Coca-Cola: Inhaltsstoffe, Zusammensetzung und die ewige Geheimnisrezeptur
Coca-Cola, ein weltweit bekanntes Erfrischungsgetränk, dessen Rezeptur seit seiner Erfindung im Jahr 1886 eines der bestgehüteten Geheimnisse der US-Wirtschaft ist. Angeblich kennen nur zwei Führungskräfte die vollständige Rezeptur, und diese dürfen nie gemeinsam fliegen, um den Verlust der Rezeptur bei einem Absturz zu verhindern. Coca-Cola selbst bezeichnet solche Gerüchte als "Unsinn", bestätigt aber, dass nur eine Handvoll Personen innerhalb des Unternehmens die genaue Formel kennt und vertraglich zur Geheimhaltung verpflichtet ist.
Grundzutaten und die mysteriöse "Merchandise 7X"
Bekannt sind bis heute nur die Grundzutaten: Wasser, Zucker und natürliche Aromen wie Koffein. Vor allem um die geheime Zutat "Merchandise 7X" von Coca-Cola-Erfinder Pemberton ranken sich auch 140 Jahre später noch viele Mythen.
Möglicher Umstieg auf Rohrzucker
Es gibt Spekulationen darüber, dass Coca-Cola in den USA künftig Rohrzucker anstelle von Maissirup verwenden könnte. Dies wurde von Donald Trump angedeutet, der den angeblichen Wechsel zum "echten Zucker" lobte. Das Unternehmen aus Atlanta äußerte sich bislang allerdings nur zurückhaltend.
High Fructose Corn Syrup (HFCS) im Fokus
Der Umstieg von High Fructose Corn Syrup (HFCS), also Maissirup mit hohem Fruktoseanteil, auf Rohrzucker wäre ein enormer Umbruch. Immerhin ist Maissirup in den USA seit den 1980er-Jahren die Süßquelle der Wahl für Softdrinks - nicht nur bei Coca-Cola. Der HFCS besteht zu 55 Prozent aus Fruchtzucker und zu 45 Prozent aus Glukose. Seit Jahren steht der Maissirup mit hohem Fruktoseanteil (HFCS) im Zentrum gesundheitspolitischer Debatten. Studien hatten gezeigt, dass mit dem ansteigenden HFCS-Konsum in den USA seit den 1970er-Jahren auch die Fettleibigkeit stark anstieg.
Coca-Cola in anderen Ländern
In anderen Ländern, wie etwa Mexiko oder Deutschland, kommt in Coca-Cola hingegen traditionell Haushaltszucker (Saccharose) zum Einsatz. Chemisch gesehen ist Saccharose ein Disaccharid, also ein Zweifachzucker, der zu jeweils 50 Prozent aus Glukose und Fruktose besteht. In den USA gibt es bereits seit 2005 eine Cola mit Rohrzucker: Die sogenannte "Mexican Coke" (oder "Coca-Cola de México) ist über den Import erhältlich. Allerdings ist sie deutlich teurer als die normale US-Variante - und sie könnte künftig noch teurer werden.
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Coca-Cola Zero: Die zuckerfreie Alternative
Coca-Cola Zero ist eine kalorienarme Limonade mit echtem Geschmack ohne Zucker, in der klassischen 0,4l Glasflasche mit Drehverschluss. Die Zutaten umfassen Wasser, Kohlensäure, Farbstoff E150d, Säuerungsmittel Phosphorsäure, Süßungsmittel (Natriumcyclamat, Acesulfam-K, Aspartam (enthält eine Phenylalaninquelle), Aroma, Säureregulator Natriumcitrate, Aroma Koffein. Enhält eine Phenylalaninquelle. Zusatzstoffe: E150d, E331, E338, E950, E951, E952. Warnhinweis: Erhöhter Koffeingehalt, für Kinder, Schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.
