Heidi Schokolade, Rumänien und meine Kindheitserinnerungen

Dieser Artikel wirft einen Blick zurück auf eine Kindheit in Rumänien, die von den Herausforderungen einer kommunistischen Diktatur geprägt war, sowie auf die Geschichte der Heidi Schokolade und die Wahrnehmung Rumäniens in Europa. Er verbindet persönliche Erinnerungen mit wirtschaftlichen und politischen Aspekten, um ein vielschichtiges Bild zu zeichnen.

Kindheit in Rumänien: Eine Zeit des Mangels und der Kreativität

Meine Kindheit war schön, trotz Mangel und der Gesetze einer kommunistischen Diktatur. Da ich nichts anderes kannte, war ich glücklich. Meine Familie tat alles, damit mein Bruder und ich es gut hatten.

Meine Oma aus Siebenbürgen backte immer gerne, trotz des Mangels. Wir mussten oft Schlange stehen, für Butter, Klopapier und Fleisch. Die Supermärkte waren meistens leer. Man hörte von Nachbarn, dass "es etwas gibt" oder dass "sie Ware bekommen haben". Dann musste man alles stehen und liegen lassen und zum Laden gehen. Anfangs waren die Verkäufer großzügiger, aber zum Ende hin wurden die Rufe lauter, weniger zu verkaufen, damit es für mehrere reicht.

Es gab auch "Shops" in Hotels mit ausländischer Ware, die man mit Dollar kaufen konnte. Aber Dollar durfte man nicht besitzen. Wer dort gesehen wurde, hatte ein Problem.

In Bukarest war nicht alles rationalisiert, aber man bekam nur etwas, wenn es etwas gab und wenn man früh genug in der Schlange stand. Unsere Familie in Siebenbürgen hatte es schwerer - dort gab es Rationen: 1/4 Brot pro Tag, 10 Eier im Monat, 1x im Monat Butter. Ende der 80er bekamen wir auch in Bukarest 1,5 Liter Öl / Monat, 1 Kg Zucker pro Monat. Salami gab es nur 200 g geschnitten. Orangen, Zitronen und Bananen gab es nur einmal im Winter mit Schlangen von bis zu 6 Stunden für 4 Orangen. Benzin war eine Geschichte für sich: kilometerlange Schlangen für den Urlaub. Oder überhaupt. An Sonntagen durfte man nur alle zwei Wochen fahren: eine Woche die Autos mit gerader Endzahl im Kennzeichen, eine Woche die mit der ungeraden Zahl. Für den Sommer hatte man sich Benzinvorräte in Kanistern zugelegt, obwohl das verboten war.

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Wir fuhren immer zu den Großeltern nach Siebenbürgen, die einen Garten hatten und Gemüse und Obst anbauten, oder in die Berge oder ans Meer. Dafür musste man beim Nationalen Tourismusbüro Schlange stehen, um Tickets zu bekommen.

Urlaubserlebnisse im Osten

Ins Ausland durften wir nur in die Oststaaten. 1984 waren wir in Bulgarien am Meer. Meine Mutter war als Neunzehnjährige mit ihren Eltern in Ungarn, der Tschechoslowakei und in der DDR. Ich war nach der 6. Klasse in Polen mit anderen Pionieren. Eine Klassenkameradin durfte mit ihrem Vater nach Frankreich!

Im Winter war es oft ungemütlich. Die Zentralheizung wurde erst freigegeben, wenn es drei Nächte hintereinander weniger als 10 Grad draußen gab. Oft trugen mein Bruder und ich Mützen im Haus. Manchmal wurde auch der Strom gekappt.

Schulzeit und Pionierleben

In die Schule gingen wir gerne, es war eine gute Schule. Unsere Grundschule war eine "Protokollschule", da gingen auch Kinder von Parteimitgliedern, von Securitate-Offizieren, von gut situierten Direktoren hin. Aber auch "normale" Kinder wie wir. Aus unserer Schule wurden Kinder ausgesucht, die der Familie Ceausescu Blumen überreichen durften. Dafür mussten sie in Quarantäne bleiben. Ich war froh, dass ich nicht dazu gehörte - mein Vater war nicht Mitglied der Securitate.

