Honig im Kopf: Eine Analyse von Inhalt, Kontroversen und Kritiken

"Honig im Kopf" ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahr 2014, die unter der Regie von Til Schweiger und Lars Gmehling entstand. Der Film behandelt das schwierige Thema Alzheimer auf eine Weise, die sowohl berührend als auch humorvoll sein soll. Im Zentrum der Geschichte steht die Beziehung zwischen dem an Alzheimer erkrankten Amandus und seiner Enkelin Tilda. Der Film war ein großer Publikumserfolg, zog aber auch Kontroversen und Kritik auf sich.

Inhalt

Die Geschichte beginnt mit Amandus Rosenbach (Dieter Hallervorden), einem ehemaligen Tierarzt, der zunehmend vergesslicher wird. Auf der Beerdigung seiner Frau Margarethe zeigt sich das Ausmaß seiner Alzheimer-Erkrankung. Sein Sohn Niko (Til Schweiger) beschließt, ihn bei sich und seiner Familie in Hamburg aufzunehmen.

Das Zusammenleben gestaltet sich jedoch schwierig. Amandus' zunehmende Verwirrtheit führt zu Spannungen zwischen Niko und seiner Frau Sarah (Jeanette Hain). Tilda (Emma Schweiger), die Enkelin von Amandus, hat ein besonders enges Verhältnis zu ihrem Großvater und leidet unter seiner Krankheit.

Als Niko seinen Vater in eine Betreuungseinrichtung geben will, schmiedet Tilda einen Plan: Sie entführt Amandus und reist mit ihm nach Venedig, den Ort, an dem er einst seine Flitterwochen verbrachte. Sie hofft, dass die vertrauten Erinnerungen ihm helfen könnten.

Die Reise verläuft turbulent. In Bozen verliert Amandus den Überblick und steigt versehentlich aus dem Zug. Tilda zieht die Notbremse und versteckt sich mit ihm auf der Bahnhofstoilette. Später finden sie Unterschlupf bei Erdal, einem hilfsbereiten Reinigungskraft, der ihnen eine Mitfahrgelegenheit in einem Schaftransporter organisiert. Ihre Flucht endet schließlich in einem Kloster, wo sie bis nach Venedig gebracht werden.

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In Venedig findet Tilda ihren Großvater auf einer Bank wieder, auf der er einst mit seiner Frau saß. Er erkennt sie jedoch nicht mehr. Niko und Sarah holen die beiden nach Hause. Sarah kündigt ihren Job, um Amandus zu pflegen, und ihre Ehe stabilisiert sich. Amandus erlebt noch einige glückliche Momente, bevor er in Tildas Beisein stirbt.

Darsteller

Die Besetzung von "Honig im Kopf" trug maßgeblich zum Erfolg des Films bei:

  • Dieter Hallervorden als Amandus Rosenbach: Hallervorden, der vor allem für seine komischen Rollen bekannt war, brilliert in der Rolle des Alzheimer-kranken Amandus. Er verleiht der Figur Würde und Verletzlichkeit.
  • Emma Schweiger als Tilda Rosenbach: Emma Schweiger, Til Schweigers Tochter, spielt die Rolle der Tilda mit kindlicher Natürlichkeit und Entschlossenheit.
  • Til Schweiger als Niko Rosenbach: Til Schweiger verkörpert den überforderten Sohn und Vater, der zwischen Beruf, Familie und der Pflege seines Vaters hin- und hergerissen ist.
  • Jeanette Hain als Sarah Rosenbach: Jeanette Hain spielt die Rolle der Sarah, Nikos Frau, die mit der Situation zunehmend überfordert ist.

Produktion

Die Dreharbeiten zu "Honig im Kopf" fanden zwischen April und Juli 2014 in Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Südtirol und Venedig statt. Das Herrenhaus Altfresenburg diente als Wohnhaus der Filmfamilie Rosenbach.

