Dr. Oetker Pudding Werbung der 50er Jahre: Eine Analyse der Geschlechterrollen und Werbestrategien

Einleitung

Die Werbung der 1950er Jahre ist ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Normen und Rollenbilder dieser Zeit. Die Dr. Oetker Pudding Werbung aus dieser Ära ist ein besonders interessantes Beispiel, da sie nicht nur ein Produkt bewirbt, sondern auch subtil Geschlechterrollen und Erwartungen an Frauen und Männer transportiert. Dieser Artikel analysiert die Dr. Oetker Pudding Werbung der 50er Jahre, beleuchtet die darin enthaltenen Geschlechterrollen und setzt sie in den Kontext der damaligen Zeit und der heutigen Perspektive.

Die "Frau Renate"-Werbung: Einblicke in ein vergangenes Frauenbild

Ein prägnantes Beispiel für die Dr. Oetker Werbung der 50er Jahre ist die "Frau Renate"-Werbung. Diese Werbefilme zeigen eine junge Sekretärin, Renate, die kurz vor Feierabend noch einen Auftrag erhält und sich beeilen muss, um rechtzeitig nach Hause zu kommen und das Essen für ihren Mann Peter zuzubereiten. Ein männlicher Sprecher kommentiert die Geschehnisse mit einem süffisanten Unterton.

Der Slogan "Sie wissen ja: Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen? Und was soll ich kochen?" fasst das Frauenbild dieser Zeit zusammen. Frauen werden auf ihre Rolle als attraktive Hausfrau und Köchin reduziert. Die Werbung suggeriert, dass das Glück des Mannes von den Kochkünsten der Frau abhängt und dass Backen Freude bereitet und Männer sanft und verträglich macht.

Kritik an den Geschlechterrollen in der Werbung

Aus heutiger Sicht wird die Dr. Oetker Werbung der 50er Jahre oft als sexistisch und frauenfeindlich kritisiert. Die Reduzierung der Frau auf ihre Rolle als Hausfrau und Köchin wird als überholt und diskriminierend empfunden. Die Werbung vermittelt ein Bild von Frauen, das nicht der Realität entspricht und unrealistische Erwartungen an Frauen stellt.

Auch der männliche Sprecher, der die Geschehnisse kommentiert, wird kritisiert. Sein süffisanter Unterton verstärkt den Eindruck, dass die Werbung von Männern für Männer gemacht wurde und die Perspektive der Frauen nicht berücksichtigt.

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Die "Fußball-Weltmeisterschaft"-Werbekampagne: Ein veraltetes Rollenbild?

Ein aktuelles Beispiel für die Verwendung von Geschlechterrollen in der Dr. Oetker Werbung ist die "Fußball-Weltmeisterschaft"-Werbekampagne für den Schweizer Markt. Die Anzeige zeigt eine junge Frau mit Schürze, die einen Kuchen in Form eines Fußballs hält. Der Slogan "Frauen backen, Männer schauen Fußball" erinnert an die Rollenverteilung der 50er Jahre.

Diese Werbekampagne stieß auf Kritik, da sie ein veraltetes Rollenbild reproduziert. Die Sozialdemokratin Natascha Wey kommentierte die Anzeige kritisch mit den Worten: "Und, wie backt ihr eure Männer so? Meiner ist am glücklichsten bei 180 Grad Umluft, 50 Minuten."

Dr. Oetker verteidigte die Kampagne und erklärte, dass das Motiv von einem Team entwickelt wurde, das "aus ausschließlich modernen Frauen und teilweise auch Teilzeit arbeitenden Müttern" besteht.

Die Rolle der Werbung in der Gesellschaft

Die Dr. Oetker Werbung der 50er Jahre zeigt, wie Werbung Geschlechterrollen und gesellschaftliche Normen widerspiegeln und verstärken kann. Werbung ist nicht nur ein Mittel, um Produkte zu verkaufen, sondern auch ein Medium, das Werte und Überzeugungen vermittelt.

Es ist wichtig, sich der subtilen Botschaften bewusst zu sein, die in der Werbung enthalten sind, und kritisch zu hinterfragen, ob diese Botschaften noch zeitgemäß sind. Werbung kann dazu beitragen, Geschlechterstereotype abzubauen und ein realistischeres und vielfältigeres Bild von Frauen und Männern zu vermitteln.

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Die "Renates" von heute: Ein Spagat zwischen Beruf und Familie

Obwohl die Dr. Oetker Werbung der 50er Jahre aus heutiger Sicht überholt erscheint, gibt es auch Aspekte, die noch immer relevant sind. Viele Frauen stehen heute noch vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie hetzen zwischen Büro, Kita und Haushalt hin und her und suchen nach Lösungen, um diesen Spagat zu meistern.

Die Frage, wie Frauen alles schaffen sollen, ist also auch heute noch aktuell. Die Werbung der 50er Jahre hat diese Frage nicht beantwortet, aber sie hat das Dilemma der modernen Frau erkannt.

Dr. Oetker heute: Ein Unternehmen im Wandel

Dr. Oetker hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und versucht, ein moderneres und vielfältigeres Bild von Frauen und Männern zu vermitteln. Das Unternehmen hat jedoch auch immer wieder mit Kritik zu kämpfen, wenn es um die Darstellung von Geschlechterrollen in der Werbung geht.

Es bleibt abzuwarten, ob Dr. Oetker in Zukunft eine Werbung entwickeln wird, die ein realistischeres und zeitgemäßeres Bild von Frauen und Männern vermittelt.

August Oetker: Vom Apotheker zum Unternehmer

August Oetker, der Gründer des Unternehmens Dr. Oetker, war ein Apotheker, der 1891 in Bielefeld eine Apotheke übernahm. Er verbesserte die Zusammensetzung von Backpulver und machte es so lagerfähig und geschmacksneutral. Schon 1899 wurde der "Hellkopf", ein weißer Frauenkopf, als Warenzeichen eingetragen.

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August Oetker war ein typischer Patriarch der Moderne. Er starb 1918 im Alter von 56 Jahren.

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