Honig und Sonneneinstrahlung: Auswirkungen und Schutzmaßnahmen
Wenn der Sommer mit all seiner Pracht lockt, zieht es uns ins Freie. Dabei ist Sonnenschutz unerlässlich. Doch manchmal passiert es: Wir halten uns zu lange in der Sonne auf. Die Haut brennt, der Kopf brummt, und Übelkeit kann auftreten. Diese typischen Beschwerden stellen sich oft erst Stunden nach dem Sonnenbad ein. Die Haut wird rot, brennt und juckt - ein Sonnenbrand kündigt sich an.
Was passiert bei einem Sonnenbrand?
Bei einem Sonnenbrand handelt es sich meist um eine oberflächliche Verbrennung. Die Haut reagiert auf zu viel UV-Strahlung mit einer Entzündung.
Erste Hilfe bei Sonnenbrand
Raus aus der Sonne und kühlen! Aber nicht mit Eis oder eiskalten Kühl-Packs, da diese die geschädigte Haut zusätzlich belasten. Am besten kühlt man die betroffenen Stellen unter fließendem, kühlem Leitungswasser oder mit nassen Umschlägen.
Linderung durch Wirkstoffe
Um einen Sonnenbrand abzumildern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entzündungshemmende Wirkstoffe wie Hydrokortison können helfen. Lotionen oder Cremes mit diesem Wirkstoff, der umgangssprachlich auch Cortison genannt wird, sollen Entzündungen lindern. Allerdings ist die bessere Wirksamkeit von kortisonhaltigen Lotionen gegenüber solchen ohne Kortison bei Sonnenbrand nicht nachgewiesen.
Eine andere Möglichkeit ist die Pflege der betroffenen Hautstellen, um die Bildung neuer Hautzellen zu unterstützen. Wirkstoffe wie Dexpanthenol (oder Panthenol) unterstützen die Heilung der Haut.
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Wann zum Arzt?
Wenn sich Blasen an der betroffenen Hautstelle bilden, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin zurate ziehen. Dasselbe gilt, wenn Übelkeit, Fieber, Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden auftreten.
Die Rolle von Honig bei Sonnenbrand
Honig wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und deshalb als Hausmittel bei Sonnenbrand eingesetzt. Tatsächlich enthält Honig Wirkstoffe, die gegen Bakterien wirken. Allerdings sollte kein Haushaltshonig für die Wundbehandlung verwendet werden, da er Verunreinigungen enthalten kann. Die Cochrane Collaboration hat alle vorhandenen Studien untersucht, die den Einfluss von medizinischem Honig auf die Wundheilung untersucht haben.
Vorbeugung ist besser als Nachsorge
Sonnenbrand ist vermeidbar, wenn man sich vor schädlichen UV-Strahlen schützt. Dabei hilft z. B. Sonnencreme.
Was tun, wenn es doch passiert ist?
Zu viel Sonne abgekriegt? Das kann jedem mal passieren. Wenn man sich deshalb zwar matt, aber nicht krank fühlt, können Ruhe und Abkühlung helfen, die Beschwerden zu lindern. Außerdem sollte man reichlich trinken - am besten Mineralwasser oder isotonische Getränke. Eine kühle, aber nicht eiskalte Dusche kann helfen, wenn der oder die Betroffene ansonsten gesund ist. Ältere Menschen, kleine Kinder oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten eher zu einem Schwamm oder Tuch mit kaltem Wasser greifen und die Haut feucht abwaschen.
Sonnenstich und Hitzeerschöpfung
Wer nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne jedoch unter Schwindel, Übelkeit und einem hochroten, schmerzendem Kopf leidet, hat womöglich einen Sonnenstich. Die Ursache: Zu viel Sonne reizt die Hirnhäute und lässt das Gehirn anschwellen. Betroffene sofort in eine schattige, kühle Umgebung hinlegen lassen. Wenn sich die Beschwerden durch die Sofortmaßnahmen bessern, ist ein Arztbesuch nicht zwingend nötig. Kindern und älteren Menschen wird allerdings geraten, den Verdacht auf Sonnenstich immer ärztlich abklären zu lassen.
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Von einer Hitzeerschöpfung spricht man, wenn bei längerer Hitzebelastung (oft in Verbindung mit körperlicher Anstrengung und wenig Flüssigkeitszufuhr) verstärkt Schweiß gebildet wird und der Körper auf den großen Flüssigkeits- bzw. Mineralstoffverlust reagiert. Bei ausgeprägten Beschwerden sollte ein Arzt verständigt werden.
