Französische Desserts für Weihnachten: Eine süße Reise durch Tradition und Genuss
Die französische Dessertküche ist berühmt für ihre Vielfalt und Raffinesse. Besonders zu Weihnachten werden in Frankreich traditionelle Desserts zubereitet, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch eine lange Geschichte haben. Dieser Artikel entführt Sie in die Welt der französischen Weihnachtsdesserts und stellt Ihnen einige der beliebtesten Rezepte vor.
Bûche de Noël: Der Weihnachtskuchenklassiker
Eines der bekanntesten französischen Weihnachtsdesserts ist die Bûche de Noël, auch Weihnachtsscheit genannt. Diese Biskuitrolle mit Cremefüllung und Schokoladenganache ist ein echter Hingucker auf jeder Festtagstafel.
Ursprung und Bedeutung
Die Bûche de Noël hat ihren Ursprung in einer alten Weihnachtstradition, bei der ein Holzscheit im Kamin verbrannt wurde, um die Wiedergeburt der Sonne zu feiern. Ab dem 21. Dezember werden die Tage wieder länger, und die Wintersonnenwende wurde mit diesem Ritual geehrt. Die Asche des Holzscheits wurde auf den Feldern verstreut, um eine gute Ernte im nächsten Jahr zu gewährleisten.
Als die Öfen in den Häusern weniger wurden, verschwand diese Tradition. Stattdessen wurde ein süßer Baumstamm als Dessert gebacken, der symbolisch für die Verbrennung des Holzscheits steht. Das Rezept stammt aus Frankreich, wird aber mittlerweile in vielen anderen französischsprachigen Ländern als Teil des Weihnachtsmenüs zubereitet.
Rezept für eine klassische Bûche de Noël
Zutaten:
- 4 Eier
- 150 g Zucker
- 3 EL warmes Wasser
- 75 g Mehl
- 25 g Speisestärke
- 1 TL Backpulver
- 200 ml Sahne
- 50 g Puderzucker
- Kakaopulver
- Zimt
- 50 ml Sahne
- Dunkle Kuvertüre
- Nougat
Zubereitung:
- Eier trennen. Eiweiß steif schlagen, nach und nach 100 g Zucker dazugeben. Wenn der Eischnee fest ist, beiseite stellen.
- Ofen auf 180° C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Eigelb mit 3 EL warmem Wasser und 50 g Zucker schaumig schlagen. Vorsichtig mit einem Teigschaber oder Holzlöffel nach und nach den Eischnee unter die Eimasse heben. Es sollte eine luftige, hellgelbe Masse entstehen.
- Mehl, Speisestärke und Backpulver vermischen und zur Eimasse sieben. Vorsichtig unterheben, dabei aufpassen, dass es keine Klumpen gibt und die Masse nicht zusammenfällt. Den Teig nun auf dem Backblech verteilen, so dass er ein Quadrat bildet. Er sollte überall ca. 1 cm hoch sein. Im vorgeheizten Ofen ca. 12 Minuten backen (er sollte nicht dunkel werden, aber durch sein - die genaue Backzeit richtet sich nach der Höhe des Teigs, also unbedingt im Auge behalten).
- In der Zwischenzeit ein sauberes Küchentuch mit Zucker bestreuen. Außerdem eine Schale mit kaltem Wasser und einen Pinsel bereit legen. Sobald der Biskuitteig fertig gebacken ist, vom Blech auf das Küchentuch stürzen. Die Oberseite des Biskuitteigs liegt also auf dem Zucker, die Unterseite mit dem Backpapier liegt nach oben. Nun mit kaltem Wasser das Backpapier bestreichen (großzügig) und dann in einem Zug schnell abziehen. Es sollte sich gleichmäßig abziehen lassen.
- Nun sofort den Biskuitteig mit dem Küchentuch längs aufrollen und zum Abkühlen beiseite legen. Es ist wichtig, dass der Teig sofort eingerollt wird, da er sonst beim Rollen bricht.
- Wenn der Teig ausgekühlt ist (nach ca. einer Stunde), 200 ml Sahne steif schlagen. 50 g Puderzucker und Kakaopulver sowie den Zimt hinzugeben und zu einer Creme verrühren. Die Biskuitrolle aufrollen und die Oberseite gleichmäßig mit Sahne bestreichen. Wieder vorsichtig einrollen, dabei nicht fest zudrücken, da sonst die Sahne herausquillt. Im Küchentuch eingerollt in den Kühlschrank legen, wo die Rolle nun erstmal durchkühlen muss (ca. 1 Stunde).
- Für den letzten Schritt 50 ml Sahne mit dunkler Kuvertüre und Nougat erhitzen. Dabei immer gut umrühren, damit nichts anbrennt und die Ganache nicht zu heiß wird.
- Die Biskuitrolle aus dem Kühlschrank holen und auf einen langen Teller legen. Die Ganache über die Biskuitrolle gießen und mit einem Teigschaber gleichmäßig verteilen, auch an den Seiten. Die Rolle sollte nun gleichmäßig mit Ganache bedeckt sein. Die Bûche de Noël ist nun so gut wie fertig und muss nochmal in den Kühlschrank zum Abkühlen. Nach ca. 15 Minuten könnt ihr mit einer Gabel oder einem Zestenreisser noch die Rillen in die Schokolade machen, damit sie aussieht wie ein Baumstamm. Bis die Ganache fest wird, dauert es mindestens zwei bis drei Stunden. Die Bûche de Noël bis zum Servieren im Kühlschrank lassen. Am besten schmeckt die Bûche de Noël, wenn sie eine Nacht durchgezogen ist.
