Zartbitterschokolade im Test: Wie gut sind GEPA und EDEKA Schokoladen wirklich?

Schokolade ist besonders in der Winterzeit beliebt, und Zartbitterschokolade erfreut sich aufgrund ihres höheren Kakaoanteils und geringeren Zuckergehalts großer Beliebtheit. Doch wie steht es um die Qualität und Reinheit der Zartbitterschokoladen, insbesondere derer von GEPA und EDEKA? Diverse Testberichte, unter anderem von ÖKO-TEST und Stiftung Warentest, geben Aufschluss über Inhaltsstoffe, Schadstoffbelastung, Transparenz der Lieferketten und soziale Aspekte des Kakaoanbaus.

Was macht Zartbitterschokolade aus?

Zartbitterschokolade zeichnet sich durch einen höheren Kakaoanteil aus, der in der Regel zwischen 60 und 75 Prozent liegt. Laut Süßwarenverband BDSI muss Zartbitterschokolade mindestens 50 Prozent Kakao enthalten, während der Kakaoanteil von Bitterschokolade sogar bei mindestens 60 Prozent liegen muss. Durch den höheren Kakaoanteil enthält Zartbitterschokolade mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken können. Zudem ist der Zuckergehalt geringer als bei Milchschokolade, was sie zu einer vermeintlich gesünderen Alternative macht.

Schadstoffe in Zartbitterschokolade: Ein Problem?

Trotz der positiven Eigenschaften von Zartbitterschokolade trüben Testergebnisse die Freude. In vielen getesteten Produkten wurden Rückstände von Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge) gefunden, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern können. Noch bedenklicher sind aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die als krebserregend gelten und in Lebensmitteln nichts zu suchen haben. Auch Pestizidrückstände sind ein Thema, da der Einsatz von Pestiziden im Kakaoanbau zunimmt. Zudem kann Cadmium, ein Schwermetall, über den Boden in die Kakaobohnen gelangen und sich bei langfristiger Aufnahme im Körper anreichern.

GEPA Schokolade im Test: Ein Lichtblick?

Im Vergleich zu anderen Herstellern schneidet die GEPA Schokolade in einigen Tests positiv ab. So wurde die Fairena Bio Noir mit 70 Prozent Kakao-Anteil von Ökotest mit "sehr gut" bewertet. Besonders hervorgehoben wurde, dass die Schokolade nur geringe Spuren von Cadmium, Acrylamid und dem Schimmelpilzgift Ochratoxin enthält. GEPA legt Wert auf hochwertige Inhaltsstoffe und eine sorgfältige Verarbeitung, was sich in den Testergebnissen widerspiegelt. Auch die Grand Noir Zarte Bitter 70 % von GEPA erzielte die Bestnote „gut“ und überzeugte in der Kategorie „Inhaltsstoffe“ mit der bestmöglichen Note „sehr gut“.

EDEKA Schokolade im Test: Was sagen die Ergebnisse?

Die im Test von Öko-Test getestete "Best Moments Edelbitter-Schokolade, 74 % Kakao" von Penny (gehört zur EDEKA-Gruppe) enttäuschte vor allem mit ihren Inhaltsstoffen. Neben erhöhten Gehalten an MOSH/MOSH-Analogen wurden auch die bedenklicheren Mineralölbestandteile MOAH in der Schokolade gefunden. Penny zeigte sich jedoch transparenter als Lindt & Sprüngli, was die Lieferkette betrifft, und engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen.

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Transparenz der Lieferketten: Ein Knackpunkt

Ein zentraler Kritikpunkt in vielen Schokoladen-Tests ist die mangelnde Transparenz der Lieferketten. Viele Hersteller können nicht nachvollziehbar darlegen, woher ihr Kakao stammt und unter welchen Bedingungen er angebaut wurde. Dies erschwert die Kontrolle von Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und illegalen Rodungen. Immerhin beantworteten alle 21 Anbieter im ÖKO-TEST-Test einen Fragebogen zur Lieferkette, jedoch mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad.

Kinderarbeit und existenzsichernde Einkommen

Ein weiteres Problem im Kakaoanbau ist die Kinderarbeit. Laut einer Studie der Uni Chicago von 2020 arbeitet an der Elfenbeinküste und in Ghana beinahe jedes zweite Bauernkind auf den Kakao-Feldern der Familie. Kein Anbieter im Test konnte Kinderarbeit komplett ausschließen. Zudem ist das Einkommen der Kakaobauern oft nicht existenzsichernd. Fairtrade-Label sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch selbst der dort garantierte Mindestpreis ist oft zu niedrig.

Tipps für den Schokoladenkauf

Um качественную und unbedenkliche Schokolade zu kaufen, sollten Verbraucher folgende Punkte beachten:

  • Bio- und Fairtrade-Siegel: Diese Siegel sind ein guter Hinweis auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Mindeststandards.
  • Inhaltsstoffe: Achten Sie auf eine kurze Zutatenliste und vermeiden Sie Produkte mit unnötigen Zusatzstoffen wie Aromen.
  • Transparenz: Informieren Sie sich über die Lieferkette des Herstellers und bevorzugen Sie Unternehmen, die transparent über ihre Kakaobezugsquellen informieren.
  • Testberichte: Lesen Sie Testberichte von unabhängigen Organisationen wie ÖKO-TEST und Stiftung Warentest, um sich über die Qualität und Schadstoffbelastung verschiedener Produkte zu informieren.
  • Bewusster Konsum: Überlegen Sie, wie viel Schokolade Sie wirklich benötigen, und kaufen Sie bewusst ein, um die Nachfrage nach fair produzierter Schokolade zu erhöhen.

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