Herpes mit Honig behandeln: Studien und natürliche Behandlungsansätze

Herpes ist eine Viruserkrankung, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Es gibt zwei Haupttypen: HSV-1, der hauptsächlich Lippenherpes (Herpes labialis) verursacht, und HSV-2, der Genitalherpes (Herpes genitalis) auslöst. Schätzungsweise 50 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen HSV-1 in sich. Die Übertragung von HSV-1 erfolgt häufig über Speichelkontakt, beispielsweise durch Küssen oder das gemeinsame Benutzen von Besteck, Gläsern und Zahnbürsten.

Herpes-Infektion und ihre Symptome

Der erste Ausbruch einer Herpes-Infektion wird als Primärinfektion bezeichnet und dauert etwa 10 bis 14 Tage. Typische Symptome sind allgemeine grippeähnliche Beschwerden und die charakteristischen Herpesbläschen. Beim Genitalherpes treten schmerzhafte Bläschen um die Genitalien oder den Anus auf, bei Frauen oft in Verbindung mit Ausfluss. Nach der Primärinfektion kann es bei manchen Menschen zu regelmässigen erneuten Ausbrüchen kommen, während andere symptomfrei bleiben, obwohl das Virus weiterhin im Körper vorhanden ist. Viele Menschen (etwa 4 von 5) wissen nicht, dass sie das Virus tragen, da die Primärinfektion unbemerkt verläuft und sie später symptomfrei bleiben.

Ein starkes Immunsystem kann das Virus unterdrücken, sodass es nicht zu Ausbrüchen kommt. Stress kann das Immunsystem jedoch erheblich schwächen. Daher ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und ein effektives Stressmanagement zu betreiben, um langfristig Herpes-Ausbrüche zu reduzieren. Dieser Aspekt wird in der schulmedizinischen Therapie oft vernachlässigt.

Schulmedizinische Behandlung und ihre Nebenwirkungen

Äusserlich angewendete Cremes und Tabletten enthalten oft Anti-Herpes-Wirkstoffe wie Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir oder Penciclovir. Diese Wirkstoffe sollen die Vermehrung der Herpesviren unterbinden und die Zeitspanne zwischen den Ausbrüchen verlängern. Allerdings können sie auch unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall verursachen, was auf eine Reizung der Darmschleimhaut und eine Störung der Darmflora hindeutet. Während eines Ausbruchs sollte jeder sexuelle Kontakt vermieden werden, um eine Ansteckung zu verhindern.

Natürliche Behandlungsmethoden

Honig als antimikrobielles Mittel

Honig ist seit Jahrhunderten für seine antimikrobiellen und wundheilenden Eigenschaften bekannt. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer geeigneten Option bei der Behandlung von Herpes. Honig enthält pflanzliche Bestandteile wie Propolis, die antimikrobielle Eigenschaften besitzen. Sobald sich der Herpes bemerkbar macht, kann man etwas Honig auf die betroffene Hautstelle auftragen und etwa 10 Minuten einwirken lassen. Honig kann auch die offenen Stellen verschliessen und so das Ansteckungsrisiko reduzieren. Bei der Wahl des Honigs sollte man berücksichtigen, dass die Intensität der antimikrobiellen Wirkung je nach Sorte variiert. Manuka-Honig, der aus den Blüten der Südseemyrte gewonnen wird, enthält den Inhaltsstoff Methylglyoxal und gilt als besonders wirksam.

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Propolis: Das Antibiotikum der Bienen

Propolis ist ein antibiotisch wirksamer Stoff, der von Bienen hergestellt wird, um den Bienenstock vor Infektionen zu schützen. Eine grosse Studie mit 90 Teilnehmern, die an Genitalherpes litten, untersuchte die Wirkung von Propolis-Creme im Vergleich zu Aciclovir-Creme und einer Placebo-Creme. Eine weitere Studie verglich die Behandlung von Herpesausbrüchen mit Honig und Aciclovir. Die Ergebnisse zeigten, dass Honig die Dauer der Herpesepisode, das Schmerzempfinden, die Verkrustung und die Heilungszeit sowohl bei Lippenherpes als auch bei Genitalherpes deutlich günstiger beeinflusste. In einigen Fällen kam es sogar zu einer kompletten Remission der rezidivierenden Herpesgeschwüre. Im Vergleich dazu traten unter Acyclovir keine Rezidive auf, aber einige Patienten entwickelten Juckreiz.

Propolis besitzt antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften und trägt somit zur Erhaltung der Gesundheit des Bienenstocks bei. Der heilend unterstützende Effekt von Propolis bei Herpesinfektionen konnte in randomisierten Studien am Menschen belegt werden. Die Herpesbläschen heilten schneller ab. Ähnliche Effekte konnten im Tiermodell auch für den Lippenherpes gezeigt werden. Propolis ist in seiner Wirkung als Hausmittel noch effektiver und wertvoller als Honig, da es eine antioxidative und antibiotische, aber auch eine antivirale Wirkung besitzt. Als Hausmittel gegen Lippenherpes kann man entweder eine Propolissalbe oder einen Lippenbalsam mit Propolis auf die Bläschen auftragen oder sie vorsichtig mit einem Wattestäbchen und einer 30%igen Propolis-Tinktur betupfen.

