Manuka-Honig und seine Wirkung auf Helicobacter pylori: Studien und Erkenntnisse
Manuka-Honig, ein besonderer Honig aus Neuseeland, hat in den letzten Jahren aufgrund seiner außergewöhnlichen Eigenschaften und potenziellen gesundheitlichen Vorteile viel Aufmerksamkeit erregt. Insbesondere seine Wirkung gegen das Bakterium Helicobacter pylori, das häufig Magengeschwüre und andere Magen-Darm-Probleme verursacht, ist Gegenstand zahlreicher Studien. Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema und gibt einen umfassenden Überblick über die Anwendung und Bedeutung von Manuka-Honig im Kampf gegen Helicobacter pylori.
Was ist Manuka-Honig?
Manuka-Honig entsteht, wenn Bienen den Nektar des Manuka-Strauches (Leptospermum scoparium) sammeln, der in den bergigen Regionen Neuseelands beheimatet ist. Das indigene Volk der Maori nutzt diesen Honig seit Jahrhunderten zur Behandlung von Entzündungen und Infektionen. Was Manuka-Honig von herkömmlichen Honigen unterscheidet, ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO), einem Zuckerabbauprodukt, das im Bienenstock entsteht, wenn die Bienen den gesammelten Nektar in die Waben einlagern.
Qualitätsmerkmale von Manuka-Honig
Die Qualität von Manuka-Honig wird anhand des MGO-Gehalts oder des UMF (Unique Manuka Factor) bewertet. Ein höherer MGO-Wert deutet auf eine stärkere antibakterielle Wirkung hin. Renommierte und unabhängige Honiglabore analysieren den MGO-Gehalt, um die Qualität zu gewährleisten. In Neuseeland wird oft der UMF-Wert verwendet, der einfach in den MGO-Wert umgerechnet werden kann.
Die antimikrobielle Wirkung von Manuka-Honig
Manuka-Honig wirkt multifaktoriell. Seine antimikrobiellen Eigenschaften beruhen hauptsächlich auf dem enthaltenen Methylglyoxal (MGO). Im Vergleich zu normalem Honig enthält Manuka-Honig deutlich höhere Konzentrationen von MGO. Während normaler Honig seine antibakterielle Wirkung hauptsächlich durch Wasserstoffperoxid erzielt, beruht die besondere Wirkung von Manuka-Honig auf seinem hohen MGO-Gehalt.
Studien zur Wirkung von Manuka-Honig auf Helicobacter pylori
Wissenschaftliche Studien, insbesondere von der University of Wakaito in Neuseeland, haben gezeigt, dass Manuka-Honig das Wachstum von Helicobacter pylori deutlich hemmen kann - und das bereits in relativ niedriger Konzentration. Eine Konzentration von nur 5 % Manuka-Honig kann Helicobacter pylori abtöten. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Manuka-Honig eine vielversprechende natürliche Alternative oder Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen sein könnte.
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Professor Thomas Henle vom Institut für Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden erforscht seit Jahren die Wirkung von Manuka-Honig. Seine Untersuchungen ergaben, dass das im Honig enthaltene Methylglyoxal für die stark antibakterielle Wirkung verantwortlich ist. Er ist der Meinung, dass Manuka-Honig in Zukunft möglicherweise zu einem wirksamen Heilmittel gegen Helicobacter pylori führen könnte.
Anwendung von Manuka-Honig bei Helicobacter pylori-Infektionen
Fachärzte für Naturheilverfahren empfehlen Manuka-Honig vor allem bei Entzündungen und Infektionen, einschließlich durch Helicobacter pylori verursachte Magenschleimhautentzündungen. Bei Patienten mit Magenschleimhautentzündungen kann sich der Manuka-Honig wie eine schützende Decke über die Magenschleimhaut legen und verhindern, dass sich die magensäureunempfindlichen Helicobacter pylori-Bakterien dort einnisten.