Lebensbedrohlicher Hitzschlag
Achtung: Gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt innerhalb von 10 bis 15 Minuten stark an, kann dies auf einen möglicherweise lebensgefährlichen Hitzschlag hindeuten. Die Körpertemperatur kann in diesem Fall auf 41 Grad Celsius oder höher ansteigen. Weitere Beschwerden sind trockene, heiße Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Krämpfe, Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Bis zum Eintreffen des Arztes sollte der Körper mit allem, was zur Kühlung zur Verfügung steht, bedeckt werden.
Honig: Mehr als nur Süßkram
Honig ist nicht nur ein beliebtes Süßungsmittel, sondern auch ein Naturprodukt mit potenziellen heilenden Eigenschaften. Doch wie beeinflusst die Lagerung, insbesondere die Sonneneinstrahlung, die Qualität von Honig?
Die Zusammensetzung von Honig
Honig besteht hauptsächlich aus Zucker (Fruktose und Glukose), Wasser, Enzymen, Aminosäuren, Mineralstoffen und weiteren Zuckerarten. Durchschnittlich stecken in dem Bienenprodukt etwa 17 Prozent Wasser. In Blütenhonig sind Fruktose und Glukose zu 70 bis 80 Prozent, in Honigtauhonig zu 50 bis 65 Prozent vertreten.
Die Auswirkungen von Licht, Wärme und Sauerstoff
Licht, Wärme und Sauerstoff können die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs zerstören. Natürliche Säuren, Enzyme und der hohe Zuckergehalt machen Honig zwar haltbar, aber Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen können sich in diesem Milieu nicht vermehren und sterben sogar ab. Licht, Wärme und Sauerstoff zerstören jedoch schnell Vitamine und andere wertvolle Pflanzenstoffe des Honigs. Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind bei Erwärmung stabiler. Aromastoffe verlieren ihre Wirkung schon bei einer Temperatur von 35 Grad.
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Hydroxymethylfurfural (HMF)
Erwärmung setzt aber auch bei den Kohlenhydraten einen chemischen Prozess in Gang. Die Zuckerverbindungen spalten dabei Wasser ab. Daraus resultiert die Verbindung aus Hydroxymethylfurfural, in Kurzform HMF. Bei frisch geschleudertem Honig ist der HMF-Wert sehr gering. Nach einjähriger Lagerung bei Zimmertemperatur erhöht sich der Wert enorm. Dabei kann er den geforderten Maximalwert des Deutschen Imkerbundes von 15 mg/kg überschreiten. Auch bei Erwärmung steigt der HMF-Wert.
Die richtige Lagerung von Honig
Honig sollte immer dunkel und kühl gelagert werden. Bei Sonneneinstrahlung oder an einem warmen Ort leidet seine Qualität. Richtig aufbewahrt, ist er dagegen in vielen Fällen mehrere Jahre lang verwendbar. Eine kühle, trockene und dunkle Aufbewahrung von Honig bei 15 Grad ist ideal. Bei dieser Temperatur verändert sich die Honigstruktur laut neueren Studien gar nicht mehr. Luftdicht verschlossen verspricht der Honig so ewige Haltbarkeit. Schon bei einer Lagertemperatur von 18 Grad kann sich Feuchtigkeit im Honig ansammeln, die für eine frühzeitige Gärung sorgt.
Honig besitzt hygroskopische Eigenschaften, d.h. er zieht Wasser aus der Luft und lagert diese ein. Bei einem zu hohen Wassergehalt gärt das zuckerhaltige Produkt in Verbindung mit Hefe der Pollen. Durch die Gärung von Honig bildet sich auf seiner Oberfläche Schaum. Darunter liegt eine dunklere Schicht, unter der sich wiederum eine festere und hellere Lage absetzt. Gegorener Honig enthält keine schädlichen Stoffe und ist weiterhin genießbar. Er eignet sich noch sehr gut zum Backen.
Honig sollte nach Gebrauch luftdicht mit dem Deckel verschlossen werden. Zudem empfiehlt sich ein trockener Standort abseits von Herd und Wasserdampf. Honig nimmt gerne Geruchsstoffe auf.
