Becherkuchen Variationen: Einfache Rezepte für jeden Anlass
Becherkuchen sind aus gutem Grund beliebt: Sie sind unkompliziert, schnell zubereitet und unglaublich vielseitig. Ob für einen Kindergeburtstag, einen spontanen Kaffeeklatsch oder einfach als süße Pause zwischendurch - Becherkuchen überzeugen durch ihre Einfachheit und Vielfalt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Sammlung von Becherkuchen-Rezepten und Variationen, die für jeden Geschmack und Anlass geeignet sind.
Die Magie des Einfachen: Warum wir den Becherkuchen so lieben
Vielfach wird er als der „erste“ Kuchen bezeichnet, den man als Kind ganz alleine backen durfte. Und mal ehrlich, dieses Gefühl von Stolz, wenn man den Teig ganz ohne die Hilfe der Großen zusammengerührt hat, ist doch unbezahlbar. Man steht auf einem Hocker, um überhaupt an die Arbeitsplatte zu kommen, und darf mit dem großen Holzlöffel die Zutaten in der riesigen Schüssel vermengen. Das Mehl staubt, ein bisschen Teig landet auf der Nase, und das Größte ist natürlich, am Ende die Schüssel und die Teigrührer ausschlecken zu dürfen. Genau das sind die Momente, die den Becherkuchen zu so viel mehr machen als nur einer einfachen Süßspeise.
Dabei kommt es auch gar nicht so sehr auf die exakten Milliliter an. Ob der Becher nun 180 ml oder 200 ml fasst, das Ergebnis ist fast immer das gleiche: ein unglaublich saftiger, lockerer und einfach leckerer einfacher und schneller Kuchen. In einer Welt voller komplizierter Rezepte, die nach grammgenauer Präzision und exotischen Zutaten verlangen, ist der Becherkuchen ein Fels in der Brandung. Er ist der Inbegriff der unkomplizierten Backkunst, ein Freund, der einem keine Fehler übelnimmt. Er ist der schnellste Kuchen, den man noch schnell am Sonntagmorgen zusammenrührt, wenn sich spontan Besuch ankündigt.
Er ist die Rettung für den Kuchenbasar in der Schule, für den man sich erst am Abend vorher eingetragen hat. Er braucht keine stundenlange Vorbereitung, keine Kühlzeiten, kein kompliziertes Schichten. Diese Einfachheit ist es, die ihm seinen festen Platz in unseren Herzen gesichert hat. Er ist demokratisch, denn jeder kann ihn backen. Er baut Selbstvertrauen auf, denn er gelingt fast immer. Für viele war er der Einstieg in die wunderbare Welt des Backens, der erste Beweis dafür, dass man mit den eigenen Händen etwas Köstliches erschaffen kann. Dieses Erfolgserlebnis, den ersten selbstgebackenen, duftenden Kuchen aus dem Ofen zu holen, ist ein prägender Moment. Man hat nicht nur Zutaten vermischt, man hat einen kleinen Zauber vollbracht.
Eine Reise ohne Landkarte: Die geheimnisvolle Herkunft des Becherkuchens
Eine genaue Herkunftsgeschichte wie bei einer Prinzregententorte zu finden, ist beim Becherkuchen fast unmöglich. Und das ist auch gut so! Er ist quasi ein Volksrezept, das in unzähligen Küchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Hause ist. Seine Wurzeln hat er ganz klar in der praktischen Hausfrauenküche, wo es oft schnell gehen musste und man nicht immer eine Waage zur Hand hatte. Der Joghurt- oder Sahnebecher, der nach dem Leeren direkt als Maßeinheit diente, war hier einfach genial praktisch. So konnte man sicher sein, dass die Verhältnisse der Zutaten immer stimmen. Ein Becher von diesem, zwei Becher von jenem - einfacher geht es kaum.
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Diese Zettel sind oft die wahren Schätze in einer Rezeptsammlung, vergilbt und mit Teigflecken, aber voller Erinnerungen und Liebe. In manchen Regionen kennt man ihn auch als Tassenkuchen, was das gleiche geniale Prinzip beschreibt.
Das Herzstück des Erfolgs: Der Becher als universelles Maß
Das Geheimnis, warum der Becherkuchen so wunderbar unkompliziert ist, liegt in den Proportionen. Es geht nicht um das exakte Gewicht, sondern um das Verhältnis der Zutaten zueinander. Ein Teil Fett, zwei Teile Zucker, drei Teile Mehl - das ist eine klassische Rührteig-Regel, die hier in Bechern gedacht wird. Und das Schöne ist: Es funktioniert mit fast jeder Tasse oder jedem Becher! Wichtig ist nur, dass man für alle Zutaten denselben Becher verwendet. Ob es die Lieblingstasse vom letzten Urlaub, der bunte Plastikbecher der Kinder oder ein edles Senfglas ist, spielt keine Rolle.