Einmal musste ich ein Gedicht im Fernsehen aufsagen, zum Geburtstag der Frau Ceausescu, weil ich blond und hübsch genug fürs Fernseher war. Ich war davor krank, hatte keine Lust, das auswendig zu lernen, man konnte aber auch schwer “nein” sagen… so dass meine Mutter mit mir das Gedicht so oft übte - Betonung inklusive -, dass ich das heute noch perfekt kann! Leider.

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Bis zur Wende mussten wir Uniform tragen - in den ersten vier Klassen ein blau-weiß kariertes Kleid mit weißem Kragen, mit blauer Schürze und weißem Haarband, später die Pionieruniform mit Krawatte. Ab der 5. Klasse ein dunkelblaues Etuikleid mit einer hellblauen Bluse. Die Jungs die blau-karierten oder hellblauen Hemden mit Anzug. Die Uniformen waren recht teuer, waren aber Pflicht.

Vitamin B und Bestechung

In meiner Klasse gab es zwei Mädchen, von denen ich wusste, dass sie von ganz viel Vitamin B verfügten. Eine davon war die Tochter eines Direktors einer Baufirma. Der ließ oft die Schule neu streichen und das Parkett versiegeln - auf Firmenkosten - so dass die Tochter “natürlich” ganz gute Noten hatte. Das zweite Mädchen war noch eine Nummer “wichtiger” - ihre Oma war Kultus- und Erziehungsministerin! Sie kamen jeden Morgen mit Auto und Chauffeur zur Schule. Die Ministerin kam jeden Tag in die Klasse und erkundigte sich darüber, wie sich ihre Enkelin so machte. Die war aber nicht besonders brillant der Schule, es wurden aber dennoch gute Noten gegeben.

Als ich in der 7. Klasse war, sagte mir meine Klassenlehrerin, ich soll bitte zuhause ausrichten, dass meine Eltern ihr noch keine Geschenke gebracht haben. Sie war es offensichtlich von anderen gewohnt. Wir haben nie was “geschenkt”, außer Blumen am Ende des Schuljahres. Im Allgemeinen war und ist die Bestechung in Rumänien leider noch durchaus ein Thema.

Meine Eltern hatten meinem Bruder und mir immer betont, wie wichtig es war, dass wir gut lernten, für uns, für unser Leben. Dass andere Kinder es vielleicht jetzt leicht hatten, weil sie Beziehungen hatten, dass sie diese aber womöglich nicht immer haben werden, und dann würden sie da stehen, wenn sie nicht auch selber etwas lernen würden… Und so ist es auch gekommen. Die Aufnahmeprüfung am besten Gymnasium der Stadt haben mein Bruder und ich mit eigenem Wissen und aus eigenen Kräften bestanden, später dann auch die für die Uni. Vielleicht bin ich ein Streber, es ging damals aber nicht anders. Man wusste, dass man einen guten Arbeitsplatz bekam - in Bukarest und nicht irgendwo in der Provinz - wenn man gute Noten hatte. Die besten eines Jahres - zum Beispiel beim Medizinstudium - durften in Bukarest bleiben, die anderen wurden Dorfärzte irgendwo. Nach der Wende bekamen wir nach und nach eine Marktwirtschaft, die Sicherheit eines Arbeitsplatzes fiel weg, eigenes Können wurde aber umso wichtiger.

Westliche Einflüsse und die Wende

1986 habe ich meinen ersten Film auf Video gesehen und zwar bei diesem Mädchen eben, mit dem Baudirektor als Vater. Videorecorder hatten nur ganz wenige und wenn man eine Kassette bekam, packte man sie, wenn man damit unterwegs war, in weißem Papier ein, damit keiner sehen konnte, dass das eine war.

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Meine erste Barbiepuppe bekam ich mit 14, als Nachbarn in Frankreich waren und mir eine mitbrachten.

Bei der Wende 1989 war ich gerade 15 und furchtbar erschreckt von den Geschehnissen. Kurz davor waren wir auf Klassenfahrt in den Bergen. Unser Klassenlehrer hörte heimlich das verbotene Radio Freies Europa und kriegte mit, was in (Ost)Europa gerade los war. Es war richtig schlimm, in Rumänien gab es ja die einzige blutig verlaufende Revolution in Osteuropa. Wir wohnten nah am Regierungs- und Fernsehgebäude, vielleicht 1 km Luftlinie. Da war viel los.

