Hagebuttenmarmelade ohne Zucker: Rezepte und Tipps für den perfekten Aufstrich

Marmeladen und Gelees aus frischen Früchten sind im Sommer besonders beliebt. Selbstgemacht schmecken sie besonders lecker. Der folgende Artikel erklärt, wie man Hagebuttenmarmelade ohne Zucker herstellen kann, welche Alternativen es gibt und worauf man bei der Zubereitung und Aufbewahrung achten sollte.

Warum Marmelade ohne Zucker?

Fertige Aufstriche aus dem Supermarkt enthalten oft viel Zucker und Zusatzstoffe wie Palmöl und Konservierungsstoffe. Selbstgemachte Marmelade ohne Zucker bietet hier mehrere Vorteile:

  • Weniger Kalorien: Durch den geringeren Zuckeranteil sinkt der Kaloriengehalt.
  • Mehr Vitamine und Mineralien: Eine größere Fruchtmenge sorgt für ein Plus an Vitaminen und Mineralien.
  • Keine Zusatzstoffe: Sie wissen genau, was drinsteckt und können auf unerwünschte Zusatzstoffe verzichten.
  • Geeignet für spezielle Ernährungsweisen: Zuckerfreie Marmelade, auch als „Low Carb Marmelade“ bezeichnet, ist ideal für Menschen, die Kohlenhydrate reduzieren möchten.

Alternativen zu Gelierzucker

Beim Einkochen von Marmelade lässt sich die Zuckermenge variieren. Wer Zucker reduzieren oder ganz weglassen möchte, kann zu verschiedenen Alternativen greifen:

  • Pektine: Langkettige Kohlenhydrate, die als natürliches Geliermittel dienen. Sie werden aus den Schalen von Zuckerrüben oder Zitrusfrüchten gewonnen oder aus Apfelresten (Trestern). Pektine gelten als Zusatzstoff, sind aber natürlich.
  • Leinsamen und Chiasamen: Quellen in Verbindung mit Flüssigkeit auf und bilden eine gelartige Masse, die als Marmeladenverdickungsmittel dienen kann.
  • Agar-Agar: Dieses Verdickungsmittel wird aus Meeresalgen gewonnen und kann ebenfalls zum Einkochen verwendet werden.
  • Johannisbrotkernmehl: Wird aus dem Samen des Johannisbrotbaums gewonnen und eignet sich für kalt gerührte Marmeladen.
  • Stärke (Weizen, Mais, Kartoffeln): Lässt Flüssigkeiten andicken, bindet aber nicht konservierend.

Hagebuttenmarmelade ohne Zucker: Das Grundrezept

Die Zubereitung von Hagebuttenmarmelade ohne Zucker erfordert etwas Geduld, aber das Ergebnis ist ein fruchtig-herber Aufstrich, der sich lohnt.

Zutaten:

  • Hagebutten
  • Apfelsaft (oder Wasser)
  • Süßungsmittel nach Bedarf (z.B. Agavendicksaft, Erythrit)
  • Optional: Zitronensaft
  • Gelierzucker 3:1 (falls verwendet)

Zubereitung:

  1. Hagebutten vorbereiten: Die Hagebutten gut waschen und von Stielen und Blütenansätzen befreien.
  2. Kochen: Die vorbereiteten Hagebutten in einen Topf geben und mit Apfelsaft (oder Wasser) aufkochen. Die Menge der Flüssigkeit hängt von der Feuchtigkeit der Hagebutten ab. Beginnen Sie mit einer kleineren Menge und geben Sie bei Bedarf mehr hinzu.
  3. Weich kochen: Die Hagebutten köcheln lassen, bis sie weich sind (ca. 45 Minuten). Dabei darauf achten, dass die Früchte nicht anbrennen. Gegebenenfalls immer wieder etwas Flüssigkeit hinzufügen.
  4. Pürieren: Die Masse in einen Mixer oder Foodprocessor geben oder mit einem Pürierstab grob durchmixen. Dieser Schritt erleichtert das spätere Passieren.
  5. Passieren: Die Masse durch eine „Flotte Lotte“ oder ein feines Sieb streichen, um die Kerne und Härchen zu entfernen. Dies ist der aufwändigste Teil der Zubereitung, aber wichtig für eine feine Marmelade.
  6. Abwiegen und Süßen: Das entstandene Fruchtmus abwiegen. Bei Bedarf mit einem Süßungsmittel nach Wahl süßen.
  7. Einkochen (mit Gelierzucker): Wenn Gelierzucker verwendet wird, das Fruchtmus mit der entsprechenden Menge Gelierzucker 3:1 verrühren. Die Masse eine halbe Stunde ziehen lassen, dann aufkochen und nach Packungsanweisung des Gelierzuckers köcheln lassen.
  8. Einkochen (ohne Gelierzucker): Wenn kein Gelierzucker verwendet wird, das Fruchtmus mit einem alternativen Geliermittel (z.B. Pektin, Agar-Agar) nach Packungsanweisung einkochen.
  9. Abfüllen: Die heiße Marmelade sofort in saubere Gläser abfüllen und luftdicht verschließen.