Honig und seine Konsistenz: Kristallisation
Mit der Zeit kann roher Honig hart oder kristallin werden. Doch keine Sorge - das ist ein ganz natürlicher Prozess und kein Zeichen von schlechter Qualität. Die Kristallisation von Honig ist ein natürlicher Prozess, der durch den hohen Gehalt an Zucker, vor allem Glukose, entsteht. Honig besteht zu etwa 82 % aus Zucker und zu 18 % aus Wasser. Je mehr Glukose enthalten ist, desto schneller kristallisiert der Honig. Wichtig zu wissen: Dieser Prozess hat keinen Einfluss auf die Qualität oder Haltbarkeit des Honigs.
Wenn man seinen Honig wieder in eine flüssigere Konsistenz bringen möchte, sollte man dabei besonders schonend vorgehen, um die empfindlichen Enzyme und Nährstoffe zu schützen.
Honig verflüssigen: So geht's schonend
- Fülle warmes Wasser (ca. 40 °C) in eine Schüssel.
- Stelle das Honigglas in das warme Wasserbad. Achte darauf, dass kein Wasser in das Glas gelangt.
- Lasse den Honig langsam verflüssigen. Rühre ihn dabei gelegentlich um, um den Prozess zu beschleunigen.
Viele Menschen schätzen die feste Konsistenz von kristallisiertem Honig, da sie sich besonders gut auf Brot oder in Joghurt verteilen lässt. Die Kristallisation ist ein natürlicher Prozess und kein Makel. Sie zeigt, dass der Honig unbehandelt und hochwertig ist. Mit den oben genannten Methoden kann man ihn ganz leicht wieder verflüssigen, ohne seine wertvollen Inhaltsstoffe zu beeinträchtigen.
Die Bedeutung von Violettglas
Es gibt Diskussionen darüber, ob die Lagerung von Honig in Violettglas die Qualität besser erhält als in klarem oder braunem Glas. Einige Studien deuten darauf hin, dass Violettglas bestimmte Spektren des Lichts filtert, die die Inhaltsstoffe des Honigs schädigen könnten. Einige Imker haben Test durchgeführt, bei denen Honig in klare und Violettgläser gefüllt wurde, um die Unterschiede festzustellen.
Kräuterhonig: Ein natürliches Heilmittel
Honig kann auch mit Kräutern angereichert werden, um seine heilenden Eigenschaften zu verstärken. Thymian und Salbei sind beliebte Kräuter, die in Honig angesetzt werden, um für die Grippesaison gewappnet zu sein. Der Honig kann pur eingenommen werden oder in abgekühlten Tee gegeben werden.
Rezept für Kräuterhonig
- Die Kräuter fein hacken (dabei am besten ein eisenfreies Messer nutzen), den Thymian am besten etwas anmörsern.
- Die Kräuter ins saubere Glas geben und das Ganze mit Honig aufgießen.
- Den Ansatz nun 4 bis 6 Wochen ziehen lassen, dabei täglich einmal mit einem sauberen Löffel durchrühren, so dass die Kräuter wieder vollständig von Honig bedeckt sind.
- Der Ansatz darf auch auf keinen Fall in der Sonne stehen.
- Nach der Ziehzeit die Kräuter entnehmen und den Honig bei Bedarf pur oder - wie oben beschrieben - in abgekühlten Tee geben.
Bei sauberem Arbeiten sollte dieser Honig mindestens 6 Monate haltbar sein.
Waldhonig und Melezitose
Melezitose ist ein Dreifachzucker, der von Läusen ausgeschieden werden kann und so im Waldhonig vorkommt. Ist der Melezitose-Anteil im Honig hoch, kristallisiert er schnell und wird teilweise schon in den Waben so hart, dass Imker ihn nicht mehr schleudern können. Deshalb ist der „Zementhonig“ bei den meisten Imkern gefürchtet. Der Honig ist allerdings auch ungesund für die Bienen, man darf die Völker also keinesfalls auf Melezitose überwintern lassen.
Anzeichen für Melezitosehonig
- Hohe Zunahmen: Wenn die Tageszunahmen im Juli über drei Kilogramm liegen, ist das verdächtig. Bei Melezitose kann es auch zu Zunahmen von über acht Kilogramm pro Tag kommen.
- Honigwaben checken: Wer eine Honigwabe gegen die Sonne hält, sieht normal auch in Honigzellen den Zellboden, der aussieht wie ein Mercedes-Stern. Bei Zementhonig ist das nicht so: Hier ist der Honig so trüb, dass man den Zellboden nicht mehr erkennt. Der Melezitosehonig hat zudem eine Konsistenz wie Gelee und ist sandig, wenn man mit dem Finger durch die Wabe kratzt.