Heidi Chocolat Group AG übernimmt Schwermer Dietrich Stiel GmbH

Die Heidi Chocolat Group AG mit Sitz in Zug/Schweiz übernimmt die Schwermer Dietrich Stiel GmbH in Bad Wörishofen. Heidi ist ein auf hochwertige Schokolade spezialisiertes Unternehmen mit Produktionsstandorten in Wien und Bukarest.

Kaffeekultur in Europa

Beim Gedanken an das Kaffeehaus kommt manchen vielleicht nicht Deutschland, sondern zuerst Wien in den Sinn. Laut einer Legende soll das Gasthaus Zur blauen Flasche das älteste Wiener Lokal sein, in dem Kaffee serviert wurde. Hinter der Eröffnung im Jahr 1687 steckt der Geschäftsmann, Dolmetscher und Spion Kolschitzky, der Rumänisch als auch Türkisch sprach. Nach neueren Erkenntnissen wurde das allererste Wiener Kaffeehaus von armenischen Handelsmann Johannes Theodat eröffnet.

Bis heute ist das Wiener Kaffeehaus ein gewichtiger Teil der Österreichischen Tradition und trägt zum Ruf von Wien als lebenswerter Stadt bei. Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig schrieb in seinen Memoiren Die Welt von Gestern über seine Wiener Jugend, dass das Wiener Kaffeehaus „eine Institution besonderer Art darstellt, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist“.

In Venedig servierten Wasser- und Eisläden schon im 17. Jahrhundert Kaffee und 1720 folgte das erste Kaffeehaus. Schnell wurde das Caffè Florian beliebter Treffpunkt der Venezianer, und bald gab es auf dem Markusplatz 30 Kaffeehäuser.

Auch in Paris waren das Kaffeehaus seit dem 17. Jahrhundert Zentrum des intellektuellen, künstlerischen und politischen Lebens. Das Café de la Paix im 9. Arrondissement ist das älteste erhaltene Kaffeehaus von Paris und eines der bekanntesten Cafés der Stadt.

Deutschland ist hinter Skandinavien zweitgrößter Kaffeekonsument Europas, aber nicht gerade für Kaffeehaus-Kultur bekannt.

Kontroverse um angebliche Kinderarbeit in Rumänien

In Rumänien erhitzt ein möglicher Fall illegaler Kinderarbeit die Gemüter: Die britische Boulevardzeitung "The Sun" schreibt, dass mehrere arme Familien im Nordwesten des Landes Plastik-Spielzeug für Kinder-Überraschungseier in Heimarbeit zusammensetzen. Nach der Veröffentlichung des Berichts hat die rumänische Polizei Ermittlungen aufgenommen. Auch das Jugendamt wurde eingeschaltet. Untersucht wird, ob die Familie ihre Kinder zur Arbeit gezwungen und somit ausgebeutet hat. Inzwischen hat ein Sprecher von Ferrero angekündigt, die Verträge mit der Fabrik zu kündigen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.

Die Mutter der Kinder wies die Geschichte der britischen Boulevardzeitung im rumänischen Radio-Sender DigiFM als Inszenierung zurück.

Rumänische Journalisten vermuten schon seit längerem, dass ihre britischen Kollegen die Stimmung in Großbritannien gegen mögliche Armutseinwanderer aus Rumänien anheizen. Umso wichtiger ist es, dass die Behörden in diesem Fall den Sachverhalt schnell aufdecken. Kinderarbeit ist im EU-Land Rumänien verboten.

Zweifel am Vertrauen in Rumänien als Ferienziel

Einer europaweiten Umfrage zufolge gilt die Schweiz als "vertrauenswürdigstes Ferienziel“ des Kontinents. Am unteren Ende der Skala landeten fünf Reiseländer in Osteuropa: Bei der Fragestellung, zu welchen Zielen die Touristen kein Vertrauen haben, lag Russland "vorn", gefolgt von Rumänien und Polen.

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