Die Inhaltsstoffe im Detail
Cola, auch Kola, ist ein koffein- und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Ursprünglich waren die Hauptzutaten der Cola die an Koffein reiche Kolanuss und der Extrakt aus Blättern von Erythroxylum-Arten. Ihren typischen Geschmack erhält die heutige Cola neben der Kolanuss durch die Zutaten Vanille, Zimtöl, Nelkenöl und Zitrone, wobei der Zitronenanteil in Deutschland anders als in den USA ist. Gelegentlich werden auch Ysopkraut-, Mazisblüten-, Kalmus-Tinktur, Korianderöl oder destilliertes Limettenöl als Bestandteile eines Cola-Rezeptes genannt. Darüber hinaus enthält sie in der Regel Koffein, Phosphorsäure, große Mengen an Zucker, Kohlensäure und als Hauptbestandteil Wasser. Die charakteristisch dunkle Farbe erhält Cola durch den Zusatzstoff E 150d (Zuckerkulör).
Zuckergehalt und seine Auswirkungen
Neben Wasser ist Zucker (hauptsächlich Rohrzucker bzw. Saccharose) der Hauptbestandteil der Cola. Ein Liter des süßen Getränks enthalten ca. 100 Gramm Zucker, das sind 30 Stück Würfelzucker! Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Gewichtszunahme und Zahnverfall führen.
Kohlensäure und Kohlenstoffdioxid
Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO2, ein unbrennbares, saures und farbloses Gas; es löst sich gut in Wasser: Hier wird es umgangssprachlich oft - besonders im Zusammenhang mit kohlenstoffdioxidhaltigen Getränken - fälschlicherweise auch „Kohlensäure“ genannt.
Phosphorsäure: Säuerungsmittel und Kontroverse
Die Phosphorsäure dient als Säuerungsmittel und erhöht u. a. die Haltbarkeit des Getränks, da bei einem pH-Wert von 3 Bakterien und Pilze nicht lebensfähig sind. Der Säuregehalt der Cola entspricht dem von Essig und ist ungefähr 100-mal höher als der Säuregehalt von Bier oder saurer Milch. Die physiologische Wirkung der Phosphorsäure auf den menschlichen Organismus ist umstritten. Bisher gibt es keine gesicherten Belege, dass Phosphorsäure in den in Cola auftretenden Konzentrationen über die Wirkung von Parathormon zu Kalziummangel in den Knochen führt, wie gelegentlich behauptet wird. Zu einem solchen kann es jedoch kommen, wenn neben der Cola nicht ausreichend kalziumhaltige Getränke oder Speisen konsumiert werden. Zudem bestehen die menschlichen Knochen zu knapp 70% aus Calciumphosphat, das dem Körper in Form von Phosphat-Verbindungen wie der Phosphorsäure zugeführt werden muss. Phosphor-Verbindungen sind auch an anderen Stellen im Körper zu finden.
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Weitere Inhaltsstoffe und Aromen
Hinter dem Kürzel E 150d verbirgt sich Ammoniumsulfit-Zuckerkulör. Dies ist ein brauner Farbstoff, der durch Reaktion von Ammoniumsulfit mit Zuckerverbindungen hergestellt wird. Bei den Aromastoffen handelt es sich wiederum um ein Gemisch. Enthalten sind nach Angaben des Herstellers Orangenöl, Limonenöl, Muskatöl, Kassiaöl (chinesisches Zimtöl), Korianderöl, Neroliöl und Limonellenöl.
Coca-Cola und Gesundheit: Eine kritische Betrachtung
Ernährungsphysiologen werten den Konsum von zuckerhaltiger Cola als für den Körper schädlich. Unbestritten ist, dass übermäßiger und regelmäßiger Konsum des stark zuckerhaltigen Getränks zu Übergewicht führen kann. 100ml normale Cola enthalten etwa 42 kcal. Allerdings gilt Cola als relativ ungesund. Als Gründe für diese Meinung werden vorrangig der hohe Zuckergehalt und im Weiteren das darin enthaltene Koffein und die Phosphorsäure genannt. Die tatsächliche Schädlichkeit ist umstritten, da für jedes vorgebrachte Argument Gegenargumente verfügbar sind. Normaler Orangen- oder Apfelsaft (100 % Fruchtanteil ohne Zusätze) hat einen vergleichbar hohen Brennwert (verantwortlich für mögliches Übergewicht) wie Cola, normalfette Milch sogar einen höheren. (Es darf jedoch nicht vernachlässigt werden, dass dem - typischerweise industriell raffinierten - Zucker, der in Cola zum Einsatz kommt, die typischen Begleitstoffe fehlen, die den natürlichen Fruchtzucker in Säften begleiten.) Der Koffein-Anteil in Cola-Getränken ist typischerweise deutlich geringer als der von aufgebrühtem Kaffee oder Tee (Ausnahme: Jolt Cola), daher ist auch dieser Aspekt relativ zu betrachten.