- Trockene Sommer: Früher gab es in manchen Regionen nur selten Melezitosehonig, heute oft alle zwei Jahre. Experten vermuten, dass es in trockenen und heißen Sommern mehr Melezitose gibt.
Maßnahmen bei Melezitosebefall
- Eventuell Abwandern: Die meisten Imker sehen Melezitose eher als Belastung denn als Segen. Dann kann es helfen abzuwandern.
- Mittelwände geben: Wer nicht abwandert, sollte im Honigraum sofort Mittelwände geben. Denn die Bienen bauen nun (im Gegensatz zur klassischen Waldtracht) noch gerne. So baut man sich einen Vorrat an Waben auf, ein Großteil kann nämlich später mit Zementhonig blockiert sein.
- Nicht unreif schleudern: Direkt nachdem die Bienen den Honig eingetragen haben, lässt er sich oft noch schleudern, bevor er in den Waben hart wird. Das ist zwar verlockend - man sollte aber keinesfalls Honig mit zu hohem Wassergehalt schleudern.
- Nicht als Futter lassen: Der Melezitosehonig eignet sich nicht als Winterfutter für die Bienen. Einerseits ist es für sie im Winter fast unmöglich, den harten Honig aufzulösen, andererseits leiden sie vom Waldhonig an Darmkrankheiten wie Ruhr oder Nosemose.
Gewinnung von Melezitosehonig
Wer den Honig doch noch schleudern will, muss ihn einmal von den Bienen umtragen lassen. Denn diese lösen ihn nochmals und reichern ihn mit Enzymen an, die den Zucker spalten.
- Honig entnehmen: Deshalb sollte man allen Melezitosehonig entnehmen - auch wenn noch welcher im Brutnest lagert!
- Waben wässern: Die Bienen brauchen viel Wasser, um den harten Honig zu lösen.
- Ins Volk einhängen: Nun hängt man die Waben zurück in starke Völker.
- Umtragen lassen: Nun muss man geduldig sein und die Bienen umtragen lassen. Dabei kann man die Waben zwischendurch immer wieder mit Wasser einsprühen und leere Waben gegen volle Zementhonigwaben tauschen.
- Erneut ernten: Ist der Honig umgetragen, kann man ihn - wie immer - schleudern. Er ist in den Waben nun flüssig wie klassischer Waldhonig.
Alternative Methoden zur Honigernte bei Melezitose
- Mit Walze stippen: Hier kann man den Honig mit einer Nadelwalze, die auch Heideimker verwenden, anstippen und dann schleudern.
- Waben pressen: Hier schneidet man die Waben aus den Rähmchen (geht besonders gut, wenn sie nicht gedrahtet sind), zerkleinert sie und presst sie aus. Hierfür gibt es eigene Pressen, mit denen man auch Olivenöl oder Apfelsaft pressen kann.
- Ausschmelzen: Eine weitere Möglichkeit ist es, die Melezitose-Waben in einem Deckelwachsschmelzer auszuschmelzen. Hier kann es aber sein, dass der Honig später Wärmeschäden hat.
Weitere Bienenprodukte und ihre Eigenschaften
Neben Honig produzieren Bienen auch andere wertvolle Produkte wie Gelee Royale und Propolis.
Gelee Royale
Gelee Royale ist ein Saft, der in der Fruchtsaftdrüse und der Oberkieferdrüse der 6 Tage alten Biene produziert und zunächst an die Bienenlarven gefüttert wird. Die Königinnenlarven bekommen weiterhin das Gemisch der Fruchtsaftdrüse und Oberkieferdrüse. Besonders unterstützend wirkt es bei chronischen Krankheiten, Hautproblemen, Schutz von Körperzellen und Bekämpfung von freien Radikalen.
Propolis
Propolis ist ein von Bienen hergestelltes Kittharz, womit sie ihre Waben abdichten, damit keine Feuchtigkeit, Kälte oder Schädlinge in die Waben gelangen. Auch Viren, Bakterien und andere Krankheiten werden so von den Waben und den Larven ferngehalten. Propolis ist nicht nur ein perfektes Dichtungsmittel, sondern wirkt auch noch antibakteriell und antiviral. Die Bienen nehmen das Harz aus den Knospen der Blüten und Baumrinden mit in den Bienenstock und vermengen diesen mit einem selbstproduzierten Drüsensekret.
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