Duftblumen: Schokolade und Vanille für Garten und Balkon
Die Welt der Duftblumen ist vielfältig und überraschend. Neben den bekannten Düften von Lavendel und Rosen gibt es auch Pflanzen, deren Aroma an Schokolade und Vanille erinnert. Diese Duftblumen sind nicht nur eine Bereicherung für den Garten, sondern auch für den Balkon und die Terrasse. Sie locken Insekten an, verschönern den Außenbereich und verwöhnen die Sinne mit ihrem betörenden Duft.
Cosmea: Farbenpracht und Insektenmagnet
Die Cosmea, auch Schmuckkörbchen genannt, ist eine Sommerblume, die mit ihren zarten und bunten Blüten jeden Garten oder Balkon schmückt. Von Juli bis Oktober erfreut sie mit ihrer Blütenpracht in Weiß-, Rosa- und Rottönen. Viele Insekten umschwirren die bunten Blüten im Sommer, da die Cosmea mit ihrer langen Blütezeit und ihrem Reichtum an Pollen und Nektar eine wertvolle Nahrungsquelle darstellt.
Standort und Boden
Die Cosmea ist eine Sonnenanbeterin und bevorzugt einen vollsonnigen und warmen Standort, an dem sie mindestens den halben Tag Sonne tanken kann. In einer mäßig nährstoffreichen, humosen und durchlässigen Erde kann die Sommerblume ideal gedeihen. Staunässe verträgt das Schmuckkörbchen überhaupt nicht, daher ist ein trockener bis frischer Boden wichtig. Bei Bedarf kann die Erde mit Sand oder Kies vermischt werden, um einen guten Wasserabfluss zu gewährleisten.
Pflege
Das Schmuckkörbchen benötigt im Topf oder im Balkonkasten ab und zu etwas Wasser, kommt aber problemlos mit kurzen Trockenperioden zurecht. In einer qualitativ hochwertigen Erde ist keine zusätzliche Düngung erforderlich. Ein Rückschnitt ist sinnvoll, wenn man einen besonders buschigen Wuchs der Pflanze bevorzugt. Dabei sollte man die Cosmea regelmäßig zu etwa einem Drittel zurückschneiden.
Cosmea kombinieren
Ein Klassiker in Bauerngärten ist die Kombination aus Dahlien, Zinnien und Schmuckkörbchen. Weitere Blumen, die gut zur Cosmea passen, sind Ringelblumen, Astern, Rittersporn, Flammenblumen oder Studentenblumen.
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Besonderheiten
Da die Cosmea eine Kurztagpflanze ist, benötigt sie für die Blühinduktion eine Tageslänge von etwa 8 Stunden. Eine zu späte Aussaat oder die Vorkultur in einem beleuchteten Zimmer kann die Blütenbildung verhindern. Trotz ihrer Genügsamkeit ist die Cosmea frostempfindlich und sollte nicht Temperaturen unter 15 °C ausgesetzt werden.
Vanilleblume: Betörender Duft und Schmetterlingsmagnet
Die Vanilleblume (Heliotropium arborescens), auch Strauchige Sonnenwende genannt, ist eine beliebte und pflegeleichte Kübelpflanze für sonnige Terrassen oder Balkone. Mit ihren dunkelvioletten Blüten, die einen betörenden Vanilleduft verströmen, lockt sie nicht nur den Menschen, sondern auch zahlreiche Schmetterlinge an.
Wuchs und Blätter
Die Vanilleblume hat einen kompakten, aufrechten Wuchs und erreicht Höhen zwischen 20 und 60 Zentimetern. Sie wächst buschig und verzweigt sich schön dicht. Die Blätter sind oval-zugespitzt und haben eine runzlige Blattoberfläche.
