Manuka-Honig aus Neuseeland: Wirkung, Anwendung und was ihn so besonders macht

Honig ist seit der Antike für seine wohltuenden Eigenschaften bekannt. In den letzten Jahren hat ein besonderer Honig, der Manuka-Honig aus Neuseeland, immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkung von Manuka-Honig, insbesondere im Hinblick auf seinen Methylglyoxal-Gehalt (MGO), seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die Faktoren, die ihn von anderen Honigsorten unterscheiden.

Was ist Manuka-Honig?

Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Südseemyrte (Leptospermum scoparium) gewonnen, einer Pflanze, die in den abgelegenen und bergigen Regionen Neuseelands und im südöstlichen Australien heimisch ist. Die Blüten der Manuka-Pflanze ähneln rein optisch denen des heimischen Kirschbaums. Die Manuka-Pflanze kann strauch- oder baumförmig mehrere Meter in die Höhe wachsen. Ihre Blätter, ihre Rinde und auch ihr Honig werden von den Ureinwohnern Neuseelands schon seit jeher zur äußeren Anwendung genutzt, um die Haut zu desinfizieren oder gar die Wundheilung zu fördern. Auch die örtlichen Farmer nutzen die Kraft des Manuka-Honigs, um ihre Kühe vor Krankheiten zu schützen.

Die Rolle von Methylglyoxal (MGO)

Was Manuka-Honig so besonders macht, ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Während gewöhnlicher Honig eine antiseptische Wirkung hat, enthält Manuka-Honig eine bis zu 100-fach höhere Konzentration an MGO. Der Lebensmittelchemiker Thomas Henle von der TU Dresden entdeckte 2008 den erhöhten Methylglyoxal-Gehalt und entschlüsselte die Ursache der keimtötenden Wirkung des Honigs. MGO ist ein antibakteriell wirksames Zuckerabbauprodukt, das aus Dihydroxyaceton (DHA) entsteht, welches im Nektar der Manuka-Pflanze enthalten ist. DHA wird während der Reifung des Honigs im Bienenmagen durch natürliche, enzymatische Prozesse in MGO umgewandelt.

UMF- und MGO-Werte

Um die antibakterielle Wirkung von Manuka-Honig zu quantifizieren, wurden der UMF-Wert (Unique Manuka Factor) und der MGO-Wert festgelegt. Der UMF-Wert gibt die Stärke der Wirkung unabhängig von den sonstigen Inhaltsstoffen an, während der MGO-Wert angibt, wie viel Methylglyoxal tatsächlich in einem Glas Manuka-Honig enthalten ist. Je höher der Wert, desto stärker die Wirkung. Auf dem Etikett findet man Hinweise wie MGO100+, MGO400+ oder MGO1000+.

Die Wirkung von Manuka-Honig

Aufgrund seiner stark antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung wird Manuka-Honig als Allheilmittel gegen unterschiedliche Beschwerden angepriesen.

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Anwendungsbereiche

Manuka-Honig kann bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden:

  • Wundheilung: Er soll die Wundheilung unterstützen und die Bildung von Biofilmen auf Wunden verhindern.
  • Zahnprobleme: Er kann Zahnprobleme wie Infektionen, Parodontitis und sogar Karies lindern.
  • Erkältungen: Er soll Erkältungen vorbeugen und Halsschmerzen lindern.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Er kann Magen-Darm-Beschwerden lindern und bei der Behandlung von Gastritis und Reizdarmsyndrom helfen.
  • Entzündungen: Er wirkt Entzündungen entgegen und kann bei Aphthen, Herpesbläschen und Zahnfleischentzündungen eingesetzt werden.
  • Hautbild: Er kann das Hautbild verbessern und wird in Hautpflegeprodukten und Schönheitsbehandlungen verwendet.
  • Immunabwehr: Er enthält wertvolle Nährstoffe wie Aminosäuren, B-Vitamine und Mineralien, die die Immunabwehr erhöhen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Manuka-Honig bislang hauptsächlich im Labor nachgewiesen wurde.

