Dubai Schokolade: Ein Trend erobert Deutschland – Rezepte, Hintergründe und Kontroversen

Die sogenannte "Dubai Schokolade" hat in den letzten Monaten einen regelrechten Hype ausgelöst. Ursprünglich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammend, insbesondere aus Dubai, hat sich diese süße Verführung schnell zu einem begehrten Produkt entwickelt, das nun auch in Deutschland in aller Munde ist. Was macht diese Schokolade so besonders? Woher kommt der Trend und was steckt wirklich dahinter? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Dubai Schokolade, von Rezepten zum Selbermachen bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen um ihren Namen.

Der Ursprung: Dubai als Quelle der Inspiration

Der Name "Dubai Schokolade" ist kein Zufall. Er deutet auf den Ursprung dieser besonderen Süßigkeit hin: Dubai, wo Schokolade gerne mit Zutaten der arabischen Küche verfeinert wird. Die Kombination aus Schokolade, Pistaziencreme und knusprigem Engelshaar (auch bekannt als Kadayif oder Kataifi) ist dabei eine echte Spezialität.

Die Dubai-Schokolade, wie sie im Internet genannt wird, wurde 2021 vom Unternehmen Fix Dessert Chocolatier von der Gründerin Sarah Hamouda in Dubai ins Leben gerufen. Der Hype wurde wahrscheinlich durch die unwiderstehliche Optik der Schokolade ausgelöst. Da die Tafeln mit einem Preis von circa 15 Euro - je nach Hersteller - nicht gerade preisgünstig sind, kursieren im Internet mittlerweile unzählige Rezepte zum Selbermachen.

Das Besondere: Pistazien, Engelshaar und der Hauch von Luxus

Was die Dubai Schokolade von herkömmlicher Schokolade unterscheidet, sind vor allem die besonderen Zutaten und die Textur. Vollmilchschokolade wird hier mit einer Füllung aus Pistaziencreme und knusprigem Engelshaar kombiniert. Dieses Engelshaar, auch Kadayif oder Kataifi genannt, sind feine Teigfäden, die in Butter goldbraun geröstet werden und der Schokolade eine einzigartige Knusprigkeit verleihen.

Der Name "Dubai Schokolade" weckt Assoziationen von Luxus und "Tausendundeiner Nacht". Konditormeister Jörg Michael Orth bietet in seiner Kräppeleria im Ratio-Land in Baunatal sogar Berliner im Dubai-Style an, verziert mit echtem Blattgold (22 Karat). "Bling, bling - Dubai halt", sagt Orth.

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Rezept zum Selbermachen: Dubai Schokolade für Zuhause

Angesichts des Hypes und der relativ hohen Preise für fertige Dubai Schokolade, ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen versuchen, diese Köstlichkeit selbst herzustellen. Hier ist ein einfaches Rezept, das auch FFH-Moderatorin Julia Nestle ausprobiert hat:

Zutaten:

  • Schokolade oder Kuvertüre
  • Engelshaar (Kadayif/Kataifi)
  • Butter oder Öl
  • Pistaziencreme
  • Tahini (Sesampaste)
  • Prise Salz
  • (Optional) Zucker

Zubereitung:

  1. Schokolade schmelzen: Die Schokolade oder Kuvertüre klein hacken und vorsichtig im Wasserbad bei niedriger Temperatur schmelzen lassen.
  2. Engelshaar vorbereiten: Das Engelshaar grob schneiden und die Butter oder das Öl in einer Pfanne erhitzen. Das Engelshaar darin für 1-2 Minuten goldbraun und knusprig rösten lassen.
  3. Pistaziencreme mischen: Das noch warme frittierte Engelshaar zusammen mit der Pistaziencreme und dem Tahin mit einer Prise Salz in eine Schüssel geben und gut vermengen. Bei Verwendung von Pistazienmus zusätzlich den Zucker beifügen.
  4. Schichten: Die Hälfte der geschmolzenen Schokolade als eine dünne Schicht in eine mit Backpapier ausgelegte Form geben. Die Form mit der ersten Schokoladenschicht aus dem Kühlschrank entnehmen. Anschließend die bereits heruntergekühlte Pistaziencreme-Schicht in die Förmchen auf den Schokoladenboden geben. Circa 5 mm hoch füllen.
  5. Fest werden lassen: Zwischendurch danach schauen. Sobald es fest ist, den Rest der geschmolzenen Schokolade hinzufügen und vorsichtig glatt streichen. Die Pistaziencreme-Schicht sollte hierbei vollends bedeckt sein.
  6. Genießen: Wenn die Schokolade vollends gehärtet ist, kann sie aus dem Kühlschrank entnommen werden. Löst die Schokolade vorsichtig aus der Form. Die Dubai-Schokolade ist fertig und kann nun direkt gebrochen, verschenkt oder von Naschkatzen verspeist werden.

Ist Dubai Schokolade gesünder? Ein Blick auf die Inhaltsstoffe

Die Annahme, dass Dubai-Schokolade gesünder sein könnte als herkömmliche Schokolade, kommt wahrscheinlich durch die Pistazien in der Pistazien-Creme. Pistazien sind reich an Nährstoffen wie Kalium, Magnesium und Vitamin B6.

Allerdings lässt sich pauschal nicht sagen, dass Dubai-Schokolade gesünder ist. Die Pistazien-Creme kann zwar durch die Pistazien gesunde Fette und Proteine liefern, aber die frittierten Teigfäden und die Schokolade sind vergleichsweise nicht unbedingt kalorienarm. Je nach Rezept kann Dubai-Schokolade sogar mehr Kalorien und Zucker enthalten als eine "normale" Tafel. Letztlich kommt es auf die genaue Zusammensetzung der Zutaten an.

Rechtliche Auseinandersetzungen: Was darf "Dubai Schokolade" genannt werden?

Der Hype um die Dubai Schokolade hat auch rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen. Der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der in Dubai hergestellte Schokolade der Marke Fex in Deutschland verkauft, mahnte mehrere Discounter und Hersteller wegen des Verkaufs von "Dubai Schokolade" ab.

Das Landgericht Köln entschied, dass ein als Dubai-Schokolade beworbenes Produkt einen Bezug zu Dubai haben muss. Der Discounter Aldi Süd durfte seine "Alyan Dubai Handmade Chocolate", die in der Türkei produziert wurde, nicht mehr verkaufen. Das Gericht argumentierte, dass ein Produkt in Deutschland nur dann als "Dubai-Schokolade" oder ähnlich bezeichnet werden darf, wenn es in Dubai hergestellt wurde oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat.

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Das Landgericht Frankfurt wies jedoch einen Unterlassungsantrag gegen den Discounter Lidl ab, der ebenfalls Dubai-Schokolade verkaufte. Die Richter in Frankfurt entschieden, dass sich der Gebrauch des Zusatzes "Dubai" zu einem Gattungsbegriff gewandelt habe und Kunden bei der Lidl-Schokolade nicht zwingend davon ausgehen würden, dass die Einzelbestandteile aus Dubai stammten oder das Gesamtprodukt dort hergestellt worden sei.

Diese unterschiedlichen Gerichtsurteile zeigen, dass die Frage, was "Dubai Schokolade" genannt werden darf, noch nicht endgültig geklärt ist.

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