Dubai Schokolade Fälschung erkennen: Ein umfassender Leitfaden
Der Hype um die Dubai-Schokolade hat die Süßwarenwelt im Sturm erobert. Doch mit der wachsenden Popularität sind auch Fälschungen und minderwertige Imitate aufgetaucht. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden, um gefälschte Dubai-Schokolade zu erkennen und sich vor Betrug zu schützen.
Der Dubai-Schokoladen-Hype und seine Schattenseiten
Die Dubai-Schokolade hat in den vergangenen Monaten einen wahren Hype ausgelöst. Der Hype um die Süßigkeit erreichte zuletzt in Berlin einen neuen Höhepunkt, als Menschen stundenlang vor der Mall of Berlin Schlange standen, um eine der begehrten Tafeln bei Lindt zu ergattern. Dort wurden nur 100 Tafeln ausgegeben, deutschlandweit gibt es derzeit 1000 Schokoladen. Die Kombination aus Vollmilchschokolade, Pistazienmark, knusprigen Kadayif-Fäden und Sesampaste macht die Dubai-Schokolade besonders. Mit einem Preis von rund 15 Euro pro 150-Gramm-Tafel ist sie alles andere als ein Schnäppchen.
Wo Nachfrage ist, da sind Nachahmer nicht weit: Kurz nach Verkaufsstart tauchten in Berlin zwielichtige Angebote auf Online-Plattformen auf. Während einige Unternehmen versuchen, mit eigenen Versionen der Dubai-Schokolade auf den Zug aufzuspringen, nutzen andere die Gelegenheit für fragwürdige Geschäftspraktiken. Auf der Verkaufsplattform „Kleinanzeigen“ wurden Tafeln zwischen 100 und 200 Euro angeboten - teils mehr als das 13-fache des ursprünglichen Preises. Spätestens diese Entwicklung wirft Fragen auf: Ist der Hype um die Dubai-Schokolade gerechtfertigt, oder werden hier Verbraucher abgezockt?
Warnung vor Fälschungen und minderwertigen Produkten
Verbraucher fällen nicht selten ein vernichtendes Urteil über minderwertige Dubai-Schokolade. „Die schlimmste Schokolade, die ich je gegessen habe. Die Schokolade uralt, die Füllung total vertrocknet, kein Geschmack mehr“, heißt es in einer Bewertung einer Offerte zu 8,99 Euro die 100-Gramm-Tafel auf Amazon. Eine andere Kunde schreibt zu einem 9,99-Euro-Produkt: „Ein Happen von dieser Dubai Schokolade schmeckt tatsächlich null, wirklich null nach Pistazien.“
Es gibt noch eine dritte Kategorie von Angeboten, und die sind nach Ansicht von Wilmers besonders problematisch: Dubai-Schokolade aus, wie er sagt, „Hinterhofwerkstätten“. In diesem Fall fertigen Privatleute auf die Schnelle eigne Dubai-Schokolade - und verkaufen sie dann etwa auf Kleinanzeigen-Marktplätzen. Auch hier besteht die Gefahr, minderwertige Ware zu erhalten. Wilmers hat solche Angebote getestet. „Manche Produkte kamen zwar an - aber lediglich eingewickelt in Alufolie. Keine richtige Verpackung, geschweige denn Informationen über die Inhaltsstoffe. Solche Produkte sind nicht verkehrsfähig.“
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Wie man gefälschte Dubai-Schokolade erkennt
Um sich vor Fälschungen und minderwertigen Produkten zu schützen, sollten Verbraucher auf folgende Aspekte achten:
1. Preis
Ein auffällig niedriger Preis kann ein Indiz für eine Fälschung sein. Seriöse Produkte müssen nach Angaben des Importeurs die Zusammensetzung des Produktes in Laboren prüfen lassen und die Kennzeichnungspflichten erfüllen. Die Fix-Konkurrenz ist in Dubai für ca. 17 Euro zu haben. Hierzulande ist Wilmers’ Dubai-Schokolade im Online-Shop für 29,90 Euro die 190-Gramm-Tafel erhältlich - bedingt auch, wie er sagt, durch teure Luftfracht im Kühlcontainer und hohe Zollgebühren.
2. Verpackung und Kennzeichnung
Seriöse Produkte müssen nach Angaben des Importeurs die Zusammensetzung des Produktes in Laboren prüfen lassen und die Kennzeichnungspflichten erfüllen. „Ansonsten kann das unter Umständen gesundheitsgefährdend werden, etwa für Allergiker“, sagt der Importeur. Seriöse Produkte müssen die Zusammensetzung des Produktes in Laboren prüfen lassen und die Kennzeichnungspflichten erfüllen. „Ansonsten kann das unter Umständen gesundheitsgefährdend werden, etwa für Allergiker“, sagt der Importeur. Achten Sie auf eine professionelle Verpackung mit vollständigen Informationen über Inhaltsstoffe, Hersteller und Herkunft. Fehlt die komplette Kennzeichnung in deutscher Sprache, ist Vorsicht geboten.
3. Zutatenliste
Die Verbraucherzentralen raten Kaufwilligen laut Berliner Kurier ebenfalls, vor allem auch auf die Zutatenliste zu schauen und insbesondere auf die Angaben zu Pistazien zu achten. Ernährungsberaterin Yasmin Flohr warnt im ARD-Verbrauchermagazin „Marktcheck“ : „Da wird oftmals an den Zutaten und der Qualität der Zutaten gespart.“ Bei manchen Varianten fänden sich Palmöl, Butterreinfett, jede Menge zugesetzter Zucker „oder sogar Pistazienaroma und nicht mal ein Hauch einer echten Pistazie“. Achten Sie auf minderwertige Zutaten wie Palmöl, Butterreinfett oder künstliche Aromen.
