ein beliebtes Naturprodukt, das jedoch bei längerer Lagerung Veränderungen aufweisen kann. Eine davon ist die Blasenbildung, die verschiedene Ursachen haben kann. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für die Entstehung von Blasen im Honig, wie man sie erkennt und ob der Honig noch genießbar ist.

Entmischung und Phasentrennung

Honig, der längere Zeit gelagert wird, kann sich in zwei Schichten trennen. Im unteren Bereich bildet sich eine feste Schicht, während sich oben eine flüssige Schicht absetzt. Diese Trennung wird als Entmischung oder Phasentrennung bezeichnet. Dabei entmischen sich die Zuckerarten im Honig. Die untere Schicht besteht hauptsächlich aus Glukosekristallen (Traubenzucker), während die obere Schicht vorwiegend aus Fruktose (Fruchtzucker) und Wasser besteht. Die Glukose kristallisiert und sinkt aufgrund ihres höheren Gewichts nach unten, während Fruktose, Wasser und andere Bestandteile aufgrund ihrer geringeren Dichte nach oben steigen. Die Dicke der Schichten hängt von der Zusammensetzung des Honigs ab.

Gärung und Schaumbildung

Die flüssige Schicht an der Oberfläche des Honigs hat nach der Entmischung einen höheren Wassergehalt. In Verbindung mit hohen Temperaturen kann dies zu Gärung führen. Dabei entsteht grober Schaum, der nach Alkohol riecht. Der Schaum bildet größere Luftblasen und kann bei starker Gärung aus dem Glas quellen. Der Honig schmeckt dann fruchtig nach überreifem Obst oder sogar nach Schnapspralinen.

Es ist wichtig, diese Gärung nicht mit einer dünnen, weißen Schicht zu verwechseln, die sich manchmal auf der Oberfläche des Honigs bildet und wie Zuckerschaum aussieht. Dabei handelt es sich meist nur um Luft, die die Qualität des Honigs nicht beeinträchtigt.

Ursachen für Blasenbildung und Gärung

Mehrere Faktoren können zur Blasenbildung und Gärung im Honig beitragen:

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  • Lagerung: Honig trennt sich und gärt, wenn er zu lange und zu warm gelagert wird. Eine konstante Temperatur unter 15°C ist ideal. Größere Mengen sollten am besten im kühlen Keller gelagert werden.
  • Luftfeuchtigkeit: Honig zieht aufgrund seines hohen Zuckergehalts Wasser aus der Luft. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch nicht dicht verschlossene Gläser oder Hobbocks, beschleunigt die Entmischung und Gärung.
  • Hoher Wassergehalt: Ein zu hoher Wassergehalt im Honig begünstigt die Gärung durch Hefen. Imker sollten daher den Wassergehalt des Honigs vor dem Schleudern mit einem Refraktometer überprüfen und nur Honig mit einem Wassergehalt von unter 18 % schleudern.
  • Verunreinigungen: Unsaubere Instrumente bei der Produktion, dem Schleudern oder Abfüllen sowie Fruchtfliegen im Honig können ebenfalls Gärung verursachen. Auch die Verwendung eines Löffels, der zuvor in einem Konfitüre-Glas war, kann zur Verunreinigung des Honigs führen.

Ist gegorener Honig noch genießbar?

Obwohl gegorener Honig nicht mehr verkauft werden darf, ist er in der Regel noch genießbar. Je nach Geschmack kann man die flüssige Schicht abgießen oder mit der unteren verrühren. Manchen Menschen schmeckt angegorener Honig sogar besser. Wer das fruchtige Aroma nicht mag, kann den Honig zum Backen oder Süßen von Tee verwenden. In einigen Ländern, vor allem in südlichen Regionen, gilt vergorener Honig sogar als Spezialität.

Wenn der Honig jedoch sauer schmeckt, hat die Essigbildung begonnen und er sollte nicht mehr zum Backen verwendet werden.

Was tun bei Blasenbildung?

Wenn Sie Blasenbildung im Honig feststellen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Geruchsprobe: Riecht der Honig säuerlich oder alkoholisch, ist er wahrscheinlich gegoren.
  • Geschmacksprobe: Schmeckt der Honig fruchtig, nach überreifem Obst oder Schnapspralinen, ist er gegoren, aber in der Regel noch genießbar. Schmeckt er sauer, hat die Essigbildung begonnen.
  • Verwendung: Gegorener Honig kann zum Backen, Kochen oder zur Herstellung von Met oder Likör verwendet werden.
  • Verflüssigen: Wenn der Honig kristallisiert ist, kann er in einem Wasserbad bei maximal 40°C wieder verflüssigt werden.

Tipps zur Lagerung von Honig

Um Blasenbildung und Gärung zu vermeiden, sollten Sie Honig richtig lagern:

  • Kühl: Lagern Sie Honig bei einer konstanten Temperatur unter 15°C.
  • Trocken: Achten Sie auf eine trockene Umgebung, da Honig Wasser aus der Luft zieht. Verschließen Sie Gläser und Hobbocks luftdicht.
  • Dunkel: Lagern Sie Honig dunkel, da Licht die Inhaltsstoffe schädigen kann.
  • Sauber: Verwenden Sie bei der Entnahme von Honig immer einen sauberen Löffel, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Zusätzliche Informationen über Honig

Inhaltsstoffe

Die Zusammensetzung des Honigs variiert je nach Trachtangebot und beflogenen Pflanzen. Im Durchschnitt enthält Honig:

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  • Wasser: 14-18 %
  • Fruktose: ca. 38 %
  • Glukose: ca. 32 %
  • Maltose: ca. 7 %
  • Saccharose: ca. 2 %
  • Mineralstoffe/Spurenelemente: ca. 0,2 %
  • Säuren: ca. 0,1 %

Honig enthält außerdem Enzyme, die hitze- und lichtempfindlich sind.

Kristallisation

Dass Honig kristallisiert und hart wird, ist ein natürlicher Vorgang. Glukose bildet Kristalle, wodurch der Honig fest wird. Honige mit einem hohen Glukoseanteil, wie Rapshonig, kristallisieren schneller als Honige mit einem hohen Fruktoseanteil, wie Waldhonig.

Cremehonig

Cremehonig wird durch mehrmaliges Rühren während der Kristallisation hergestellt. Dadurch verteilen sich die Kristalle gleichmäßig und der Honig bleibt cremig und streichfähig.

Honig für Säuglinge

Säuglinge unter 12 Monaten sollten keinen Honig essen, da er das Bakterium Clostridium botulinum enthalten kann, das bei Säuglingen zu Botulismus führen kann.

Honig als Süßungsmittel

Honig ist eine gesündere Alternative zu Zucker, da er sich aus verschiedenen Zuckerarten zusammensetzt, die unterschiedlich lange vom Körper verwertet werden. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer an als bei Zucker.

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