Das ist die Magie des Becherkuchens. Er verzeiht kleine Ungenauigkeiten und lädt zum Experimentieren ein. Man muss kein ausgebildeter Konditor sein, um ihn perfekt hinzubekommen. Man braucht nur einen Becher, einen Löffel oder Schneebesen und eine Schüssel. Mehr nicht. Das ist Backen in seiner ursprünglichsten und vielleicht auch schönsten Form.
Grundrezept für einen einfachen Becherkuchen
Zutaten:
- 1 Becher Sauerrahm
- 4 Eier (Größe L)
- 1 Becher Mehl
- 1 Becher Kakao
- 1 Becher Zucker
- 1 Becher geriebene Nüsse (Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Pekan, etc.)
- 1 Päckchen Backpulver
Zubereitung:
- Den Sauerrahm aus dem Becher in eine Schüssel geben und den Becher gut auswaschen und trocknen.
- Anschließend je 1 Becher der angegebenen Zutaten ebenfalls in die Schüssel geben.
- Alles kurz, aber kräftig mixen.
- Nun eine Backform eurer Wahl (Gugelhupfform, Kastenform, runde Form, etc.) ausfetten und bemehlen und den Teig hineingeben.
- Den Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze einschalten und den Becherkuchen in den noch kalten Ofen schieben.
- Ca. 1,5 Stunden backen.
Variationen des Becherkuchens
Der Becherkuchen lässt sich unendlich variieren. Alle Möglichkeiten aufzuzählen wäre hier unmöglich, weshalb wir uns auf die wichtigsten Varianten beschränken. Natürlich darf auch nach Belieben experimentiert werden.
- Schoko Nuss Becherkuchen: Für diesen Becherkuchen wird lösliches Kakaopulver verwendet, da der klassische Backkakao bei dieser Menge zu intensiv wäre. Bei den Nüssen kann man zwischen gemahlenen Mandeln und gemahlenen Haselnüssen abwechseln. Der Schoko Nuss Becherkuchen schmeckt aber auch lecker mit gemahlenen Walnüssen oder gemahlenen gemischten Nüssen.
- 5 Eier (Größe M, zimmerwarm)
- 3 Becher Nüsse, gemahlen nach Wahl (z.B. Haselnüsse, Walnüsse, gemischte Nüsse oder Mandeln)
- 1 Becher Kakaopulver, löslich (z.B. Kaba, Nesquik oder andere)
- 2 Becher Mehl (z.B. Type 405)
- 1 Becher Pflanzenöl (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl)
- 1 Becher Zucker
- 1 Becher Vollmilch (min. 3,5%)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Päckchen Backpulver
- Schokoladenglasur (falls gewünscht)
- Zubereitung:
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- 1 Becher Pflanzenöl mit 1 Becher Zucker und dem Vanillezucker verrühren, bis sie sich weitestgehend miteinander verbinden.
- Die 5 zimmerwarmen Eier einzeln und nacheinander dazugeben. Dabei jedes Ei ca. 30 Sekunden unterrühren.
- In einer extra Schüssel die 2 Becher Mehl mit dem Päckchen Backpulver und dem 1 Becher Kakaopulver vermischen. Zusammen mit 1 Becher Vollmilch zur Masse geben und verrühren.
- 3 Becher gemahlene Nüsse nach Wahl unterrühren.
- Die Masse in eine gefettete und leicht bemehlte Kastenform füllen und den Kuchen auf der zweiten Schiene von unten für ca. 45 bis 55 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben.
- Nach dem Auskühlen kann man, je nach Lust und Laune, noch Schokoladenglasur darüber geben.
- Topfen-Becherkuchen:
- 1 Becher Topfen 20% F.i.T. (Quark)
- 1 Becher Zucker (Kristallzucker)
- 3/4 Becher Öl (neutrales Pflanzenöl)
- 2 Becher Mehl (glatt)
- 2 Eier (Größe M)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Päckchen Backpulver
- Zubereitung:
- Den Topfen in die Rührschüssel geben. Diesen Becher verwenden wir jetzt als Maß für die restlichen Zutaten (mit Ausnahme der Eier).
- Nun die flüssigen Zutaten dazugeben. Mit einer Rührmaschine, mit dem Handmixer oder Schneebesen verrühren.
- Danach das Mehl und das Backpulver dazugeben.
- Den Teig in eine Gugelhupfform oder eine Kastenform geben.
- Bei 170°C Heißluft für etwa 45 - 50 Minuten backen.
- Variationen: Mit Zitronenschale, kandierten Früchten wie Zitronat oder Orangeat (Aranzini) wird der Kuchen zu einem Früchtekuchen.
- Joghurtkuchen: Für diesen Kuchen dient ein leerer Joghurtbecher als Maß.