Weitere Rezeptideen und Variationen

  • Hagebuttenmarmelade mit Apfel: Für eine fruchtigere Note können Sie der Marmelade zusätzlich Äpfel hinzufügen. Diese erhöhen auch den Pektingehalt und unterstützen das Gelieren.
  • Hagebuttenmarmelade mit Zitrone: Ein Schuss Zitronensaft verleiht der Marmelade eine frische Säure und unterstützt die Konservierung.
  • Hagebuttenmarmelade mit Gewürzen: Zimt, Nelken oder Vanille verleihen der Marmelade eine winterliche Note.

Tipps zur Aufbewahrung

Da Zucker eine konservierende Wirkung hat, ist die Haltbarkeit von zuckerfreier Marmelade geringer. Im Allgemeinen sollte man sie maximal zwei Monate aufbewahren, wenn im Rezept nichts anderes angegeben ist. Nach dem Öffnen sollte die Marmelade innerhalb weniger Tage verzehrt und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

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Weitere zuckerfreie Marmeladenrezepte

Neben Hagebuttenmarmelade gibt es viele weitere Möglichkeiten, leckere Marmeladen ohne Zucker herzustellen. Hier sind einige Beispiele:

Fruchtaufstrich mit Leinsamen oder Chiasamen

Dieser Fruchtaufstrich ist schnell und einfach zubereitet, aber nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar.

Zutaten:

  • 200g Früchte (z.B. Beeren, Äpfel, Bananen, Kiwis, Kirschen, Pfirsich)
  • 2 Esslöffel Agavendicksaft oder ein alternatives Süßungsmittel
  • 2 Esslöffel Chia- oder Leinsamen
  • 2 Esslöffel Zitronensaft

Zubereitung:

Alles zusammen in einen Mixer geben und drei Minuten lang pürieren. Alternativ kann ein Pürierstab verwendet werden.

Erdbeermarmelade mit Pektin

Pektin sorgt für schnelles Eindicken der Marmelade.

Zutaten:

  • 500g Erdbeeren
  • Saft einer halben Biozitrone
  • 8g Apfelpektinpulver

Zubereitung:

Die Früchte zerkleinern und aufkochen. Zitronensaft hinzugeben und alles fünf bis zehn Minuten unter ständigem Rühren kochen. Das Apfelpektinpulver mit Zucker anmischen und langsam in die kochende Masse unterrühren. Noch eine Minute kochen lassen und sofort in saubere Gläser abfüllen und verschließen.

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Marmelade mit Agar-Agar

Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Holunder, Trauben oder Pflaumen brauchen zusätzlich Geliermittel, um zu einer Konfitüre oder Marmelade zu werden.

Zubereitung:

Die Fruchtstückchen unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis eine einheitliche Masse entsteht. Anschließend Agar-Agar untermischen und nochmals 10 bis 15 Minuten kochen. Heiß in gereinigte Gläser abfüllen und luftdicht verschließen.

Kalt gerührte Kiba-Marmelade

Johannisbrotkernmehl bindet Flüssigkeiten 5-fach stärker als Speisestärke.

Zutaten:

  • 250g Früchte, zum Beispiel Kirsch-Bananen-Mix (Kiba)
  • 100g Puderxucker (aus Erythrit)
  • 3 Teelöffel Johannisbrotkernmehl
  • 1 Teelöffel Zitronensaft

Zubereitung:

Früchte mit einem Stabmixer pürieren. Puderxucker, Johannisbrotkernmehl und etwas Zitronensaft mischen und diese Mischung langsam zur Fruchtmasse geben. Für mindestens drei Minuten weiter pürieren, bis alle Klümpchen verschwunden sind.

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