Anwendungsempfehlungen

Für die Anwendung wird eine tägliche Dosis von ein bis drei Teelöffeln empfohlen. Man kann den Honig pur genießen, in Tee auflösen oder auf eine Scheibe Brot schmieren. Alternativ gibt es fertige Tees, Öle, Salben, Bonbons oder Tabletten, die auf Manuka-Honig basieren. Bei der Verwendung von Ölen kann man beispielsweise jeden Abend ein paar Tropfen auf die Brust verreiben, bevor man ins Bett geht.

Bei akuten inneren Entzündungen empfiehlt die Fachärztin für Naturheilkunde, Dr. Anke Görgner, Manuka-Honig täglich zwei Mal auf einem Esslöffel einzunehmen. Dabei sollte der Honig morgens auf nüchternen Magen pur in den Mund genommen und zwei bis drei Minuten in der Mundhöhle behalten werden, damit die heilsamen Wirkstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.

Für kleine oberflächliche Schürfwunden kann ein Manuka-Honig-Verband helfen. Dafür wird der Honig auf eine sterile Wundauflage messerrückendick aufgetragen und dann auf die Wunde gelegt.

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Geschmack und Konsistenz

Der Geschmack von Manuka-Honig wird als würzig-herb beschrieben und unterscheidet sich dadurch von anderen Honigsorten. Die Konsistenz ist klebrig, wodurch er sich leicht auf Brot verteilen lässt.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Aufgrund des hohen Preises von Manuka-Honig gibt es viele Fälschungen auf dem Markt. Es ist daher wichtig, auf bestimmte Qualitätsmerkmale zu achten.

Echtheit und Zertifizierung

Um sicherzustellen, dass es sich um echten Manuka-Honig handelt, sollte man auf folgende Punkte achten:

  • Herkunft: Echter Manuka-Honig stammt ausschließlich aus Neuseeland.
  • Zertifizierung: Achten Sie darauf, ob der Anbieter Mitglied des neuseeländischen Branchenverbandes „Unique Manuka Factor Honey Association“ oder der „Australian Manuka Honey Association“ ist. Diese Honige werden auf Reinheit geprüft und zertifiziert.
  • Fernmark-Label: Kunden können sich am Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung orientieren. Firmen, die ihre Gläser damit ausstatten, werden von der neuseeländischen Regierung als seriöse Unternehmen anerkannt und regelmäßig überprüft.
  • MGO-Wert: Ein hoher MGO-Wert ist ein Indiz für die Qualität des Honigs.

Lagerung

Honig sollte immer dunkel und kühl gelagert werden, idealerweise unter 25 Grad Celsius. Eine Lagerung im Kühlschrank wird nicht empfohlen, da der Honig dadurch kristallisieren und Wasser ziehen kann, was die Qualität und Haltbarkeit beeinträchtigt.

Warnhinweise

Honig ist für Kinder unter zwölf Monaten nicht geeignet, da ihre Darmflora noch nicht stark genug ist, um krankmachende Bakterien abzuwehren. Dies kann zu Säuglingsbotulismus führen, einer lebensgefährlichen Erkrankung.

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Der Preis von Manuka-Honig

Manuka-Honig ist deutlich teurer als herkömmlicher Honig. Dies liegt an verschiedenen Faktoren:

  • Begrenzte Verfügbarkeit: Manuka-Honig wird nur in bestimmten Regionen Neuseelands und Australiens produziert.
  • Hoher Aufwand: Die Imker müssen ihre Bienenstöcke oft per Hubschrauber zu den Manuka-Sträuchern bringen.
  • Lange Transportwege: Der Transport von Neuseeland nach Deutschland ist aufwendig und teuer.
  • Hoher MGO-Gehalt: Der hohe Gehalt an Methylglyoxal rechtfertigt den höheren Preis.

Ein Glas Manuka-Honig mit einem MGO-Wert von 400 kostet mindestens 30 Euro, während Gläser mit einem MGO-Wert über 1000 weit über 100 Euro kosten können.

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