4. Verkaufsplattform
Seien Sie besonders vorsichtig bei Angeboten auf Online-Plattformen wie Ebay oder Amazon. Achten Sie auf die Bewertungen anderer Käufer und prüfen Sie die Seriosität des Anbieters.
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5. Direkter Kontakt zum Hersteller
Der sicherste Weg, Fake-Angebote von Fix Dessert Chocolatier zu erkennen, ist jedoch ein Besuch des Instagram-Accounts von Sarah Hamadou. Dort lautet nämlich ein Post: „Wir haben keine Webseite, keinen Laden, wir verkaufen unsere Tafeln nicht in den sozialen Medien und haben keinerlei autorisierte Verkäufer.“ Außerdem produziere Hamadou, sagen Branchenkenner, nur rund 500 Tafeln (in Handarbeit) pro Tag. Das reiche noch nicht einmal, um die Nachfrage in Dubai decken zu können. Im Zweifelsfall können Sie sich direkt an den Hersteller wenden, um die Echtheit des Produkts zu überprüfen.
Rechtliche Aspekte und Urteile
Mit vier aktuellen Urteilen hat das Oberlandesgericht Köln (Beschlüsse vom 27.06.2025, Az. 6 U 52/25, 6 U 53/25, 6 U 58/25 und 6 U 60/25) eine klare Linie gezogen: Wer seine Schokolade unter dem Namen „Dubai-Schokolade“ vertreibt, muss sicherstellen, dass das Produkt auch tatsächlich aus Dubai stammt. In den vier Verfahren klagten unterschiedliche Antragsteller im Eilverfahren gegen Anbieter, die unter dem Namen „Dubai-Schokolade“ Produkte verkauften, die nachweislich nicht in Dubai produziert worden waren.
Das Markenrecht, insbesondere §§ 126, 127 und 128 MarkenG, gibt darauf eine klare Antwort. Eine sogenannte einfache geografische Herkunftsangabe wie „Dubai“ darf nur verwendet werden, wenn das Produkt auch tatsächlich aus dieser Region stammt oder zumindest ein wesentlicher Verarbeitungsschritt dort erfolgt ist.
Mit seinen Entscheidungen (Az. 6 U 52/25, 6 U 53/25, 6 U 58/25, 6 U 60/25) hat das Oberlandesgericht Köln ein klares Signal gesetzt: Die Herkunftsangabe „Dubai“ ist kein dekoratives Beiwerk, sondern ein rechtlich geschützter Hinweis.
Gesundheitliche Risiken und Warnungen
Lebensmittelkontrolleure in Baden-Württemberg haben in Dubai-Schokolade aus dem Ausland einige Stoffe gefunden, die nicht in Schokolade gehören. In allen acht Proben waren Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett. Die Proben kamen unter anderem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei. Bei den Stichproben seien in einer Probe mit Pistazienfüllung hohe Anteile an Schimmelpilzgiften festgestellt worden, sagte Hauk.
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In fünf der acht Proben sei keine Schokolade enthalten gewesen, sondern Palmöl, teilte das Ministerium mit. Sie stammten den Angaben zufolge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und waren demnach aus unterschiedlichen Chargen vom selben Hersteller. Außerdem seien sie nicht zum Verzehr geeignet gewesen. Sie enthielten dem CVUA-Bericht zufolge eine fast doppelt so hohe Menge wie der erlaubte Höchstwert für Glycidyl-Fettsäureester - eine Substanz, die als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird.
Drei Proben stammten laut Mitteilung aus der Türkei. Sie enthielten den Angaben zufolge Sesam, ohne dass dies auf der Packung gestanden habe. Für Sesam-Allergiker sei dies gesundheitsschädlich.
Maßnahmen der Lebensmittelüberwachung
Die Probleme mit importierter Dubai-Schokolade hat auch die Lebensmittelüberwachung des Landes NRW auf den Plan gerufen. Ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums sagte am Freitag dem WDR, bei ersten Untersuchungen von Dubai-Schokoladen, die in NRW hergestellt wurden, seien keine Mängel festgestellt worden. Dubai-Schokoladen aus Drittländern wiesen hingegen Mängel auf. So fehle beispielsweise die komplette Kennzeichnung in deutscher Sprache.
Mit einem kurzfristigen Sonderprogramm würden nun landesweit Proben von Dubai-Schokolade aus Drittländern und in der EU hergestellte Produkte aus dem Handel genommen und zur Untersuchung zum CVUA nach Stuttgart geschickt.
Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) hat deshalb nach eigenen Angaben ein landesweites Sonderprogramm gestartet, um angebotene Dubai-Schokolade genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu gehört auch Ware von kleinen einheimischen Firmen, Konditoreien und Confiserien sowie Proben von Pistaziencreme aus dem Großhandel.
Alternativen und DIY-Optionen
Eine weitere Option ist: selber machen! Das Internet ist voll mit Rezepten für Dubai-Schokolade, -Pralinen oder andere Leckereien nach Dubai-Art. Da könnt ihr die Zutaten selbst aussuchen und kombinieren.
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