Honig Verkaufsautomat: Eine Anleitung zum Selberbauen

Die Idee, einen Honigautomaten selbst zu bauen, ist nicht neu, aber die Umsetzung erfordert Planung und das Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung und beleuchtet verschiedene Aspekte, vom Design bis zur praktischen Umsetzung, und gibt Anregungen für Imker, die ihren Honig unkompliziert verkaufen möchten.

Die Motivation: Warum einen Honigautomaten selber bauen?

Viele Imker suchen nach Wegen, ihren Honig direkt zu vermarkten. SB-Verkaufsstände sind eine Möglichkeit, aber Diebstähle können die Rentabilität beeinträchtigen. Ein Honigautomat kann hier eine Lösung sein, um Verluste zu minimieren und den täglichen Ärger über fehlende Einnahmen zu reduzieren.

Anforderungen und Überlegungen

Bevor man mit dem Bau beginnt, sollte man sich über die Anforderungen und Rahmenbedingungen im Klaren sein:

  • Größe und Transportabilität: Der Automat sollte nicht zu groß sein, um ihn leicht transportieren zu können. Eine Größe von etwa 80 cm x 80 cm ist ein guter Richtwert.
  • Kapazität: Der Automat sollte ausreichend Honiggläser fassen, beispielsweise 10-15 Stück.
  • Standort: Der Standort beeinflusst die Konstruktion, insbesondere die Wetterfestigkeit. Ein regengeschützter Standort ist ideal.
  • Budget: Die Kosten für Material und Komponenten sollten im Rahmen des Budgets liegen.
  • Diebstahlschutz: Maßnahmen zur Minimierung von Diebstählen sind wichtig.

Alternativen zu einem kompletten Neubau

Bevor man sich für einen kompletten Neubau entscheidet, sollte man folgende Alternativen in Betracht ziehen:

  • Gebrauchte Automaten: Gebrauchte Eierautomaten oder ähnliche Modelle könnten eine kostengünstige Option sein. Allerdings muss man die Größe und die Eignung für Honiggläser prüfen.
  • Regiomaten: Diese Automaten sind bei Direktvermarktern häufig zu finden. Möglicherweise kann man sich dort mit seinem Honig in ein oder zwei Fächern einmieten.
  • Umbau eines Zigarettenautomaten: Diese Automaten sind kompakt und können an der Wand montiert werden. Der mechanische Umbauaufwand ist jedoch nicht unerheblich.

Konstruktion eines Honigautomaten: Der Vendinator als Beispiel

Tobias Vogel beschreibt in der Make 5/24 den Bau seines Honigautomaten "Vendinator". Dieser Automat bietet folgende Funktionen:

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  • Bedienung: Über ein Matrix-Keypad können Kunden ihre Auswahl treffen.
  • Anzeige: Ein LC-Display gibt Anweisungen.
  • Bezahlung: Ein Münzprüfer zählt das eingeworfene Geld.
  • Warenausgabe: Elektronische Schlösser geben die Ware frei.
  • Bestandsüberwachung: Der Automat kommuniziert über Telegram, um den Betreiber über Bestand und Probleme zu informieren.
  • Wartungsmodus: Ein spezieller Modus ermöglicht das Nachfüllen der Ware und die Fehlerbehebung.

Elektronik und Programmierung

Die Verknüpfung der verschiedenen Komponenten ist anspruchsvoll. Vogel führt schrittweise durch die Elektronik und gibt Tipps für die Programmierung.

Komponenten

  • Arduino: Ein Arduino Starterset ist eine gute Grundlage für den Einstieg.
  • Matrix-Keypad: Für die Eingabe der Produktauswahl.
  • LC-Display: Zur Anzeige von Informationen und Anweisungen.
  • Münzprüfer: Zur Erkennung und Zählung der eingeworfenen Münzen.
  • Elektronische Schlösser: Zum Verriegeln und Freigeben der einzelnen Fächer.
  • Telegram: Für die Kommunikation mit dem Betreiber.

Programmierung

Der Programmcode steuert die Funktionen des Automaten, wie z.B.:

  • Anzeige des Produktpreises
  • Überprüfung des Geldeinwurfs
  • Freigabe des gewählten Fachs
  • Kommunikation über Telegram

Detaillierte Schritte zur Realisierung eines Honigfüllautomaten

Ein Imker beschreibt den Bau eines Honigfüllautomaten, der Honig direkt in Gläser abfüllt:

  1. Edelstahleimer mit Auslauf: Ein Edelstahleimer mit einem 38mm Auslauf dient als Honigbehälter.
  2. Waage: Eine Waage misst die eingefüllte Menge.
  3. Servo: Ein Servo öffnet und schließt den Auslauf.
  4. Arduino: Ein Arduino steuert den Servo und die Waage.

Der Ablauf ist wie folgt:

  1. Leeres Glas auf die Waage stellen.
  2. Der Auslauf öffnet sich und füllt 500g Honig in das Glas.
  3. Der Hahn schließt sich automatisch.

Diebstahlschutz: Zusätzliche Maßnahmen

Neben dem Bau eines sicheren Automaten können folgende Maßnahmen Diebstähle reduzieren:

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  • Videoüberwachung: Eine Überwachungskamera kann abschreckend wirken, aber die Rechtslage muss beachtet werden. Attrappen können eine Alternative sein.
  • Zwischendeckel: Ein Zwischendeckel in der Verkaufsbox erschwert den Zugriff auf den Honig.
  • Hinweis: Ein freundlicher Hinweis auf vergangene Diebstähle und die Bitte um Ehrlichkeit kann helfen.

Weitere Ideen und Anregungen

  • Saatgut-Automat: Jonte von Naturschutz2Go baut aus alten Kaugummi-Automaten Saatgutspender, um das Bewusstsein für die blühende Landschaft zu schärfen. Diese Idee könnte auch für Honigautomaten adaptiert werden.
  • Wärmeschrank: Ein umgebauter Wärmeschrank kann als Gehäuse für den Automaten dienen und den Honig vor extremen Temperaturen schützen.
  • Bienenkiste: Wer sich für Bienenhaltung interessiert, kann sich eine Bienenkiste selber bauen. Anleitungen und Baupläne sind online verfügbar.

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