Til Schweiger bereitete sich sorgfältig auf den Film vor und sprach zur Vorbereitung mit dem Hirnforscher Gerald Hüther. Er verbrachte auch eine Woche in einer Demenz-WG, um sich ein besseres Bild von der Krankheit zu machen. Dieter Hallervorden bereitete sich ebenfalls intensiv auf seine Rolle vor. Er besuchte eine Vorstellung von Emma Schweiger und dachte zwei Monate über die Rolle nach. Hallervorden hatte auch persönliche Erfahrungen mit Demenz, da seine Mutter jahrelang an der Krankheit litt.

Kontroversen und Kritik

Trotz des großen Publikumserfolgs gab es auch Kritik an "Honig im Kopf". Einige Kritiker bemängelten, dass der Film das Thema Alzheimer zu sentimental und vereinfachend darstelle. Andere kritisierten den Humor des Films als unpassend und pietätlos.

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Einige Kritikpunkte betrafen auch die schauspielerische Leistung von Emma Schweiger. Ihr wurde vorgeworfen, hölzern und wenig überzeugend zu spielen. Til Schweiger verteidigte seine Tochter jedoch und betonte, dass sie die Rolle der Tilda authentisch und natürlich verkörpere.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Til Schweiger und Dieter Hallervorden war von Spannungen geprägt. Es kam zu Auseinandersetzungen am Set, da Hallervorden mit Schweigers Regiestil nicht einverstanden war. Hallervorden fühlte sich von Schweiger nicht respektiert und kritisierte dessen mangelnde Erfahrung im Theaterbereich. Trotz der Spannungen lobte Schweiger Hallervordens schauspielerische Leistung und betonte, dass er eine grandiose Darstellung aus ihm herausgeholt habe.

Ein weiterer Kritikpunkt betraf den Filmschnitt. Einige Kritiker bemängelten, dass der Schnitt unruhig und unmotiviert sei.

Rezeption

Trotz der Kritik war "Honig im Kopf" ein großer Erfolg an den Kinokassen. In Deutschland erreichte der Film 7,19 Millionen Kinobesucher und war damit der erfolgreichste im Jahr 2014 gestartete Kinofilm. Er belegt den 6. Platz der erfolgreichsten deutschen Filme in der Bundesrepublik seit 1968.

Der Film wurde auch international erfolgreich und in mehrere Sprachen übersetzt. Es gab auch eine US-amerikanische Neuverfilmung mit dem Titel "Head Full of Honey".

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Themen und Motive

"Honig im Kopf" behandelt eine Reihe von wichtigen Themen und Motiven:

  • Alzheimer und Demenz: Der Film thematisiert die Auswirkungen der Alzheimer-Krankheit auf die Betroffenen und ihre Familien. Er zeigt, wie die Krankheit das Gedächtnis, die Orientierung und die Persönlichkeit der Betroffenen verändert.
  • Familie und Zusammenhalt: Im Zentrum der Geschichte steht die Familie Rosenbach, die mit der Herausforderung der Alzheimer-Erkrankung von Amandus konfrontiert wird. Der Film zeigt, wie die Familie trotz der Schwierigkeiten zusammenhält und versucht, Amandus zu unterstützen.
  • Kindliche Perspektive: Die Geschichte wird aus der Perspektive der elfjährigen Tilda erzählt. Ihre kindliche Unbefangenheit und ihr liebevoller Umgang mit ihrem Großvater bieten einen neuen Blickwinkel auf das Thema Alzheimer.
  • Erinnerung und Verlust: Der Film thematisiert die Bedeutung von Erinnerungen für die Identität und das Wohlbefinden der Menschen. Er zeigt, wie der Verlust von Erinnerungen durch die Alzheimer-Krankheit zu Verunsicherung und Angst führen kann.
  • Reise als Heilung: Die Reise nach Venedig symbolisiert den Versuch, die verlorenen Erinnerungen von Amandus wiederzufinden und ihm ein Stück seiner Vergangenheit zurückzugeben.

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