Automatisierte Schokoladenproduktion: Von Osterhasen bis Bohrmaschinen

Die Welt der Schokoladenproduktion ist vielfältig und innovativ. Von der Herstellung von klassischen Schokoladenhasen bis hin zu überraschenden Anfragen für Bohrmaschinen - die Branche ist stets in Bewegung. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der automatisierten Schokoladenproduktion, von der traditionellen Hohlkörperfertigung bis hin zu ungewöhnlichen Anfragen von Schokoladenherstellern.

Automatisierung in der Schokoladenproduktion

Die Automatisierung spielt eine immer größere Rolle in der Schokoladenindustrie. Ein Beispiel hierfür ist der Schweizer Schokoladenhersteller Halba. Ursprünglich wollte Halba eine bestehende, teils manuell bediente Anlage zur Produktion von Schokohasen automatisieren lassen. Letztendlich entschied sich das Unternehmen jedoch für eine komplett neue Linie. Mit dieser neuen, automatisierten Linie kann Halba bis zu 120 Schokoladenhasen pro Minute produzieren.

Herausforderungen und Lösungen

In der Vergangenheit erfolgte das Be- und Entladen der Hohlkörperschleudern in der Schokoladenindustrie mehrheitlich manuell. Diese monotone Arbeit ist körperlich sehr fordernd. Durch die Automatisierung verringern sich zudem die laufenden Produktionskosten der Anlage.

Um die Automatisierung zu realisieren, setzt Halba auf Robotertechnik. „Wir setzen für unsere Automationslösungen primär ABB-Roboter ein“, so Nils Anderer, Projektleiter Robotik bei Marti Systeme. In Pratteln sind zwei IRB 6700 mit einer Traglast von 155 kg und einer Reichweite von 2,85 m im Einsatz. Die hohe Traglast mag beim Handling von Schokoladehohlkörpern erstaunen. Doch allein das raffinierte, für diesen Einsatz von Marti Engineering konstruierte Greifwerkzeug wiegt rund 100 kg. Damit lassen sich beidseitig je zwei Gussformen greifen.

Prozessoptimierung durch Robotik

Der Roboter setzt die Formen gleich nach Aufnahme in Rotation, damit sich die Schokolade bereits in dem Schritt zu verteilen beginnt. Er muss dann mit dem Arm exakt die Drehung der Schleuder nachverfolgen, um Formen zu entnehmen und die neuen aufzusetzen. „Dies zu programmieren ist sehr anspruchsvoll. Die ABB-Software Robotstudio, mit der sich das zuerst simulieren lässt, hat uns dabei sehr geholfen. Aus meiner Sicht ist diese Simulationssoftware einzigartig." Nach dem Eingießen der Schokolade in die Form müssen die Formen möglichst schnell Rotation versetzt werden, damit sich die Masse gleichmäßig verteilen kann. Entscheidend im Gesamtablauf war, die angestrebte Zykluszeit zu erreichen.

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Rezeptgesteuerte Produktion

Die Schokoladenlinie läuft rezeptgesteuert. Im Leitsystem sind rund 70 Produkte mit ihren Parametern gespeichert, in ihrer Mehrheit Schokohasen unterschiedlicher Größe, Zusammensetzung und Aussehen. Rezeptabhängig verarbeitet die neue Hasenlinie 100 bis zu 700 kg Schokolade pro Stunde. Meist rund um die Uhr und vollautomatisch.

Schweizer Schokoladenkultur und Osterhasen

Was Hohlfiguren aus Schokolade betrifft, ist die Schweiz ein absolutes Osterhasenland, weiß Valentin Thöny, Leiter Engineering beim Schweizer Schokoladenhersteller Halba. Während in anderen Ländern auch Weihnachtsmänner aus Schokolade stark nachgefragt werden, sei die Schweiz fast ganz auf Ostern ausgerichtet. Dies unterstreicht die Bedeutung von saisonalen Produkten und die Anpassungsfähigkeit der Schokoladenhersteller an regionale Vorlieben.

Produkte und Vielfalt

Die Vielfalt der Schokoladenprodukte ist beeindruckend. Neben traditionellen Schokoladenhasen und Weihnachtsmännern gibt es eine breite Palette an weiteren Produkten:

  • WAWI Du-Bites Gefüllte Vollmilchschokolade mit 40% Pistazien-Teigfäden-Creme
  • Butter-Haselnuss-Nougat im Glas
  • Puffreis Tannenbaum Puffreishase
  • Schoko-Reis Tafel in verschiedenen Variationen (Zartbitter, weiß, Edelvollmilch)
  • Schoko-Wölkchen in verschiedenen Geschmacksrichtungen (Kokos, Edelvollmilch, Joghurt-Zitrone, Salted Caramel)
  • Confiserie Weihnachtsmänner und Schneemänner in verschiedenen Größen und Variationen

Diese Produkte zeigen die Innovationskraft der Schokoladenhersteller und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Geschmäcker und saisonale Anlässe einzugehen.

Besondere Produkte und Inhaltsstoffe

Einige Produkte enthalten spezielle Zutaten oder sind für bestimmte Zielgruppen konzipiert:

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  • Produkte mit Puffreis und Crispies für eine knusprige Textur
  • Produkte mit verschiedenen Füllungen wie Pistazien-Teigfäden-Creme oder Nougat
  • Saisonale Produkte wie Weihnachtsmänner und Osterhasen
  • Produkte, die Spuren von Schalenfrüchten, Gluten oder Erdnüssen enthalten können, was für Allergiker relevant ist

Unerwartete Anfragen: Bohrmaschinen für die Schokoladenproduktion?

Es gibt immer wieder überraschende Anfragen in der Schokoladenindustrie. Ein Beispiel hierfür ist die kurzfristige Anfrage eines Schokoladenherstellers aus Waldenbuch, der eine Hochleistungsbohrmaschine benötigte. Wofür genau der Schokoladenhersteller die Bohrmaschine einsetzen möchte, ist nicht bekannt. Aber da das Lager von HAHN+KOLB gut ausgerüstet war, konnte schnell ausgeholfen werden, so dass eventuelle Schokoladengenpässe verhindert werden konnten. Bei der bestellten Maschine handelt es sich um eine Bohrmaschine von ALZMETALL GmbH & Co. KG. Es gab schon in der Vergangenheit ähnlich kurzfristige Anfragen durch Ritter Sport, die ebenfalls bedient werden konnten.

Diese Anekdote zeigt, dass die Schokoladenindustrie nicht nur aus süßen Produkten besteht, sondern auch aus technischen Herausforderungen und unvorhergesehenen Bedürfnissen.

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