Cola als Hausmittel?
Cola - häufig in Kombination mit Salzstangen oder Erdnussflips - gilt außerdem als eine Möglichkeit zur raschen Eigentherapie bei einer Durchfallerkrankung. So ist sichergestellt, dass der Verlust an Flüssigkeit, Kochsalz und Nahrung ausgeglichen wird; besonders in tropischen Regionen haben Fertiggetränke den Vorteil, steril zu sein.
Coca-Cola im Wandel der Zeit: Konkurrenz, Weltanschauung und Jugendkultur
Neben Coca-Cola entstanden zahlreiche weitere Marken, die jedoch die weltweite Marktführerschaft der Ur-Cola nicht dauerhaft gefährden konnten. Die bekannteste unter ihnen ist die ebenfalls aus den USA stammende Pepsi-Cola. Der Genuss des Getränks, insbesondere der Marken Coca-Cola und Pepsi, war und ist in bestimmten Regionen deshalb auch immer wieder der Ausdruck einer westlichen Weltanschauung (vgl. etwa den bekannten Cocktail Cuba Libre). In einigen Ländern, in denen traditionell Skepsis gegenüber den USA verbreitet ist, dominieren lokale Marken. Inca Kola aus Peru wird mittlerweile in weiten Teilen Südamerikas vom Coca-Cola-Konzern vermarktet. Tukola ist eine kubanische Marke, die auch in Italien verkauft wird. In Indien waren Pepsi und Coca-Cola von 1970 bis 1993 verboten, da sich die beiden Marken dagegen wehrten, die Inhaltsstoffe ihrer Produkte anzugeben. Obwohl Cola in allen Altersklassen getrunken wird, kann man sagen, dass sie auch ein wesentlicher Bestandteil der Jugendkultur in vielen Ländern ist.
Cola-Mischgetränke: Vielfalt im Glas
Bekannte Cola-Mischgetränke sind unter anderem Spezi(Mezo-Mix) und Cola-Bier (Diesel). Eine von Hand gefertigte Mischung von Rotwein und Cola wird Cola-Rot, aber auch Calimocho, Korea, Araber, Colera (Verballhornung der Krankheit Cholera), Fetzi (Wien, seltener Rebellenblut, angeblich auch Cola Rup bzw. Cola Roid; bei höherem Weinanteil Bonanza), kalte Muschi bzw. In Ostösterreich beliebt sind auch Cola-Rum (in Wien: Rüscherl, mit weißem Rum nach der bekanntesten Marke Bacardi-Cola, mit kubanischem Rum Cuba Libre) und Cola-Weinbrand (in Wien Baucherl wegen des bauchigen Weinbrand-/Cognacschwenkers, seltener Frackerl, in einigen norddeutschen Regionen Charly, im Rheinland Topsi). Eine Mischung aus Cola und Kölsch wird in und um Köln als Drecksack bezeichnet, Cola mit Altbier Alt-Schuss oder Krefelder. In Süddeutschland und Österreich wird Cola auch gern mit Weißbier oder Weizenbier gemischt und Colaweizen genannt, früher ebenfalls Neger oder Mohr (siehe auch Goaßnmaß), in Österreich inzwischen häufig auch Diesel, wie in Hannover und Umgebung die Mischung von Cola mit Pils-Bier. Eine andere Bezeichnung von Cola-Bier-Mischungen in verschiedenen Regionen Deutschlands lautet (ein) Dreckiges. Im Südhessischen wird Cola oft mit Apfelwein gemischt, also mit Epplwoi, was folglich KE (Kola Eppler) oder Schwarz-Gespritzter ergibt. Auch der Mix von Cola und Wodka, Whiskey oder Korn ist gebräuchlich. Cola ist auch Bestandteil zahlreicher Cocktails und Longdrinks.
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