Blüten und Blütezeit
Die Vanilleblume verdankt ihren Namen ihren Blüten, die einen angenehm süßen Vanilleduft verströmen, der in den Abendstunden am intensivsten ist. Die Blüten selbst sind winzige violett bis violett-blau gefärbte Einzelblüten, die zahlreich und dicht nebeneinander in großen Trugdolden stehen. Die Blütezeit der Vanilleblume ist sehr lange und dauert von Mai bis September.
Standort und Substrat
Die Vanilleblume liebt Sonne und benötigt einen warmen und windgeschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse. Im Halbschatten gedeiht sie zwar ebenfalls, entwickelt sich aber in der Regel nicht ganz so prächtig. Als Substrat ist für die Vanilleblume frische, lockere und gut durchlässige Erde besonders geeignet. Achten Sie darauf, dass das Substrat nährstoffreich ist.
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Pflege
Vermeiden Sie bei der Vanilleblume längere Trockenperioden, da sie darauf schnell mit hängenden Blättern reagiert. Staunässe verträgt sie ebenfalls sehr schlecht. Besser sind regelmäßige Wassergaben in moderaten Mengen. Wegen der langen und reichen Blüte empfiehlt es sich, die Vanilleblume mindestens einmal im Monat mit handelsüblichem Flüssigdünger für Kübelpflanzen zu düngen.
Schnitt und Überwinterung
Ein Schnitt ist bei der Vanilleblume nicht wirklich vonnöten. Jungpflanzen sollten entspitzt werden, damit der Wuchs buschiger wird. Um die Bildung neuer Blütenstände anzuregen, werden die welken und verblühten Blüten mit einer Schere entfernt. Vanilleblumen sollten in jedem Fall frostfrei überwintert werden. Ein heller und kühler Ort mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius eignet sich dafür besonders gut. Gießen Sie während dieser Zeit nur sehr sparsam, Düngegaben entfallen völlig.
Sorten
Sehr kompakt wachsend und damit auch für kleinere Balkone oder Terrassen geeignet sind die Sorten ‘Blue Wonder’ und ‘Mini Marine’. Sie werden maximal 30 Zentimeter hoch. Eine Besonderheit unter den eigentlich violett-blau blühenden Vanilleblumen bildet die Sorte Heliotropium arborescens ‘Alba’, die auch als ‘The Queen’ bekannt ist: Sie blüht weiß.
Vermehrung
Die Duftpflanze lässt sich durch Aussaat im zeitigen Frühjahr (Februar/März) vermehren. Die Lichtkeimer beginnen bei Temperaturen von 20 Grad Celsius zu keimen. Ob in Topf oder Beet: Warten Sie mit der Pflanzung ins Freie bis etwa Mitte Mai. Stecklinge können im Herbst oder im Frühjahr geschnitten werden. Geben Sie sie in Anzuchterde und decken Sie sie mit Folie ab. Bereits wenige Wochen später haben sich kräftige Wurzeln ausgebildet und die Vanilleblume beginnt auszutreiben.
Hinweis
Bedenken Sie in Haushalten mit kleinen Kindern oder Haustieren: Die Vanilleblume ist in allen Pflanzenteilen stark giftig.
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Schokoladenblume und Schokoladen-Kosmee: Duftende Verwechslung
Einige Pflanzen verbreiten mit ihren schönen Blütenblättern einen Duft, der an Kakao oder dunkle Schokolade erinnert. Dabei locken die Zierpflanzen nicht nur zahlreiche Nützlinge an, sondern erfreuen auch Gartenbesitzer, die den Sommer im Außenbereich genießen. Zu differenzieren ist hier zwischen der klassischen Schokoladenblume (Belandiera lyrata) sowie der Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus), die häufig auch einfach als Schokoladenblume bezeichnet wird, mit ihr jedoch nicht verwandt ist. Während die gelb blühende Schokoladenblume zu den Asternartigen zählt, gehört die rot blühende Schokoladen-Kosmee zu den Kosmeen. Auch der Duft der Pflanzen variiert und wird durch Sonneneinstrahlung intensiviert: Die Kosmee riecht nach Zartbitterschokolade, während der Duft der Schokoladenblume an Vollmilchschokolade erinnert.
