Cremiger Eierlikör: Rezepte, Tipps und Variationen
Eierlikör ist ein beliebtes alkoholisches Getränk, das besonders zu festlichen Anlässen wie Ostern und Weihnachten gerne genossen wird. Seine samtig-gelbe Farbe und der cremige Geschmack machen ihn zu einem Genuss für viele. Ob pur, zum Kaffee, auf Eis oder als Zutat in Desserts - Eierlikör ist vielseitig einsetzbar. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung zur Zubereitung von Eierlikör, gibt Einblicke in seine Geschichte und verrät Tipps zur Haltbarkeit und Verwendung.
Was ist Eierlikör?
Eierlikör ist ein alkoholisches Getränk, das hauptsächlich aus Eiern, Zucker und Alkohol hergestellt wird. In der EU muss kommerziell hergestellter Eierlikör einen Alkoholgehalt von mindestens 14 Volumenprozent aufweisen, typischerweise liegt er jedoch bei etwa 20 Prozent. Viele Rezepte sehen zusätzlich die Verwendung von Milch oder Sahne vor, um die Cremigkeit zu erhöhen.
Geschichte des Eierlikörs
Die Ursprünge des Eierlikörs lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Europäische Eroberer entdeckten in Brasilien bei den Ureinwohnern des Amazonas ein Getränk namens "Abacate", das aus Avocados hergestellt wurde. Dieses Getränk wurde mit Rohrzucker und Rum verfeinert und als "Advocaat" bekannt, der als Vorläufer des heutigen Eierlikörs gilt. Da Avocados in Europa schwer erhältlich waren, ersetzte Eugen Verpoorten, der Gründer des gleichnamigen Unternehmens, die Avocado durch Eigelb und schuf so den Eierlikör in seiner heutigen Form.
Eierlikör selber machen: Grundrezept und Variationen
Die Zubereitung von Eierlikör zu Hause ist einfacher als man denkt und ermöglicht es Ihnen, den Geschmack nach Ihren Vorlieben anzupassen. Hier sind einige Rezepte und Tipps, die Ihnen helfen, Ihren eigenen Eierlikör herzustellen.
Grundrezept für Eierlikör
Zutaten:
- 3 Eigelb (Größe M)
- 100 g Puderzucker
- 1 Päckchen Bourbon Vanille-Zucker
- 200 g Schlagsahne
- 100 ml Rum (mind. 30% Alkoholgehalt)
Zubereitung:
- Erhitzen im Wasserbad: Puderzucker sieben. Eigelb und Bourbon Vanille-Zucker dazugeben und unter Rühren mit einem Schneebesen in einer Metallschüssel im Wasserbad erhitzen (bis 60 °C). Achten Sie darauf, dass die Eigelbe nicht gerinnen.
- Eierlikör zubereiten: Vom Herd nehmen und mit dem Mixer (Rührstäbe) erst kurz auf niedrigster, dann 5 Minuten auf höchster Stufe aufschlagen, evtl. einen Spritzschutz verwenden. Die Schlagsahne dazugeben und weitere 5 Minuten auf höchster Stufe rühren. Den Rum kurz auf niedrigster Stufe einrühren.
- Lagern: Den Likör in eine saubere Flasche füllen, verschließen und im Kühlschrank lagern.
Tipps für die Zubereitung
- Frische Eier: Verwenden Sie nur ganz frische Eier (achten Sie auf das Legedatum). Bio-Eier sind empfehlenswert.
- Puderzucker: Gesiebter Puderzucker lässt sich leichter verarbeiten und sorgt für eine glatte Konsistenz.
- Wasserbad: Das Erhitzen im Wasserbad verhindert, dass die Eigelbe gerinnen und sorgt für eine cremige Textur.
- Alkohol: Rum ist eine beliebte Wahl, aber auch Wodka, Doppelkorn oder Weinbrand können verwendet werden. Achten Sie auf einen Alkoholgehalt von mindestens 30%, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
Variationen
- Omas Eierlikör: Verwenden Sie Doppelkorn statt Rum und schlagen Sie die Masse im Wasserbad cremig auf.