Die empfohlene Einnahme bei akuten inneren Entzündungen beträgt zweimal täglich einen Esslöffel Manuka-Honig. Wichtig ist, den Honig morgens auf nüchternen Magen pur in den Mund zu nehmen und ihn dort zwei bis drei Minuten zu behalten, bevor er eingespeichelt und runtergeschluckt wird. So können die heilsamen Wirkstoffe des Honigs bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Weitere gesundheitliche Vorteile von Manuka-Honig
Neben seiner Wirkung gegen Helicobacter pylori bietet Manuka-Honig eine Reihe weiterer gesundheitlicher Vorteile:
- Wundheilung: Manuka-Honig kann äußerlich auf Wunden aufgetragen werden, um die Heilung zu fördern. Er sorgt dafür, dass die Wunde feucht bleibt, und seine antibakteriellen Eigenschaften sollen die Heilung fördern. Allerdings sollten Wunden nicht mit herkömmlichem Manuka-Honig behandelt werden, sondern nur in Absprache mit einem Arzt, da herkömmlicher Manuka-Honig Bakterien oder Sporen enthalten kann, die in offenen Wunden problematisch sein könnten. Für die Wundversorgung wird medizinischer Honig verwendet, der speziell für diesen Zweck sterilisiert und standardisiert ist.
- Entzündungshemmende Wirkung: Manuka-Honig wirkt entzündungshemmend und kann bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mundraum oder am Zahnfleisch eingesetzt werden.
- Antimykotische Wirkung: Manuka-Honig weist eine beeindruckende antimykotische Wirkung auf und eignet sich daher auch sehr gut zur komplementären Therapie bei Pilzerkrankungen aller Art.
- Erkältungen und Atemwegsinfektionen: Bei Erkältungen und Infekten mit Husten und Halsschmerzen kann man mehrmals täglich einen Teelöffel Manuka-Honig auf der Zunge zergehen lassen. Vor dem Schlafengehen kann der Honig an die inneren Nasenwände gestrichen werden, so dass er über Nacht auf die Schleimhäute einwirken kann.
- Hautpflege: Manuka-Honig kann als Maske auf die Haut aufgetragen werden, um die Hautgesundheit zu fördern. Er kann auch bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen und Psoriasis hilfreich sein.
Worauf Sie beim Kauf von Manuka-Honig achten sollten
Angesichts der hohen Preise und der potenziellen Fälschungen ist es wichtig, beim Kauf von Manuka-Honig auf bestimmte Qualitätsmerkmale zu achten:
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- MGO-Wert: Achten Sie auf einen MGO-Wert von mindestens 100, da erst ab diesem Wert das Methylglyoxal seine volle Wirkung entfalten soll. Wer einen akuten Infekt bekämpfen möchte, sollte einen MGO-Wert ab 400 aufwärts wählen.
- UMF-Wert: Alternativ zum MGO-Wert kann auch der UMF-Wert (Unique Manuka Factor) als Qualitätsmerkmal dienen. Ein UMF-Wert von 5+ bis 20+ deutet auf eine gute Qualität hin.
- Fernmark-Label: Kunden, die möglichst sicher gehen wollen, dass sie keine Fälschung kaufen, sollten sich am Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung orientieren. Firmen, die ihre Gläser damit ausstatten, werden von der neuseeländischen Regierung als seriöse Unternehmen anerkannt und regelmäßig überprüft.
- Hersteller und Herkunft: Manuka-Honig sollte ausschließlich aus Neuseeland importiert werden. Achten Sie auf transparente Angaben zum Hersteller und zur Herkunft des Honigs.
Manuka-Honig und Diabetes
Diabetiker sollten bei der Einnahme von Manuka-Honig vorsichtig sein, da in ihrem Blut aufgrund einer Stoffwechselstörung bereits ohnehin erhöhte MGO-Werte zu finden sind. Einer äußerlichen Anwendung steht hingegen auch bei Diabetikern nichts im Wege.
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