Schokoladenblume (Berlandiera lyrata)
Die gelben Blumen der Schokoladenblume duften nach Vollmilchschokolade. Der Vollmilchschokoladenduft der gelben Blüten ist besonders intensiv, wenn sie sich morgens gerade geöffnet haben oder hohe Außentemperaturen vorherrschen, denn direkte Sonneneinstrahlung intensiviert das angenehme Aroma. Doch sobald die roten Staubgefäße abfallen, verliert die Blume auch ihren Duft.
Standort und Boden: Die aus Südwestamerika stammende Zierpflanze ist an magere und trockene Standorte gewöhnt und eignet sich daher besonders gut für Trockenmauern oder Steingärten. Dabei sollte der gewählte Platz sonnig bis halbschattig und das Substrat sandig und nicht zu torfhaltig sein. Zudem sollten Sie auf eine hohe Durchlässigkeit der Erde achten - idealerweise planen Sie eine zusätzliche Drainageschicht ein.
Pflege: Um die Blühfreudigkeit zu fördern, können Sie die mehrjährige Schokoladenblume gezielt zurückschneiden. An besonders heißen Sommertagen benötigt die Schokoladenblume besonders viel Wasser, um ihre schönen Blüten aufrecht halten zu können. Achten Sie, vorallem bei Kübelpflanzen, auf eine gezielte Bewässerung, um stehende Feuchtigkeit zu vermeiden, unter der die feinen Wurzelhaare leiden würden. Das Substrat sollte niemals vollkommen austrocknen, jedoch folgt auch erst die nächste Bewässerung, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist. Im Winter wird die Bewässerung schließlich reduziert. Wenn Sie die Blühfreudigkeit fördern oder die Blüte verlängern wollen, hilft die Gabe von Flüssig- oder Langzeitdünger. Gedüngt wird erst im zweiten Standjahr in einem vierwöchigen Rhythmus zwischen April und September. Zudem freut sich die Duftpflanze über organischen Dünger, der das sandige Substrat aufbereitet, etwa Kompost oder Hornspäne. Generell dürfen verblühte Blüten und trockene Pflanzenteile jederzeit abgeschnitten werden.
Überwinterung: Kübelpflanzen können zum Herbstende problemlos in einen kühlen, trockenen und dunklen Raum getragen werden, wo sie geschützt überwintern. Die ideale Temperatur beträgt hier ca. 5 °C und die Bewässerung erfolgt nur noch sporadisch. Wenn Sie keine starken Fröste erwarten, weil Sie etwa in milderen Regionen leben, können Ihre Duftblumen im Garten überwintern. Entfernen Sie im Herbst alle alten, abgestorbenen oberirdischen Pflanzenteile. Wichtig ist, dass der Standort geschützt ist und zusätzlich isoliert wird. Hierzu können Sie Rasenschnitt, Herbstlaub oder gehäckselten Holzschnitt verwenden. Geben Sie die dicke Mulchschicht um die Pflanze, nachdem Sie den Boden großzügig gelockert haben. Ältere Beetpflanzen sollten hingegen lieber ausgegraben und im Innenraum überwintert werden.
Schokoladen-Kosmee (Cosmos atrosanguineus)
Der Duft der Schokoladen-Kosmee erinnert an Zartbitterschokolade. Besonders intensiv lässt sich dieses Schokoladenaroma an sonnigen Tagen in der Nachmittagszeit wahrnehmen, wenn die Blume viele Stunden der Sonne ausgesetzt war. Die Kosmee wird insgesamt nicht höher als 60 cm und bildet samtig dunkelrote bis braune Blütenblätter, die sich zwischen Juli und September zeigen. Gerne wird die Duftpflanze daher auch Schwarze Kosmee genannt.