- Eierlikör mit Safran: Geben Sie einige Safranfäden in warmem Wasser einweichen und fügen Sie diese dem Likör hinzu, um eine besondere Geschmacksnote und eine intensive gelbe Farbe zu erhalten.
- Eierlikör mit Vanille: Verwenden Sie das Mark einer Vanilleschote anstelle von Vanillezucker für ein intensiveres Vanillearoma.
- Eierlikör mit Tonkabohne: Reiben Sie etwas Tonkabohne in die Eigelbmischung, um einen warmen, würzigen Geschmack zu erzielen.
Eierlikör aus der DDR
Eierlikör aus der DDR war bekannt für seine dickflüssige Konsistenz und seinen hohen Alkoholgehalt. Ein beliebtes Rezept für Eierlikör aus der DDR besteht aus Eigelb, Puderzucker, Kondensmilch, Vanillezucker und Rum.
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Rezept für DDR-Eierlikör
Zutaten:
- 8 Eigelb
- Puderzucker
- Kondensmilch
- Vanillezucker
- Rum (54% Alkoholgehalt)
Zubereitung:
- Eidotter und Vanillezucker schaumig schlagen.
- Langsam den Puderzucker unterrühren und die Kondensmilch dazugeben.
- Nun langsam den Rum unterrühren (je nach gewünschter Alkoholstärke).
- Das Ganze im Wasserbad langsam erhitzen, dabei immer wieder umrühren, bis es schön dickflüssig wird (nicht kochen!).
- Noch warm in Flaschen abfüllen (nicht ganz voll machen, da der Eierlikör beim Abkühlen noch fester wird).
Haltbarkeit und Lagerung
Selbstgemachter Eierlikör ist im Kühlschrank gut eine Woche haltbar. Achten Sie darauf, sehr frische Eier zu verwenden und die Flaschen vor dem Abfüllen zu sterilisieren, um die Haltbarkeit zu verlängern. Ein hoher Alkoholgehalt trägt ebenfalls zur Haltbarkeit bei.
Tipps zur Haltbarkeit
- Frische Zutaten: Verwenden Sie nur sehr frische Eier und Sahne.
- Hygiene: Achten Sie auf Sauberkeit bei der Zubereitung und sterilisieren Sie die Flaschen vor dem Abfüllen mit Essigessenz und heißem Wasser.
- Alkoholgehalt: Ein höherer Alkoholgehalt (mind. 30%) verbessert die Haltbarkeit.
- Kühllagerung: Lagern Sie den Eierlikör im Kühlschrank.
Verwendung von Eierlikör
Eierlikör ist vielseitig einsetzbar und kann pur, als Zutat in Desserts oder als aromatischer Zusatz zu Getränken genossen werden.
Pur genießen
Eierlikör wird oft pur als Digestif zum Kaffee serviert. Er kann auch mit etwas Schlagsahne und Kakaopulver verfeinert werden.
In Desserts
Eierlikör eignet sich hervorragend zur Verfeinerung von Desserts wie Eis, Waffeln, Kuchen oder Obstsalat. Er kann auch als Grundlage für Cremes und Mousses verwendet werden.
In Getränken
Ein Schuss Eierlikör im Kaffee, Tee oder Kakao sorgt für eine besondere Note. Auch in Cocktails und Longdrinks kann Eierlikör verwendet werden, beispielsweise in Kombination mit Sekt oder Prosecco.
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Eierlikör und Eggnog: Unterschiede
Eierlikör ist mit Eggnog verwandt, einem in den USA und Kanada populären Getränk. Beide Getränke enthalten Eier und Alkohol, aber es gibt Unterschiede in der Art des Alkohols und der Zubereitung. Eierlikör wird normalerweise mit Prima-Sprit, Rum oder Korn hergestellt und enthält manchmal auch Milch oder Sahne. Eggnog hingegen wird oft mit Whiskey oder Brandy zubereitet und enthält Milch, Sahne und gelegentlich auch Eiweiß.
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