Treize Desserts: Die 13 Desserts der Provence
In der Provence ist es Tradition, zu Weihnachten 13 Desserts zu servieren, die sogenannten "treize desserts". Diese Tradition ist tief in der Region verwurzelt und symbolisiert das letzte Abendmahl Christi mit seinen 12 Aposteln. Die Desserts werden auf drei weißen Tischdecken mit je einer Kerze angerichtet und bleiben bis zum 26. Dezember stehen. Jeder Gast sollte von jeder Nachspeise probieren.
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Die 13 Desserts im Überblick
- Nougat: Der Nougat aus Montélimar ist ein Muss bei den "treize desserts". Er wird handwerklich hergestellt und besteht aus Honig, Eiweiß und Mandeln.
- Feigen: Getrocknete Feigen, die oft in Feigenblätter gewickelt werden, sind ein weiteres traditionelles Dessert.
- Früchte: Frische Früchte wie weiße Trauben, Weihnachtsmelonen, Orangen, Mandarinen, Clementinen und Datteln dürfen nicht fehlen.
- Trockenfrüchte: Eine Auswahl an Trockenfrüchten, die jeweils eine andere religiöse oder kulturelle Bedeutung haben.
- Quittenbrot: Aus den Quitten der Provence wird Quittenbrot hergestellt, indem die Früchte mit Zucker zu einer geleeartigen Masse gekocht werden.
- Kandierte Früchte: Die kandierten Früchte aus Apt sind seit dem Mittelalter bekannt und werden durch Kochen in einer Zuckerlösung haltbar gemacht.
- Marrons Glacés: Kandierte Maronen, die aufwendig zubereitet werden und mehrere Tage in Anspruch nehmen.
- Calissons d’Aix: Mandelgebäck in Form eines Weberschiffchens, das mit Mandeln, kandierten Melonen und Orangenblütenaroma hergestellt wird.
- Navettes: Knusprige Kekse in Form von kleinen Booten, die traditionell zum Mariä Lichtmess gesegnet werden und mit Orangenblütenwasser aromatisiert sind.
- Pompe à l’huile: Ein süßes Brot aus Mehl, Hefe, Zucker, Eiern, Orangenblütenwasser und Olivenöl, das oft mit Olivenöl, Zucker und Orangenblütenwasser bestrichen wird.
- Oreiillettes: Schmalzgebäck, das auch unter den Namen Bugnes oder Merveilles bekannt ist und mit Orangenaromen verfeinert wird.
- Lebkuchenbrot: Ein würziges Brot, das traditionell zu Weihnachten gebacken wird.
- Früchtebrot: Ähnlich wie Lebkuchenbrot, aber mit zusätzlichen getrockneten oder frischen Früchten.
Weitere französische Weihnachtsdessert-Variationen
Neben den Klassikern gibt es noch viele weitere französische Desserts, die sich wunderbar für ein Weihnachtsfest eignen. Hier sind einige Ideen:
- Madeleines: Diese kleinen Küchlein mit Mandelaroma und einem Hauch von Rum sind ein perfekter Begleiter zum Kaffee.
- Mousse au Chocolat: Ein französischer Klassiker, der mit Lebkuchengewürz und Glühweinkirschen eine winterliche Note erhält.
- Eclairs mit Lemon Curd und Meringue: Ein erfrischendes und luftiges Gebäck, das mit selbstgemachtem Lemon Curd gefüllt und mit einer Meringue getoppt wird.
- Tartelettes au Chocolat: Köstliche Schokoladentörtchen mit einer cremigen Ganache.
- Apfelrosen: Ein wunderschönes Dessert aus Blätterteig und Äpfeln, das einfach zuzubereiten ist und dennoch beeindruckt.
Tipps für das perfekte Weihnachtsdessert
- Vorbereitung ist alles: Beginnen Sie rechtzeitig mit der Vorbereitung der Desserts, um Stress am Weihnachtstag zu vermeiden. Viele Desserts lassen sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren oder sogar einfrieren.
- Experimentieren erlaubt: Scheuen Sie sich nicht, neue Rezepte auszuprobieren und traditionelle Desserts weihnachtlich abzuwandeln.
- Anpassen an die Gäste: Berücksichtigen Sie die Vorlieben Ihrer Gäste und passen Sie die Auswahl der Desserts entsprechend an. Schokolade, Vanille und Obst kommen in der Regel gut an.
- Leichte Varianten wählen: Da nach dem Hauptgang oft noch ein reichhaltiges Dessert folgt, sollten Sie eher leichtere Varianten wählen, wie beispielsweise eine Bûche de Noël mit Sahne oder Ganache anstatt Buttercreme oder eine leichte Obstvariante.
- Überraschungseffekt: Ob durch eine besondere Dekoration, eine ungewöhnliche Form oder einen überraschenden Geschmack - versuchen Sie, Ihre Gäste mit dem Dessert zu überraschen.
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