Standort und Substrat: Der ursprünglich mexikanische Sommerblüher bevorzugt sonnige, helle Standorte mit einem humosen und zugleich durchlässigen Boden. Im Gegensatz zur Schokoladenblume, die in sandigem Substrat gedeiht, sollten Sie bei der Schwarzen Kosmee auf feuchte Erde setzen. Achten Sie jedoch auch hier auf einen natürlichen Wasserabfluss - eine Drainageschicht aus Blähton oder kleinen Kieselsteinen fördert die Pflanzengesundheit.
Überwinterung und Vermehrung: Da die Prachtstaude nicht winterhart ist, empfehlen Experten eine Kübelhaltung. Auf diese Weise lassen sich die Bestände über den Winter mühelos in einen kühlen, jedoch frostsicheren und hellen Raum stellen. Beetpflanzen müssen im Herbst ausgegraben und können im Frühjahr wieder ins Beet gesetzt werden. Eine Vermehrung erfolgt im zeitigen Frühjahr durch Wurzelschnitte. Alternativ können Sie einjährige Pflanzen kultivieren, die nach einer Blütephase auf dem Kompost entsorgt werden. Die in Deutschland erhältlichen Pflanzen sind alle stecklingsvermehrt und man kann nur hoffen, daß den Mutterpflanzen der Duft erhalten bleibt.
Weitere Duftpflanzen mit Schokoaroma
Darüber hinaus gibt es noch einige andere Pflanzenarten, die uns mit angenehmen Schokoaromen verwöhnen. Besonders beliebt ist beispielsweise die Spanische Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). Die Duftpflanze bildet gelbe Blüten, die denen des Löwenzahns ähneln und nach heißem Kakao duften. Auch die Irisfamilie hält eine Vertreterin mit angenehmem Duft bereit: Die Iris barbata entwickelt ein feines Kakao- bzw. Vanillearoma und präsentiert sich dazu noch in einer passenden bräunlichroten Blütenfarbe, die die Assoziation mit Schokolade perfekt macht. Unproblematischer in der Haltung ist die spanische Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). Den löwenzahnähnlichen großen gelben Korbblüten entströmt ein feines Aroma das an Kakao oder ein Schokoladengetränk bekannter Marke erinnert. Der Duft ist in den Vormittagsstunden am intensivsten, am Nachmittag läßt er nach. Das wissen auch die Schwebfliegen, denn sie besuchen die hübschen Blüten am frühen Morgen. Auch aus der Irisfamilie gibt es Arten die ein feines Kakao/Vanillearoma entwickeln. die Schokoladen-Iris (Iris barbata elatior „Chocolate“) hat dazu auch noch die passende bräunlichrote Blütenfarbe. Im Garten eignen sich sonnige wärmere Standorte mit mageren Böden. Bei nachlassender Blüte können sie alle 4-5 Jahre geteilt werden. Die frühe Blütezeit ab Mai eröffnet somit das Blüten-Schokoladenjahr. Zwei weitere Pflanzen mögen erwähnt sein, bei deren Aroma man sich unwillkürlich an minzgefüllte Schokolade erinnert fühlt. Die korsische Minze (Mentha requienii) hat ein intensives Minzaroma, das die meisten von uns an „After-eight-Schokolade“ denken läßt. Es ist eine rasenbildende dicht wachsende Minze, die nicht höher als 2-3cm wird. Zur Blütezeit leichten hunderte winziger lilafarbener Blüten. die Miniminze eignet sich sehr gut zur Bepflanzung von Kübeln und Trögen wo die duftenden Rasen sehr hübsch zur Geltung kommen. Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist bei uns nicht ganz winterhart. Ähnlich ist noch die Schokoladenminze (Mentha x piperita „Chocolate“) Sie paßt vom Aroma her sehr gut zu Schokolade oder Schokoladeneis. auch als Tee eignet sich diese Minzensorte sehr gut.
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