Weitere natürliche Heilmittel

  • Teebaumöl: Teebaumöl wird aufgrund seiner stark antimikrobiellen Wirkung oft als Allheilmittel gefeiert. Es kann in winzigen Mengen auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um die Viren zu bekämpfen.
  • Zitronenmelisse: Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Anti-Herpes-Wirkung von Zitronenmelisse belegen. Sie hindert die Herpesviren daran, in die Körperzellen einzudringen.
  • Aloe vera: Aloe vera verbesserte in Studien signifikant manche Symptome. Bei Männern mit offenen Stellen durch Genitalherpes heilte die Anwendung von 0,5-prozentiger Aloe-Creme schneller als mit einer Placebo-Creme.
  • Knoblauch: Knoblauch wird traditionell zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Einige Betroffene berichten, dass Herpesbläschen rasch verschwinden, wenn sie mit dem Saft einer frisch aufgeschnittenen Knoblauchzehe betupft werden.
  • Gewürznelken: Gewürznelken sind reich an antioxidativ und antiviral wirksamen Bestandteilen. Studien haben gezeigt, dass Eugeniin gegen Herpes wirksam ist und sogar Aciclovir-resistente Herpesviren in ihrer Aktivität einschränken kann.
  • Rote Meeresalgen: Bestimmte Arten roter Meeresalgen von der Küste Irlands sollen ebenfalls bei der Behandlung von Herpes hilfreich sein.

Vorbeugende Massnahmen und langfristige Strategien

Um den nächsten Ausbruch zu verhindern, ist es wichtig, die Darmgesundheit zu optimieren, den Körper zu entgiften und zu entsäuern, das Immunsystem zu entlasten und das Körpermilieu so zu verändern, dass es für Viren unattraktiv wird.

Darmgesundheit und Immunsystem

Der Darm spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem. In der Darmschleimhaut des Dünndarms befinden sich ein Grossteil (70 bis 80 Prozent) unseres spezialisierten Immunsystems in Form von Lymphfollikeln. Eine Darmsanierung kann gleichzeitig eine Entgiftung des Organismus bewirken.

Ernährung und Mikronährstoffe

Eine ausgewogene Ernährung, die den Körper nicht belastet und ihm die für eine Virenabwehr benötigten Mikronährstoffe liefert, ist essenziell. Antioxidativ sowie antiviral wirksame sekundäre Pflanzenstoffe aus frischen und pflanzlichen Lebensmitteln liefern dem Immunsystem wertvolle Hilfsstoffe. Bei Knappheit an Frischkost können Antioxidantien in hochwertiger Qualität ergänzt werden.

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Phytotherapeutika und Naturheilmittel

Nach der Umsetzung der genannten Basismassnahmen können Phytotherapeutika und Naturheilmittel zum Einsatz kommen. Curcuma enthält den sekundären Pflanzenstoff Curcumin, der antivirale und herpeshemmende Eigenschaften aufweist. Auch Süssholz (Glycyrrhiza glabra) hat eine antivirale Wirkung. Die peruanische Heilpflanze Uña de Gato (Katzenkralle) gibt es in verschiedenen Verabreichungsformen. Heilpilze wie der Reishi-Pilz können ebenfalls bei Herpes eingesetzt werden, da sie sowohl im akuten Fall die Viren bekämpfen als auch langfristig das Immunsystem stärken.

Stressbewältigung

Stress kann das Immunsystem schwächen und Herpesausbrüche begünstigen. Daher ist es wichtig, Stressbewältigungstechniken zu erlernen und anzuwenden.

Aminosäuren: Arginin und Lysin

Die Aminosäuren Arginin und Lysin sollen eine gegensätzliche Wirkung auf Herpes haben. Da das Virus Arginin zur Vermehrung nutzt, wird empfohlen, bei den ersten Anzeichen von Herpes sofort Lysin einzunehmen (1 bis 3 Gramm). Hohe Dosen Lysin sollten jedoch nur bei einer gleichzeitig geringen Zufuhr von Arginin eingenommen werden, um eine Verengung der Blutgefässe zu vermeiden. Auch die Einnahme von Calciumpräparaten sollte vermieden werden, da Lysin die Calciumresorption unverhältnismässig stark fördern kann. Alternativ kann man argininreiche Lebensmittel meiden.

Weitere Tipps und Ratschläge

  • Hygiene: Achten Sie auf Hygiene, um eine weitere Verbreitung der Viren zu vermeiden. Tragen Sie die Substanzen mit einem Wattestäbchen auf und waschen Sie sich danach gründlich die Hände.
  • Vermeidung von Reizungen: Vermeiden Sie reizende Substanzen wie Zahnpasta oder Zitronensaft, die die Haut zusätzlich belasten können.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Schützen Sie Ihre Haut und Lippen vor aggressiver UV-Strahlung, da Sonnenlicht Herpes begünstigen kann.
  • Feuchtigkeit: Halten Sie Ihre Haut geschmeidig, um das Eindringen von Krankheitserregern zu erschweren.

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