Dubai-Schokolade: Herstellung, Bedeutung und der globale Hype

Die Dubai-Schokolade hat sich in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt, das nicht nur die Süßwarenindustrie, sondern auch die sozialen Medien und das Konsumverhalten beeinflusst. Dieser Artikel beleuchtet die Ursprünge, die Herstellung, die wirtschaftliche Bedeutung und die Kontroversen rund um die Dubai-Schokolade.

Ursprung und Entstehung des Hypes

Die Dubai-Schokolade, gefüllt mit Pistaziencreme und Kadayif (feine Teigfäden, die man von Baklava kennt), erlebte 2024 und Anfang 2025 einen regelrechten Hype in den sozialen Medien. Der Ursprung dieser Kreation liegt in Dubai, wo Sarah Hamouda, die Gründerin von "Fix Dessert Chocolatier", im Jahr 2021 die Idee zu "Can't Get Knafeh of It" entwickelte.

Hamouda suchte während ihrer zweiten Schwangerschaft nach etwas, das ihren Heißhunger stillen konnte, und kreierte kurzerhand ihre eigene Schokolade. Die Markteinführung erfolgte im Jahr 2022, und seitdem hat sich die Dubai-Schokolade rasant verbreitet.

Die Zutaten und Herstellung

Die Dubai-Schokolade besteht typischerweise aus einer Hülle von Vollmilchschokolade oder Bitterschokolade. Die Füllung ist das Besondere: Sie besteht aus einer weichen Pistaziencreme und knusprigen Kadayif-Fäden, auch bekannt als "Engelshaar". Einige Hersteller fügen auch gehackte Pistazien hinzu, um den Geschmack und die Textur zu intensivieren.

Das Originalprodukt von Fix Dessert Chocolatier verwendet Schokolade des Schweizer Herstellers Max Felchlin AG. Die Herstellung der Pistaziencreme kann kostspielig sein, da ein hoher Pistazienanteil und die Qualität der Zutaten entscheidend für den Geschmack sind. Günstigere Varianten enthalten oft einen höheren Anteil an pflanzlichen Ölen und weniger Pistazien.

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Viele Anleitungen zur Herstellung der Schokolade im Internet kursieren, was ihre Popularität weiter steigert. Allerdings ist die eigene Herstellung aufgrund der hochwertigen Zutaten, insbesondere der Pistaziencreme, nicht unbedingt kostengünstiger.

Der Einfluss der sozialen Medien

Der Hype um die Dubai-Schokolade wurde maßgeblich durch soziale Medien wie Instagram und TikTok angetrieben. Nutzer teilten Videos, in denen sie die Schokolade auseinandernehmen, den knackenden Klang beim Zerbrechen genießen und Anleitungen zur eigenen Herstellung geben. Diese Inhalte erreichten innerhalb kurzer Zeit ein breites Publikum und lösten einen globalen Trend aus.

Marktforscher betonen, dass die soziale Medien als Katalysator wirken, der Trends schnell verbreitet. Die Sehnsucht nach "exklusiven Genussmomenten" und die Trendorientierung bestimmter Konsumentengruppen tragen ebenfalls zur Popularität bei. Der Preis spielt dabei oft eine untergeordnete Rolle, da ein hoher Preis das exklusive Erlebnis sogar noch verstärken kann.

Wirtschaftliche Bedeutung und Süßwarentrends

Der Erfolg der Dubai-Schokolade hat eine Welle von Nachahmerprodukten ausgelöst. Auf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln präsentierten zahlreiche Hersteller ihre eigenen Pistazien-Varianten. Dies führte zu der Frage, was als "Original" und was nur als "Dubai-Style" gilt.

In Deutschland wurden zahlreiche Markenanmeldungen im Zusammenhang mit "Dubai" und Süßwaren registriert. Ein Importeur mahnte sogar andere Hersteller ab, deren Dubai-Schokolade nicht in Dubai produziert wurde. Der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie vertritt jedoch die Auffassung, dass "Dubai-Schokolade" weltweit hergestellt werden darf.

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Der Hype um die Dubai-Schokolade hat auch Auswirkungen auf den Pistazienmarkt. Die gestiegene Nachfrage nach Pistazien hat in einigen Anbauländern dazu geführt, dass andere Kulturpflanzen, wie Olivenbäume, durch Pistazienbäume ersetzt werden. Dies kann jedoch zu Problemen führen, da der Anbau von Pistazien in trockenen Regionen oft eine zusätzliche Bewässerung erfordert, was wiederum zu Wasserknappheit führen kann.

Kritik und Kontroversen

Trotz des Erfolgs gibt es auch Kritik und Kontroversen rund um die Dubai-Schokolade. Eine Untersuchung der Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg ergab Mängel in verschiedenen Proben. In den Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wurde Palmöl anstelle von Kakaobutter verwendet, was eine Verbrauchertäuschung darstellt, da das Produkt nicht den rechtlichen Anforderungen für Schokolade entspricht. Zudem wurden herstellungsbedingte Verunreinigungen festgestellt, die die Eignung für den menschlichen Verzehr in Frage stellen. In den Proben aus der Türkei wurde nicht deklarierter Sesam nachgewiesen, was für Personen mit Sesamallergie ein Gesundheitsrisiko darstellt. Fast alle untersuchten Proben enthielten zudem künstliche Farbstoffe, die einen höheren Anteil an hochwertigen Zutaten vortäuschten.

Diese Ergebnisse werfen Fragen nach der Qualität und Transparenz der Produktion auf. Verbraucher sollten daher auf die Inhaltsstoffe und Herkunft der Schokolade achten, um unerwünschte Inhaltsstoffe oder gesundheitsschädliche Verunreinigungen zu vermeiden.

Nachhaltigkeit und ethische Aspekte

Der Hype um die Dubai-Schokolade wirft auch Fragen nach der Nachhaltigkeit und den ethischen Aspekten des Konsums auf. Wie bei anderen Food-Trends, wie Matcha-Tee und Quinoa, kann die steigende Nachfrage zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung in den Anbauländern führen.

Der Anbau von Pistazien erfordert große Mengen Wasser, was in trockenen Regionen zu Wasserproblemen führen kann. Zudem werden Pistazien oft in Monokulturen angebaut, was die Artenvielfalt gefährdet und die Böden auslaugt.

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Es ist daher wichtig, dass Produzenten und Konsumenten nachhaltiger denken und handeln. Produzenten sollten auf Monokulturen verzichten und stattdessen auf eine Vielfalt von Kulturen setzen, um die Böden gesund zu erhalten und die Abhängigkeit von einem einzigen Rohstoff zu verringern. Verbraucher sollten skeptisch sein, wenn ein neuer Trend ausgerufen wird, und sich über die Herkunft und die Produktionsbedingungen informieren.

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