- 1 Becher Vollmilch-Joghurt (150 Gramm)
- 1 ¼ Becher Zucker (ca. 180g)
- 1 Becher Sonnenblumenöl (ca. 120g)
- 4 mittelgroße Eier
- 3 Becher Weizenmehl (ca. 300g)
- 1 Päckchen Backpulver
- Abrieb einer halben Zitrone
- Zubereitung:
- Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Springform (26 cm) einfetten.
- Joghurt in eine Rührschüssel geben und Becher komplett auskratzen.
- Zucker sowie Öl im Joghurtbecher abmessen und mit in die Schüssel geben. Alles schaumig schlagen.
- Die Eier einzeln gut darunter rühren.
- Den Becher ausspülen und abtrocknen. Das Mehl im trockenen Becher abmessen. Mit Backpulver und Zitronenabrieb unterrühren.
- Den Teig in die Form füllen und ca. 40 min backen.
- Zucker und Öl sollten im Becher etwa so hoch wie der Joghurt abgemessen werden (oben bleibt ein kleiner Rand frei).
- Variationen: Der Joghurtkuchen kann mit Gewürzen wie Zimt oder Vanille, Schokostückchen, Obst wie Blaubeeren, Rosinen o.ä. verfeinert werden. Ein Teil des Mehls lässt sich durch Mandeln, Kokosraspeln oder Nüsse ersetzen.
- Weitere Variationen:
- Fruchtige Explosionen: Einen Becher der Lieblingsfrüchte unter den Teig heben. Besonders gut eignen sich abgetropfte Sauerkirschen aus dem Glas, Mandarinen aus der Dose oder kleine Apfel- und Birnenwürfel, die vorher mit etwas Zimt vermischt wurden. Im Sommer sind frische Beeren wie Heidelbeeren oder Himbeeren fantastisch.
- Für die Schokoholics: Einen halben Becher Mehl durch die gleiche Menge an Backkakao ersetzen. Für den doppelten Schoko-Kick zusätzlich einen Becher Schokotropfen oder grob gehackte Schokolade unterheben.
- Nussige und kernige Varianten: Einen Becher gemahlene oder gehackte Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln machen den Teig reichhaltiger. Wenn man die Nüsse vorher in einer Pfanne ohne Fett kurz anröstet, wird ihr Geschmack noch intensiver.
- Ein Hauch von Luxus für Erwachsene: Ein guter Schluck Eierlikör im Teig macht ihn unglaublich saftig und aromatisch.
- Saisonale Stars: Den Becherkuchen der Jahreszeit anpassen! Im Herbst schmeckt er fantastisch mit einem Becher Kürbispüree und einer Prise Pumpkin Spice im Teig. Im Winter kann man ihn mit Lebkuchengewürz, Zimt und einem Hauch von Nelken verfeinern.
Die Krönung: Mehr als nur ein Guss
Das Topping ist das, was einen guten Kuchen zu einem unvergesslichen Kuchen macht.
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- Butter-Mandel-Kruste: Diese knusprige, karamellisierte Schicht ist einfach himmlisch. (Rezept siehe unten)
- Der Klassiker: Eine dicke Schicht Puderzucker sieht nicht nur hübsch aus, sondern unterstreicht die Süße des Kuchens. Mit einer Papierschablone (z.B.
- Der Schoko-Guss: Lieblingskuvertüre im Wasserbad schmelzen und den abgekühlten Kuchen damit überziehen.
Rezept für Butter-Mandel-Kruste:
- 50g Butter
- 75g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100g gehobelte Mandeln
- 2 EL Milch
Zubereitung:
- Butter in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze schmelzen.
- Topf vom Herd nehmen und Zucker, Vanillezucker, gehobelte Mandeln und Milch unterrühren.
- Die Mandel-Butter-Masse vorsichtig und gleichmäßig auf dem vorgebackenen Kuchen verteilen.
- Den Kuchen so lange backen, bis die Mandelkruste eine wunderschöne goldbraune Farbe hat und herrlich duftet.
Hilfe, mein Kuchen zickt!
Obwohl der Becherkuchen als absolut gelingsicher gilt, kann auch hier mal etwas schiefgehen.
- Der Kuchen ist trocken: Wahrscheinlich war er ein paar Minuten zu lange im Ofen. Jeder Ofen heizt ein wenig anders. Beim nächsten Mal die Stäbchenprobe einfach fünf Minuten früher machen. Ist der Kuchen schon gebacken und trocken, kann man ihn retten, indem man ihn noch warm mit etwas Fruchtsaft (z.B.
- Der Kuchen ist nicht locker genug: Das passiert meistens, wenn der Teig zu lange gerührt wurde. Sobald das Mehl dazukommt, sollte man wirklich nur so lange rühren, bis sich alles gerade so verbunden hat.
- Die Früchte sinken auf den Boden: Der flüssige Teig kann die schweren Früchte oft nicht halten. Der Trick ist, die (gut abgetropften) Früchte in ein bis zwei Esslöffeln Mehl zu wälzen, bevor man sie unter den Teig hebt.
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